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letzte Änderung: 20/03/04 14:36

sonstige

In jener Nacht am 13. März war´s wohl knapp

18.03.2004, 10:42, Indymedia

Reporterassociati ist ein Zusammenschluss von Journalisten, unabhängigen Reportern, Fotografen und Mediengestaltern in Italien. Die Redaktion veröffentlichte vor wenigen Stunden einen Artikel, in dem es heißt, dass Acebes mit anderen Regierungsmitgliedern am 13. März den König von Spanien aufsuchte um von ihm die Unterschrift für die Ausrufung des Ausnahmezustands zu erhalten und dass eine vorläufige Nichtverbreitung der Nachricht darüber auf einem Treffen von Informationsmachern beschlossen wurde.


In jener Nacht am 13. März war´s wohl knapp
von Cassoler@s - 18.03.2004 01:21

Reporterassociati ist ein Zusammenschluss von Journalisten, unabhängigen Reportern, Fotografen und Mediengestaltern in Italien. Die Redaktion veröffentlichte vor wenigen Stunden einen Artikel, in dem es heißt, dass Acebes mit anderen Regierungsmitgliedern am 13. März den König von Spanien aufsuchte um von ihm die Unterschrift für die Ausrufung des Ausnahmezustands zu erhalten und dass eine vorläufige Nichtverbreitung der Nachricht darüber auf einem Treffen von Informationsmachern beschlossen wurde.

Der Artikel spricht davon, dass sich die Regierung Aznar am Samstag, dem 13. März versammelte, um zwei Comunicados zu redigieren, die dem König zur Unterschrift vorgelegt werden sollten. In diesen Comunicados wurde der Ausnahmezustand aufgerufen und der Wahlgang aufgeschoben. Es waren ein Plan "A" und ein Plan "B" vorgesehen. Nach Plan "A" sollten die Wahlen bis zum Herbst aufgeschoben werden, nach Plan "B" waren Wahlen binnen zwei Monaten vorgesehen.

Der Informant, der in der zentralen Wahlkommission (GEC) war, hat die ganze Prozedur aus nöchster Nähe erlebt, heißt es in dem Artikel. Die beiden Comunicados seien nach der Anzeigeerstattung gegen alle Parteien der Opposition und gegen verschiedene Medien und deren Annahme durch die Kommission eben dieser vorgelegt worden.

Anschließend soll sich Innenminister Acebes mit weiteren Regierungsmitgliedern zur Zarzuela begeben haben, um zu versuchen, die Unterschrift des Königs zu bekommen, die für die Ausrufung des Ausnahmezustands unerlässlich ist.

Die Unterschrift sei im königlichen Palast verweigert worden, weil sie nach anonymen Quellen im Königspalast gegenüber des Informanten der Redaktion "de facto" als "ein Staatsstreich" eingeschätzt wurde. Der Ton des Comunicado sei nach Angaben des Informanten beunruhigend gewesen. In ihr sei von nicht nur polizeilicher, sondern auch von militärischer Präsenz in den Straßen die Rede gewesen.

Die Verweigerung der Unterschrift seitens des Königs hätte so wie die wiederholten Weigerungen der nationalen Polizei, den Aufforderungen, mit Aufstandsbekämpfungseinheiten gegen die friedlichen Versammlungen im ganzen Land vorzugehen zu entsprechen die Regierung dazu gebracht, das Vorhaben aufzugeben, das Wahlverfahren zu annullieren.

Im Laufe des darauffolgenden Sonntags konnte die Redaktion bei verschiedenen autorisierten Quellen die Nachricht bestätigen lassen. Diese Quellen sprachen darüber hinaus von einer Versammlung in Madrid, die von den Informationsdiensten verschiedener Medien abgehalten wurde, bei der unter größten Polemiken beschlossen wurde, diese Nachricht mindestens bis zum nächsten Treffen, das am Abend vom Montag nach abgeschlossenem Wahlgang vorgesehen war, nicht über Tageszeitungen, Fernsehen und Radiosendern zu propagieren.

Quelle: http://www.reporterassociati.org/index.php?option=news&task=viewarticle&sid=1814