Berichte
von den letzten Aktionen
- Opernball Hurra! Damit alles so bleibt wie es war.
Unter dem Motto "Opernball Hurra! Damit alles so bleibt wie es war, fand
am Samstag 17.09.05 die "zweite zujubelnde Manifestation" anlässlich
des Nürnberger Opernballs statt.
Ab 17.30 sahen sich verdutze PassantInnen am Weißen Turm mit ca. 70
(hauptsächlich jugendlichen) Leuten im feinsten Abendzwirn konfrontiert.
Diese waren dem Aufruf des Autonomen Komitees für Jux unt Tollerei gefolgt
und hatten sich zu der satirischen "Jubeldemo" dort eingefunden.
Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Freude über die herrschenden
Verhältnisse, in denen VertreterInnen aus Wirtschaft und Politik unbeschwert
im Opernhaus feiern können, während der Großteil der Bevölkerung
durch Harz IV, Agenda2010 und kapitalistischen Arbeitszwang geknechtet wird.
Wer Angesichts dieser Zustände an ungerechte Verteilung des gesellschaftlichen
Reichtums dachte wurde durch die TeilnehmerInnen der Aktion eines Besseren
belehrt: " Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie halt Kuchen Essen..."
So eine der Aussagen die auf Schildern präsentiert wurden. Einige der
zuvor verwirrten PassantInnen liesen sich durch solch schlagende Argumente
überzeugen, und zogen im Anschluss zu den Klängen klassischer Musik
ebenfalls, das Glück einer Minderheit bejubelnd, durch die Innenstadt
Richtung Opernhaus. Auf dem Weg durch die Innenstadt wurde wie bereits im
Vorjahr die Forderung " Edmund Stoiber - Kaiser von Bayern" aufgestellt.
Die TeilnehmerInnen der Menifestation stärkten den im Opernhaus feiernden
moralisch den Rücken und verspachen alles zu tun, damit solche gesellschaftlichen
Ereignisse weiterhin finanzierbar bleiben. "Freizeit? -ja wer braucht
das schon - 40 stunden Arbeit, halber Lohn" und "Hoch die internationalen
Banken und Konzerne!" waren z.B. häufig gerufene Forderungen der
Manifestation. Als Abschluss der Jubelstürme für die Reichen und
Schönen wurden vor dem Opernhaus zu den Klängen von Richard Wagners
"Ritt der Walküren" dann noch einige dutzend Wunderkerzen entfacht.
- Opernball Hurra! - Das lassen wir uns nicht entgehn - die Schickeria
hopsen sehn!
Am Samstag 25.09.04 versammelten sich knapp 100 Menschen in der Nürnberger
Innenstadt. In Anzug und Ballkleid ging es nach ein paar klassischen Liedern,
über den immer wieder ausgerollten roten Teppich, durch die FuZo zum
Opernhaus. Schon einige Meter vorher wurde die Demo von einem Zug USK erwarteten.
Sogar die Polizisten hatten für diesen Anlass extra ihre neuen schwarzen
Uniformenen angezogen (die Krawatten hatten sie leider vergessen). Es folgte
eine Kundgebung auf der anderen Strasseneite des Opernhauses. Mit einem großen
Blitzlichtgewitter wurden die Demonstranten empfangen. Es wurde getanzt und
Parolen gerufen wie: "Das kann doch nicht alles sein, ladet Gerhard Schröder
ein", dieser kam im Gegensatzt zu Edmund Stoiber (CSU) und Günther
Beckstein (CSU) nicht. Dafür wurde auch gemunkelt, dass der Herr Bundespräsident
Horst Köhler unter den Gästen gewesen sein soll. Weiter Parolen
waren: "We want to be - high society" und "Edmund Stoiber -
Kaiser von Bayern". Die Polizei war sichtlich genervt wegen dem großen
Presseinteresse und versuchte die jubelnde Menge halbherzig aus dem Sichtfeld
der Schickeria zu drängen, was ihnen aber nicht gelang.
Im Anschluß ging die Demonstration weiter in den linken Stadtteil Gostenhof,
wo nach einem Sektempfang der Autonome Opernball eröffnet wurde.
Bilder von der Aktion.
- A mind is a terrible thing to waste - burn down the (school-)system!
Am Freitag dem 25.07.03 versammelten sich zwischen 40 und 50 SchülerInnen
am Hallplatz, um ihre prinzipielle Kritik am bestehenden Schulsystem zum Ausdruck
zu bringen. Im Vorfeld hatte die Stadt das Aufstellen von zwei Feuertonnen
verboten, um so das öffentliche Verbrennen von Zeugnissen zu verhindern
(Stellungnahme dazu).
Trotzdem verbrannten viele SchülerInnen um 19.00 Uhr ihre Zeugnisse,
Verweise, Hefte usw. mit eigens dafür gefertigten Feuerzeugen.
- Hinter Krieg und Krise steht das Kapital...
