LinksRhein- News admin
Startseite Zurück letzte Änderung: 02/01/05 15:54

Nazi Angriff auf Konzert in Vorarlberg (A)

02.01.2005, 15:54, SJ Vorarlberg

Antifa | Bludenz | Vorarlberg | Faschismus

Am 25.12.04 kam es zu einem bewaffneten Angriff von insgesamt 7 Neonazis auf ein Punkkonzert in der „Remise“ in Bludenz, wobei mehrere Jugendliche verletzt wurden.


Das Auftreten von Naziskins in Vorarlberg wurde in den letzten Jahren immer offener. Die Übergriffe und Ereignisse häufen sich. In Vorarlberg wird dies meist dezent von der Sicherheitsdirektion und vom Medienhaus, die das Monopol auf sämtliche Vorarlberger Tageszeitungen haben, totgeschwiegen oder heruntergespielt.

Nach zahlreichen gut organisierten Neonazi Konzerten in Vorarlberg mit bis zu 1000 BesucherInnen vorwiegend aus Mitteleuropa, Attacken von Faschoskins auf die Antifa Demo in Bregenz 2003 (die Polizei schaute einfach zu), dem Versuch die Antifa Demo in Dornbirn am 13.11.2004 unter dem Motto „Neo-Nazi-Konzerte verhindern: Immer und überall!!!“ in großen Gruppen anzugreifen (Fotos auf www.jugendkaempft.com), kam es nun am 25.12. zu einem bewaffneten Angriff von insgesamt 7 Neonazis auf ein Punkkonzert in der „Remise“ in Bludenz, wobei mehrere Jugendliche verletzt wurden.


Schon im Vorfeld des Konzerts bedrohten vier der beteiligten Nazis (Einer auf Foto, stammt von der Demo in Dornbirn) aus Nenzing, Rankweil und Lustenau Antifas mit Gaspistolen. Um ca. 23:00 standen fünf mit Baseballschlägern, Spickmesser, Gaspistolen und Pfeffersprays bewaffnete Nazis vor dem Veranstaltungslokal „Remise“ und begannen Jugendliche verbal zu stressen. Ein Gendarmeriebus fuhr zufällig vorbei, stoppte kurz und setzte dann die Fahrt wieder fort. Die Sache sprach sich herum, und es strömten immer mehr KonzertbesucherInnen auf den Vorplatz. Die Skins griffen die Jugendlichen nun auch körperlich an und es kommt zur Eskalation. Doch dank 40-50 entschlossenen Antifas der rund 400 BesucherInnen werden die Faschoskins nun unter Parolen wie „Nazis Raus!“ vor sich her getrieben. Anscheinend rechneten sie nicht mit einer solchen Gegenwehr und setzten daraufhin in der Höhe des Gendarmeriepostens Pfeffersprays ein. Viele beklagten sich über ein Brennen in den Augen, Hals und auf der Haut und flüchteten in Richtung Konzert. Ein Duzend verfolgte die Rechten jedoch weiter, diese setzten dann Baseballschläger und Gaspistolen ein. Einem 24-jährigen Bludenzer wurde eine Platzwunde am Kopf verpasst, der ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, einem 21-jährigen Schrunser wurde aus nächster Nähe mit der Gaspistole ins Gesicht geschossen. Dies heizte die Stimmung erneut auf und die Nazis wurden bis zum Lokal „Uwe’s Bierbar“ getrieben, worin sich die fünf Faschoskins verschanzten. Die Kellnerin sperrte die Türen zu, daraufhin ging eine Scheibe zu Bruch. Als die Gendarmerie langsam eintraf, zogen sich die Antifas zurück und die Nazis reklamierten Polizeischutz. Daraufhin wurden sie mit auf den Posten genommen.

Einige wurden gebeten auf der Wache eine Zeugenaussage zu tätigen und wurden vor der Polizeistation von zwei weiteren Nazis angegriffen. Daraufhin verteidigten sie sich. Als dann die Polizei in aller Ruhe hinzukam mussten sie sich rechtfertigen und ein Antifa erhielt eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung.

Nach dem Konzert versammelten sich wiederum 30-40 Jugendliche vor der Wache, um ihren Protest kundzutun. Die Wache wurde von 4-5 GendarmInnen abgeschirmt, die Nazis machten sich währenddessen durch Körpergesten bemerkbar.
Die rechten Skins erhielten eine Anzeigen nach dem Waffengesetz und Körperverletzung, sind jedoch schon wieder auf freiem Fuß.

In den Vorarlberger Nachrichten wird vor allem die Schuld des 18-jährigen Veranstalters des Konzerts „schlechter Nachwuchsrockbands“ (Vorarlberg o­nline) betont, der sich nicht an die Security Auflagen hielt.

„Im Bludenzer Rathaus höchst umstritten ist unterdessen, warum die „Remise“ am Weihnachtstag einem als Konzertveranstalter völlig unerfahrenen 18-Jährigen vermietet wurde. Zunächst lehnte das Kulturamt sein Ansuchen ab, erst nach politischen Interventionen wurde das Konzert mit speziellen Auflagen genehmigt. „Neben Richtlinien zum Alkoholausschank schrieben wir ausdrücklich genügend Security-Personal vor“, so Rathaussprecher Stefan Kirisits. Auflagen, an die sich der Veranstalter nicht hielt“ (Vorarlberg online)

Fakt ist, dass diese „speziellen Securityauflagen“ im Vorfeld einer Veranstaltung oft nicht finanzierbar sind, und somit als Barriere gegen „unangenehme“ Ereignisse eingesetzt werden können. Auf diese Weise wurde auch das Antifaschismus-Konzert der SJ Vorarlberg, das für den 7. Dezember 2003 als Antwort auf die rechtsextremen Skinheadkonzerte vorgesehen waren, durch bürokratische Hürden von Seiten der Stadt Feldkirch und der Exekutive verhindert, worauf eine Demonstration folgte.

Vorarlberg ist schon längst zur Drehscheibe der mitteleuropäischen Szene geworden und die Landessicherheitsdirektion im schwarzen „Ländle“ akzeptiert stillschweigend die Selbst-Finanzierung und Reorganisierung der rechtsradikalen Organisationen durch Konzerte und Veranstaltungen.

Durchbrecht das Schweigen!

Deshalb:
>Bilden wir im ganzen Bodenseeraum ein “Netzwerk gegen rechts!”
>Schaffen wir an Schulen, Berufsschulen und in Betrieben antifaschistische Aktionskomitees!
>Mobilisieren wir für 26. Februar 2005 österreichweit und international zu einer großen Antifa-Demo nach Vorarlberg! (Demoaufruf auf www.jugendkaempft.com od. www.derfunke.at)


von phi sj - 02.01.2005 14:18


Homepage:: http://www.jugendkaempft.com/postnuke/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=137&mode=thread&order=0&thold=0 ¦


Kommentar

  Startseite Anfang