Wandzeitung
#1 august/september 2005
Die
Qual der Wahl
Alle paar Jahre wird uns
vorgemacht, wir wären ein aktiver
Teil dieser Demokratie. Wir geben unser Kreuzchen und damit auch unsere
Verantwortung ab. Für die nächsten 4 Jahre war es das
dann mit der
Demokratie: „Die Politiker machen doch eh was sie
wollen!“ Es ist verständlich warum sich
immer mehr Menschen vom Politiktheater abwenden.
Was uns zur Wahl
gestellt wird hat sich als der totale Einheitsbrei
herausgestellt. SPD/Grüne treiben einen so drastischen
Sozialabbau
voran, dass sich CDU/CSU/FDP schwer tun, diesen zu überbieten.
Während
Großkonzerne Rekordgewinne einfahren, verschlechtert sich
zunehmend die
Situation der Lohnabhängigen und Arbeitslosen.
Kündigungen, Lohn- und
Rentenkürzungen, Zeitarbeit, 1-Euro-Job-Zwangsmassnahmen,
Kürzungen im
Gesundheitsbereich, Studiengebühren, ... Die Schere zwischen
Arm und
Reich öffnet sich mehr und mehr. Doch die Agenda 2010 und die
Hartz-Gesetze sollen erst der Anfang sein! Ja, „Geld
regiert die Welt!“, so ist das in einem System, in
dem nur Profite zählen und nicht die Bedürfnisse der
Menschen!
Doch was passiert, wenn
sich eine neue Partei links von SPD und
Grünen
auf den Weg begibt, um „Alternativen“ aufzuzeigen?
Auch sie können und
wollen den Kapitalismus nur verwalten, statt ihn gänzlich in
Frage zu
stellen. Die grundsätzlichen Mechanismen der Ausbeutung
bleiben
bestehen, wenn die Frage nach den Eigentumsverhältnissen nicht
gestellt
wird. Um den Machterhalt sicherzustellen, sind Projekte wie die
Linkspartei schon immer im neoliberalen Fahrwasser gelandet: „Wahlen
ändern nichts!“
Wir setzen diesem System
und seinen
„demokratischen“ Wahlen unseren
Widerstand gegenüber. Wir fangen überall wo wir
wohnen, lernen und
arbeiten an zu kämpfen, denn: „Niemand
vertritt deine Interessen besser als du selbst!“
Das heißt für uns, wir wehren uns als MieterInnen
gegen Mieterhöhungen
und riesige NErgie Nachzahlungen, wir gehen mit unseren MitstudentInnen
gegen Studiengebühren auf die Strasse, wir kämpfen in
der Arbeit für
unsere Rechte, wir organisieren uns gegen Neonazis, demonstrieren gegen
Kriegspolitik und Militarisierung, wir gehen gemeinsam mit anderen
Arbeitslosen gegen schikanöse Maßnahmen der
Arbeitsagentur vor.
Wir wollen eine
solidarische Welt ohne Ausbeutung und
Unterdrückung, in
der alles allen gehört, und eine Herrschaft des Menschen
über den
Menschen beendet wird. Wir vertrauen dabei nicht auf die Politik von
oben, sondern nur auf unsere eigene Kraft. Fangen wir alle an zu
kämpfen, denn was wir erreichen wollen schaffen wir nur
gemeinsam! Ein Wechsel ist nicht wählbar, er muss
erkämpft werden! Und der Kapitalismus ist nicht das
Ende der Geschichte ...
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