Protestaktion
am 08.06.11 im Hamburger Hafen gegen Atomtransporte und für die sofortige
Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte
Zusammenfassung:
Am 08.06.11 erfolgte ein weiterer Atomtransport aus Russland über den
Hafen von Hamburg: Dabei wurde in die Brennelementfabrik der Advanced
Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen angereichertes Urandioxid (UO2) befördert.
- Im Hamburger Hafen wurde morgens auf der Elbe von einer Gruppe
Anti-Atom-AktivistInnen mit einer Barkasseneskorte und darauf befindlichen
Transparenten u.a. gegen den Atomtransport mit dem russischen
Frachter 'Kholmogory' protestiert und die sofortige Entwidmung des
Hamburger Hafens für Atomtransporte gefordert. - Erstmals gelang
es daraufhin AtomkraftgegnerInnen direkt am Tor der Brennelementfabrik
der AREVA NP in Lingen die Ankunft des Urandioxids zu beobachten und
zu dokumentieren.
Der Atomtransport
erfolgte über den Hafen von St. Petersburg/Russland mit dem russischen
Frachter 'Kholmogory' der Reederei Northern Shipping
Company (NSC) mit Sitz in Arkhangelsk/Russland über den Nord-Ostsee-Kanal
(NOK) in den Hamburger Hafen (Parkhafen
in HH-Waltershof auf dem HHLA Containerterminal Burchardkai westlich des
Elbtunnels der Autobahn A7), wo das Schiff am
08.06.11 gegen 06:22 Uhr (MESZ) eintraf. - Im Hafen von Hamburg
wurde die radioaktive Fracht auf zwei Sattelzüge umgeschlagen und zur
Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen transportiert,
wo diese gegen 14:15 Uhr ankamen.
- Das Frachtschiff 'Kholmogory'
legte anschließend gegen 09:37 Uhr
(MESZ) wieder ab und
setzte die Fahrt in Richtung Antwerpen/Belgien fort.
Ausführliche Informationen
zu den Atomtransporten
mit Frachtschiffen der russischen Reederei Northern Shipping Company (NSC) aus
St. Petersburg in Russland über die Häfen von Hamburg
(und Bremerhaven)
gibt
es auf unserer SAND-Website
unter der Rubrik Reederei Northern Shipping Company
(NSC)
.
Ein
Sprecher der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bestätigte
zwischenzeitlich, daß von dem aus St. Petersburg in
Russland kommenden Frachtschiff 'Kholmogory' "zwei Container mit
uranhaltigem Material, das zur Weiterverarbeitung bestimmt ist",
entladen wurden.
Nach
Aussage des Hamburger Senats
in der
Drucksache 20/1354 vom 30.08.11 "Wie viele Atomtransporte
gehen tatsächlich durch Hamburg?" erfolgte am 08.06.11
die Ankunft eines Seetransportes von 4268 kg Urandioxid (UO2),
UN-Nummer 3325, mit einer Aktivität von 424 GBq (GBq = Gigabecquerel).
Absender: OJSC Mashinostroitelny Zavod in Elektrostal/RUS, Umschlagort:
HHLA Containerterminal Burchardkai, weiter mittels Lkw zur
Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen.
Nach Angaben des Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS)
wurde am 07.06.11 ein Transport von "Uran-Pellets in Form von
Uranoxid", zuvor vom BfS als "unbestrahltes Uran (WAU)
[WAU: Wiederaufbereitetes Uran] in Form von Urandioxid (max. 5%
Anreicherung)" bezeichnet, von der OJSC Mashinostroitelny
Zavod in Elektrostal/RUS zu der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear
Fuels GmbH (ANF) in Lingen durchgeführt. Das BfS hatte dafür , zuvor vom BfS als "unbestrahltes Uran (WAU)
[WAU: Wiederaufbereitetes Uran] in Form von Urandioxid (max. 5%
Anreicherung)" bezeichnet, von der OJSC Mashinostroitelny
Zavod in Elektrostal/RUS zu der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear
Fuels GmbH (ANF) in Lingen durchgeführt. Das BfS hatte dafür einen
Seetransport, Umschlag und Straßentransport
genehmigt (Transportgenehmigungs-Nummer: 6961 1.Ä.).
