Projekt "Stolpersteine" in Konstanz
12.04.2006, 09:17, VVN-BdA Kreisvereinigung Konstanz
Antifa
Veranstaltung mit Gunter Demnig
am Dienstag, den 25. April 2006 um 19.00 Uhr in der Volkshochschule Konstanz „Astoriasaal“.
Der Künstler Gunter Demnig aus Köln begann Mitte 1997 Stolpersteine vor Häusern zu verlegen, in denen Mitbürger wohnten, die von den Nationalsozialisten wegen ihres Glaubens, ihrer Gesinnung oder ihrer Krankheit verhaftet, deportiert und ermordet wurden. Mitten unter uns lebten diese Opfer, Nachbarn zur Linken und zur Rechten. Jeder bekam mit, als die Betroffenen aus der Wohnung geholt wurden. Die Mehrheit schaute weg. Der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) anlässlich einer Stolpersteinverlegung treffend: "Duckmäuserei (hat) dem Terror den Weg geebnet."
Seit Anfang 2005 hat sich eine Gruppe interessierter Bürger mit der Verfolgung von Juden, politisch Andersdenkender und Kranker in Konstanz während 1933 – 1945 auseinandergesetzt. Unterstützt wurden sie von der israelitischen Gemeinde, dem Arbeitskreis Regionalgeschichte und Wissenschaftlern der UNI Konstanz. Die Opfer lebten mitten in Konstanz, gingen ihrer Arbeit nach, hatten Freunde, feierten mit Nachbarn Feste. Als die Gestapo kam, gab es kein Aufbegehren der Freunde und Nachbarn. Man war ja kein Jude, kein politisch Andersdenkender, nicht physisch oder psychisch krank. Christliche Nächstenliebe, Zivilcourage blieben die große Ausnahme.
Die Stolpersteine sollen deutlich machen, dass die Opfer mitten unter uns lebten.
Bisher hat Gunter Demnig fast 7.000 Stolpersteine in vielen Städten Deutschlands verlegt – in Baden Württemberg nur in wenigen Orten, die Ausnahme bildet Freiburg mit über 260 Stolpersteinen – in Konstanz sind vorerst 6 Stolpersteine geplant.
Eine Veranstaltung der VHS Konstanz / Singen
Deutsch-Israelische Gesellschaft Bodensee Region
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten
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