"Es gibt kein Grundrecht auf Ausreise" |
Dieser Satz stammt nicht von Erich Honecker,
sondern vom Berliner
Innensenator Ehrhart Körting (SPD), der im August 2001 die Ausreiseverbote rechtfertigte, die gegen Menschen verhängt wurden, die im Verdacht standen, in Genua gegen den G8-Gipfel demonstrieren zu wollen. Vom 13. bis zum 15. Dezember treffen sich in Laeken bei Brüssel die Regierungschefs der EU zum nächsten "Gipfel";. Wieder ist zu erwarten, daß zahlreiche DemonstrantInnen am Grenzübertritt gehindert werden - mit Ausreiseverboten, Meldeauflagen und ähnlichen Maßnahmen. Die Begründung, daß gegen die Betroffenen irgendwann einmal im Zusammenhang mit Demonstrationen Personalien festgestellt wurden bzw. Ermittlungsverfahren liefen, spricht jeder Rechtsstaatlichkeit Hohn - ein Verfahren ist kein rechtskräftiges Urteil, und selbst dann wären die Verbote mehr als fragwürdig. Wenn es auch jetzt kein Grundrecht auf Ausreise mehr gibt: ein Grundrecht auf Einreise gibt es schon gar nicht. Nur "verwertbare" Menschen sollen über die Grenze in "unser" Land einreisen, und selbst das Asylrecht ist größtenteils ausgehebelt. Die Asylsuchenden, die es bis in die BRD schaffen, sind hier einer europaweit einmaligen Schikane ausgesetzt: die sogenannte Residenzpflicht verbietet ihnen bei Strafe, ihren Landkreis zu verlassen. Die Bewegungsfreiheit, die jetzt politisch unliebsamen DemonstrantInnen aberkannt wird, wird Asylsuchenden gar nicht erst zuerkannt. Alle Menschen sind gleich, aber einige sind gleicher?! Die Festung Europa schottet sich immer mehr ab vom Rest der Welt und will von ihrer Verantwortung für Fluchtursachen (nur ein Beispiel: BRD, Großbritannien und Frankreich gehören zu den weltweit größten Waffenhändlern) nichts wissen. An der Grenze zur EU sind mittlerweile viel mehr Menschen beim Versuch der Einreise umgekommen als an der innerdeutschen Mauer. Auf dem EU-Gipfel werden die PolitikerInnen über weitere Einschränkungen der Freiheit verhandeln und die Grenzen immer höher ziehen - "Sicherheits- und Einwanderungspolitik" werden sie es nennen. Die EU propagiert offene Grenzen - aber nur für das Kapital, nicht für für ihre politischen Gegner, und für Menschen ohne EU-Pass schon gar nicht. Wir wollen diese Mißachtung von Menschenrechten nicht länger hinnehmen. Gerade hier in der Grenzstadt Aachen wollen wir uns dem Grenzregime der EU widersetzen. deshalb rufen wir auf und laden ein zu:... * Kongreß zum Grenzregime der EU und zur "inneren Sicherheit", * Aktionstage an der Grenze und * Grenzübertrittscamp -->in Aachen vom 11. Bis zum 14. Dez 2001 * Demonstration für das Recht auf Bewegungsfreiheit -->13. Dez 17 Uhr Kugelbrunnen * Kollektiver Grenzübertritt -->14. Dez 8 Uhr (Treffpunkt wird noch bekanntgegeben) - Nur wenn wir alle (!) über die Grenze kommen, werden wir nach Brüssel fahren - Ansonsten gibt es Aktionen an der Grenze, die während des Kongresses vorbereitet werden können. Infoveranstaltungen Mittwoch 12. Dezember 2001, 17 Uhr: Offene Grenzen für Europas Militär? (Anti-Kriegs-Bündnis) --> Kàrmànauditorium, Templergraben Donnerstag 13. Dezember 2001, 20 Uhr: Entwicklungspolitik und Flüchtlingsabwehr der EU (behubelni) -->Aula im Welthaus, An der Schanz1 Workshops Dienstag 11. Dezember 2001 Einführungsredebeiträge verschiedener Gruppen zum Inhalt des Forums und Diskussion, Mampfmobil, anschließend offenes Plenum, dann Dias und Filme ..... Mittwoch 12. Dezember 2001 Repression im Netz (Libertad), Widerstand gegen Beschränkungen der Reisefreiheit (openup), Rasterfahndung an Aachener Hochschulen (autonomes Antifaprojekt), Grenzspaziergang, Residenzpflicht für MigrantInnen (The VOICE) , Zur Politik der Europäischen Union (Gipfelsturm), Workshop zur Anwendung von pgp, Repression im globalen Zusammenhang, Infos zur EU-Politik VoKü, offenes Plenum, anschließend Konzert Donnerstag 13. Dezember 2001 globaler Widerstand am Beispiel von pga, Plenum, Präsentation der Ergebnisse aus den einzelnen Foren, Workshops, etc, Infostand und Aktionen in der Innenstadt, Kletterworkshop: Tanspis, etc. an Laternen festmachen Vorbereitungsplenum zum Grenzübertritt mit Rechtsinfos zu Belgien ******************************************************************* Nähere Infos: http://beam.to/behubelni, mailto:behubelni@nadir.org Infotelefon: 0241/5152476 ab Dienstag Infopunkte ab Di 9 Uhr: Fachschaft 7/1, Karmanstraße 11 und Rotes Büro, Charlottenstraße 6, Aachen Der Kongreß (nur der!) wird organisiert vom bundesweiten Bündnis "OPENUP" Gruppe behubelni c/o Rotes Büro Aachen Charlottenstraße 6 Aachen Treffen jeden Mittwoch ab 20.00 Uhr Spenden bitte dringend an: Rotes Büro Aachen, Verwendungszweck Camp, Sparkasse Aachen, Ktonr.: 20026175, BLZ 39050000 |
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