Jährlich trifft sich in Anselfingen die rechte Szene
Anselfingen (kht) Chaotisch geparkte Fahrzeuge beherrschten am Samstag
am Gasthaus "Krone" in Anselfingen die Straße. Fast 300 Skinheads aus
Südbaden, der Schweiz und Nord-Ost-Deutschland trafen sich im Gasthaus zum Rockkonzert.
Die Anwohner sahen das rechte Treffen mit Unbehagen und die Polizei beobachtete
die Szene. Ausschreitungen gab es nicht. Anwohner berichteten, daß die Veranstaltung
schon am Freitag begann und es nicht das erste Treffen der rechten Szene in Anselfingen
gewesen sei. Die meisten Teilnehmer trafen am Samstag ein. Etwa 100 Fahrzeuge
parkten chaotisch vor dem Gasthaus "Krone". Die Polizei schätzt die
Teilnehmerzahl auf 250-300. Anselfinger Bürger hatten Furcht, insbesondere die,
die Asylbewerber betreuen. Einige Bürger wollen Naziparolen gehört haben. Zwei
Bürger berichteten, daß sie die Polizei angerufen hätten. Eduard Wiedenhorn, Pressestelle
der Polizeidirektion Konstanz, sagte auf Anfrage, daß die Polizei erst am Samstag
von dem Treffen erfahren habe und Polizisten das Treffen beobachtet hätten. Viele
U 21-Polizisten (Ermittlungsgruppe Jugendkriminalität) seien in Zivil vor Ort
gewesen. Es sei zu keinen Ausschreitungen gekommen. Einige Vorgärten wurden jedoch
beschädigt und beschmutzt; Scherben und Flaschen lagen auf der Straße. Naziparolen
und Nazirufe wurden von der Polizei nicht gehört. Was im Saal geschah, ist nicht
bekannt. Der Revierleiter der Singener Polizei, Fritz Marxer, meinte: "Die
Polizei war beobachtend vor Ort und wäre bei Ausschreitungen eingeschritten".
Die Singener Polizei fuhr an diesem Abend , zur Unterstützung der Polizisten in
Zivil, verstärkt Streife. Auch Marxer ist von Naziparolen nichts bekannt, wie
auch dem Leiter des Engener Polizeipostens, Bernhard Maier. Maier ergänzte die
Aussagen seiner Kollegen: "Die Treffen finden schon seit einigen Jahren in
Anselfingen statt. Das Treffen endete gegen 2 Uhr morgens. Unter Polizeiaufsicht
wurden die Flaschen und Scherben durch die Veranstalter beseitigt."