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aus dem Südkurier vom 17.3.99 |
Grüne gegen AbschiebungenAppell an Ungern-Sternberg Konstanz (fvb) Die Kreis-Grünen haben an den Freiburger Regierungspräsidenten Sven von Ungern-Sternberg appelliert, keine weiteren kurdischen Familien aus dem Landkreis abzuschieben. In einem Appell des grünen Kreisvorstandes heißt es, angesichts der drohenden Verschärfung des türkisch-kurdischen Krieges sollten unbescholtene und integrationswillige Kurdinnen und Kurden nicht abgeschoben werden, bis sie gefahrlos in ihre Dörfer zurückkehren könnten. Die betroffenen Familien hätten in den vergangenen Jahren die deutsche Sprache erlernt sowie die vollständige Akzeptanz und Sympathie der Bevölkerung erreicht. "Nachdem sich auch die CDU in den letzten Wochen im Rahmen ihrer Unterschriftenaktion deutlich für die Integration hier lebender Ausländer ausgesprochen hat, müßten doch alle politischen Kräfte darin einig sein, gerade die gut integrierten ausländischen Familien vor plötzlicher Abschiebung zu schützen", heißt es in dem Schreiben. Als Regierungspräsident solle sich Ungern-Sternberg deshalb gegen weitere Abschiebungen aus dem Kreis einsetzen. Die bereits erfolgten Abschiebungen kritisieren und bedauern die Grünen in ihrer Erklärung. Selbst wenn Abschiebungen die angemessene Reaktion auf Gewalt der PKK sein würden, träfen sie im Fall der Familien aus dem Landkreis die Falschen. |
LinksRhein, 12.4.1999 |