|
Bambule - April 2003
Den Dauerkriegszustand durchbrechen!
*Heraus zum revolutionären 1. Mai!*
hi there... hier sind wieder wir von der autonomen jugend antifa In den
Händen habt ihr dieses mal unseren Aufruf zur revolutionären 1. Mai Demo
(siehe Kasten letzte Seite). Weltweit gehen an diesem Tag, dem Arbeiterinnenkampftag,
Millionen von Menschen auf die Straße um gegen die herrschenden Verhältnisse
zu demonstrieren. Dieses Jahr wird sich der hoffentlich lautstarke Protest
vor allem gegen den andauernden Krieg der USA und ihrer Verbündeten im
Irak richten.
Widerstand global!
In Nürnberg gab es seit Kriegsbeginn vielfältige ausdrucksstarke Aktionen
und Demos. Am 21.3.03 gab es den zweiten Schulstreik im Zusammenhang mit
dem Krieg. 11000 Schüler beteiligten sich an einer Demo des Schülerinnenbündnisses.
In wilder und spontaner Art und Weise wurden immer wieder bei verschiedenen
Demos wichtige Straßenkreuzungen und sogar der HBF besetzt. Es wurden
auch einige US-amerikanische Ladenketten blockiert. Phantasievoll laut
und entschlossen protestiert größtenteils Jugendliche gegen die kriegsführenden
Parteien, auch gegen die, die sich momentan, ach so pazifistisch geben.
Den Mittleren Osten aufmischen!
Die USA und England führen diesen Krieg mit der offiziellen Begründung
der Deomokratisierung so wie in Kuwait nach dem letzten Golfkrieg oder
in Afghanistan wohl, oder was? Weitere Gründe sind die Entwaffnung des
Iraks und ein Regimewechsel (allein das Wort macht Schlüsse auf die eigentlichen
Absichten möglich). In Wahrheit geht es nur um die Sicherung der wirtschaftliche
Interessen: Öl, Macht, Öl, Öl, Kontrolle, Öl, zukünftiger Absatzmarkt,
Macht, Öl, Öl....! Als schönen innenpolitischen Nebeneffekt verbessert
sich vor allem die wirtschaftliche Situation in den USA. Kriege kurbeln
nun mal die Wirtschaft an und helfen aus der Krise' Für den Wiederaufbau
werden vor allem die Firmen aus kriegsführenden Nationen beauftragt. Interessant
ist hierbei das die BRD und andere "pazifistische" Länder sich seit Kriegsbeginn
um das Recht des Wiederaufbaus streiten.
Nein sagen und trotzdem mitmischen
Die Bundesregierung spricht sich offiziell gegen den Krieg aus. In Afghanistan
und im Kosovo sah das doch neulich noch ganz anders aus! Im Kosovo begann
die BRD vor vier Jahren ihren ersten grundgesetzwidrigen Angriffskrieg.
In Afghanistan war die deutsche Bundeswehr aus Gründen der "uneingeschränkten
Solidarität" gleich wieder mit dabei. In beiden Kriegsgebieten haben die
deutschen Truppen mittlerweile Führungsrollen übernommen. Die BRD war
gerade dabei den Absatzmarkt im Irak auszubauen. Wen wunderts also, wenn
die Bundesregierung gegen den Krieg ist, waren doch auf der Industriemesse
in Bagdad im letzten Herbst überwiegend deutsche Aussteller vertreten.
Diese Beziehungen brechen mit dem Krieg nun "leider" zusammen. Wegen "Bündnissverpflichtungen"
werden die ABC-Abwehrkräfte in Kuwait aufgestockt und die AWACS-Flugzeuge
sichern weiterhin den Luftraum über der Türkei. Deutsche Soldaten schützen
US-Kasernen und machen es dadurch möglich noch mehr US-Soldaten in den
Krieg zu schicken. Der Nürnberger Flughafen ist, was US-amerikanische
Waffen- und Truppentransporte betrifft, süddeutschlandweit der Bedeutenste.
Was noch vom deutschen "Pazifismus" zeugt ist die bis Ende 2003 gebildete
EU-Interventionstruppe von einer Stärke von 60000 Soldatinnen. Die Kommandozentrale
ist in Potsdam, 1/3 der Soldatinnen kommen aus der BRD und die ist auch
noch stolz darauf. Zwei Einsätze von der Größe des Kosovokrieges sollen
damit jährlich bewältigt werden .... und da redet noch jemand von Frieden?
Krieg soll zum Dauer- und Normalzustand werden!
Kapitalismus bedeutet Krieg!
Die momentane Situation zeigt eindrucksvoll (siehe Bilder im Fernsehen)
mit welcher Gewalt und Brutalität die westliche "zivilisierte" Welt diejenigen
platt macht, die ihnen m Weg stehen oder nicht nach ihrer Pfeife tanzen.
Die Entscheidung über Krieg und Frieden fällt dabei lediglich im Sinne
der Wirtschaftlichkeit und NICHT im Interesse der Menschen. Der Kapitalismus
besteht nur aufgrund stetiger Konkurrenz, Fortschritt und Wettbewerb.
Um effektiv zu funktionieren schafft sich das System Hierarchien. Die
Besitzenden (=Mächtigen) saugen dabei die Besitzlosen aus. Gegebenheiten
wie Nationalität, Hautfarbe oder Geschlecht werden dazu genutzt die Menschen
in Oben und Unten einzuteilen und sie entsprechen ihres "Standes" zu verwerten.
|
|
Sexismus = Teil des Systems!
