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letzte Änderung: 02/07/04 13:07

Arbeitskampf

'Lieber gar keine Rednerin am 1. Mai als eine Befürworterin der Hartz-Gesetze'

23.04.2004, 01:08, Wolfgang Prinz

Offener Brief an den DGB Konstanz, in dem sich W. Prinz gegen die Einladung von Veronika Keller-Lauscher (SPD) zur 1. Mai Kundgebung 2004 ausspricht


Offener Brief an den Kollegen Hanke (Vorsitzender DGB-Ortskartell Konstanz)

Werter Kollege Hanke,

Ich hatte eigentlich erwartet, dass die 1.Maikundgebung dieses Jahr ein weiteres Signal zur Mobilisierung gegen die Agenda 2010 bringen würde. Stattdessen muss ich zur Kenntnis nehmen, dass den SPD-Apparatschiks ein Forum für ihre Roll-back-Strategie in dieser für die Gewerkschaft lebenswichtigen Frage geboten wird.

Die Nominierung von Veronika Keller-Lauscher (SPD) vom Hauptvorstand der IG BCE als Hauptrednerin auf der 1.Mai-Kundgebung in Konstanz muss als Provokation all derjenigen gewertet werden, die am 3.April gegen die Agenda 2010 demonstriert haben.

Keller-Lauscher ist als Gewerkschaftsvertreterin Mitglied im Verwaltungsrat der Agentur für Arbeit und dort noch nie durch kritische Meinungsäußerungen aufgefallen. Sie ist ganz im Gegenteil eine entschiedene Verfechterin der Hartz-"Reformen".

Auf dem DGB-Kongreß im Mai 2002 sagte sie zum Beispiel: "Deshalb sollte dieser Initiativantrag auch ein deutliches Signal des DGB-Kongresses für die Hartz-Kommission sein. (Beifall)"

Keller-Lauscher ist als Rednerin völlig inakzeptabel. Ihre Benennung als Rednerin stürzt den DGB Konstanz ein weiteres Mal in eine ernsthafte Glaubwürdigkeitslücke.

Ich bitte um Auskunft über die Umstände, die zur Nominierung dieser Rednerin geführt haben.

Und ich rege an, die Dame kurzfristig wieder auszuladen. Lieber gar keine Rednerin am 1.Mai als eine Befürworterin der Hartz-Gesetze.

Mit kollegialen Grüßen
Wolfgang Prinz