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sw, Konstanz 14.12.00

Selbstverständnis

Seit längerem steht es aus, dass wir, die Leute, die bei Linksrhein mitmachen, sich und ihre politische Arbeit innerhalb von LinksRhein bestimmen. Dies ist ein erster, noch zu diskutierender Entwurf.

Geschichte von LinksRhein

Begonnen hat LinksRhein vor etwa 2 Jahren, mit der Idee von Christof, Texte der Konstanzer Linken in elektronischer Form langfristig zu sammeln und zugänglich zu machen. Nach kurzer Zeit stiessen Wolfgang und Stefan dazu und gemeinsam wurde das Konzept für ein elektronisches Archiv im World Wide Web, mit ausführlicher Inhaltserschließung und komfortablen Suchmöglichkeiten entwickelt. Die technische Hürde war leicht zu nehmen, hatten wir doch alle drei in irgendeiner Form beruflich mit dem WWW zu tun. Texte gab es zu Hauf: alte Zeitschriften wie das Nebelhorn oder das AZW wollten gescannt und aufbereitet, Termine angekündigt und Flugis verbreitet werden. Wichtig war uns:

  • ein eigenes linkes Selbstverständnis von LinksRhein
  • die Anbindung an die linken Bewegungen in Konstanz. Die Linke von Konstanz sollte LinksRhein als ihr Medium begreifen.
  • ähnlich wie früher bei der Redaktion des Nebelhorns oder der AZW - für die Inhalte politisch die Verantwortung zu übernehmen, was eine allzugroße Beliebigkeit bei den Inhalten ausschließt. So freuen wir uns z.B. über Kommentare, die uns per mail zugehen, behalten uns deren Abbildung auf unseren Seiten stets vor.
  • das Begleiten von aktuellen politischen Auseindersetzungen in Konstanz durch gezielte Zusammenstellungen (Dokus) von alten und neuen Texten zu diesem Thema um so eine Art kollektives Gedächtnis ermöglichen. Der inhaltliche Fokus sollte durchaus den Rahmen der Kommunalpolitik verlassen können aber doch möglichst relevant für die KonstanzerInnen sein.
  • die Idee der Selbstorganisation, d.h. möglichst viele Leute sollten sich an LinksRhein beteiligen können, sich dessen technischen Bedingungen aneignen oder auch unabhängig von LinksRhein Texte fürs Web produzieren lernen

Einiges davon haben wir erreicht. Etwa 500 LinksRhein-Seiten liegen zur Zeit auf dem Server der Firma Seeseiten auf, die neben uns auch zahlreichen anderen Gruppen und Privatpersonen kostenlosen Webspace zur Verfügung stellt. Eine eigene Domain mit der Adresse http://www.linksrhein.de haben wir uns für alle Fälle (z.B. falls wir in Zukunft einen eigenen Server betreiben wollen/können) gegen geringes Entgelt reserviert.

Wer oder was ist LinksRhein?

LinksRhein, so viel sollte aus dem bisher gesagten klar geworden sein, ist mehr als eine Sammlung von HTML-Seiten, die mit Metadaten versehen wurden und mit einer Suchmaschine durchsucht werden können.

Es ist zunächst mal eine linke Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Texte der Konstanzer Linken zu sammeln, sie gegebenenfalls zu digitalisieren, eine Inhaltserschließung durchzuführen und sie für das WWW aufzubereiten. Wir nehmen an aktuellen politischen Diskussionen teil, sind selbst Teil der Bewegung, produzieren auch eigene Texte und reflektieren das Projekt LinksRhein zusammen mit anderen Linken. Wir sympathisieren mit den von uns mitverbreiteten Inhalten - auch wenn wir manchmal anderer Meinung sind als die AutorInnen der Texte.

Es versteht sich für uns von selbst, dass LinksRhein kein kommerzielles Angebot sein kann, dass mit den Inhalten keine Banner-Werbung verbunden sein kann und dass die von uns mit verbreiteten Texte nicht in unserer Eigentum übergegangen sind.

Und zu guter Letzt: wir distanzieren uns vom allgegenwärtigen Internet-Hype, der überall wo es Internet gibt, gleich den Ausbruch von Basisdemokratie vermutet und im e-commerce das Heraufdämmern einer neuen Ökonomie sieht, in der es allen nur noch besser gehen wird. Wir möchten deses Medium und seine Möglichkeiten kritisch und reflektiert nutzen.

Unsere derzeitige Praxis

Wir (das sind zur Zeit 5 Männer, darunter zwei nicht-Konstanzer) treffen uns derzeit sehr unregelmäßig und in langen (vierteljährlichen) Abständen. Die meiste Kommunikation zwischendurch findet über mails statt. Auf den Treffen diskutieren wir die technisch-organisatorische Weiterentwicklung der LinksRhein-Präsentation und streiten uns über unterschiedliche Konzepte diese umzusetzen.

Es gibt eine Art Arbeitsteilung, d.h. Arbeitsgebiete, die mehr von der einen oder der anderen Person beackert werden, ohne dass sie diese jedoch als ihre Domänen begreifen. Bei uns können alle die bei LinksRhein mitarbeiten wollen, selbst bestimmen in welchem Bereich und mit welchem zeitlichen Einsatz sie sich beteiligen möchten. Mögliche Arbeitsgebiete sind das Scannen von alten Konstanzer Zeitschriften, das Pflegen eines thematischen Bereichs (wie Antifa, Migration, Odachlosigkeit etc.), das Pflegen von Rubriken (wie Termine, Linklisten, Dokus) oder einfach das Einstellen von aktuellen Texten.

Elektronisch vorliegende Texte werden von uns mit Hilfe von einfachen HTML-Editoren Web-tauglich gemacht und dann per Modem von unseren Rechnern zu Hause auf den Seeseiten-Server überspielt. Dazu ist zumindest ein Internet-fähiger Rechner erforderlich. (Sinnvoll arbeiten kann mensch schon mit einem Pentium-Rechner und 15 Zoll Monitor was heute gebraucht für unter 500 DM zu haben ist.) Eine nicht vorhandene technische Ausstattung sollte jedoch kein Hindernis für eine Mitarbeit sein!

Uns ist bewusst, dass für viele Leute die Bedingungen des Webs eine relativ hohe technische und finanzielle Hürde darstellen. Um diese Hürde möglichst klein zu halten, machen wir uns Gedanken, wie neue Leute sich die Technik möglichst leicht aneignen können und helfen Gruppen dabei, ihre eigene Internet-Präsenz (auch ausserhalb des LinksRhein-Zusammenhangs) zu entwickeln. Des weiteren arbeiten wir daran, die AutorInnen von LinksRhein-Texten von dem technischen Kram noch weiter zu entlasten.

Wir streben bei der Produktion der LinksRhein-Seiten den Einsatz von Freier Software an, auch wenn uns dies nicht immer gelingt. So lange wir noch keinen eigenen Server betreiben, auf dem wir auch eigene Software installieren und betreiben können, fällt diese Frage noch nicht so ins Gewicht :-)

Wem gehören die Inhalte?

Nicht uns. Soviel steht fest. Ansonsten ist es durchaus noch eine Aufgabe die ansteht, genauer die inhaltlichen, juristischen und sonstigen Verantwortlichkeiten zu diskutieren die mit der Präsentation der - meist nicht von uns selbst produzierten - Texte im Web verbunden sind. So wäre auch zu überlegen, inwieweit sich diese Texte unter einer Open-Content-Lizenz (vgl. www.opencontent.org) verbreiten lassen, die sich an das Modell der Freien Software-Bewegung anlehnt.

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