LinksRhein- News admin
Startseite Zurück letzte Änderung: 04/06/03 21:37

Radiocamp am Bodensee vom 5.6. bis 9.6.2003

04.06.2003, 21:26, Assoziation freier Gesellschaftskritik e.V.

Medien | Markelfingen | Radio | Gegenöffentlichkeit

auf dem DGB-Jugendcamp Markelfingen direkt am Bodensee. Die Freien Radios in Baden-Württemberg laden in diesem Jahr zum achten mal zu einem Radiocamp an den Bodensee ein. Auf dem Gelände des DGB-Jugendcamps in Markelfingen (zwischen Radolfzell und Konstanz) wird es wieder ein buntes Programm aus Radioworkshops, kulturellem Rahmenprogramm und Freizeitaktivitäten verschiedener Art geben


http://www.aff-bawue.org/markelfingen.htm

Im Mittelpunkt des Camps werden wieder die Workshops stehen, die sowohl auf Neulinge als auch auf fortgeschrittene freie RadiomacherInnen ausgerichtet sind. Wie in den vergangenen Jahren wird es auch dieses Jahr eine Mischung aus praxisbezogenen und mehr diskussionsorientierten Workshops geben.

In den letzten Jahren trafen sich RadiomacherInnen und GewerkschafterInnen aus allen Ecken des Landes sowie aus Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Das Camp wird in Kooperation mit der DGB-Jugend Baden-Württemberg veranstaltet. Wir danken dem Bildungszentrum Bürgermedien Ludwigshafen, der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg und der Rosa Luxemburg Stiftung für die finanziellen Zuschüsse.

Ansprechpartner:

DGB Bezirk Baden-Württemberg,
Abt. Jugend, Willi Bleicher-Str. 20,
70174 Stuttgart,
Tel: 0711/2028-231,
Fax: 0711/2028-250
Ansprechperson: Cynthia Jakupovic

Workshops

Die Workshops dauern in der Regel einen ganzen Tag.

On air - Einführungskurs

Mit Timo Stadler von Querfunk Karlsruhe

Eine praktische Einführung ins Freie Radiomachen für Neulinge mit allem Wissenswerten.


Live vor Ort

Mit Giso van Bochove von Radio Unerhört Marburg

Mit einem Ü-Wagen können Live-vor-Ort-Reportagen oder Mitschnitte von Ereignissen zu öffentlichkeitswirksamen Radioaktionen werden. Die Freien Radios in Baden-Württemberg können sich den Unterhalt auch von kleineren Ü-Wagen wegen ihrer geringen finanziellen Ausstattung nicht leisten. Aber wir haben Freunde! Der Ü-Wagen von Radio Unerhört aus Marburg wird das technische Herzstück der AFF-Radiotour im Juni werden.


Geräusche und mehr. Hörcollage - Workshop für Jugendliche

Mit Katja Röckel von Radio Blau Leipzig

Geräusche, Musik, Sprache - alles Bestandteile einer Hörcollage. In diesem Workshop werden eurer Phantasie keine Grenzen ausser euren eigenen gesetzt. Zu einem Thema eurer Wahl sammelt ihr Hörbares jeglicher Art und bastelt daraus im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück Hörbares.


Von Zungenknoten bis zu Stimmknötchen - Sprechen und Stimme(n) im Radio

Mit Ariane Zeuner von Radio Dreyeckland Freiburg

Hier werden wir das "Sprechen im Radio" beleuchten, u.a. Formen des Sprechens, Hör- und Sprechmuster im Radio, sinnerfassend lesen, Aussprache, Wechselwirkung Stimme/Atem/Körperhaltungen, Sprechregie und natürlich auch einige interessante Sprech- und Sprachexperimente.


Antirassismus – Workshop für Jugendliche

Mit Marco Trotta vom Freien Radio für Stuttgart

Courage ist gegen Rassismus und rechte Gewalt gefragt. Courage heißt auch das Seminarkonzept des DGB, in dem Jugendliche lernen können, wie sie sich gegen rechte Stammtischparolen und Straßengewalt wehren können.


Von der Idee zum Beitrag: Sendefertig an einem Nachmittag

Mit Andreas Klug von Radio Dreyeckland Freiburg

Wer Radio macht will was rüberbringen. Hat ein Thema im Kopf, Fragen, vielleicht Fachwissen für ein ganzes Buch. Hervorragende Voraussetzungen, um einen kleinen Beitrag zu machen: für ein Magazin, fürs Info oder als Teil einer Schwerpunktsendung? So mancher Tag im Radio gerät zur Nerverei, die unverzichtbaren Aspekte scheinen zahllos zu sein, der/die InterviewpartnerIn überschüttet eineN mit Details, die Schneidearbeit treibt eineN zur Verzweiflung. Trotzdem: Es kann funktionieren, es gibt die Tage, an denen ein prima Beitrag in wenigen Stunden fertig ist. Wir beginnen mit einer Redaktionssitzung, finden Themen, machen einen Tag lang richtig Radio.


