Das Peru der 90ger Jahre - die Dekade
Fujimoris ?
Vorgeschichte
Im November ´89 wurden in Peru allgemeine Wahlen durchgeführt. Dazu traten an: die Apra-
Partei, die zu der Zeit Regierungspartei war; der linke Block Izquierda Unida (IU); die liberalen
und Unternehmerpateien, die in der FREDOMO zusammengeschlossen waren und die
"unabhängigen" Sektoren. Unter diesen letzteren befand sich auch „Cambio 90" (Veränderung
90) von Alberto Fujimori. Für die FREDEMO lag die Antwort auf die wirtschaftliche und
politische Krise darin, einerseits das neoliberale Modell einzuführen und andererseits den Kampf
gegen die "Subversion" ohne Rücksicht auf die sozialen Kosten zu verstärken.
"Cambio 90" hatte kein politisches Programm vorzuweisen, schrieb sich aber "Nicht-Schock" auf
die Fahnen und vertrat die Parole "Ehrlichkeit, Technologie und Arbeit".
Das Ergebnis dieser Wahlen war, daß zunächst FREDEMO und Cambio 90 an vorderster Stelle
lagen und eine zweite Wahlrunde durchgeführt werden mußte. Dabei beschlossen die Vereinigte
Linke und die APRA angesichts der erlittenen Wahlschlappe und ihrer fehlenden politischen
Perspektive, Fujimori bedingungslos zu unterstützen. Sie riefen ihre Mitglieder und die
Bevölkerung auf, ihm ihre Stimme zu geben.
Im Zuge dieser Wahlkonjunktur wandte sich das Movimiento Revolucionario Tupac Amaru
(MRTA, Revoltutionäre Bewegung Tupac Amaru) mit einem im Fernsehen ausgestrahlten
Kommunique an das Land, denn die MRTA war sich bewußt, daß nach wie vor 60% der
wahlberechtigten Menschen an die Wirksamkeit von Wahlen glauben und daran teilnehmen. In
der Erklärung hieß es unter anderm: "... daß innerhalb des Systems, des abhängigen
Kapitalismus, der Globalisierung der Wirtschaft, es für die FREDEMO und für Cambio 90 keine
andere Möglichkeit gibt, als das neoliberale Modell anzuwenden, das von IWF und Weltbank
aufgezwungen wurde. Deshalb rufen wir die Bevölkerung dazu auf, eine Protestwahl zu machen,
und damit nochmals zu bekräftigen, daß die Alternative zur Krise eine strukturelle Veränderung
ist, die von Grund auf mit der Basis der wirtschaftlichen Abhängigkeit bricht."
In der zweiten Wahlrunde wurde Fujimori dann zum verfassungsgemäßen Präsidenten Perus
gewählt. Da er weder über eine politische Organisation noch über ein Regierungsprogramm
verfügte, verbündete er sich mit dem Militär. Sein Programm nannte er "Peru im Jahr 2000". Es
wurde in der Zeitschrift Oiga veröffentlicht.
Fujimori an der Regierungsmacht:
Wirtschaftliche und Politische Maßnahmen
Als Fujimori an die Regierung kam, drückte sich die Krise in diesen Zahlen aus: 2296% jährliche
Inflationsrate (Quelle: Busqueda, Montevideo 19.7.1990), steigende Arbeitslosenzahlen,
abgewertete Währung. Die Produktion befand sich an der Schwelle zur Rezession. Am 8. August
sah Fujimori sich "gezwungen", seinem Pakt mit den multilateralen Organisationen und dem
Militär Rechnung zu tragen. Er führte ein brutales "Schock"-Programm ein. Die Inflation stieg
auf 7650% (Quelle: Actuel 92). Der Benzinpreis stieg um mehr als 3000% und war somit der
höchste in ganz Lateinamerika. Die Preise von Nahrungsmitteln und sonstigen Gütern des
täglichen Bedarfs verzwanzigfachten sich. Löhne und Gehälter wurden eingefroren. Dem
logischen und gerechtfertigtem Protest der Bevölkerung wurde mit einer Repressionswelle
geantwortet, bei der es mehrere Tote und Hunderte von Festnahmen gab.
