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"Versehen" bei Pressemitteilung der Polizei bez. Antifa-Demo in Stuttgart

01.02.2006, 22:35, antifa

Antifa

Über ein kleines "Versehen" der Polizei, was die Angabe von verletzten Passanten im Zuge der Antifa-Demo in Stuttgart angeht...


Einen Tag nach der Demo in Stuttgart (siehe vorige Beiträge) konnte man in den meisten bürgerlichen Medien die teils wörtlich übernommene Pressemitteilung der Polizei lesen. Beim Spiegel Online wurde gar folgende Phrase unkommentiert abgedruckt:

"Dabei wurde ein Festgenommener erheblich verletzt, als er in einem Polizeifahrzeug Widerstand leistete und mit dem Gesicht gegen eine Tischkante stürzte."
(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,397974,00.html)

Des weiteren wurde auf "viele verletzte Passanten" hingewiesen, die das Bild von unterschiedslos gewalttätigen AntifaschistInnen unterstreichen sollten. Die betreffende Stelle der polizeilichen Pressemitteilung lautete:

"Bei Auseinandersetzungen sind in der Böblinger Straßeum 14.20 Uhr rund 30 Personen verletzt worden, unter ihnen auch zirka zehn Unbeteiligte. Eine Gruppe von rund 20 dem rechten Spektrum zuzuordnenden Personen waren auf dem Weg zur Versammlung auf dem Erwin-Schöttle-Platz, als sie an der Ecke Böblinger und Tannenstraße mit Personen aus dem linken Spektrum zusammenstießen. Dort kam es zu einer Schlägerei und rechte Demonstrationsteilnehmer und Passanten wurden mit Steinen beworfen."
(nicht mehr auf der HP der Polizei, Kopie nachzulesen auf: http://de.indymedia.org/2006/01/137394.shtml)

Einmal abgesehen davon, dass es sich bei der erwähnten Gruppe um sog. "Autonome Nationalisten" handelte, die mit Holzlatten und Knüppel bewaffnet Jagd auf AntifaschistInnen machen wollten, wurde der Polizeibericht am Tag danach (Sonntag,29.1.) "korrigiert":

"In der Pressemitteilung ist uns leider ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. Es wurde von 30 verletzten Personen in der Böblinger Straße berichtet, tatsächlich hätte es richtig heißen müssen, dass 30 Personen angegriffen wurden. Außer dem einen Schwerverletzten, der in ein Krankenhaus gebracht werden musste, machte keine andere Person eine Verletzung geltend.
Wir bitten dieses Versehen zu entschuldigen."

Tja, was ein Pech dass die Zeitungen schon alle die alte Version abgeschrieben hatten...
Wenn man nun übrigens auf der Homepage der Polizei die Pressemitteilungen durchsucht, findet man ein auf den 28.1. datiertes Dokument, in dem das "Versehen" unkommentiert "bereinigt" wurde:

"Bei Auseinandersetzungen sind in der Böblinger Straße um 14.20 Uhr rund 30 Personen angegriffen worden, unter ihnen auch zirka zehn Unbeteiligte. Eine Gruppe von rund 20 dem rechten Spektrum zuzuordnenden Personen waren auf dem Weg zur Versammlung auf dem Erwin-Schöttle-Platz, als sie an der Ecke Böblinger und Tannenstraße mit Personen aus dem linken Spektrum zusammenstießen. Dort kam es zu einer Schlägerei und rechte Demonstrationsteilnehmer und Passanten wurden mit Steinen beworfen. Ein Versammlungsteilnehmer der rechten Szene musste in ein Krankenhaus gebracht werden."
(http://www.polizei-stuttgart.de/aktuell/presse/einzel-pm.php?action=view&id=8945)

Anwesende Antifas fühlen sich in ihrem Zweifel über die tatsächliche Anwesenheit von "Passanten" bestätigt.


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