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Teestube begehrt auf

15.07.2004, 21:18, Südkurier

Soziales | Teestube | Singen

Mitglieder wollen Stadträte jetzt selbst überzeugen


Teestube begehrt auf
Mitglieder wollen Stadträte jetzt selbst überzeugen


Singen (gtr) Schwer enttäuscht und mit Entrüstung haben Mitglieder des Jugendzentrums Teestube in der Mühlenstraße zur Kenntnis genommen, dass die Stadtverwaltung mit Rückenwind des Sozialausschusses den Mietvertrag und die Kooperation mit dem Förderverein nicht verlängern will. In der vergangenen Woche hatte die Verwaltung in einer öffentlichen Sitzung mit umfangreichen Berichten über die Teestubenarbeit ihre Unzufriedenheit mit der Einrichtung dargestellt. Über Jahre hinweg hätten sich die hauptamtlichen Mitarbeiter, die von der Stadt bezahlt werden und sich 1,6 Stellen teilen, nicht in der Lage gesehen, eine angemessene Konzeption vorzulegen, geschweige denn, diese umzusetzen. Die neuen Mitarbeiter, die erst seit einigen Monaten dabei sind, hätten nun kaum noch die Chance, den Kurs zu ändern, hatte es sinngemäß in der Sitzung geheißen.

Doch genau darüber ärgert sich Vereinsmitglied Marcus Engesser besonders. Er gibt zu, dass der Verein zu lange gezögert hat, bis er sich von dem für die Misere Hauptverantwortlichen trennte. Andererseits hätten andere Jugendhäuser bereits versucht, "die neuen Sozialarbeiter abzuwerben, weil sie so eine gute Arbeit leisten". Engesser, der sich jetzt im Rahmen seines FH-Studiums in Freiburg mit dem Konzept der Teestube beschäftigt, sieht hinter der neuen Haltung der Stadt Machenschaften der Stadtjugendpflege: "Die Stadt hatte schon immer Ressentiments gegenüber der Teestube", sagte er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. "Es war Martin Burmeister ein Dorn im Auge, dass er keinen Einfluss auf den freien Träger hatte." Während die Stadt in ihren Jugendhäusern eine jüngere Zielgruppe anspreche, öffne die Teestube sich auch für Besucher bis Mitte 20.

Zahlreiche Migranten hätten in der Teestube ein zweites Zuhause gefunden. Sie und andere ausgegrenzte Jugendliche zu integrieren, sei das Ziel des Teestubenteams. Doch allein, um die Probleme der Besucher zu erfassen, benötige man mehr Zeit als die, die die Verwaltung der Einrichtung eingeräumt habe. Das will der Verein den Gemeinderäten jetzt klar machen.


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