Wie wurde nun das Probelm der Inflation gelöst? Ganz einfach, die Währung wurde
ausgetauscht. Der alte Inti wurde durch den neuen Sol ersetzt. U.a. durch diese Maßnahme wurde
die Inflationsrate tatsächlich gesenkt. Es begann ein Prozess der Deflation. Die Kosten zahlte
jedoch - ebenso wie vorher bei der Inflation - die Bevölkerung.
Die Armut wurde schlimmer, es gab massive Entlassungswellen und die Rezession schlug voll
durch. Die peruanische Gesellschaft polarisierte sich: die Reichen steigerten ihre Gewinne auf
Kosten der Subsistenzmittel des Volkes. Die Armen wurden noch ärmer, die Mittelschicht
verarmte. Es entwickelte sich eine Wirtschaft, in der es ums Überleben ging. Die Menschen
schufen ihre eigenen Arbeitsplätze in den Bereichen Kleinstproduktion, Dienstleistungen und als
fliegende HändlerInnen. Diese "Überlebensökonomie" erhielt den Namen "Informeller Sektor".
Die vom IWF diktierte Privatisierung der Staatsbetriebe brachte einen Erlös von 3000 Mio. US$
(Quelle: Zeitungen und Zeitschriften Dez. 94). Dieser mußte aber sofort in den Schuldendienst
gelenkt werden, sowie dem Einkauf von Infrastruktur und Dienstleistungen. Dies war dieselbe
Situation wie in den Hochzeiten des Kolionalismus. Ein großer Teil des Geldes verschwand auch
in den Taschen der Regierungsbeamten.
Die sozialen Folgen der Schock-Maßnahmen sind nach FONCODES: 75 % der Bevölkerung lebt
in Armut, davon 50% in extremer Armut. 48% der Kinder leiden an chronischer Unterernährung.
Sie haben keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen, denn sie müssen schon früh arbeiten. Dadurch
erscheint die Zukunft des Landes in einem sehr unsicheren
Licht.
5. April: "Autogolpe"
Fujimori ging auf Konfrontationskurs mit der Legislative und der Justiz. Er beschuldigte sie,
unmoralisch und korrupt zu sein. Diese Haltung wurde von der Bevölkerung geteilt. Außerdem
warf Fujimori Justiz und Legislative vor, den Kampf gegen die Subversion zu behindern.
Dadurch schuf er die Vorbedingungen für die Umsetzung der politischen Pläne des Militärs.
Diese enthielten u.a. den als "Autogolpe" bezeichneten "Eigenputsch" Fujimoris. Am 5. April
1992 löste Fujimori den Kongress auf und bildete die Justiz um. Dadurch kam es zu einer Zivil-
Militärischen Diktatur. Aufgrund des internationalen Drucks der Organisation amerikanischer
Staaten (OAS), UN usw. wurden dann aber doch Wahlen einberufen. Gewählt werden sollte ein
"Congreso Constituyente Democratico - CCD" (Demokratischer Konstituierender Kongress).
Dies stellte den Versuch dar, die Diktatur zu "legalisieren".
Kampf gegen die "Subversion"
Es sieht so aus, als ob Fujimoris "Antisubversionspolitik" Erfolg gehabt hat. Mittels des ihm
ergebenen Kongresses und der nach seinem Belieben umstrukturierten Justiz erließ Fujimori
Gesetze, die gegen die elementarsten Menschenrechte verstoßen.
- Der Grundsatz "in dubio pro reo" wurde in "in dubio pro sociedati" verändert. Das bedeutet,
daß jeder Mensch, der der Subversion angeklagt ist, seine Unschuld beweisen muß.
- eine Art Kronzeugenregelung ("Ley de Arrepentimiento") wurde erlassen. Dadurch kann ein
Angeklagter für sich einen Strafnachlaß dadurch erlangen, daß er Informationen über seine
vermeintliche Organsiation oder deren leitende Mitglieder weitergibt.
