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THEMA: GEWALTFREIHEIT
10. bis 16. Mai 1999 in Den Haag
Zeit, den Krieg zu ächten
Die im Hague Appeal for Peace zusammengeschlossenen Organisationen halten die Zeit für gekommen, eine Konferenz zum Thema Frieden zu veranstalten. In den vergangenen Jahren wurden große Konferenzen abgehalten, u. a. zu den Themen Kinder, Umwelt, Menschenrechte und Frauen. Anders als die vorhergehenden Konferenzen wird der Hague Appeal for Peace nicht von Regierungen einberufen, sondern von Nichtregierungsorganisationen der Zivilgesellschaft.
Den Haag ist die internationale Residenz des Rechts. Der Haager Friedenspalast beherbergt den Internationalen Schiedsgerichtshof und den Internationalen Gerichtshof, das höchste Gericht der Welt. Auch das Internationale Tribunal für das frühere Jugoslawien hat seinen Sitz in Den Haag. 1899 fand hier auf Einladung der niederländischen Königin Wilhelmina und des russischen Zaren Nikolaus II. die erste Haager Friedenskonferenz statt - ein Meilenstein in der Geschichte des Völkerrechts. Eine zweite Friedenskonferenz wurde 1907 durchgeführt. Die ersten beiden Konferenzen waren einzigartig: Nicht der Abschluss eines Krieges, sondern die Vermeidung zukünftiger Kriege war ihr Ziel.
Vom 10. bis zum 16. Mai 1999 soll die dritte Haager Konferenz stattfinden. Eine Woche nach dieser Konferenz der Zivilgesellschaft werden die russische und die niederländische Regierung eine Expertenkonferenz zu friedensrechtlichen Fragen aus Anlass des 100. Jahrestages abhalten. Auch die Blockfreien-Bewegung, das Internationale Rote Kreuz u. a. planen Aktivitäten. Die Gesamtheit dieser Veranstaltungen, einschließlich des Hague Appeal for Peace, wurden von der letzten Vollversammlung der Vereinten Nationen als dritte Haager Friedenskonferenz bezeichnet.
Die Organisation ist auf viele Schultern verteilt. Die logistische und die juristische Verantwortung trägt das Coordinating Committee (International Peace Bureau/IPB, International Physicians for the Prevention of Nuclear War/IPPNW, International Association of Lawyers against Nuclear Arms/IALANA, World Federalist Movement/WFM). Es ist zuständig für die logistische und juristische Verantwortung.
Die inhaltliche Verantwortung liegt beim Organising Committee. Es besteht aus etwa 30 großen, international arbeitenden Organisationen. Das Organising Committee
stellt die Tagesordnung der Konferenz auf und setzt diese um,
organisiert nationale und regionale Vorbereitungskonferenzen,
baut und erweitert Netzwerke.
Die dritte Gruppe bilden die teilnehmenden Organisationen.
Außerdem gibt es ein Ehren-Komitee, dem aus Deutschland angehören Marion Gräfin Dönhoff (Publizistin), Hans Koschnik (früherer EU-Administrator in Mostar), Bischof Christian Krause (Präsident des lutherischen Weltbundes), Prof. Carl Friedrich von Weizsäcker (Physiker und Philosoph), Christa Wolf (Schriftstellerin).
Ein sowohl tragisches als auch großartiges Jahrhundert geht zu Ende.
In den letzten 99 Jahren starben mehr Menschen in Kriegen, Hungersnöten und anderen vermeidbaren Ursachen als jemals zuvor. Diktatoren, Militärregime und Machtkalküle bedrohen immer wieder die Demokratie. Arm und Reich unserer Erde entfernen sich immer weiter voneinander und die Gleichgültigkeit der Reichen scheint zu wachsen.
Aber Menschen schaffen es auch immer wieder, Unterdrückung und uralte Vorurteile zwischen den Geschlechtern, zwischen Rassen, zwischen Religionen, zwischen Völkern zu überwinden. Als Folge des immensen wissenschaftlichen und technischen Fortschritts ist ein ausreichender Lebensstandard für alle möglich geworden. Universelle Menschenrechte und ein internationales System der Weltpolitik könnten, wenn es nur ernsthaft gewollt wird, diese Möglichkeit realisieren.
Wir, die Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen aus vielen Kulturen und Gesellschaftsbereichen, eingedenk der ambivalenten Geschichte dieses Jahrhunderts, appellieren an die Menschheit:
Die Zivilisation hat weit gehend Sklaverei, Kolonialismus und Apartheid hinter sich gelassen. Das 21. Jahrhundert soll das erste ohne Kriege sein.
Wir wollen Wege einer konstruktiven Konfliktbearbeitung finden und gehen, durch die die Gründe für Konflikte beseitigt werden: Die ungleiche Verteilung des Reichtums dieser Welt, die Feindschaft zwischen Völkern und Staaten, die gewaltsame Aggression von Staaten und Gruppen untereinander, die immer noch riesigen Arsenale von konventionellen und Massenvernichtungswaffen und die Unterdrückung von Demokratie und Menschenrechten.
Wo Konflikte entstehen, was immer wieder geschehen wird, müssen Wege gefunden werden, sie gewaltfrei auszutragen.
Wir wollen an die Arbeit der Friedenskonferenz anknüpfen, die vor einhundert Jahren in Den Haag zusammentrat, und an dem Projekt der allgemeinen und umfassenden Abrüstung weiter arbeiten. Dazu gehört der Aufbau neuer Strukturen des Friedens durch eine wesentlich gestärkte internationale Rechtsordnung.
Wir wollen den moralischen, spirituellen und politischen Willen finden, folgende Schritte zu tun:
Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht sowie deren Institutionen stärken;
Mechanismen zur friedlichen Konfliktbearbeitung weiterentwickeln;
den Waffenhandel abschaffen;
Atomwaffen, Landminen und alle anderen Waffen, die nicht mit dem humanitären Völkerrecht im Einklang stehen, ächten;
die unvorstellbaren Ressourcen, die durch ein Ende oder eine Verminderung des Wettrüstens freigesetzt werden, zum Kampf gegen die Armut nutzen!
Um den Frieden zu sichern, wollen wir den Krieg ächten und unmöglich machen. Das Recht des Stärkeren muss durch die Stärke des Rechts ersetzt werden.
Unterstützen Sie den Hague Appeal for Peace und nehmen Sie an der Konferenz
vom 10. _ 16. Mai 1999 in Den Haag
teil!
Informationen im Internet: http://www.haguepeace.org
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