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letzte Änderung: 11/07/06 16:42 |
Antifa
Ein von zahlreichen Gruppen getragener Aufruf zu einer entschlossenen Sitzblockade gegen die Nazidemo am 15.7.06 in Friedrichshafen
Diesmal muss es unser Ziel sein, die Nazis keinen einzigen Schritt laufen zu lassen! Die Erfahrungen in Leipzig und anderen Städten zeigen, dass eine von vielen getragene Sitzblockade auf der Demoroute der Nazis ein sehr effektives Mittel zur Verhinderung ihres Aufmarsches ist. Eine Sitzblockade lebt davon, dass sich Menschen sitzend und friedlich einer Sache, in diesem Fall dem Aufmarsch der Nazis, widersetzen. |
# 05.07. Infoladen Rabia, Winterthur 19h
# 06.07. Infoladen Kasama, Zürich 21 h nach der Vokü
# 06.07. KUZEB, Bremgarten 20h
# 07.07. Burgdorf 20h
# 08.07. Antirakonzert Eschlikon
# 09.07. Infoladen Zündschnur, Bregenz 20h
# 10.07. Rhizom, Ravensburg 20h
# 12.07. Contrast Jugendkultur, Konstanz 20h
Seit Monaten ist Friedrichshafen bevorzugtes Aufmarschgebiet der rechtsradikalen Szene am Bodensee. Dass sich viele BürgerInnen dem widersetzen, begrüßen wir. Allerdings haben wir Zweifel daran, ob die geplante Kundgebung des Friedrichshafener Oberbürgermeisters Josef Büchelmeier, einigen Kirchenvertretern und dem „Bündnis für Toleranz und Demokratie“ wirkungsvoll genug ist. Wir erinnern uns daran, dass OB Büchelmeier beim letzten Nazi-Aufmarsch den BürgerInnen der Stadt Friedrichshafen geraten hat, die Rechtsradikalen zu „ignorieren“ in der Hoffnung, dieser Spuk möge „still und unbemerkt vonstatten gehen“. Diese politische Haltung ist unserer Meinung nach blauäugig und dient eher dazu, die Rechtsradikalen zu ermuntern. Die rechtsextremen Übergriffe nehmen bedenklich zu, die braune Szene am Bodensee ist längst vernetzt und vor allem in und um Friedrichshafen erschreckend aktiv. Wer dazu aufruft, davor die Augen zu schliessen, nimmt die Realitäten nicht wahr und handelt fahrlässig.
Wir wundern uns auch darüber, dass von Seiten der Friedrichshafener Verwaltung behauptet wurde, die rechtsradikale Randale nach dem WM-Spiel Deutschland-Italien stünde in keinem direktem Zusammenhang mit dem Nazi-Aufmarsch am 15. Juli. Gerade dieses Vorspiel wäre Anlass genug gewesen, den Aufmarsch der Neonazis zu verbieten. Andere Städte haben gezeigt, dass dies geht, wenn man denn wirklich will.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Konstanz ruft dazu auf, an der Demonstration „Sitzenbleiben gegen Nazis“ teilzunehmen. Die Aktion beginnt um 12 Uhr am Stadtbahnhof. Die geplante Kundgebung von OB Büchelmeier und anderen am Adenauerplatz ist weit weg vom Geschehen und unserer Meinung nicht dazu angetan, den Nazis entgegen zu treten. Wir würden uns darüber hinaus freuen, wenn sich die TeilnehmerInnen der Kundgebung am Adenauerplatz entschliessen könnten, im Anschluss an ihre Kundgebung die Sitzblockade am Stadtbahnhof zu unterstützen; an ihr beteiligen sich viele Gruppen und Organisationen aus dem gesamten Bodenseegebiet.
dju Konstanz / Ver.di-Fachbereich Medien