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MEDIEN

Frank Böckelmann: Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen. Böckelmanns Buch ist keine Anleitung zum Verständnis des Fremden, Geschweige denn eine Gebrauchsanweisung für die multikulturelle Gesellschaft. Er ortet kulturelle Unterschiede, Fremdheitsbilder vom jeweils anderen. Er fordert die Anerkennung des Fremdseins, des Nichtverstehens, damit das Staunen, die Anziehungskraft in der Welt bleibt und damit der allgegenwärtige Rassismus unter Schwarzen, Weißen, Gelben nicht mit scheinheiligen Verständnisparolen verdeckt wird. Bezug: Eichborn Verlag, Frankfurt 1998, 455 Seiten, 49,50 DM.

Michael Walzer: Über Toleranz. Von der Zivilisierung der Differenz. (Aus dem Amerikanischen von Christiana Goldmann, Hg.: Otto Kallscheuer. Walzer gilt als der wohl bedeutendste Theoretiker der liberalen Linken der USA. In Zeiten einer sich zunehmend diversifizierenden gesellschaftlichen Wirklichkeit ist das Vermögen, den anderen trotz Differenzen in Fragen der Weltanschauung, des religiösen Bekenntnisses, der ethnischen Herkunft zu dulden, für die Individuen wie für die Gesellschaft als Ganzes überlebenswichtig. Toleranz ist nicht nur eine Frage bürgerlicher Tugend; sondern staatlicher Institutionen schlechthin. Kennzeichnend für Walzer ist genau dieser Akzent auf der institutionellen Seite des Problems. Dank seines Ansatzes beim historisch Konkreten gelingt ihm der Zugang zum immer neu auszubalancierenden Verhältnis zwischen Individuum, Gruppe und Staat. Neben der "demokratischen Gleichberechtigung" tritt als zweites Hauptanliegen der Moderne die "Trennung". Die Demokratie in Europa wird von Walzers "Kunst der Trennung" lernen können, vielleicht auch müssen. Bezug: Rotbuch Verlag, Hamburg 1998, 169 S., 28,- DM.