Proteste
gegen Atomtransport in Hamburg
Im Hamburger
Hafen wurde am 08.06.11 morgens auf der Elbe von rund 40
Anti-Atom-AktivistInnen mit einer Barkasseneskorte, darunter ein
Aktionsschiff, gegen den stattfindenden
Atomtransport mit dem russischen Frachter 'Kholmogory' protestiert und die
sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte
gefordert. An Bord des Aktionsschiffes befanden sich Transparente
u.a. mit der Forderung "Keine Atomtransporte durch Hamburg und
anderswo."
Zu
der Aktion im Hamburger Hafen gibt es im Netz Videos, z.B. von GraswurzelTV unter
http://www.graswurzel.tv/v163.html
,
von PokobiTV unter http://www.youtube.com/watch?v=SPWLUu0rhno
und von der MAUS unter http://www.youtube.com/watch?v=4Sqk1sisORQ
Zu der Aktion im
Hamburger Hafen gegen die Atomtransporte, das vom Hamburger
Anti-Atom-Plenum initiiert wurde, wurden folgende
Pressemitteilungen herausgegeben:
Hamburger
Anti-Atom-Plenum
"Proteste gegen Atomtransport in Hamburg
08. Juni 2011
Über das
Hamburger-Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von
Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung und zur
Entsorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Heute wurde gegen
die Ankunft eines Uran-Schiffes protestiert.
Uranoxide, das extrem giftige Uranhexafluorid, unbestrahlte und bestrahlte
Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der
Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das
Hamburger Stadtgebiet transportiert.
Eine Gruppe von Anti-Atom-Aktivist_innen empfing heute morgen mit einer
Barkasseneskorte den russischen Frachter “Kholmogory” der Reederei NSC
auf der Elbe, das zwei Container Urandioxid geladen hatte. Der Stoff ist
Grundlage für die Herstellung von Brennelementen für AKWs, die u.a. im
Werk in Lingen gefertigt werden.
Die Aktivist_innen machten mit ihrer Aktion darauf aufmerksam, dass
durchschnittlich alle 1,5 Tage ein Atomtransport im Hamburger Hafen
umgeschlagen wird. Sie fordern von dem Hamburger Senat die Entwidmung des
Hafens für Atomtransporte.
Seit 2004 haben mehr als 400 Atomtransporte durch das Hamburger
Stadtgebiet per Schiff, Bahn und LKW stattgefunden. Davon allein in diesem
Jahr, bis zum 06.05.09, 61 Transporte. Das bedeutet, daß zur Zeit im
Durchschnitt alle zwei Tage radioaktive oder hochtoxische Stoffe durch die
Millionenmetropole befördert werden."
Hamburger
Anti-Atom-Plenum
"Einladung zur Pressekonferenz zum Atomtransport in
Hamburg am Mittwoch 8 Juni 2011 um 5:00 Uhr
07. Juni 2011
Aktion für die
sofortige Entwidmung* des Hamburger Hafens von Atomtransporten!
* Juristische Veränderung der Hafenordnung
Der nächste
Atomtransport aus Russland in den Hafen von Hamburg wird voraussichtlich
am Mittwoch den 08.06.11 erfolgen. Das erwartete Atomtransportschiff
'Kholmogory' verließ am 04.06.11 um 19.27 Uhr (unserer Zeit) St.
Petersburg, wir erwarten es gegen 6:00 Uhr am Burchardkai in Hamburg.
Das Hamburger Anti-Atom-Plenum, ein Zusammenschluss von Hamburger Gruppen
und Einzelpersonen, wird bei der Ankunft des Atomtransportschiff aus
St. Petersburg eine Aktion durchführen, um der Forderung nach der
sofortigen Entwidmung des Hamburger Hafens Nachdruck zu verleihen.
Wir werden mit zwei Schiffen, die mit Transparenten geschmückt
sind, den vor der Öffentlichkeit versteckten Atomtransport sichtbar
machen.
