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cm, Konstanz 24. 10. 99
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Gemeinderatsinitiative für eine antifaschistische Kommunalpolitik
"... Die beteiligten Organisationen bieten folgenden Maßnahmenkatalog als
Diskussionsgrundlage an: die Stadt soll sich für eine antifaschistische Kommunalpolitik
einsetzen, die insbesondere folgende Punkte beinhalten soll:
- Die Verhinderung faschistischer Aktivitäten auf kommunaler Ebene, das heißt im
besonderen: Keine Genehmigung für Wahlkampfstände, keine Vergabe von
öffentlichen Räumen, keine Erlaubnis für Lautsprecherwagen etc.
- Die Ausschöpfung aller vorhandenen Möglichkeiten, faschistische Auftritte auch
in Privaträumen (z.B. Gaststätten) zu unterbinden. Die Initiierung und
Unterstützung antifaschistischer Jugend- und Bildungsarbeit (z.B. durch Förderung
der Entwicklung von Konzepten für antifaschistische Jugendarbeit, beispielsweise vom
Konstanzer Schülerparlament -KSP).
- Umbenennung von Straßen und Plätzen nach antifaschistischen
Widerstandskämpfern und -kämpferinnen (z.B. Geschwister Scholl, Carl v.
Ossietzky).
- Die Erstellung antifaschistischer Ausstellungen (auch zur Stadtgeschichte). Die Bereitstellung
von Mitteln für die Durchführung alternativer bzw. antifaschistischer
Stadtführungen.
- Die Einladung von Zeitzeugen aus der Nazi-Zeit zu antifaschistischen Vorträgen bzw.
Veranstaltungen.
- Die Bezuschussung antifaschistischer Initiativen aus Haushaltsmitteln. Die rechtliche,
politische und soziale Gleichstellung von Deutschen und AusländerInnen (Einführung
des kommunalen Wahlrechts für AusländerInnen als ersten Schritt).
- Die Anwendung des Art. 139 Grundgesetz, der allierten Kontrollratsbeschlüsse Nr. 8,
Art. 2 und Nr. 2, Art. 1, Abs. 3 sowie der völkerrechtlichen Bestimmungen gegen
Faschismus, Rassismus und Militarismus (UNO-Resolutionen), nach denen faschistische Parteien
und Kandidaturen verboten sind.
- Die Informierung der Bevölkerung über gefasste Gemeinderatsbeschlüsse
bezüglich kommunaler antifaschistischer Initiativen, Positionen etc. - beispielsweise mittels
Postwurfsendungen an alle Haushalte" (der Gemeinderatsbeschluß vom Dezember
1987, in dem die NPD als Nachfolgeorganisation der NSDAP betrachtet wird, wurde bisher nicht
an alle Konstanzer Haushalte verteilt, obwohl die Verteilung Bestandteil des Beschlusses ist).
Unterstützt von:
Freie Grüne Liste, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Juso-Stadt-AG,
Juso-Hochschulgruppe, AStA der Universität Konstanz, Alternative Linke Liste,
Grüne Hochschulgruppe, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der
Antifaschisten, Deutsche Kommunistische Partei, Vereinigung demokratischer Juristinnen,
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland, Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg,
Bund Westdeutscher Kommunisten, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen, Friedensinitiative, Südafrika-Initative, Bürgerinitative
gegen Ausländerfeindlichkeit, Verein zur Förderung der deutsch-nicaraguanischen
Partnerschaft, Initiative gegen Atomanlagen, Wohnrauminitative, Buchladen Schwarze Geiß,
Redaktion des Regionalmagazin Neues Nebelhorn, Autonomes Frauenreferat an der Uni Konstanz,
Basisgruppen an der Uni Konstanz, Autonomes Frauenplenum, SPD-Gemeinderatsfraktion.
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