Initiative "Kulturwoche Konstanz - Novi Sad"
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit laden wir Sie herzlich zu einem gemeinsamen Gespräch mit Slavisa Grujic, Regisseur und Dozent in Novi Sad (Jugoslawien), zur Planung der Kulturwoche Konstanz - Novi Sad mit dem Titel "Brücken verbinden" ein.
Zeit: Donnerstag, 2. Dezember 1999 um 20 Uhr
Ort: Gaststätte "Zum Guten Hirten", Zollernstr. 6, Konstanz.
Herr Grujic wurde vom Sonderforschungsbereich(SFB) 511 "Literatur und Anthropologie" der Universität Konstanz zu einem Vortrag ("Zur Narration der Kriegsreportage") am Mittwoch, 1. Dezember 1999, 14 Uhr, Raum G 201 eingeladen. Diese Einladung ermöglicht es ihm drei Tage in Konstanz zu verbringen und uns, mit ihm die Kulturwoche zu besprechen. Slavisa Grujic ist einer der fünf Kunstschaffenden aus Novi Sad, mit denen wir Veranstaltungen innerhalb der Kulturwoche durchführen wollen und er gilt uns gleichsam als Kontaktperson /"Botschafter"/ Koordinator für die fünf KünstlerInnen in Novi Sad.
Die ursprünglich für November/Dezember 1999 geplante Kulturwoche wollen wir auf das Frühjahr 2000 verschieben. Es hat sich vor einigen Wochen für uns herausgestellt, dass die Planung eines solchen Vorhabens doch etwas mehr Zeit (Vorlauf) benötigt, ganz abgesehen von einigen technischen Problemen, die einer schnelleren Umsetzung im Wege standen. Gleichwohl betrachten wir die Terminierung auf Frühjahr 2000 aus verschiedenen Gründen gerade als vorteilhaft für dieses Kulturprojekt:
- Wir sehen jetzt die Möglichkeit, wesentlich mehr interessierte Leute und Gruppen in das Projekt Kulturwoche miteinzubeziehen und laden Sie dazu ein, unser Projekt nicht nur zu unterstützen, sondern auch mitzugestalten.
- Das Grundkonzept der Kulturwoche besteht in einer Auftaktveranstaltung mit allen fünf KünstlerInnen im Stadttheater und verschiedenen Einzelveranstaltungen mit den jeweiligen KünstlerInnen. Darüber hinaus soll während der Woche eine Ausstellung (bestehend aus drei Teilen) eröffnet werden, die danach ca. zwei Wochen in Räumen des Kulturzentrums oder im Bürgersaal gezeigt werden soll.
- Wie diese Einzelveranstaltungen konkret aussehen können, dies hängt auch ein wenig von Ihren Ideen und Initiativen ab. Über solche Veranstaltungen mit den einzelnen KünstlerInnen wollen wir u.a. mit Ihnen und Herrn Grujic sprechen.
- Bereits Mitte Oktober konnten wir den KulturLADEN von der Idee begeistern im Frühjahr 2000 eine kleine Konzertreihe mit unterschiedlichsten Musikgruppen aus Novi Sad, bzw. aus der Vojvodina zu veranstalten. Diesbezügliche Recherchen seitens des KulturLADENs laufen bereits auf Hochtouren.
Diese Konzertreihe soll nicht als Bestandteil der Kulturwoche betrachtet werden, sondern eher als eine Art Begleitprogramm, das aber eigenständig veranstaltet wird und um dessen Finanzierung sich der KulturLADEN auch selbst bemüht.
- Ende Oktober wurde auf einer Sitzung des ZEBRA - Kommunales Kino Konstanz unser Vorschlag einer Filmreihe Anfang April 2000 mit dem Titel "Jugoslawischer Film" positiv aufgenommen.
- In den vergangenen Wochen hatten wir die Gelegenheit Konkreteres über das "Pancevo-Projekt" der Stadt Konstanz in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und der hiesigen Friedensinitiative zu erfahren.
Dabei sahen wir uns in unserer ursprünglichen Auffassung bestärkt, daß es sich hier keinesfalls um zwei miteinander konkurrierende sondern im besten Fall sich ergänzende Projekte handeln sollte. Das wird u.E. auch schon daran deutlich, dass beide Städte (Novi Sad und Pancevo) in der Vojvodina liegen. Die Vojvodina gilt bekanntlich als eine Region, in der fortschrittliche und oppositionelle Kräfte die politische Kultur prägen. "Die Vojvodina ist eine Vielvölkerregion. Nirgendwo sonst in Europa ist die ethnische Landkarte so bunt gescheckt: Serben, Kroaten, Ungarn, Juden, Zigeuner, Rumänen, Ukrainer."(Der SPIEGEL, 42/1999) Hieraus leitet sich auch eine kulturelle Vielfalt ab, die wir ein wenig dokumentieren wollen.
Ansatzpunkte für eine Verbindung der beiden Projekte sehen wir z.B. in dem Musik- und Filmbereich.
Die Kulturwoche selbst soll sich aber auf Novi Sad beziehen.
Darüber hinaus sind wir aber auch weiterhin an einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Pancevo-Projekt, mit dem Novi Sad-Projekt und zu Jugoslawien und der Balkanregion allgemein stark interessiert.
Dafür bietet u.E. das Vorhandensein der beiden Projekte und die Arbeit an diesen die allerbeste Grundlage.
Sollten Sie noch Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich gerne an uns wenden. In der Hoffnung auf Ihr Kommen am 2. Dezember 1999, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen.
Olivera Kovacevic Rauschenbach
Stefan Frommherz
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