Denn Norddeutschland
ist eine wichtige Drehscheibe im internationalen Atomgeschäft.
- alle 1,5 Tage ein Atomtransport durch Hamburg!
- alle 2 Tage ein Atomtransport durch Bremen!
Uranoxide, das extrem
giftige Uranhexafluorid (UF6), unbestrahlte und bestrahlte
Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung
der Atomtechnologie werden in den Häfen umgeschlagen und/oder durch
die Stadtgebiete transportiert. Empfänger und Absender des atomaren
Materials sind Orte in der ganzen Welt.Dabei werden z.B. radioaktiven
Frachten im Hamburger Hafen auf LKW umgeschlagen und auf der Straße
unter anderem zur Brennelementfabrik in Lingen, die
Urananreicherungsanlage in Gronau sowie in Atomkraftwerke befördert.
Außer den Gefahren, die von Atomtransporten ausgehen sind
Atomtransporte von großer strategischer Bedeutung für das
Funktionieren der Atomindustrie.
Die Atomkatastrophe in
Japan ist keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen!
Wenn wir auf Japan schauen, sind wir entsetzt und erschüttert. Aber wir
sind auch voller Wut und Zorn! Denn die Atomkatastrophe ist kein Schicksal,
ist keinem Irrtum, einem Versehen oder einer Fehleinschätzung
geschuldet - sondern ist von Menschen bewusst in Kauf genommen.
Für ihr Profitinteresse und Macht gehen sie über Leichen.
Atomtransporte
verhindern heißt die Atomanlagen stilllegen und das ist genau unser
Ziel.
Am 04.04., 11.04., 25.04. und 18.05. konnten
wir die Atomtransportschiffe der Reederei Northern Shipping Company (NSC)
aus dem russischen St. Petersburg nach Hamburg beobachten.
Dieses ist nur ein Bruchteil der Atomtransporte, die fast täglich durch
Hamburg gehen.
Für die sofortige
Stilllegung aller Atomanlagen und der kapitalistischen Verhältnisse
weltweit!
Für die sofortige Entwidmung aller Häfen und Städte für
Atomtransporte!
Einladung zur
Pressekonferenz zum Atomtransport am Mittwoch 08.06.2011 um 5:00 Uhr auf
der Barkasse 'Uwe' - U-Bahn Baumwall am Anleger Vorsetzen (beim
Feuerschiff)
Anmeldung und Rückfragen unter: Tel. [xxxxxxx] Wer sich gemeldet hat, wird bis 21 Uhr informiert, wenn sich etwas ändern
sollte. Bitte melden Sie sich, damit wir für sie Plätze reservieren und über den
genauen Ablauf informieren können.
Weitere Informationen und Kontakte:
Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke Gruppe Hamburg:
www.nadir.org/sand
SAND(ät)nadir.org
Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz Bremen:
www.Maus-Bremen.de
MAUS(ät)MAUS-Bremen.de"
=>
SAND-Hintergrundinformationen
- Die Einladung zur Pressekonferenz zum Atomtransport in Hamburg am
Mittwoch 8. Juni 2011 um 5:00 Uhr gibt es hier zum herunterladen als
PDF-Dokument
-
Informationen über den Fahrtverlauf der Atomtransport-Schiffe aus St.
