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letzte Änderung: 08/04/04 19:44

Antimilitarismus

DFG-VK fordert zur zur Daimler-Chrysler Hauptversammlung den Ausstieg aus der Landminen- und Atomwaffen-Technologie

07.04.2004, 13:48, der oder Der

Pressemitteilung zur DaimlerChrysler - Hauptversammlung am 7. April 2004 in Berlin


DFG-VK fordert zur zur Daimler-Chrysler Hauptversammlung den Ausstieg aus der Landminen- und Atomwaffen-Technologie.
Pressemitteilung zur DaimlerChrysler - Hauptversammlung am 7. April 2004 in Berlin.

DFG-VK-BUNDESSPRECHER GRÄSSLIN FORDERT DAIMLER-CHRYSLER-CHEF SCHREMPP ZUM AUSSTIEG AUS DER MINEN- UND ATOMTECHNOLOGIE AUF.

Anlässlich der Aktionärsversammlung der Daimler-Chrysler AG am heutigen Mittwoch in Berlin appelliert Rüstungskritiker und Schrempp-Biograph Jürgen Grässlin an die Konzernleitung: "Beschließen Sie als Sofortmaßnahme den Ausstieg aus der Landminen- und Atomwaffen-Technologie!"

Grässlin, zugleich Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und einer der Sprecher der Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler, geht mit der Geschäftspolitik des deutsch-amerikanischen Mischkonzerns hart ins Gericht: "Die Übernahme der Chrysler Corporation, die Beteiligung an der Mitsubishi Motors Corporation und das Setzen auf die Rüstungsproduktion bei der EADS erweisen sich als Desaster ohnegleichen." Verantwortlich dafür, so Grässlin, sei in erster Linie Jürgen E. Schrempp, "der größte Kapital- und Arbeitsplatzvernichter der Daimler-Firmengeschichte."

Die Beinahe-Pleite des von Daimler-Chrysler geführten Konsortiums Toll-Collect ist für den prominenten Daimler-Kritiker nur ein Symptom für eine grundsätzlich falsch ausgerichtete Geschäftspolitik und Konzernstruktur. "Statt der tollen Welt-AG haben wir im vergangenen Geschäftsjahr das Toll-Haus Daimler erleben müssen", meint der erfolgreiche Buchautor Grässlin in Anspielung auf die maßgeblich von den Daimler-Managern zu verantwortende Toll-Collect-Blamage. Weitaus größere Proteste müsse allerdings die Tatsache hervorrufen, dass Daimler-Chrysler über seine 33-prozentige Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS weiterhin an Rüstungsexporten und weltweiter Kriegführung profitiert.

Während Friedensorganisationen wie die DFG-VK "Schritte zur Abrüstung" als Maßnahmen zur Kriegsverhinderung verlangen, rüste Daimler-Chrysler/EADS in moralisch unverantwortlicher Weise die Welt auf und forciere den Rüstungswettlauf, so Grässlin.

Zu den Daimler-EADS-Waffen gehören, so der Sprecher des Landesverbandes Baden-Württemberg der DFG-VK, Alexander Dauensteiner, die von der EADS Lenkflugkörpersysteme GmbH (EADS-LFK) angebotenen Minenverlegesysteme wie das für den Export bestimmte Autonomus Freeflight Dispenser System (AFDS). Mit diesem – laut LFK preiswerten System („low cost system“) - können Submunitionen wie die Minen MIFF und MUSPA sowie das Bomblett MUSA verschossen werden. MIFF und MUSPA werden von anderen Staaten als Antipersonenminen klassifiziert, was Italien veranlasst hat, diese Minen zu zerstören. Daneben bietet die EADS-LFK auch so genannte Verlegesysteme wie das DWS 39 oder Taurus an, die ebenfalls mit Minen und gegen Personen gerichtete Submunitionen bestückt werden können. Damit nicht genug: Daimler-Chrysler/EADS beteiligt im Rahmen des M-51-Programms an der Herstellung von neuen französischen Trägerraketen für Atomsprengköpfe – und trägt somit zu einem neuen atomaren Wettrüsten bei.

Hauptvorwurf der Kritischen Aktionäre: Umsatzrenditen von über acht Prozent zählen für Schrempp mehr als Ethik und Moral. Seit Jahren ignorieren Daimler-Vorstand und -Aufsichtsrat die Forderungen der Kritischen Aktionäre nach einem Ausstieg aus der Rüstungsproduktion und dem Rüstungsexport. "Wenn der Konzernschef Jürgen E. Schrempp seiner moralischen und ethischen Verantwortung gerecht werden will, muss Daimler-Chrysler aus der Waffenproduktion aussteigen ", meint Technologie-Experte Alexander Dauensteiner und fordert Daimler-Chrysler-Chef Jürgen E. Schrempp auf: "Entrüsten Sie Daimler-Chrysler! Steigen Sie aus der Waffenproduktion aus!"

Schrempp solle dem Vorbild von General Motors folgen, rät DFG-VK-Landesverbandssprecher und Aktionär Dauensteiner. Der weltgrößte Autohersteller hat sich im März 2003 von seiner Rüstungssparte ‚GM Defense’ getrennt. Auch der französische Konzern Lagardère beabsichtigt seinen Rückzug aus dem Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Company (EADS).

In diesem Zusammenhang begrüßen Jürgen Grässlin und Alexander Dauensteiner ausdrücklich, dass das Kinderhilfswerk UNICEF aufgrund der Rüstungsproduktion und -exporte ein Sponsoring durch Daimler-Chrysler abgelehnt hat.


Wolfgang Menzel
(Mitglied im DFG-VK-Bundesvorstand)


(Jürgen Grässlin steht unter der Rufnummer 0170-6113759 für Rückfragen zur Verfügung, Wolfgang Menzel erreichen Sie heute unter 07641-95 91 94 oder 0174-6376816)


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