Zuerst ist es natürlich sehr erfreulich, dass die Geschichte des Nebelhorn und damit auch eine Geschichte der sozialen Bewegungen in Konstanz mit wissenschaftlichem Zugang neu erzählt wird.Leider schöpft die vorliegende Arbeit kam das Potential eines solchen Unterfangens aus. Mir ist aufgefallen, dass der Autor kaum mit dem Medium "Nebelhorn" an sich arbeitet. Eine genaue Lektüre und Auswertung der verschiedenen Artikel fehlt völlig: Was ist "alternativ", was ist "anders" an den jeweiligen Artikeln? Wie sind sie sprachlich gestaltet, aus welcher Perspektive schreiben sie, welche Kontexte stellen sie hier, wie reflektieren sie politische und soziale Prozesse und Themen der Zeit? Diese höchst lohnenden Fragen werden nicht gestellt, statt dessen werden z.T. völlig unkommentiert lange Interviewpassage mit den vier Befragten (nur Männer)widergegeben, ohne deren Postitionen kritisch zu hinterfragen.