Petersburg von der Reederei NSC in den Hamburger Hafen gibt es hier zum
herunterladen als
PDF-Dokument
- Informationen
zu den Havarien des Atomtransport-Schiff 'Kholmogory' im Februar 2009 und
März 2011 gibt es hier zum herunterladen als PDF-Dokument
-
Informationen zu der Ablehnung von Atomtransporten durch verschiedene
Städte gibt es hier zum herunterladen als PDF-Dokument
-
Informationen zu Atomtransporten von und nach Schweden mit Schiffen der
Reederei Scandlines über Rostock gibt es hier zum herunterladen als
PDF-Dokument
=>
Ausführliche Informationen über Atomtransporte aus Russland mit Schiffen der russischen Reederei Northern Shipping Company (NSC) über die Häfen von Hamburg und Bremerhaven
gibt es hier
auf unserer SAND-Website
Aktionen
im Emsland gegen den Atomtransport über den Hamburger Hafen nach Lingen
Das Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen und SOFA Münster berichten im
Web am 08.06.11:
"Die Aktion der
Hamburger heute Morgen im Hamburger Hafen gegen den Urantransport mit
dem russischen Atomfrachter 'Kholmogory' aus St. Petersburg hat auch
im Emsland erfreuliche Konsequenzen gehabt: AtomkraftgegnerInnen
gelang es erstmals direkt am Tor der Brennelementefabrik von AREVA NP
in Lingen die Ankunft des Urandioxids zu beobachten und zu
dokumentieren. Die AktivistInnen wurden auch sofort von der
Polizei auf Personalien kontrolliert.
Die beiden LKW kamen um 14.11 Uhr bzw. 14.16 Uhr einzeln und
OHNE Begleitschutz an der Brennelementefabrik an. Da die
Kholmogory um 6 Uhr in Hamburg angelegt hatte und um 9.30 Uhr wieder
in See stach, können wir jetzt also für die Zukunft einen
Zeitraum von knapp 8 Stunden zwischen Ankunft in Hamburg und Ankunft
in Lingen einkalkulieren. Das kann in Zukunft natürlich
variieren, auch könnte bald Polizeischutz die LKW begleiten.
Technisch möglich sind drei Autostrecken von Hamburg via Bremen
nach Lingen:
1. A 1 bis Abfahrt Holdorf, dann B 214 via Bersenbrück, Fürstenau, Freren
(viel Bundesstraße)
2. A 1 bis Abfahrt Cloppenburg, dann B 72/213 via Cloppenburg, Haselünne
(noch mehr Bundesstraße, aber breiter)
3. A 1 bis Delmenhorst-Ost, dann A 28 via Oldenburg nach Leer, dann
A 31 bis Abfahrt Lingen (mehr Kilometer, aber fast durchgängig
Autobahn)
Die Route sollte als einer der nächsten Punkte geklärt werden,
damit wir diese Uranoxid-Transporte noch präziser verfolgen können.
Aus Russland kommt die Bereitschaft, sich auch in St.
Petersburg mit Protesten zu beteiligen, was ein weiterer großer
Schritt nach vorne ist.
Insgesamt also dank der intensiven Recherchearbeit aus Hamburg
und der gelungenen Morgenaktion sowie der Beobachtung in Lingen ein erfolgreicher
Tag, der neue Widerstandsperspektiven im Kampf gegen die internationale
Atomindustrie eröffnet.
Und noch eine positive Meldung aus Russland:
Am 3. Juli veranstalten die AtomkraftgegnerInnen in Angarsk
parallel zur UAA-Demo in Gronau ebenfalls eine Protestkundgebung -
wir machen also eine russisch-deutsche Doppelaktion gegen die
Urananreicherung!
Wir bleiben am Ball - Urananreicherung und Urantransporte
stoppen!
Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA Münster"
Auf
urantransport.de ist am 08.06.11 dazu u.a. weiter ausgeführt worden:
"Heute (8. Juni):
Urantransport von Russland nach Lingen - Aktion im Hamburger Hafen
!!!UPDATE!!!
Um 14:11 Uhr erreichte der erste LKW die Brennelementefabrik Lingen,
der zweite um 14:16 Uhr. Die Polizei war etwas planlos und
parkte AktivistInnen bei Ankunft des ersten LKWs zu, fuhr jedoch
nachdem der erste LKW auf den Gelände war direkt weg...
!!!UPDATE!!!
Das Schiff hat um 6 Uhr morgens im Hamburger Hafen angelegt und den
Hafen bereits um 9:30 Uhr wieder verlassen. Wir müssen also davon
ausgehen, dass die Uran-LKW bereits unterwegs sind. Für die
Strecke vom Kai bis zur Advanced Nuclear Fuels werden die LKW ca. 3-4
Stunden benötigen.