- Es wurden Militärgerichte mit "Richtern ohne Gesicht" (in dem die Richter vollständig anonym
bleiben, Anmerk. d. Übers.) gebildet. Außerdem wurde für den Fall des internen Kriegszustandes
der Tatvorwurf "Vaterlandsverrat" konstruiert.
- Ein Gesetzesentwurf wurde im Kongress (CCD) eingebracht, in dem die Anwendung der
Todesstrafe auf Subversionsdelikte und "Vaterlandsverrat" ausgeweitet wurde. Damit verstößt
Peru gegen internationale Konventionen, die es unterschrieben
hat.
Parallel zu diesen Maßnahmen begann der Neubau bzw. Umbau von
Hochsicherheitsgefängnissen, zusätzlich zu dem bereits vorhandenen Hochsicherheitsknast
"Miguel Castro Castro" in Canto Grande. Einer dieser Knäste, Yanamayo in Puno, liegt in
3800m Höhe. Ein weiter Knast, der kurz vor der Inbetriebnahme steht oder bereits in Betrieb
genommen wurde, liegt in 4800m Höhe. Hinzu kommt die Strafkolonie CEPA, im
Amazonasurwald sowie die Gefängnisse in Cuzco, Arequipa, Ica und Chiclayo. Ein besonderes
Beispiel ist der Knast, der in der Marinebasis von Callao errichtet wurde. Dort sitzen politische
Führungskräfte mit lebenslänglichen Haftstrafen ein, u.a. der bekannte Comandante "Rolando"
Víctor Polay Campos. Er hat die Zellen beschrieben: sie liegen unterirdisch in 8m Tiefe und
haben eine Größe von 2x3m, mit einer angeschlossenen Latrine. Tageslicht gibt es nur ca. 15
Minuten am Tag durch eine kleine Dachluke.
Parallel zu den oben genannten Gesetzen und den Hochsicherheitsgefängnissen begann eine
alarmierende Politik des Staatsterrors. Diese richtete und richtet sich gegen die Bevölkerung: Es
gibt Aktionen der "Übersättigung" (mit Repressionskräften, Anm. d. Übstz.) und der Blockade.
Diese Operationen, die von Militäreinheiten und Polizei gemeinsam durchgeführt werden, laufen
so ab, daß bestimmte arme urbane oder ländliche Wohnviertel umstellt werden. Niemand kann die
Viertel betreten oder verlassen. Es beginnt dann eine Durchsuchung, Haus für Haus und Mensch
für Mensch. Die Erkenntnisse werden registriert und die Daten wandern selbstverständlich in die
Archive des Geheimdienstes. Außerdem kann jeder Bürger ohne gerichtliche Anordnung
festgenommen werden. Die verfassungsmäßig festgelegten Individualrechte sind aufgehoben
worden. Das hat als Ergebnis, daß es eine große Zahl "verschwundener" Verhafteter gibt.
Es ist wichtig zu erwähnen, daß die Regierung zusammen mit diesen Maßnahmen eine effektive
psychosoziale Kampagne entwickelt hat. Diese hat zum Ziel, die Aktionen der Guerrilla und das
revolutionäre Handeln der Massen verzerrt darzustellen. Zu diesem Zweck wurden Gesetze
erlassen, die die Ausübung der Meinungsfreiheit einschränken: z.B. das "Gesetz gegen
Leugnung", das "Gesetz gegen Rechtfertigung des Terrorismus". Dadurch sind nach dem Bericht
der "Interamerikanischen Menschenrechtskommission der Organisation der Amerikanischen
Staaten" in der Zeitschrift "República" (April ´94) mehr als 60 JournalistInnen in den Knast
gekommen. Die Geheimdienste haben die Kommunikationsmedien zu einer Selbstzensur
gezwungen.
Diese Politik des offenen Staatsterrors bedeutete einen schweren Schlag gegen die politischen,
gewerkschaftlichen und Volksorganisationen, die dadurch einen Niedergang durchmachten. Da es
keinen Massenwiderstand gab, richtete sich die Regierung und ihr Militär gegen die
Guerillabewegung. Sie fügten ihr dabei spektakuläre Schläge zu, die von den diensteifrigen
Massenmedien noch weiter aufgebläht wurden. Beispiele sind die Verhaftungen von
GuerillaführerInnen wie Maria Lucero Cumpa Miranda, Peter Cárdenas Schulte und Victor
Polay Campos, einer Gruppe von chilenischen InternationalistInnen sowie der Führung des
Sendero Luminoso mit Guzmán an der Spitze.
