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2500 Kriegsgegner auf der Straße

19.02.2003, 20:37, Südkurier

OB Frank: "Ein Zeichen für den Frieden" - Breites Bündnis unterstützt "Nein zum Krieg"

Rund 2500 Menschen haben am Samstag in der Innenstadt gegen den drohenden Irak-Krieg demonstriert. Bei der Abschlusskundgebung auf der Marktstätte sprach Oberbürgermeister Horst Frank (Grüne) von einem "Zeichen für den Frieden".

Konstanz - Zu der Demonstration anlässlich eines weltweiten Aktionstages gegen den Krieg hatten in Konstanz über 20 verschiedene Organisationen aufgerufen, von Umweltverbänden und Friedensinitiativen über Parteien bis hin zu Uni-AStA, Gewerkschaften und den Globalisierungsgegnern Attac. Unter den Demonstranten waren neben OB Frank auch Baubürgermeister Volker Fouquet (SPD) sowie zahlreiche Gemeinderäte von Grünen und SPD. Aus Kreuzlingen stießen rund 200 Teilnehmer zu dem Protestzug, der vom Landratsamt über die Alte Rheinbrücke durch die Innenstadt führte. Nachdem sich am Landratsamt zunächst 1500 Teilnehmer versammelt hatten, schwoll die Menge später auf bis zu 2500 Menschen an.

Auf Plakaten hieß es "Krieg ist keine Lösung", "Kein Blut für Öl" und "Krieg ist immer eine Niederlage der Menschen". SPD-Anhänger hatten auf Ansteckern das Kanzlerwort "Mut zum Frieden" aufgegriffen. Zahlreiche Slogans richteten sich gegen US-Präsidenten Bush. Ein Transparent forderte "UN-Inspektoren in die USA", auf einem anderen hieß es "Danke Gerhard und Joschka".

Auch bei der Abschlusskundgebung auf der Marktstätte gab es heftigen Beifall, wenn Redner die Bundesregierung zum Festhalten an ihrem klaren Nein zum Krieg aufriefen. Oberbürgermeister Frank sagte: "Uns bewegt die Solidarität mit der Zivilbevölkerung." Gerade im "alten Europa" wisse man, was Krieg bedeute und dass die Menschen im Irak unter einem Krieg leiden werden. Die Vereinten Nationen müssten weiter gestärkt werden, forderte Frank. Er erinnerte unter Beifall daran, am gleichen Tag werde weltweit für Frieden demonstriert. Die Konstanzer Demonstration habe als Teil einer globalen Friedensbewegung ein Zeichen gesetzt.

Bei der Kundgebung wurden aber auch unterschiedliche Blickwinkel im breiten Bündnis der beteiligten Initiativen, Parteien und Organisationen deutlich. So sagte Jürgen Geiger von der PDS, mit ihrem Handeln würden die USA "nicht weniger anstreben als die Weltherrschaft". Der stellvertretende Dekan der evangelischen Kirche in Konstanz, Pfarrer Markus Engelhardt, verwies dagegen auf das amerikanische Trauma vom 11. September und das menschenverachtende Regime im Irak. In ihrer unmittelbaren Forderung waren sich die Redner jedoch einig. "Man kann Unrecht nicht mit offenem Rechtsbruch beseitigen", sagte Engelhardt gegen einen Angriffskrieg auf den Irak. "Die Bomben werden auch Unschuldige töten."

Die Demonstration hatte unter dem Motto "Nein zum Krieg" gestanden. Zwischenfälle gab es außer den zu erwartenden kurzfristigen Verkehrsbehinderungen nicht. Vor Beginn der Kundgebung auf der Marktstätte hatte die Polizei zwei bekannte Rechtsradikale aus der Radolfzeller Szene des Platzes verwiesen

Frank van Bebber
Südkurier, 17.02.03


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