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letzte Änderung: 19/04/04 19:12

Medien

Radiocamp 2004 in Markelfingen

19.04.2004, 19:12, LinksRhein

Wie jedes Jahr im Frühling findet auch heuer vom 27.5. bis 31.5.2004 ein alternatives Radiocamp auf dem DGB-Gelände in Markelfingen statt. Hier die geplanten Workshops


Mehr Infos und Anmeldung unter http://www.aff-bawue.org/markelfingen04.htm

Workshops

Die Workshops dauern in der Regel einen ganzen Tag.

Streamingworkshop: Direktübertragung via Internet
Mit Ilja Gerhardt und Bianca Miglioretto von Radio Lora Zürich
Der beste Beitrag erreicht Deine HörerInnen nicht, wenn die Technik bei der Direktübertragung nicht klappt - und die beste technische Verbindung ist wertlos, wenn der Sendungsinhalt schlecht vorbereitet und präsentiert wird. Im Workshop lernst Du einerseits, die Streamingtechnik (Senden via Internet) mit der "Streambox", einer CD-ROM, die speziell für Direktübertragen von Freien Radios entwickelt wurde. Von einem externen Studio aus senden wir zum Hauptstudio des Radiocamps. Andererseits geben wir Tipps und Hinweise, worauf Du beim Senden bei Direktübertragungen achten musst: Wie baust Du Deine Sendungen auf, wie koordinierst Du mit dem Studio Deines Radios, wie organisiert sich die Redaktion vor Ort?

FrauenRadioWorkshop: Von der Geschlechterperspektive zum feministischen Radio
Mit Bianca Miglioretto von Radio Lora Zürich

Was hat Geschlechterperspektive mit Interview zu tun? Eigentlich sehr viel und sehr subtil. Dieser Workshop setzt sich aus Praxis, Theorie und Diskussion zusammen. Im praktischen Teil am Morgen erhältst Du Tipps und Hinweise, wie Du Deine Interviews verbessern kannst, mit praktischen Übungen. Am Nachmittag beschäftigen wir uns mit Machtverhältnissen in den Medien und der Geschlechterperspektive beim Radiomachen. Wie gehen wir mit unserer Macht als Journalistinnen um? Wie sehen feministische Alternativen aus.

On air - Einführungskurs
Mit Timo Stadler von Querfunk Karlsruhe

Eine praktische Einführung ins Freie Radiomachen für Neulinge mit allem Wissenswerten. Schwerpunkte: Interviewtechniken und Arbeiten mit dem Minidisc-Reportagegerät.

Von der Idee zum Beitrag: Kurzbeiträge in Magazinsendungen
Mit Andreas Klug von Radio Dreyeckland Freiburg

Wer Radio macht will was rüberbringen. Hat ein Thema im Kopf, Fragen, vielleicht richtiges Fachwissen. Hervorragende Voraussetzungen, um einen kleinen Beitrag zu machen: für ein Magazin, fürs Info, für zip-fm? Doch so mancher Radio-Tag wird nervig, kein Aspekt scheint verzichtbar, der/die InterviewpartnerIn überschüttet eineN mit Details. Trotzdem: Es kann funktionieren. Es gibt die Tage, an denen ein prima Beitrag in wenigen Stunden fertig ist. Wir beginnen mit einer Redaktionssitzung, machen einen Tag lang richtig Radio, stellen die Beiträge auf www.freie-radios.net.

Freie Software für Freie Radios
Mit Felix Sperandio von Onda Berlin

Dass Freie Radios Freie Software benutzen sollten, hat sich rumgesprochen. Aber warum eigentlich, wenn Windows doch funktioniert. Dass derzeitige Linux-Systeme im Office- oder Server-Bereich locker mithalten können, hat sich auch rumgesprochen. Aber kann Linux auch für die produktive Radioarbeit genutzt werden? Obwohl es für den Videoschnitt inzwischen professionelle Lösungen gibt, fristet die Audioberarbeitung eher ein Schattendasein. Es gibt zwar einige vielversprechende Programme. Sind diese aber auch für den Produktiveinsatz geeignet? Diese Fragen werden in Theorie und Praxis behandelt.

Recherchieren
Mit Ingmar Cario vom Netzwerk Recherche

Spannende Geschichten für den Hörfunk findet man wie in jedem anderen Medium auch nur durch intensive Recherche. Und die ist, wie der bekannte Enthüllungsjournalist Hans Leyendecker sagt, kein Zauberwerk, sondern reines Handwerk. Der Workshop soll die handwerklichen und rechtlichen Grundlagen der Recherche vermitteln und praktische Tipps für den journalistischen Alltag geben - angefangen von der Telefonrecherche, über die Erstellung eines Rechercheplans bis hin zur radiogerechten Umsetzung langer Recherchen.