Heute morgen traf in Hamburg das russische Atomschiff 'Kholmogory' aus
St. Petersburg ein. In der Vergangenheit wurden mit dem Schiff
regelmäßig Urantransporte abgewickelt. Heute waren zwei
Urandioxid-Behälter an Bord. Der Zielort des Urans ist die
Brennelementefertigung in Lingen, dabei geht es zunächst auf der A
1 an Bremen vorbei.
In Hamburg protestierten AtomkraftgegnerInnen mit zwei Schiffen
gegen diesen internationalen Urantransport und gegen die Nutzung des
Hamburger Hafens als internationale Drehscheibe für Atomtransporte.
Die Hamburger Medien, darunter das Abendblatt berichten ausführlich über
die Aktion!
Wir begrüßen die Aktion und unterstützen die Forderungen aus
Hamburg, den dortigen Hafen für Atomtransporte jeder Art zu
entwidmen."
Eintreffen
der beiden Sattelzüge in der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH
(ANF) in Lingen am 08.06.11
Sattelschlepper
Die
beiden Sattelschlepper hatten dunkelblaue Farbe,
bei einem Sattelschlepper war das Kfz-Kennzeichen NI - TR
??? erkennbar. - Das Kfz-Kennzeichen NI steht für den
Landkreis Nienburg/Weser in Niedersachsen.
In
Nienburg/Weser befindet sich die Wilhelm Reese
Speditions GmbH (Domänenweg 7, 31582 Nienburg/Weser). Nach
eigener Darstellung im Web ist die Wilhelm Reese Speditions GmbH
ein "international tätiges Transportunternehmen"
mit den Schwerpunkten auf "internationale Transporte"
und "Spezialtransporte aller Art". Dafür steht
demzufolge eine Fahrzeugflotte aus derzeit 50 Sattelzugmaschinen und 58
Sattelaufliegern zur Verfügung. Eine besondere Spezialität des
Unternehmens sind demnach Schwertransporte, sowie Ro/Ro-Transporte
und Gefahrguttransporte für Seefrachten.
Auffällig ist: Die Wilhelm Reese Speditions GmbH verwendet
Sattelschlepper in dunkelblauer Farbe. (Mit dem Firmenlogo W.
Reese an den Sattelzugmaschinen - Das Firmenlogo wird offensichtlich
des öfteren bei Atom(müll)-Transporten unkenntlich gemacht.)
Die Wilhelm Reese Speditions GmbH in Nienburg/Weser hat
bereits zuvor Atom(müll)transporte durchgeführt:
-
Am 12.08.10 gab es einen Atommüll-Transport in
das 'Zwischenlager' in Ahaus. Insgesamt sollen dabei drei
Container von der Wilhelm Reese Speditions GmbH
angeliefert worden sein.
- Am 10.08.10 erfolgte ein Straßentransport von
45 abgebrannten Brennelementen aus der GKSS (Gesellschaft für
Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schiffahrt mbH) in
Geesthacht bei Hamburg offensichtlich mit der Wilhelm
Reese Speditions GmbH in Nienburg/Weser nach Bremerhaven,
dort wurde der Atommüll für einen Seetransport in die USA umgeschlagen.
- Für den Straßentransport, der nachweislich über das Hamburger
Stadtgebiet erfolgte, wurden zwei mit je einem Container beladene Sattelzüge
eingesetzt. Dabei wurden Sattelschlepper in dunkelblauer Farbe und ohne
Firmenlogo verwendet. Auf dem Dach der Sattelschlepper befanden sich zwei
gelbe Warnleuchten. Auf dem Auflieger (auch Trailer genannt) befand sich
ein umgebauter grüner Container: An allen vier Seiten des Containers
waren je drei Gefahrgutsymbole für 'Umweltgefährdend', 'Radioactive' und
'Fissile' (= spaltbar) und der UN-Nummer '3328' (steht für 'radioaktive
Stoffe, Typ B(U)-Versandstück, spaltbar') angebracht. An den beiden
Seitenwänden des Containers befanden sich in der Mitte unten und oben
graue Lüftungsschlitze, an der Stirnfront (in Richtung des Fahrerhauses
des Sattelschleppers) war zusätzlich eine Tür eingelassen.
