In
Frankreich brennt die Luft!
Flugblatt zur Innenstadtkundgebung am
01.04.06
Seit
mehreren Wochen leisten Millionen StudentInnen und ArbeiterInnen
entschlossenen Widerstand gegen den CPE, den französischen
Vertrag zur Ersteinstellung. Der CPE legt fest, dass Jugendliche unter
26 Jahren in den ersten zwei Jahren einer Anstellung ohne Angabe von
Gründen fristlos gekündigt werden können.
Der neue Arbeitsvertrag gibt Unternehmen die Möglichkeit
"Wegwerf Arbeitskräfte" bei Bedarf
einzustellen und diese
problemlos ohne "Schikanen" wie etwa Kündigungsschutz,
Begründung von Kündigungen oder Abfindungen schnell
und einfach wieder loszuwerden.
Doch so leicht, wie
Frankreichs Unternehmerverbände und
Politik sich die Sache vorgestellt haben, ist es dann doch nicht...
Widerstand tut
not!
Bereits
seit Anfang Februar 2006 kämpfen
Hunderttausende gegen die Einführung des CPE und die Schaffung
eines wahren Paradises für Ausbeutung und
Unterdrückung. Massendemonstrationen, Streiks und Besetzungen
sind spätestens seit der Besetzung der Sorbonne, einer
französischen Universität, am 8.März und
deren Räumung und Abriegelung durch die Polizei drei Tage
später an der Tagesordnung. Doch nicht nur die StudentInnen
leisten entschlossen Widerstand. Die bislang in Frankreich extrem
zerstrittenen Gewerkschaften schlossen sich zusammen - und dem
selbstorganisiertem Widerstand an. Vergangene Woche drängte
ein nationaler Protesttag Frankreich an den Rand eines Generalstreiks.
66 der 84 Universitäten Frankreichs blieben geschlossen,
Zeitungen waren nicht erhältlich, in 60 Städten war
der Nahverkehr quasi lahmgelegt. Auch der öffentliche Dienst
beteiligte sich an den Streiks. Auch viele ArbeiterInnen aus
Industiebetrieben, wie etwa Renault, Peugot und EADS sowie der
Energiekonzerne EdF und GdF legten die Arbeit nieder. Allein in Paris
beteiligten sich am Dienstag siebenhunderttausend Menschen an einer
Großdemonstration, landesweit gingen über drei
Millionen Menschen auf die Straße.
Die Herrschenden reagieren
mit Ignoranz und extremer
Brutalität auf den massenhaften Widerstand. Die geforderte
Rücknahme des CPE schliessen Villepin, Chirac und Co weiterhin
aus, stattdessen werden regelmässig Demonstrationen
gewalttätig aufgelöst und massenhaft Demonstrierende
verhaftet und zusammengeschlagen. Einem Aktivisten der Gewerkschaft SUD
kosteten die Polizeiübergriffe bereits beinahe das Leben:
Cyril Ferez liegt seit dem 21 März im Koma.
Internationale
Solidarität -
international kämpfen!
Der
massive Widerstand der französischen
Bevölkerung steht keineswegs isoliert da. Überall in
Europa und auf der Welt verstärkt sich das Bewusstsein
über die Notwendigkeit sich gegen die Ausbeutung und
Unterdrückung zu wehren. In Großbritannien
beispielsweise streikten am vergangenen Dienstag eineinhalb Millionen
Beschäftigte des kommunalen Dienstes gegen die geplante
Rentenreform, die die Erhöhung des Rentenalters auf 65 Jahre
festlegt. Und auch in der BRD wächst der Widerstand gegen die
Umgestaltung des Alltags nach den Anforderungen der Kozerne. Bereits
seit Wochen streiken Beschäftigte des öffentlichen
Dienstes. Über 80.000 ArbeiterInnen der Metallindustrie traten
am Donnerstag in einen eintägigen Warnstreik. Und gerade in
der BRD ist Widerstand auch extrem notwendig.
Im Zuge der
Koalitionsverhandlungen wurde etwa das, was in Frankreich
zu den massiven Protesten führte bereits vertraglich
festgelegt - und nicht nur für
Jugendliche: der
Kündigungsschutz soll bei allen Neueinstellungen für
zwei Jahre ausgesetzt werden. Und während in Frankreich
Millionen selbstorganisiert und mit den Gewerkschaften gegen diese
Regelung kämpfen ist hier immer noch stillhalten angesagt?
Nein!
Es ist längst an
der Zeit, den Bestrebungen der
Unternehmerverbände und ihrer Handlanger den Kampf anzusagen!
Organisieren wir den Widerstand - gemeinsam,
radikal und entschlossen.
Denn das alles passiert nicht zufällig. Der Kapitalismus wird
immer wieder Versuche auslösen, uns die Lebensgrundlage
wegzunehmen und die Profite der Herrschenden zu maximieren. Machen wir
endlich schluss damit!
Kapitalismus abschaffen - den
Widerstand
international aufbauen!
Gegen Arbeitszeitverlängerung,
Lohnsenkungen und Aufhebung des Kündigungsschutzes!
Für ein lebenswertes Leben!
Kommt zum revolutionären 1.Mai und tragt
den Widerstand auf die Straße!
1.Mai 2006
12:00 Uhr
Gostenhofer Hauptstraße Ecke Bauerngasse
außerdem wenn Platz kommt noch Maifeierei...
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