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letzte Änderung: 08/11/04 13:06

AKW

CASTOR-Transport hat Süddeutschland durchquert

08.11.2004, 13:06, Pressestelle der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen

Gedrückte Stimmung nach tödlichem Unglück in Frankreich. CASTOR- Transport durch Süddeutschland mit Demonstrationen und Mahnwachen begleitet.


Überschattet vom Tod eines jungen Mannes, ist der CASTOR-Transport mit
Atommüll heute durch Süddeutschland gefahren. Bei Nancy fand eine
erfolgreiche Blockadeaktion statt, die den Atommüllzug etwa zwei Stunden
aufhalten konnte. Auf der weiteren Fahrt durch das Elsass kam auf
tragische Weise bei Avricourt ein junger Mann ums Leben, der an einer
Blockadeaktion teilgenommen hatte. "Wir sind tief erschüttert und können
es immer noch nicht richtig fassen," so ein Sprecher der südwestdeutschen
Anti-Atom-Initiativen. "Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dies auf
künftige Transporte haben wird. Da zum Unfallhergang noch keine
verlässlichen Informationen vorliegen, sollte eine schnellstmögliche
Aufklärung erfolgen."

Im badischen Oberhausen-Rheinhausen fand am Transportwochenende
ein Widerstandscamp statt, an dem etwa 50 Personen teilnahmen. Vom
Camp aus marschierten die AtomkraftgegnerInnen am Samstag mittag
zum Bahnhof Wiesental, wo eine Demonstration stattfand. Optischer
Höhepunkt war der als CASTOR-Behälter geschmückte Trecker, der die
Demonstration anführte. Trotz der großen Betroffenheit aufgrund des
tödlichen Unfalls erhielten die AtomkraftgegnerInnen das Camp aufrecht
und erfuhren dabei breite Unterstützung durch die lokale Bevölkerung.

Am Sonntagsspaziergang von Maximiliansau (Wörth / Karlsruhe) in
Richtung Lauterbourg entlang der deutschen Transportstrecke nahmen
etwa 80 AtomkraftgegnerInnnen teil. Der Großteil von ihnen fand sich als
Reaktion auf den Todesfall zu spontanen Trauermahnwachen in Wörth,
Karlsruhe und Mannheim zusammen. Auch in Darmstadt versammelten
sich etwa 60 Menschen am Bahnhof.

Im Umfeld des Widerstandscamps, in Wörth und in Mannheim sowie in
Mannheim-Friedrichsfeld wurden am Sonntag abend 22
AtomkraftgegnerInnen von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Inzwischen sind alle wieder auf freiem Fuß.
Die Pressestelle der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen wurde
während des gesamten Transportwochenendes von Zivilfahndern
beobachtet. Am 7.11. wurden bei allen ein -und ausgehenden Personen
die Personalien festgestellt. "Wir lehnen es ab, wie TeilnehmerInnen einer
kriminellen Verschwörung behandelt zu werden", so ein Sprecher.

Der Atommüllzug hat soeben Darmstadt passiert und fährt weiter nach
Norddeutschland, wo er in den nächsten Tagen das Zwischenlager
Gorleben erreichen soll.

Weitere Informationen zum CASTOR-Transport gibt es bei der Pressestelle
der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen oder auf den Internetseiten
http://www.castor-stoppen.de, http://neckarwestheim.antiatom.de oder
http://www.castor.de.

Für die Veröffentlichung dieser Presseerklärung bedanken wir uns im
Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
für die südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen


Phillip Hofmeister und Eric Tschöp


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Pressestelle der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
Handy: 0160 - 992 181 52
Fax: 012 12 - 579 235 490
e-mail: presse-sw@gmx.de
http://www.castor-stoppen.de

Die Pressestelle vermittelt während während der Transporttage
(5.-8. November) Kontakte zu Anti-Atom-AktivistInnen
und steht für Telefoninterviews und Rückfragen zur Verfügung.