Die politischen Volksorganisationen
Die Legale Linke
Nachdem sie in den 80`er Jahren viele Sympatien hatte sammeln können, verlor sie später
aufgrund ihrer eigenen Fehler zunehmend an Einfluß. Gründe waren der Mangel an
Verbundenheit mit den Volkssektoren, nicht eingehaltene Versprechen, Veruntreuungen, innere
Spaltungen usw. Der Hauptgrund war jedoch, daß sie sich, nach dem Niedergang des Sozialismus
im Osten, von Marxisten zu Sozialdemokraten verwandelten. Dabei gelang es ihnen aber weder,
die europäische Sozialdemokratie von sich zu überzeugen, noch der sozialistischen Utopie der
Mehrheit des peruanischen Volkes Rechnung zu tragen. Es gelang ihnen nicht, eine alternative
Politik zum Neoliberalismus zu entwickeln, und ihre Opposition hat keine wirkliche Grundlage.
Eine große Zahl der Mitglieder, die ihren alten Positionen treu geblieben sind, befinden sich im
Gefängnis, weil sie das eine oder andere Recht des Volkes verteidigt haben. Von den übrigen sind
viele sind zu konsequenteren Positionen übergewechselt und andere haben sich "enttäuscht"
zurückgezogen.
Sendero Luminoso
Dies ist eine Organisation, die sich im Volk entwickelt hat. Ihr ideologisches, politisches,
philosophisches und metodologisches Programm hat sie jedoch vom Proletariat und vom Volk
entfernt, das sie doch vorgaben zu vertreten. Der "Gonzalismus" ist zum Idealismus geworden,
und die "polpotistische" Praxis hat dazu geführt, daß sie den "Fehler" begang, Führer von
gewerkschaftlichen und politischen Organisationen zu ermorden. Die Regierung blähte in ihren
Berichten diese terroristischen Aktionen überdimensional auf und versetzte die AnhängerInnen
des Gonzalismo in den Glauben, daß sie sich bereits in einer Etappe des strategischen
Gleichgewichts befanden, und daß die Übernahme der Macht anstünde. So opferten sie ihre
eigenen Leute. Die Festnahme von Guzman, das Fehlen einer Ersatzleitung und der Mangel an
revolutionärer Überzeugung brachte sie dazu, der Regierung ein Friedensabkommen
vorzuschlagen. Dabei gingen sie von der Annahme aus, daß die Revolution geschlagen sei
(Quelle: in Lima veröffentlichten Briefen). Sendero bedeutete für das Volk immer eine Strategie
der Niederlage. Nun galt das auch für seine eigenen Anhänger, die sich angesichts dieser Aktion
gespalten, unteinander verfeindet und ohne gangbare Alternativen
sahen.
Die Revolutionäre Bewegung
Tupac Amaru (MRTA)
Nach dem "Autogolpe" Fujimoris kam der MRTA zu der politischen Entscheidung, seine Kräfte
zurückzuziehen. Dies war notwendig geworden, angesichts des vorübergehenden Rückzugs der
Massen und der psychosozialen Kampagne der Regierung, die darauf abzielte, die politisch-
militärischen Aktionen der MRTA gegen das System zu verheimlichen. Durch diese politische
Entscheidung sah es scheinbar so aus, als ob wir uns aus der politischen Landschaft entfernt
hätten. Der Rückzug diente jedoch dem Ziel, die Massenorganisationen, die der Existenzgrund der
MRTA sind, wiederherzustellen und neu zu strukturieren. Besondere Aufmerksamkeit widmeten
wir dabei der umfassenden Ausbildung der Kader. Die Basisorganisationen wurden gestärkt, die
AnführerInnen vor selektiver Repression geschützt und wir kämpften für die Freiheit der
politischen Gefangenen.
