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Vorfahrt für Neonazis in Friedrichshafen

16.07.2006, 12:41, VVN-BdA

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Ausnahmezustand, Verletzte und Festnahmen


Am Nachmittag des 15. Juli 2006 lag das öffentliche Leben in Friedrichshafen lahm: Der Verkehr wurde großräumig umgeleitet, Busse und Bahnen fuhren weder regelmäßig, noch die üblichen Routen. In ganzen Straßenzügen schlossen die Geschäfte vorzeitig und Bürger wurden von der Polizei von den Straßen gedrängt. Der Grund: Rund 150 Neonazis beanspruchten die öffentliche Straße für eine von der Stadt genehmigte Demonstration. Dieses Ansinnen setze ein Polizeiaufgebot von 1300 Beamten, Pferde- und Hundestaffeln, mindestens vier Wasserwerfern und einem Hubschrauber auf Staatskosten um.

Zuvor hatten sich ca. 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Kundgebung der Stadt und einem so genannten Bündnis für Demokratie und Toleranz am Adenauerplatz versammelt. Als ein Teil der Zuhörerinnen und Zuhörer Richtung Stadtbahnhof, dem Aufmarschplatz der Neonazis aufbrach, rief Oberbürgermeister Büchelmeier (SPD) vom Podium hinterher: Diese Demonstranten hätten seine Unterstützung nicht. Sie würden damit den Neonazis Gehör verschaffen, rief der Mann, der für die dritte Genehmigung von Naziaufmärschen binnen neun Monaten in Friedrichshafen verantwortlich zeichnet.

An verschiedenen Punkten rund um den Stadtbahnhof versammelten sich über 500 Antifaschistinnen und Antifaschisten. Diese wurden auf dem Demonstrationszug der Neonazis von der Polizei auf Distanz gehalten oder immer wieder abgedrängt. Dabei kam es laut ersten Angaben eines Ermittlungsausschusses der Gegendemonstranten zu 20 Festnahmen und zwei Verletzten durch Einsatz der Pferdestaffeln.

Auf dem fast dreistündigen Umzug der Neonazis durch halb Friedrichshafen wurden immer wieder antisemitische und klar verfassungsfeindliche Parolen, in denen sie drohten >das System der BRD werde untergehn< gerufen. Die Polizei reagierte darauf bislang nicht. Die Neonazis kamen aus der Region, aber auch aus Österreich und der Schweiz sowie weiten Teilen des Bundesgebietes.

Laut SWR-Bericht vom Abend des 15. Juli hoffe die Polizei mit Ihrem Einsatz, dass dem Spuk vom Aufmarsch der Anhänger aus beiden Lagern in Friedrichshafen nun ein Ende gesetzt sei.


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