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Love/Hate Demo in Freiburg 20.3.

09.03.2004, 13:22, zapata vive

Squatting | Freiburg | KTS | Demonstration

Demo gegen die Kuendigung der KTS in Freiburg! Demo against the eviction of the KTS in Freiburg!


Seit fast 10 Jahren existiert die KTS als Ort für Kultur und Politik in Selbstverwaltung.

Die KTS bietet seit ihrem Bestehen KünstlerInnen aus aller Welt sowie der lokalen Kultur- und Nachwuchsszene einen für Freiburg einmaligen Raum für Konzerte, Theater- und Kabarettaufführungen, Lesungen, Ausstellungen, Filmvorführungen und Parties. Weit über die Region hinaus ist sie ein einzigartiges Zentrum für alternative Politik und Kultur.
Die regelmäßig stattfindenden Info- und Diskussionsveranstaltungen, Seminare und Workshops sind ein fester Bestandteil der alternativen politischen Kultur.
Viele Initiativen nutzen die Räume der KTS: der Infoladen steht mit Büchern und Zeitschriften allen BesucherInnen offen, die Umwelt- und Projektwerkstatt stellt mit ihrem „offenen Büro“ eine unverzichtbare Infrastruktur für politische Arbeit dar. Darüber hinaus stellt die KTS Räume für Café und Kneipe, Bandproben, Essen zum Selbstkostenpreis, Sonntagsbrunch, Selbstverteidigungskurse, einen Umsonst- Laden, eine Therapiegruppe und noch vieles mehr bereit.
Diese Vielfalt an Aktivitäten ist mit dem herrschafts- und gesellschaftskritischen Anspruch der KTS verbunden: Sie versteht sich als ein Zusammenschluss verschiedener Gruppen und Einzelpersonen. Alle Projekte in der KTS sind unkommerziell, wodurch vielen Menschen ermöglicht wird, für wenig oder gar kein Geld ein breites Angebot an Veranstaltungen zu besuchen. Gerade in Zeiten des verschärften Sozialabbaus ist dies notwendiger denn je. Die Nutzung der Räumlichkeiten ist kostenlos, politische Infoveranstaltungen oder Konzerte, bei denen die Unkosten nicht durch den Eintritt abgedeckt werden können, werden von der KTS subventioniert. Dadurch ist es auch Menschen ohne finanzielle Ressourcen möglich, Veranstaltungen durchzuführen. Der unkommerzielle Anspruch des Hauses kann nur verwirklicht werden, indem alle Aktivitäten unentgeltlich und in Eigeninitiative stattfinden.
Gerade jungen Menschen und Gruppen bietet die KTS die Möglichkeit, jenseits des gesellschaftlichen und kulturellen Mainstreams eigene Initiativen zu starten, Erfahrungen zu sammeln und selbstbestimmt Veranstaltungen zu organisieren.
Die Struktur des Hauses ist offen, was bedeutet, dass sich jede und jeder aktiv einbringen kann. Entscheidungen werden prinzipiell im Plenum basisdemokratisch und nach dem Konsensprinzip getroffen.


Die KTS versteht sich als ein Projekt, das für eine emanzipatorische und gesellschaftskritische Perspektive eintritt. Das ist häufig unbequem und gerade deshalb notwendig. Ausbeutungs- Herrschafts- und Ausgrenzungsverhältnisse sollen kritisiert und bekämpft werden. Die Diskriminierung von Menschen, die nicht der herrschenden gesellschaftlichen Norm entsprechen, wird in den Räumen der KTS nicht geduldet.
Die KTS versucht, einen Freiraum für nichthierarchische Organisations- und Umgangsformen zu bieten und sich darüber hinaus aktiv in die bestehenden Verhältnisse einzumischen. Kritik und Proteste werden immer wieder in die Öffentlichkeit getragen. Und das auf eine offene, direkte Art und Weise, wie es im Rahmen der etablierten Medien und Politikformen nicht möglich ist. Auch deshalb ist die KTS unverzichtbar.


Kurz vor dem 10jährigen Jubiläum ist die Zukunft der KTS jedoch akut gefährdet. Anfang Februar hat die Bahn, der das Gebäude gehört, der Stadt Freiburg, die es an die KTS weitervermietet hat, den Nutzungsvertrag gekündigt. Die Stadt Freiburg hat die Kündigung bisher anerkannt, alle öffentlichen Veranstaltungen wurden seitens der Stadt untersagt und nun droht sogar die Räumung des Gebäudes.
Die von der Bahn vorgegebenen Gründe können eine Entscheidung solcher Tragweite keinesfalls rechtfertigen, zumal sich die Bahn im Vorfeld möglichen Lösungen weitgehend verweigert hat. Beispielsweise hätten die Parkprobleme mit baulichen Maßnahmen wie einer Schranke leicht behoben werden können, wozu sich die KTS stets bereit erklärt hat und dies noch immer tut.


Wir, die unterzeichnenden Gruppen, Vereine, Betriebe und Einzelpersonen aus verschiedensten Bereichen sind der Meinung, unabhängige, unkommerzielle Kultur und Politik ist auch weiterhin wichtig und notwendig.
Wir solidarisieren uns mit der KTS und lehnen die Kündigung der Deutschen Bahn in aller Entschiedenheit ab!
Gerade eine Stadt, die sich gerne mit dem Image „offen“ und „tolerant“ schmückt, sollte Freiräume wie die KTS erhalten. Deshalb verlangen wir von der Stadtverwaltung und insbesondere von Oberbürgermeister Salomon eine eindeutige Positionierung sowie eine Bestandsgarantie für die KTS.


Wir erklären, dass die Kündigung der KTS eine unverhältnismäßige und nicht akzeptable Entscheidung mit katastrophalen Folgen für alternative Kultur und Politik darstellt.

Wir fordern die Bahn auf, die Kündigung zurückzuziehen und der KTS ein akzeptables Angebot für die weitere Nutzung des KTS-Gebäudes zu unterbreiten.

Wir fordern alle beteiligten Parteien auf, die Zukunft der KTS langfristig zu sichern.



Für den Erhalt der KTS!



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