Das Rohe und das Gekochte

Mit Ariane Zeuner und Andreas Reimann von Radio Dreyeckland Freiburg

Wie in jeder guten Restaurantküche wird auch im Radioalltag eine Menge Abfall produziert: Kartoffelschalen, Käserinden, Interviewschnipsel, Geräuschränder. Warum nicht daraus einen Auflauf machen (oder Eintopf)? Es gibt keine guten oder schlechten Zutaten, aber auf die Mischung kommt es an. Die Extreme sind dabei selbstvergessene Willkür und hochartifizielles Getüftel. Eine gute Collage hat immer von beidem etwas. Wir sind gespannt auf eure Vorlieben.


Rebellisches Wissen und journalistische Tagesordnung.Frauen in der Popkultur - Alltag und Utopie.

Mit Tine Plesch von Radio Z Nürnberg (Mitarbeiterin der Zeitschrift Testcard – Beiträge zur Popgeschichte)

Die Berichterstattung über Musikerinnen auch in sogenannten alternativen Magazinen entspricht nicht ihrer tatsächlichen Teilhabe am Musikgeschäft. Sie geschieht nicht kontinuierlich, sondern sporadisch und orientiert sich allzuoft allzuwenig an der Musik oder an den ihr innewohnenden diskursiven Möglichkeiten. Ohne bewußte Gegensteuerung verändert sich an diesem Sachverhalt nichts. Auf der Basis einiger kurzgefasster testcard-Artikel aus den Ausgaben # 8 Gender, # 10 Zukunftsmusik und # 11 Humor geht es um Bestandsanalyse und Gegenmodelle – die auch fürs Experimentieren im Radio geeignet sind.


Interkulturelles Radio

Mit Andrea Seifert aus Halle/Saale (Projekt Interaudio) und weiteren ReferentInnen

In den letzten Jahren nahm die Anzahl unterschiedlicher „muttersprachlicher“ Redaktionen und Sendungen in Freien Radios stetig zu. Auch die von Stiftungen und Institutionen geförderten Sendeprojekte in den Themenbereichen Migration und (Anti-)Rassismus haben die Radiosender inhaltlich bereichert und führten zu neuen Erfahrungen in der Zusammenarbeit. Doch ist die Art und Weise, wie Flüchtlinge und MigrantInnen in Freien Radios repräsentiert sind, emanzipativ oder bildet sich dabei nur die Gesellschaft, wie sie ist, ab? Entsteht etwas Neues durch den Kontakt von „deutschen“ und nichtdeutschen RadiomacherInnen oder stehen die verschiedenen Einflüsse nur unvermittelt nebeneinander?


Geschichte und Kritik der Gegenöffentlichkeit

Mit Christoph Spehr (Redakteur der internationalistischen Zeitschrift alaska, Autor von „Die Aliens sind unter uns“, München 1999)

Gegenöffentlichkeit ist die andere, die nicht vorgesehene Öffentlichkeit; gleichzeitig ist sie aber auch ein politisches Projekt. Schon in den 60ern forderten die Einen 'Enteignet Springer!', während die Anderen alternative Radios bauten. Wieder Andere begannen, die subversiven Botschaften in der Popkultur zu lesen,während Adorno-LeserInnen damals wie heute abwinkten: hat eh keinen Zweck! Die Veränderungen der medialen Landschaft und die Etablierung des Internets stellen heute neue Fragen an die Theorie und Praxis von Gegenöffentlichkeit.


Radiowellen infiltrieren den öffentlichen Raum

Mit Torsten Michaelsen und Ole Frahm von FSK Hamburg

Die Radiogruppe Ligna vom FSK versucht, in ihren Aktionen im kontrollierten öffentlichen Raum mit Hilfe des Radios unkontrollierbare Situationen zu schaffen. Ihr Mittel dafür ist die Zerstreuung der HörerInnen. Es geht dabei nicht nur um Kritik an der Kontrollgesellschaft, sondern auch um Freies Radio, das sich nicht damit begnügen darf, herkömmliche Nutzungsformen des Mediums zu übernehmen und lediglich mit anderen Inhalten und anderen Stimmen zu füllen. Freies Radio, das sich nicht zugleich als Medium der Intervention begreift, wird unterschätzt und bleibt folgenlos.


Außerdem in Planung: Ein Workshop zu Frauen in den freien Radios sowie ein Workshop zum Austausch der Info- und Politikredaktionen (ZIP-FM)

Open Camp

Das Radiocamp bietet euch auch die Möglichkeit, eigene Angebote zu machen: Workshops, Infotische, Filme ...



Kommentar

  Startseite Anfang