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letzte Änderung: 24/06/07 12:13 |
Antifa
Auch dieses Jahr am 13.11.04 werden Antifas eine Demonstration 'im Gedenken an die Novemberprogrome und gegen anhaltenden Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass' in Dornbirn durchführen. Neo-Nazis mobilisieren schon länger über diverse Medien nach Dornbirn, um die Demo anzugreifen und die lokale Antifa zu brechen.
Am 9. November jährt sich der so genannte Novemberpogrom, ein vorläufiger Höhepunkt der Verbrechen des Naziregimes und seiner MittäterInnen, die Millionen von Menschen das Leben kosteten. Diesen 9. November nehmen wir zum Anlass den noch immer allgegenwärtigen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass aufzuzeigen.
Auch und gerade in Vorarlberg erstarkt die rechte Szene mehr und mehr („Dreiländereck – Grenznähe zu Deutschland und der Schweiz“). Es fanden in den letzten Jahren mehrere Rechtsextreme Veranstaltungen wie Konzerte oder Partys, aber auch politische Treffen mit teilweise bis zu 1000 Neonazis statt.
Treffpunkt: 15:00 Uhr, Dornbirn Bahnhof
Anschließende Abschlusskundgebung am Dornbirner Marktplatz
Alk und Drogen machen schwach und angreifbar!!!
Deshalb lieber nüchtern und mit klarem Kopf zur Demo!
Die faschistische Alltagspräsenz zerschlagen!!!
Es waren ca. 50 Nazis zum stören aufmarschiert
http://de.indymedia.org/2004/11/98918.shtml
von blick - 14.11.2004 18:54
66 Jahre später... Es ist wieder kalt... Wieder Nazis... Wieder der "Wunsch" der Vernichtung von Menschen... Diesmal Antifaschistischer Widerstand:
Unter Schneeregen sammeln sich langsam Menschen, die sich 66 Jahre später erinnern wollen an die Unmenschlichkeit. Die Widerstand leisten gegen Neo-Nazis, alltäglichen und staatlichen Rassismus, Antisemitismus und Sexismus. Die es nicht zulassen werden...
Die Demo war angekündigt für 15°° Uhr. Nachdem die Polizei den Benzinkanister für den Stromaggregator im Vorfeld beschlagnahmt hatte, stand der Demowagen ohne Lautsprecher da. Nach Druck brachte die Polizei den Kanister zurück und tankten unter grosser Vorsicht selbst den Aggregator. Um 15:30 begann die Demo mit einer Rede gegen jegliche Form von Nationalismus und Nationalstaaten.
Von weitem waren zum ersten mal kurz Neo-Nazis zu sehen, die angekündigt hatten die Demo im Gedenken an die Unmenschlichkeiten der Novemberpogrome anzugreifen. Ca. 250 AntifaschistInnen (und mehrere "BürgerInnen" die Hemmungen hatten innerhalb der Demo zu laufen) bewegten sich in Richtung Neo-Nazis. Ein grosses Aufgebot der Polizei verhinderten den unmittelbaren Kontakt der Demo zu den ca. 30 Faschos (ingesamt sollen 60 Neo-Nazis -vor allem aus der Schweiz- in Dornbirn gewesen sein). Währendessen soll wo anders eine Gruppe, die nicht an der Demo teilnahm, mehrere Faschos angegriffen haben. Es ist auch von verletzten Neo-Nazis die Rede.
Die Demo zog weiter über die Bundestrasse zum Marktplatz. Zufälligerweise tönen in diesem Moment Kirchenglocken im Gedenken an den Pfarrer Carl Lampert, einer der wenigen im damaligen Vorarlberg, die Mut hatten gegen den Nationalsozialismus Stirn zu bieten.
Einige Meter weiter stand die Demo vor den Neo-Nazis, die von der Polizei eingekesselt waren. In einem grösseren Abstand zum Faschokessel standen dutzenden Bullen mit dem Gesicht zu DemonstrantInnen, um die Faschos zu schützen. Ein netter Polizeibeamter meinte: "Wenn ihr wollt könnt ihr mit uns Schlägern". Es war offensichtlich, dass es manchen Polizeibeamten viel lieber wäre, wenn sie auf Antifas lausgehen dürften. Über Megaphone kam es spontan zu emotionalen antifaschistischen Reden. Der Faschokessel wurde dann weggebracht (laut ORF sollen 20 von ihnen wegen "Störung" festgenommen worden sein).
Die Leute blieben noch längere Zeit am Marktplatz. Mittlerweile konnte das leergegangene Aggregat wieder mit Benzin gefüllt werden. Reden über die Novemberpogrome und die Geschichte des Nationalsozialismus bewegten auch PassantInnen. Die ständige Verantwortung von Jeder und Jedem wurde öfter angesprochen. Mit antifaschistischen Liedern endete die Kundgebung.
Zu Schluss noch eine Hintergrundinformation:
In Vorarlberg gibt es ein konservatives Medienmonopol eines Herrn Ruß, dem alle lokalen Medien gehören (4 Zeitungen 2 Radiosendungen). Im Vorfeld wurde extrem gegen die Gedenkdemo gehetzt. Es war von "linken Chaoten" die Rede und im gleichen Atemzug wurden Neo-Nazis als "rechte Gegendemosntraten" relativiert. Viele Menschen die an der Gedenkdemo teilnehmen wollten wurden so eingeschüchtert.
Bilder von der Demo: http://de.indymedia.org/2004/11/98918.shtml
mehr Infos auf: www.at.indymedia.org