- Am 21.07.10 wurde von der Wilhelm Reese
Speditions GmbH in Nienburg/Weser offenbar Atommüll aus
Jülich in das 'Zwischenlager Ahaus' befördert: "Laut
Auskunft der Bezirksregierung Münster sind am 21.07.10 'zwei Container
mit schwachradioaktiven Abfällen aus deutschen Kernkraftwerken' im BZA
[Ahaus] eingelagert worden." - In einer Kleinen Anfrage (Drucksache
15/66) im Landtag von Nordrhein-Westfalen wurde am 04.08.10 dazu u.a.
nachgefragt: "Die Bürgerinitiative SofA (Gruppe für den sofortigen
Atomausstieg, Münster) hat den Transport des Atommülls ins BZA
dokumentiert. Demnach erfolgte die Anlieferung am 21.07.2010 um 7:20 Uhr
durch zwei LKWs der Spedition Wilhelm Reese (Speditions GmbH Domänenweg
7, 31582 Nienburg/Weser, Niedersachsen). Als Herkunftsort des Atommülls
wurde gegenüber der SofA von der Bezirksregierung Münster telefonisch 'Jülich'
angegeben."
- Im Frühsommer 2005 wurden bei den Castor-Transporten
aus Rossendorf bei Dresden in Sachsen ins 'Zwischenlager' Ahaus
Sattelschlepper in dunkelblauer Farbe mit zwei gelben Warnleuchten auf dem
Dach und ohne Firmenlogo, sowie Auflieger mit je einem grünen Container
verwendet. An den beiden Seitenwänden des Containers befanden sich in der
Mitte unten und oben graue Lüftungsschlitze, an der Stirnfront (in
Richtung des Fahrerhauses des Sattelschleppers) war zusätzlich eine Tür
eingelassen. - Einer der Sattelschlepper hatte nach einem Foto vom
30.05.05 vorne das Kennzeichen NI - TR 74. - Das
Kfz-Kennzeichen NI steht für den Landkreis Nienburg/Weser in
Niedersachsen...
Trailer
Auf
dem Auflieger (auch Trailer genannt) befand sich
jeweils ein blauer 20' Container. Die für den Atomtransport
verwendeten Auflieger hatten die Kfz-Kennzeichen NI - CT 28 und HU - CT
216. - Das Kfz-Kennzeichen NI steht für den Landkreis
Nienburg/Weser in Niedersachsen, das Kfz-Kennzeichen HU
steht für Hanau in Hessen. - Hanau ist Sitz der Nuclear
Cargo + Service GmbH (NCS)
Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
in der Liste der Transportgenehmigungen mit Stand
vom 16.06.11 war u.a. dieser
Atomtransport von "Uran-Pellets in Form von Uranoxid"
(Transportgenehmigungs-Nummer: 6961 1.Ä.) von der OJSC
Mashinostroitelny Zavod in Elektrostal/RUS zu der Brennelementfabrik
der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen von der NCS
(Nuclear Cargo + Service GmbH) beantragt worden...
An den beiden Aufliegern befand sich hinten lediglich eine
unbeschriftete orangefarbene Gefahrentafel. Seitlich
davon befanden sich dagegen orangefarbene Gefahrentafeln mit der oben
stehenden Gefahrgutnummer 70 (für radioaktive Stoffe) und darunter der
UN-Nummer (auch Stoffnummer genannt) 3325 (technischer
Name: 'Radioaktive Stoffe mit geringer spezifischer
Aktivität (LSA-III), spaltbar').
Container
An
den beiden blauen 20' Containern waren zumindest an beiden Seiten sowie hinten
u.a. je drei Gefahrgutsymbole für 'Umweltgefährdend',
'Radioactive' und 'Fissile'
(= spaltbar) sowie der UN-Nummer 3325 (technischer
Name: 'Radioaktive Stoffe mit geringer spezifischer Aktivität (LSA-III),
spaltbar') angebracht.
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