Keine Praxis ohne Theorie
Mit Thorsten Michaelsen und Ole Frahm von FSK Hamburg

Warum machen wir überhaupt Radio?? Dieser Workshop führt in die Debatte der frühen Siebziger Jahre, wo die völlige Ablehnung der Medien und die ersten großen Versuche der Aneignung des Radios sich begegneten, Baudrillard contra Radio Alice...

Radiogeschichte
Mit Sven Thiermann von Coloradio Dresden

Die Versuche einer organisierten Aneignung des Mediums „von unten“ sind so alt wie dieses selbst. Seien es die Arbeiterradiovereine der 20er Jahre, die Benutzung im Widerstand gegen den Faschismus oder als Ausdrucksmittel einer politischen Bewegung im entwickelten Kapitalismus. Viele der Informationen darüber sind heute nur sehr zerstreut zugänglich. Anhand einiger Materialien sollen bestimmte Aspekte dieser Geschichte gemeinsam diskutiert, aber auch aktuelle Entwicklungen beobachtet werden.

Politische Tendenzen in der Musik heute
Mit Martin Büsser von der Redaktion testcard

Der Workshop soll zeigen, welche Formen subkultureller Netzwerke sich in den letzten Jahren gebildet haben. Es handelt sich bei ihnen nicht mehr um klassischen Agit-Prop, sondern um Strategien der Vernetzung, des Kollektivs und eines ästhetischen Nonkonformismus. Dabei stellt sich auch die Frage, warum solche kritischen Ansätze momentan vorwiegend aus den USA kommen, während wir in Deutschland eher den reaktionären Trend einer Pop-Nationalisierung (z.B. Mia) erleben.

Das Camp-Hörspiel – Workshop für Jugendliche
Mit Sandra Hochholzer und Ingo Leindecker von Radio FRO in Linz

Bei der Arbeit an diesem Hörspiel soll viel Platz zum Experimentieren sein. Was kann ich mit einem Interview machen? Was mit einer Soundcollage, einer Reportage usw....? Thema ist, was Euch gefällt. Gemeinsam werden wir den Spannungsbogen unserer Geschichte erarbeiten. Und unser Ziel ist es am Ende einen Teil Bodensee-Camp hörbar und anhörbar zu machen. Wer schon coole Geräusche, Musik, O-Töne oder sonstiges gesammelt hat – bitte mitbringen!

Rechte Jugendkulturen im Fokus - recherchieren und senden
Mit Beate Flechtker von Radio Unerhört Marburg

Neonazistische Gruppierungen erschließen sich Jugendkulturen als „vorpolitischen Raum“. Sie entwickeln in der Jugendkultur verwurzelte Organisierungsmodelle und treiben dadurch die Politisierung und Radikalisierung ihres Umfeldes voran. Musik wird dabei zum Medium rechtsextremer Erlebniswelt. Der Workshop verbindet Information und Recherche mit kritischer Radiopraxis. Vormittags recherchieren wir zu Ideologie und Organisierung der rechtsextremen Szene, zu deren Musik und Lifestyle sowie deren kulturellen Codes und Symbolen. Am Nachmittag erstellen wir ein Sendekonzept und produzieren einzelne Sendebeiträge. Eigene Recherchen, Musik und Beiträge zum Thema können gerne mitgebracht werden.

Krksfffsssrtsmss chh Hört rein!
Mit Ariane Zeuner von Radio Dreyeckland Freiburg

liebe hörerInnen -da gibt’s was auf die ohren - hört, hört –- das kann sich hören lassen – völker hört die signale –ich denk, ich hör´nicht recht ...
Wer Radio macht, kommt irgendwie um das Thema Hören nicht herum (sofern sie/er Rundfunktätigkeit als eine auf andere Personen gerichtete und bezogene versteht). Wie gut, schlecht, interessant, langweilig, verständlich, schockierend eine Sendung tatsächlich ist, kann ich nur mit den eigenen Ohren überprüfen. Was als Idee für eine Sendung oder einen Beitrag aufregend aussieht, muss in der radiophonen Umsetzung noch lange nicht interessant klingen. Welche Hörsituationen gibt es im Radio? Wir werden ein Tag ganz Ohr sein, mit vielen Hörexperimenten, Hörbeispielen und Geräuschen.

Courage zeigen gegen Rassismus und Rechtsextremismus
Mit Carmen Melero vom Netzwerk Demokratie und Courage

Courage ist gegen Rassismus und rechte Gewalt gefragt. Courage heißt auch das Seminarkonzept des DGB, in dem Jugendliche lernen können, wie sie sich gegen rechte Stammtischparolen und Straßengewalt wehren können.