Bremen, 07.11.2003
Bremer Initiativen zu den anstehenden CASTOR-Transporten nach Gorleben
Voraussichtlich ab Sonntagabend, den 09. November, soll ein Transport mit hochradioaktivem Material aus der Plutoniumfabrik La Hague/Frankreich nach Gorleben durchgeführt werden. Der Transport soll aus 12 CASTOR-Behältern bestehen und er soll von La Hague über Lüneburg nach Dannenberg per Bahn und von Dannenberg nach Gorleben per LKW durchgeführt werden. Planmäßig soll er wohl Dienstagabend die Lagerhalle erreichen. Der Transport soll ab Lüneburg von etwa 13000 PolizistInnen geschützt werden.
Mit der Einlagerung dieser Behälter befinden sich dann 44 von insgesamt geplanten 420 Behältern im sogenannten "Transportbehälterlager Gorleben".
Die Anti-AKW-Bewegung in Frankreich und in der BRD hat dazu aufgerufen, sich "querzustellen", sich zu "widersetzen".
Dafür gibt es verschiedene schwerwiegende Argumente:
- Die Transporte stellen ein unkalkulierbares Risiko für Mensch und Umwelt dar.
- Jeder Transport in die Zwischenlagerhalle Gorleben schreibt den Salzstock Gorleben als Endlager weiter fest.
- Der Konsensvertrag zwischen Regierung und Atomindustrie dient zu allererst dem Bestandschutz der alten Atomanlagen und nicht dem Ausstieg aus der Atomenergie. Und sollte der Konsensvertrag erfüllt werden, so wird die Menge des bis dahin angefallenen hochradioaktiven Mülls sich verdreifacht haben.
- Es gibt weltweit kein geeignetes Endlager für diesen radioaktiven Müll und ein solches ist aus naturwissenschaftlichen Gründen auch in Zukunft nicht vorstellbar. D.h. der jetzt schon vorhandene Müll stellt für das Leben auf der Erde eine unlösbare Belastung dar, und diese vergrößert sich mit jedem Tag an dem neuer radioaktiver Müll produziert wird.
Aus diesen Gründen ergibt sich die Forderung nach dem sofortigen Ausstieg aus der Atomenergieproduktion.
Eine Ver- oder Behinderung der Atommülltransporte stört die Energieproduktion und damit auch die Produktion neuen Mülls empfindlich und demonstriert, dass das Atomprogramm politisch nicht akzeptiert wird.
Um dies zu erreichen sind Veranstaltungen, Demonstrationen, Kundebungen, verschiedene Aktionen u.s.w. vorbereitet.
Wir unterstützen die Forderung der Anti-AKW-Bewegung nach dem sofortigen Ausstieg aus der Atomenergieproduktion und rufen alle Menschen auf, sich dem Protest gegen den CASTOR -Transport nach Gorleben anzuschliessen.
AG Stadt-Land Ökologie, Aktionskonferenz Nordsee (AKN), Maiskolben (Lebensmittelkooperative), Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz (MAUS).