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Verhindern wir, dass am Bodensee ein faschistischer Flächenbrand entsteht

05.08.2007, 22:36, Antifaschistischer Freundeskreis Konstanz

Antifa | Friderichshafen | Nazis | Demonstration

Aufruf des Antifaschistischen Freundeskreises keinen Naziaufmarsch am 18.8. in Friedrichshafen zu dulden


Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,

es ist mal wieder soweit: Nazis aus der Region haben am 18.8. einen Aufmarsch in Friedrichshafen angemeldet. Es liegt noch keine offizielle Bestätigung der Stadt Friedrichshafen vor und auch in einschlägigen Naziforen und -seiten im Internet wird noch nicht mobilisiert. Dennoch finden wir es wichtig, Euch jetzt schon zu informieren.

Der 18.8. ist nicht zufällig gewählt: Es ist der Tag, an dem Nazis jedes Jahr zum „Gedenkmarsch“ für den Stellvertreter Hitlers, Rudolf Hess, im nordbayerischen Wunsiedel mobilisieren. Da dieser Aufmarsch vermutlich verboten bleibt, kann die Demonstration der Nazis als eine von vielen in Deutschland geplanten Ersatzveranstaltungen betrachtet werden.

Seit dem letzten Neonaziaufmarsch am 15.7.2006 in Friedrichshafen ist einiges in der Region geschehen: Der Freie Widerstand Süd, der drei Friedrichshafener Aufmärsche organisiert hat, hat sich selbst aufgelöst. Das Umfeld der „Autonomen Nationalisten“ im Raum Bodensee / Oberschwaben ging teilweise in den Stützpunkt der Jungen Nationaldemokraten (JN) auf, der im Dezember 2006 von Alexander Neidlein (Stellv. JN-Landesvorsitzender BaWü) in Friedrichshafen gegründet wurde. Seinen Einstand feierte dieser Stützpunkt mit einem Aufmarsch in Aulendorf am 13.02. Kurz darauf, im März 2007, fand eine Stützpunktgründung für den Kreis Konstanz in Engen statt, gefolgt von einer Gründungsfeier Ende Juni, ebenfalls in der Nähe von Engen.Damit bietet die JN eine Infrastruktur, in die die lokalen Kameradschaften (speziell das „Freikorps Baden“ aus dem Kreis Konstanz) integriert werden. Engen ist heute neben Friedrichshafen eines der Zentren der neofaschistischen Umtriebe am Bodensee. Zentrale Figuren im Kreis Konstanz sind der stellvertretende Vorsitzende des NPD-Kreisverbandes, Patrick Zwerger, und der Leiter des JN- „Stützpunkts“ Engen, Benjamin H. Letzerer war übrigens auch beteiligt an dem Überfall von Nazis auf die Konstanzer Neofaschismus-Ausstellung der VVN im März 2006.

Weder die Stadt Engen noch die Stadt Friedrichshafen haben ernst zu nehmende Konzepte gegen die neuen Nazistrukturen entwickelt. Während in Engen Sozialarbeiter noch mit Nazis diskutieren, der Verkehrsverein ein städtisches Grundstück an die Nazis vermietet, die dort ungestört die Gründung ihres JN-„Stützpunkts“ feiern konnten, fährt Friedrichshafen die „Strategie“ des „engagierten Ignorierens“ und der ständigen Gleichsetzung von „Links- und Rechtsextremismus“, wodurch nicht die Nazis selbst, sondern der angeblich „gewalttätige“ antifaschistische Widerstand dagegen als Problem ausgemacht wurden.

Das Ergebnis dieser verfehlten Politik ist in Friedrichshafen zu sehen, das sich in knapp zwei Jahren zum „Hotspot“ für rechtsextreme Aktivitäten entwickelt hat. Die Lage in Engen entwickelt sich in eine ähnliche Richtung.

Jetzt ist der Zeitpunkt, um die aufzüngelnden Brandherde zu löschen, um zu verhindern, dass am Bodensee ein faschistischer Flächenbrand entsteht!

Kommt am 18.08. alle nach Friedrichshafen und zeigt den Nazis und der Lokalpolitik, dass wir am Bodensee und anderswo keine Naziaufmärsche mehr dulden!

Achtet auf Ankündigungen.

Solidarische Grüße

Antifaschistischer Freundeskreis Konstanz

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