Trotz "vorangeschrittener Emanzipation" weiß das System den Unterschied
zwischen Mann und Frau immer noch zu seinen Zwecken zu nutzen. So erfüllen
Frauen die unbezahlte Arbeit der Reproduktion und des Haushalts inkl. Erziehung.
Insgesamt verdienen sie EU-weit 18% weniger als Männer. Unsere ach so fortgeschrittene
Emanzipation verändert weder etwas an den bestehenden Frau-Mann Rollen noch
aus den darausfolgenden Regeln und Gesetzen.
Rassismus = Teil des Systems!
Neben dem Geschlecht bedient sich das System auch immer noch der Hautfarbe
und Nationalität. Durch Regelungen wie der GreenCard werden ausländische
Spezialistinnen bei Bedarf ins Land geholt. Die Aufenthaltsgenehmigung ist
jedoch direkt an den Arbeitsvertrag gekoppelt. Sobald wieder qualifizierter
deutscher "Nachschub" bereit steht werden sie wieder ausgewiesen. Ansonsten
ist Migration nach Deutschland durch die sich stetig verschärfenden Einwanderungsgesetze
schier unmöglich geworden. Die Europäische Union hat übrigens aktuell beschlossen,
das die Irakischen Flüchtlinge gar nicht erst hier her kommen brauchen,
sondern in den Nachbarländern zu bleiben haben. "Unser" westlicher Wohlstand
kommt nicht von irgendwo her, sondern basiert auf dem besteht dadurch das
es "Billiglohnländer" gibt. |
Geschichte des 1. Mai
Der revolutionäre 1 Mai ist ein Kampftag der Arbeiterinnenklasse,
an dem weltweit Arbeiterinnen für ihre Rechte gegen Lohnarbeit und
Kapital auf die Straße gehen, da der Mensch dazu gezwungen ist, sein
tägliches Überleben durch Lohnarbeit zu sichern.
*1889 Ernennung des 1. Mai zum internationalen Kampftag für
Arbeiterinnen
*Seitdem mussten Demonstrationen am 1. Mai, als Ausdruck des
täglichen Kampfes, weltweit immer wieder gegen die Herrschenden
durchgesetzt werden
*Die deutsche Sozialdemokratie war stets bemüht den 1. Mai seines
revolutionären Charakters zu berauben
*1929 Als die Demonstration in Berlin mit allen Mitteln bekämpft
werden soll, wird der 1 Mai zum Blutmai
*Ab 1986 Organisierte Aktionen von Autonomen zum 1. Mai in Nürnberg
Seit 1992 Revolutionäre 1. Mai Demonstration in Nürnberg, abseits
des Deutschen Gewerkschafts Bundes
|
|
Der Dauerkriegszustand
Um das Bestehen des System zu sichern muss immer mehr produziert, verkauft
und von uns konsumiert werden. Ohne großen Widerstand wurde in jüngster
Zeit der Sozialstaat abgebaut: Lohnkürzungen, Streichung des Kündigungsschutzes,
Sozialversicherungsabbau,..... Der Krieg im Inneren setzt sich fort in der
Aufrüstung des Polizei- und Überwachungsstaates, bereit uns eins in die
Fresse zu schlagen, sobald wir unser Maul aufmachen um unseren Unmut über
die Zustände kundzutun.
Wenn wir die Schule schwänzen um gegen den Krieg zu protestieren kriegen
wir einen Verweis! Wenn wir im Unterricht kritische Fragen stellen werden
wir abgewürgt. Das mag in Einzelfällen anders sein, diese Einzelfälle entsprechen
aber nicht er Realität.
Außerdem ist es die Schule, die uns vorbereitet auf unsere Rolle im System:
Pünktlichkeit, Obrigkeitshörigkeit und Leistungsdenken sind fester Bestandteil
unserer schulischen Bildung. Aber auch stofflich kriegen wir das aus einer
bestimmten Sicht gepresst. Im Geschichtsunterricht z.B. werden uns die Inhalte
aus einer bürgerlich demokratischen Sicht vermittelt, die das Bestehende
erhalten will. Dagegen werden eher selten fortschrittliche Ideen ausführlich
behandelt. Das Schulsystem mit seinen drei verschiedenen Bildungswegen spaltet
uns in angeblich unterschiedlich intelligente Menschen, die später entsprechend
ihrer Schulbildung Unterschiedlich verdienen. So werden wir eingeteilt in
hochqualifizierte (superverdienende) bis hin zu minderwertig (miesverdienende).
Damit bildet das Schulsystem die Grundlage für die unterschiedliche Gesellschaftliche
Wertigkeit der Menschen.
Fight the System!
Wir wollen unsere restliche Zeit, die uns diese Drecksmaschinerie noch lässt,
und noch ein bisschen mehr, sinnvoll nutzen. Und sinnvoll kann nur der Kampf
gegen diese Scheiße sein, die Kapitalismus heißt. Wir kämpfen für eine Gesellschaft
ohne jegliche Unterdrückung und Ausbeutung und deswegen gehen wir am 1.
Mai auf die Strasse um unsere radikale Kritik an den herrschenden Verhältnissen
auszudrücken.
Den Dauerkriegszustand durchbrechen! Für die Soziale Revolution!
Beteiligt euch an der 1. Mai-Demo! Kommt zum Fest!
|