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THEMA: SCHLUSS MIT DEM MILITARISMUS
Maria Pusch
In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, in Magdeburg, findet vom 23. April bis 17. Oktober 1999 die 25. Bundesgartenschau statt. "Die Idee für Ihre Reise", wie ein bunter Prospekt dafür wirbt, hat viel Neues und Interessantes aufzuweisen.
Derzeit wird in der Stadt Magdeburg, direkt an der Elbe, eine völlig neue Natur- und Parklandschaft gestaltet. Das etwa 450 ha große Wiesengelände von Cracau bis zum Herrenkrug-Park wurde fast 200 Jahre lang großflächig vor allem für militärische Zwecke genutzt. So wurden z.B. von 1860 bis 1870 auf dem Cracauer Anger preußische Rekruten gedrillt, später in Baracken französische Kriegsgefangene fest gehalten, danach ein Sportplatz und ein Flugplatz errichtet, bis dann in diesem Jahrhundert das deutsche Militär für zwei Weltkriege vorbereitet wurde und nach 1945 bis nach der Wende die sowjetische Armee diese Landschaft weiter vernutzte.
Erst Mitte der 90er Jahre wurde es möglich, die Konversion einer ganzen Landschaft zu planen und umzusetzen. Derzeit werden auf einer Fläche von etwa 100 ha einzelne Elemente der wechselvollen Geschichte dieses Areals in Funktions- und Erlebnisbereiche der 25. BUGA umgewandelt.
"Wichtig war Planern und Verantwortlichen ein behutsamer Umgang mit Natur und Umwelt. Besonders der Recycling-Gedanke wurde bei allen Maßnahmen in die Überlegungen einbezogen." Davon werden z.B. die Mauern und Wälle ehemaliger Schießanlagen sowohl als Kulisse für eine Freilichtbühne, als auch für die Abgrenzung von Staudengärten und Parkdurchblicken zeugen.
"Alle Gebäude wurden in den letzten Jahren sehr schön saniert und dienen jetzt Behörden als Domizil. Das ehemalige Kasernenareal ist heute eindrucksvolle Kulisse für das Entree von BUGA und neuer Magdeburger Messe. Die dazugehörigen denkmalgeschützten Garagen beherbergen Informationsräume, Büros und Ateliers.
Eine Attraktion auf der 25. BUGA ist der Schiefe Turm von Magdeburg, in dem der Besucher eine in Europa einzigartige Ausstellung über die Entwicklungs- und Forschungsgeschichte der Menschheit sehen kann. Darin werden auch die Entdeckungen Otto von Guerickes, des Physikers und Bürgermeisters der Stadt im 17. Jahrhundert, veranschaulicht. In "Gärten der Erinnerung" wird die wechselvolle Geschichte Magdeburgs gezeigt.
Am Rande der BUGA werden die Kleingartenanlage "Immergrün", das Erlebnisbad und weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt zu einem Besuch einladen. Für die Bewohner der Region und besonders für die Magdeburger gibt es bereits für diese neue Natur-und Parklandschaft ein Nachnutzungekonzept.
In einiger Entfernung vom BUGA-Gelände wurde kürzlich ein anderes bundesweites Pilotprojekt gestartet. Auf einem ehemaligen Kasernengelände erhalten vor allem junge Familien mit Kindern günstiges Bauland für den individuellen Wohnungsbau. Eine derartige Umnutzung von militärischen Liegenschaften für bundesweite, regionale und individuelle Zwecke ist eine großartige Sache.
Das kann aber nicht den Blick dafür trüben, dass ca. 50
km nördlich von Magdeburg, in der Golbitz-Letzlinger Heide, der
Ausbau des Truppenübungsplatzes Altmark mit dem größten
Laserwaffen-
Gefechtsübungszentrum der auch dort möglich gewesenen
Konversion einer Landschaft zuwider läuft.
Literaturnachweise
Prospekt: BUGA 99 Magdeburg: Hier wachsen Ideen, Hrsg.: BUGA 99 GmbH; Bundesgartenschau Magazin, Verlag Gruner +Jahr AG u. Co. 1998; Volksstimme-Artikel vom 4.11.1998
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