Am 15. Februar
2003, dem weltweiten Aktionstag gegen den Krieg, fand in Nürnberg eine
Demo des „SchülerInnenbündnisses gegen den Krieg“ statt.
Wir als AJA beteiligten uns an der Aktion mit einem eigenen Redebeitrag und
einem Flugblatt. Die Demo war mit ca. 2500 Menschen gut besucht. Auf ihr war
das gesamte Spektrum der Anti-Kriegs- und Friedensbewegung repräsentiert:
Zahlreiche SchülerInnen, Linke und Linksradikale, GewerkschafterInnen,
ChristInnen und moslemische Gruppen waren vertreten.
Es gab neben dem Lautsprecherwagen des Bündnisses noch einen „linksradikalen
Lauti“, bei dem sich ein autonomer internationalistischer Block formierte.
Die Demo verlief eher ruhig, wenn man von stressigen DGB-Fuzzis absieht, die
sich an der linksradikalen und antikapitalistischen Ausrichtung einiger Redebeiträge
und der Parolen störten. Selbige hatten schon im Voraus versucht, das
SchülerInnenbündnis zu vereinnahmen und zur Unterstützung der
Bundesregierung aufgerufen.
Wars das schon?
Nein, das SchülerInnenbündnis blieb weiter aktiv
und rief zu einem Schulstreik gegen den Krieg am 21. Februar auf. Als die
Planung des Schulstreiks konkrete Formen annahm, setzte eine massive Einschüchterungswelle
der Schulverwaltung ein. Täglich bekam mensch zu hören, das SchuldirektorIn
XY wieder angedroht hätte, alle Streikenden zu bestrafen. Bis zur Landesebene
drang die Debatte vor, worauf dann 2 Faxe aus dem Kultusministerium an alle
Schulen verschickt wurden, die Sanktionen gegen streikende SchülerInnen
anordneten. Am Freitag schließlich sah die Realität so aus, dass
über 4000 SchülerInnen auf Unterricht pfiffen und sich statt dessen
um 10 Uhr vor der Lorenzkirche versammelten. Nach einigen Redebeiträgen
ging die Demo zügig los. Am Schlusskundgebungsplatz (wieder Lorenzkirche)
gab es noch Reggae - Klänge und die Demo löste sich langsam auf.
Ganz zum Schluss meinten Nürnbergs „OrdnungshüterInnen“
noch einmal provozieren zu müssen und durchsuchten den Lauti nach Drogen.
Alles in allem war der Schulstreik ein Riesenerfolg und mal sehen was Tag
X bringen wird...
- Das Irre regiert!
Das stellte das „autonome Komitee
für Jux und Tollerei“ fest und überlegte sich, die Verhältnisse
des Kapitalismus - nein nicht zu verarschen, denn irre sind sie schon - sondern
zu dokumentieren. Unter dem Motto "das Irre regiert" fanden sich
am 1. März 2003 ca. 150 NärrInnen vor der Lorenzkirche ein. Verschiedenste
Themen wurden aufgegriffen, wie z.B. eine Versteigerung von Billigarbeitskräften
an Firmen unter dem Motto "Hartzer Käse". Auch der Krieg blieb
nicht außen vor: Auf der Demo waren George Bush sowie Gerhardt Schröder
zu sehen, die mit Plakaten - „Töten ist Frieden oder auch „Öl
ist Frieden“ - auf ihre Interessen aufmerksam machten. Die AJA trat
unter dem Namen "junge Denunzianten Nürnberg" unter der Leitung
"Becksteins" auf und forderte die Todesstrafe für SchulschwänzerInnen,
sowie die Einführung von Speicheltests bei allen BürgerInnen. Diese
wurden auch gleich vor Ort bei PassantInnen durchgeführt, denn mensch
muss schließlich auch im Nachhinein testen, ob jemand schon einmal blaugemacht
hat. In einer flammenden Rede rief ein etwas verwirrter Beckstein dazu auf,
schlusszumachen mit der laschen Toleranzpolitik gegen terroristische BlaumacherInnen
und härtere Strafen gegen das Schulsschwänzerg´socks einzuführen;
„Todesstrafe für alle“ waren seine Schlussworte. Auf dem
Demozug formierte sich ein Jubelblock für Kapitalismus, Krieg und Repression.
Uniformierte SoldatInnen und Bullen forderten "WIR WOLLEN MEHR -BUNDESWEHR"
und meinten "DAS GRÖSSTE GLÜCK AUF ERDEN - FÜRS VATERLAND
ZU STERBEN". Auch gesungen wurde: "HURRA 'NE KISTE WELCH EIN GLÜCK!
- MEIN SOHN KOMMT AUS IRAK ZURÜCK" Hier traten die "jungen
Denunzianten mit Parolen wie: "ATTESTPFLICHT FÜR ALLE SONST MACHEN
WIR KRAWALLE" und "KOPF AB-SCHWÄNZERPACK " auf.