Trotz der harten Bedingungen des Klassenkampfes in Peru, der Rückschläge des europäischen
Sozialismus und dem Rückgang der internationalen Solidarität hält der MRTA an seinem
Programm des Aufbaus des peruanischen, andinen Sozialismus fest. Wie schon Marategui sagte,
ist dieser Sozialismus weder Abklatsch noch Kopie. Auf wirtschaftlicher Ebene vertreten wir die
kommunale Planung, die mit einer Mischwirtschaft vereinbar ist. Wir sind für die Zulassung von
Privateigentum im kleinen Rahmen und für Gemeinschaftsbesitz
in den urbanen Gebieten.
Die Wahlen 1995
In diesem Kontext beinhalten die Wahlen am 9. April 1995 keinerlei Möglichkeit zur
Veränderung. Ihr Gewinner steht bereits fest: Fujimori. Er kann sich auf eine neustrukturierte
Wahlmacht stützen, wurde vom Diktator selbst nominiert, und das Militär hat die Kontrolle über
die Wahlurnen.
Die andere Seite der Medalle sind Tausende von Festgenommenen und Verschwundenen und
mehr als 6000 politische Gefangene. In der Mehrzahl sind dies leitende Mitglieder von
gewerkschaftlichen und politischen Organisationen, z.B. die "Asemblea Nacional Popular"
(Nationale Volksversammlung), die "Frentes de Defensa" (Fronten zur Verteidigung) der Dörfer,
der Regionen, der UmweltschützerInnen, der Ärtzte, der Journalisten, der Gewerkschaften, der
Gemeinden, des Militärs usw.
Die "Izquierda Unida" (Vereinigte Linke) ist wieder einmal gespalten und hat es nicht geschafft,
ein eigenes Profil zu entwickeln, geschweige denn ein politisches Programm, das eine Alternative
darstellen würde. Ein Teil unterstützt den ehemaligen Generalsekretär der UNO, Javier Perez de
Cuellar. Dieser würde dasselbe wirtschaftliche neoliberale Programm wie Fujimori anwenden,
das Millionen von Peruanern in den Hunger gestürzt hat, nur mit dem vagen zusätzlichen
Versprechen, die "sozialen Hilfsleistungen" zu verbessern. Und ein anderer Sektor der
Vereinigten Linken hat keine nennenswerten Chancen weil ihnen die Verbindung zu den
Volksorganisationen fehlt, die sie nur für die Wahlen versuchen zu "organisieren".
Auf der anderen Seite postulieren der APRA und andere Sektoren der bürgerlichen Opposition
ebenfalls das neoliberale Programm Fujimoris, und es ist wenig, was sie jenen 60% der
Wahlberechtigten anzubieten haben, die jetzt noch ihre Stimme abgeben, aber zunehmend das
Vertrauen verlieren.
Der MRTA geht davon aus, daß alle Formen des Kampfes gültig sind. Und so lange die Mehrheit
der Bevölkerung auch nur die geringsten Hoffnungen hat, daß die Wahlen die Armut und das
Fehlen von Arbeitsplätzen verändern könnte, meinen wir, daß die fortschrittlichen und
demokratischen Sektoren daran teilnehmen müssen. Dabei müssen sie versuchen, das Bewußtsein
und das Organisationsniveau der Bevölkerung voranzutreiben. Wenn diese Bedingung nicht
erfüllt wird, verliert die Teilnahme an den Wahlen ihren Sinn. Deshalb ruft der MRTA den Teil
der Bevölkerung, der noch an den Wahlprozess glaubt, zur Protestwahl auf. Ungültig wählen und
bewaffnete Propaganda als Methode, um Kräfte zu sammeln, um den Organisationsgrad zu
erhöhen und politisches Klassenbewußtsein zu entwickeln. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt die
einzige Möglichkeit, der Bevölkerung das Vertrauen
in ihre eigene Kraft zurückzugeben.
Mit den Massen und den Waffen ...
Patria o Muerte ... Venceremos !!!
Tupac Amaru Vive y Vencera