Jerry Mouha* aus Kamerun war vor einigen Tagen Gastreferent im Kulturladen. Der Asylbewerber gehört der Gruppe "The Voice - Afrikaforum Thüringen e. V." an, die sich kritisch mit der Abschiebepolitik der Bundesregierung auseinandersetzt. Am Konstanzer Bahnhof angekommen, geriet der Gast in eine Kontrolle des Bundesgrenzschutzes. Seine Papiere, sagen die Veranstalter, seien in Ordnung gewesen.
Aber die Beamten glaubten, Herrn Mouha etwas genauer unter die Lupe nehmen zu müssen. Man rief die Polizei, und die habe richtig zugelangt: Mouha musste sich nackt ausziehen und wurde, auch an sehr intimen Körperstellen, nach Drogen durchsucht. Fehlanzeige.
Man stöberte noch etwas in seinen Flugschriften und Papieren umher, dann musste man den Mann aus Kamerun laufen lassen. Beamte tun ihre Pflicht und kämpfen gegen mächtige Drogenkartelle und zahllose, kaum greifbare Verteilersysteme. Beamte schiessen aber manchmal übers Ziel hinaus, und dann und wann ist es vielleicht auch die schwarze Hautfarbe, die die Hemmschwelle senkt. Einen Referenten von der Jungen Union hätten die Grünmänner gewiss nicht so auseinander genommen.