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Abwicklung oder Selbstverwaltung???

07.10.2003, 12:07, Schellingstrasse

Squatting | Tübingen | Selbstverwaltung

Die seit den 80er Jahren besetzte Kaserne "Schellingstrasse" in Tübingen soll von den BewohnerInnen übernommen und selbst verwaltet werden - doch die Stadt wirft ihnen Knüppel zwischen die Beine. Demo am Samstag, 8.11.2003, 12 Uhr, Exerzierplatz Tübingen



Schelling bleibt – und jetzt übernehmen wir ganz!

Das Wohnprojekt Schellingstraße 6 in Tübingen: kommunikatives, kulturelles und politisches Zentrum. Wohnraum, Werkstätten, Hausbar, Proberaum, Infoladen mit Bibliothek und Archiv,... Freiraum für Tübingen und darüber hinaus. Hier hat sich in den letzten 23 Jahren ein für Tübingen in dieser Größe einzigartiges, buntes und vielfältiges Zusammenleben entwickelt. In 13 Wohngemeinschaften wohnen 110 Personen unterschiedlichsten Alters und mit verschiedensten Tätigkeiten, die das Zusammenleben in den drei Häusern und vier Bauwägen eigenverantwortlich in basisdemokratischen Strukturen organisieren. Unzählige Konzerte, Partys, Veranstaltungen und politische Treffen haben hier stattgefunden.

1980 besetzt, seitdem offiziell als Studierendenwohnheim vom Studentenwerk Tübingen (AdöR) verwaltet, befinden sich die Häuser in einer schizophrenen Situation. Die interne Selbstverwaltung funktioniert seit Jahren, gleichzeitig lässt das Studentenwerk die Häuser verfallen und die BewohnerInnen müssen, da sie rechtlich nur MieterInnen sind, diesem Verfall zusehen, ohne eigene Handlungsmöglichkeiten zu haben.

Seit dem Bekanntwerden des Geländeverkaufs durch das Bundesvermögensamt vor vier Jahren streben die BewohnerInnen der „Schelling“ der vollständigen Selbstverwaltung ihrer Häuser entgegen.

Ein BewohnerInnen-Verein und eine gemeinnützige GmbH wurden gegründet um gemeinsam mit dem Freiburger Mietshäuser-Syndikat den Kauf des Grundstücks und der 3 Häuser, sowie deren Sanierung auf Basis sog. Direktkredite zu ermöglichen. Das Modell des Mietshäuser-Syndikats sieht die vollständige Selbstverwaltung durch die BewohnerInnen vor und garantiert, dass die Häuser für immer vom Immobilienmarkt genommen werden (siehe www.syndikat.org).

Doch von verschiedenen Seiten werden der Schelling massive Hindernisse in den Weg zur Selbstverwaltung gelegt. Das Studentenwerk verlangt für die beiden Nebengebäude, deren Eigentümer es ist, eine völlig unangemessene Summe. Und ohne direkt an den Exerzierplatz, das „Schmuckstück“ des sanierten Thiepval-Areals anzuschließen und ohne jegliche Nutzungsmöglichkeiten zu haben, soll das Wohnprojekt 500 000 € und jährliche Unterhaltungskosten dafür zahlen.

Wir fordern alle an den Verhandlungen Beteiligten auf, dem Wohnprojekt Schellingstraße keine Hindernisse in den Weg zu stellen! Blockaden und Schikanen gegenüber sozialer Eigenverantwortung gerade von Leuten, die immer von „bürgerschaftlichem Engagement“ reden, sind inakzeptabel!

Schluß mit Verfall und Bevormundung!
Für die vollständige Selbstverwaltung der Schelling!

Solidarität mit allen gefährdeten selbstverwalteten Projekten, wie z.B. der Ex-Steffi in Karlsruhe oder dem ObW9 in Stuttgart!

Freiräume erhalten, erkämpfen und ausbauen!

Demonstration am Samstag, 8.11.2003, 12 Uhr, Exerzierplatz (direkt am Südausgang des Tübinger Hauptbahnhof)

Freitag und Samstag Essen, Kulturprogramm (Filme, Konzert) und Schlafmöglichkeiten, genaueres unter www.schellingstrasse.de oder mail an schellingdemo@gmx.de

Wir unterstützen die Forderung der Schelling nach Selbstverwaltung und rufen mit zur Demonstration am 8.11.2003 auf:

sozialistische Jugend ['solid] Tübingen, Antirepressionsgruppe Reutlingen/Tübingen PROFAN, PDS-Hochschulgruppe, Friedensplenum/Antikriegsbündnis e.V., Antifa Tübingen, Infoladengruppe, Food Not Bombs, Independent Media Activists, Trojas Puppenkiste, Freie ArbeiterInnen Union (FAU), Linke StudentInnen Assoziation (LiStA) Tübingen, Antifascist Rock Action Tübingen/Reutlingen, Kein mensch ist illegal (KMII) Tübingen, Inforedaktion der Wüsten Welle, Soziales Zentrum Can Masdeu (Barcelona), Huertos Communitarios (Barcelona), Aubonne-Bridge-Gruppe (Lausanne), Infoladen Luxemburg, Gruppe LIFE (Luxemburg)

Dieses Flugblatt wird wöchentlich aktualisiert, weitere Unterstützungsbekundungen bitte an: schellingdemo@gmx.de


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