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letzte Änderung: 27/01/04 10:18

Faschismus

Als Cellistin im KZ überlebt

27.01.2004, 09:47, Südkurier

Anita Lasker-Wallfisch liest auf Einladung der Volkshochschule aus ihrem Buch "Ihr sollt die Wahrheit erben" am Mittwoch, 28.Januar. Beginn ist um 19.30 Uhr im Kulturzentrum am Münster, Eingang Stadtbücherei. Der Eintritt ist frei.


Anita Lasker-Wallfisch wurde 1925 als Tochter einer assimilierten jüdischen Familie in Breslau geboren. Ihr Vater war ein angesehener Anwalt.

1942 wurden Eltern, Großmutter, Tante und Onkel deportiert und ermordet. Die Mädchen, sich selbst überlassen, leisteten Widerstand auf ihre Weise: Sie halfen in einer Papierfabrik beim Fälschen von Pässen für französische Kriegsgefangene. Sie wurden dabei beobachtet und von der Gestapo verhaftet. Anita wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, Renate, die ältere Schwester, zu einem Jahr Zuchthaus. 1943 wurden sie mit unterschiedlichen Transporten nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Durch einen unglaublichen Zufall fanden sie sich dort wieder.

Anita spielte inzwischen als Cellistin in der Lagerkapelle (dem "Mädchenorchester") und rettete sich und ihrer Schwester damit das Leben. Ende 1944 wurden sie zusammen mit den anderen Frauen der Kapelle mit einem der ersten Transporte ins KZ Bergen-Belsen verbracht, wo sie am 15.April 1945 von englischen Truppen befreit wurden. Im Mai 1946 konnten sie zu ihren Verwandten nach England emigrieren. 1997 erschienen Anita Lasker-Wallfischs Erinnerungen "Ihr sollt die Wahrheit erben" in deutscher Sprache. Sie lebt heute in London und gehört als Cellistin dem English Chamber Orchestra an, das sie einst mitbegründete. Diese Veranstaltung ist eine Kooperation von Deutsch-Israelischer Gesellschaft, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Stadtbücherei und der Vhs.

Anmeldung und Information bei der Vhs , Katzgasse 7, Telefon 59810, E-Mail: konstanz@vhs-konstanz-singen.de

Südkurier, 26.01.04