Quelle: anonym Juli 2000 | |
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Seit den Parteienverboten Anfang der 90er Jahre, hat sich die Organisationsform der militanten Neonazis dahingehend verändert, daß eine Organisierung in Parteien vermieden wurde und eine Neukonstituierung im Rahmen der Skinszene oder freien Kameradschaften erfolgte.
Spielt die freie Kameradschaft in Konstanz im Gegensatz zu den sehr aktiven Kameradschaften Villingen-Schwenningen oder Karlsruhe eher eine untergeordnete Rolle, so ist die organisierte (militante) Skinszene nicht umsonst ein Thema der Treffen der Bodenseeanrainerstaaten gewesen. Neuartig ist hierbei die hohe Mobilität der Szene und der Grad der Zusammenarbeit zwischen deutschen, schweizerischen und östereichischen Neonazis. Zu Skinkonzerten oder Treffen reisen oftmals weit mehr als 100 Neonazis an.
Obwohl die Problematik im östlichen Bodenseeraum wie auch in der Schweiz weit kritischer einzuschätzen ist, da sich momentan noch keine nennneswerte Szene hier vor Ort gebildet hat. So blieb unsere Region zwar von größeren Naziübergriffen wie sie momentan in Winterthur, St.Gallen oder in anderen Orten der Ostschweiz in erschreckendem Ausmaß stattfinden, bis jetzt verschont, dennoch kam es auch im näheren Umkreis auch in diesem Jahr zu derartigen Treffen.
So fand z b. in Engen-Anselfingen am 13. März des Jahres 1999 ein Neonazikonzert statt, an dem über 200 Neonazis, davon ein Großteil aus der Schweiz, teilnahmen. Wobei zu hoffen bleibt, daß der Wirt der Kneipe nach dem stattgefundenen Protest im Juni gegen ein neuerliches Nazitreffen diesen Raum nicht mehr zur Verfügung stellt. Organisiert wurde dieses Konzert von der freien Kameradschaft Villingen-Schwenningen und den Hammerskins aus der Schweiz.
Gerade der Kanton Thurgau ist laut Bundespolizei einer der Schwerpunkte der militanten Neonaziszene der Schweiz. Aber auch gerade an der momentanen Entwicklung in der Schweiz läßt sich aufzeigen, wie rassistische Kampagnen von sogenannten "bürgerlichen" Parteien hier in Deutschland wie drüben in der Schweiz (z. b. Asylabstimmung, rassistische Wahlwerbung zu den Nationalratswahlen u.s.w.) als Düngemittel der militanten Neonaziszene wirken, und diese sich selbst schlußendlich als wahre Vollstrecker des "gesunden Volksempfinden" begreifen. Dazu kommt eine Polizei, die mehr als einmal beide Augen zudrückt, wenn es um Übergriffe von rechts geht.
Desweiteren traten zu den Kommunalwahlen im Kreis Konstanz auch zwei faschistische Gruppierungen an. Zum einen die Republikaner in Konstanz, und die unter der Fuchtel des Multimillionär Gerhard Frey stehende rassistische, neonazistische Deutsche Volksunion(DVU), in Singen. In Singen stellten sich, neben dem Spitzenkandidaten und Nachtclubbesitzer Rudof Vestner 6 weitere Ts. als Kandidaten zur Wahl. In Konstanz traten die Republikaner mit 8 Kandidaten an.
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sw, 29.6.00