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sw, Konstanz 12. Januar 2000

Einladung

zum Vorbereitungstreffen für den Karawane-Kongress "Unite against Deportation" gegen soziale Ausgrenzung, Isolation und Abschiebung zum Thema: "Situation von Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen" am 19. Februar 2000, ab 12.00 Uhr in Nürnberg, DESI, Brückenstrasse 23 (vgl. Anfahrtskizze)

Vorläufige Tagesordnungspunkte:

  1. Kurze Vorstellung und Berichte
  2. Diskussion der Vorschläge zu den Inhalten
  3. Strukturelles: z.B. zeitliche Planung? Verhältnis von Einführungsreferaten und Arbeitsgruppen? Sollen Frauengruppen eingerichtet werden? Wie werden Ergebnisse und Perspektiven festgehalten? Kinderbetreuung?
  4. Mobilisierung

Rückmeldungen

bitte an:
  • Martina: 06151/313720, email: M_Hammel@hrz1.hrz.tu-darmstadt.de
  • Nicole Niedermüller, Vor der Halde 4, 78462 Konstanz, Tel/Fax: 07531/24732, email: Nicole.Niedermueller@gmx.de
  • Traudi Pichlmeier, Lycee-Helene Boucher_55 Boulevard Foch, 57100 Thionville, FRANCE

An alle interessierten Frauen und Männer, Frauengruppen, Flüchtlingsgruppen, antirassistische Organisationen und andere

Hallo,

vom 21. April bis 1. Mai 2000 organisiert die KARAWANE FÜR DIE RECHTE DER FLÜCHTLINGE UND MIGRANTINNEN in Jena einen Flüchtlingskongress gegen Abschiebungen und unter dem Motto "Unite against deportation". Ziel des Kongresses ist es, im Kampf gegen die soziale Ausgrenzung und Isolation von Flüchtlingen und vor allem gegen Abschiebungen als extremste Form von Entrechtung ein Netzwerk zu errichten, eine gemeinsame Basis für diesen Kampf in gegenseitiger Unterstützung und Solidarität.

Wir, ein paar Leute, hauptsächlich Frauen aus Karawane-Gruppen in verschiedenen Städten (bis jetzt: Konstanz, Darmstadt, Nürnberg) sind dabei, den Tag zur Situation von Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen zu organisieren. Die frauenspezifische Perspektive sollte in jedem der anderen Themenblöcke enthalten sein und Flüchtlingsfrauen sollten auf dem Kongress und in der Vorbereitung stark präsent sein.

Euch/Dich möchten wir nicht nur einladen, an dem Kongress teilzunehmen, sondern auch dazu auffordern, uns bei der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung und vor allem bei der Mobilisierung zu unterstützen. Zur inhaltlichen Diskussion und organisatorischen Koordination soll deshalb im Februar ein Vorbereitungstreffen stattfinden. (Siehe Einladungsformular) Wir bitten Dich/Euch, an diesem Treffen teilzunehmen, bzw. eine Repräsentantin zu schicken. Gebt die Einladung an alle Frauen weiter, die interessiert sein könnten.

Auf dem Vorbereitungstreffen soll es um die inhalttichen Aspekte, aber auch um Rahmenbedingungen für die Teilnahme/Selbstorganisierung von Frauen gehen.

Inhaltlich soll auf dem Kongreß die Möglichkeit sein, über die vielfältigen Formen sprechen, wie Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen in spezifischer Weise von Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und Sexismus betroffen sind, diese zu analysieren und Möglichkeiten der Selbstorganisierung und des Widerstands dagegen zu entwickeln.

Beispiele dieser Diskriminierung sind:
Nichtwahrnehmung frauenspezifischer Fluchtgründe aus einer sexistischen Haltung heraus, demütigende und entwürdigende Anhörungssituation im Asylverfahren, sexistische Behandlung durch Behörden, v.a. Polizei, Erpressbarkeit und Ausbeutung von Flüchtlings- und Migrantinnenfrauen, die im Haushalt oder im Sexgewerbe arbeiten oder mit deutschen Ehemännern verheiratet sind, permanente Drohung der Abschiebung. Flüchtlingsfrauen bewegen sich oft weniger in der Öffentlichkeit als ihre Männer, sind also noch stärker von sozialer Isolation betroffen als diese, usw.

Neben einer intensiven inhaltlichen Vorbereitung halten wie es für notwendig, gezielt (Flüchtlings-) Frauen für die Teilnahme am Kongress zu mobilisieren. Denn auch in einer Form der Selbstorganisierung wie der KARAWANE sind Flüchtlingsfrauen eher unterrepräsentiert.

Die Struktur des Themenblocks auf dem Kongreß in Jena soll ebenfalls auf dem Vorbereitungstreffen diskutiert werden. Ein Vorschlag zur Zeit ist, nach kurzen einführenden Referaten und Erfahrungsberichten am Vormittag, am Nachmittag verschiedene Arbeitsgruppen mit dem Ziel des Erfahrungsaustauschs und der Selbstorganisation zu haben.

Bitte überlegt Euch, in welcher Weise ihr Euch vorstellen könnt, Euch am Kongress und an der Vorbereitung einzubringen. Ein Möglichkeit sind Erfahrungsberichte: Welche Erfahrungen habt ihr oder Euch bekannte Frauen gemacht mit Behörden, Ämtern, im Asylverfahren, die ihr weitergeben könnt, die andere Frauen interessieren? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht in der Entwicklung von Gegenstrategien, in der Mobilisierung von Flüchtlingsfrauen, in der Selbstorganisation? Interessant wären auch Erfahrungen mit künstlerisch-journalistischen Projekten. Kann eine von Euch sich vorstellen, ein kurzes Referat halten ? Außerdem brauchen wir unbedingt Frauen, die eine Arbeitsgruppe moderieren könnten (ggf. zusammen mit anderen Frauen).

Welche Materialien könnt ihr zur Verfügung stellen? Welche Ideen, Anregungen, Kritik habt ihr außerdem zur Gestaltung des Themas im Rahmen des Kongresses? Welche Vorschläge im Hinblick auf die Mobilisierung? Eine grobe - vorläufige - inhaltliche Gliederung und Überlegungen zur Gestaltung könnt ihr beigelegten Papieren/dem Internet (unter http://www.linksrhein.de/archiv/c/index.htm) entnehmen. Dabei handelt es sich um Vorschläge. Sowohl die Inhalte als auch Struktur des Tages/der Tage sollen auf dem Vorbereitungstreffen genauer diskutiert werden.

Bitte gebt in jedem Fall eine Rückmeldung, ob ihr zu dem Vorbereitungstreffen kommen könnt. Auch wenn ihr nicht persönlich anwesend seid, beteiligt Euch trotzdem am Diskussionsprozess: schriftlich, durch emails, telefonisch - auch schon im Vorfeld des Vorbereitungstreffens. Bitte gebt diese Einladung auch weiter an interessierte Einzelpersonen, Frauengruppen, Flüchtlingsgruppen und andere interessierte Organisationen in Eurer Umgebung/mit denen Ihr in Kontakt steht.

In Hoffnung auf Euer zahlreiches Erscheinen - in Nürnberg wie in Jena,

für die Vorbereitungsgruppe,
Traudi