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Mahnwache am 23.01.12 im Hamburger Hafen gegen Atomtransporte

(Letzte Aktualisierung: 17.08.2012)

Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen, sowie über Bremen und insbesondere den Bremerhavener Hafen, gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg und Bremen sind Drehscheiben zur Versorgung und zur Entsorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft
Uranoxide
, das extrem giftige Uranhexafluorid (UF6), unbestrahlte und bestrahlte Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert. Derartige radioaktive Stoffe werden auch in Bremerhaven umgeschlagen und/oder durch das Bremer Stadtgebiet transportiert.

- Mahnwache am 23.01.12 im Hamburger Hafen gegen Atomtransporte und 
   für die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte

Mahnwache am 23.01.12 im Hamburger Hafen gegen Atomtransporte und für die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte

Zusammenfassung: Ein neuer Atomtransport aus Russland wurde am 23.01.12 über den Hafen von Hamburg durchgeführt. Dabei wurde Uranerzkonzentrat (U3O8) befördert. - Zuvor erfolgte am 21.01.12 ein Atomtransport von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) aus Kanada in den Hamburger Hafen. - Mit einer Mahnwache hatte eine Gruppe von Anti-Atom-AktivistInnen am 23.01.12 ab 06:15 Uhr (MEZ) an der Ausfahrt des HHLA Container Terminal Burchardkai (Waltershofer Damm) in Hamburg u.a. gegen den Atomtransport mit dem russischen Frachter 'Kapitan Yakovlev' protestiert und die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte gefordert. - Mit einem Transparent wurde die Forderung deutlich gemacht: "Keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo".

Der Uranerzkonzentrat-Transport erfolgte über den Hafen von St. Petersburg/Russland mit dem russischen Frachter 'Kapitan Yakovlev' der Reederei Northern Shipping Company (NSC) mit Sitz in Arkhangelsk/Russland in den Hamburger Hafen (Athabaskakai, HHLA Container Terminal Burchardkai in Hamburg-Waltershof), wo das Schiff am 23.01.12 um 06:33 Uhr (MEZ) eintraf. Die Fahrt des Schiffes aus Russland nach Hamburg erfolgte erneut über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). - Die 'Kapitan Yakovlev' legte am 23.01.12 bereits um 08:58 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg nördlich des Parkhafens am Athabaskakai (HHLA Container Terminal Burchardkai in HH-Waltershof) westlich des Elbtunnels (Autobahn A7) an der Norderelbe wieder ab. - Der Frachter fuhr anschließend elbabwärts in westlicher Richtung mit dem Fahrtziel St. Petersburg/Russland über den NOK zurück.
Ausführliche Informationen zu den Atomtransporten mit Frachtschiffen der russischen Reederei Northern Shipping Company (NSC) aus St. Petersburg in Russland über die Häfen von Hamburg (und Bremerhaven) gibt es auf unserer SAND-Website unter der Rubrik Reederei Northern Shipping Company (NSC) .

Von den AktivistInnen der Mahnwache konnte der Abtransport von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) mit acht Sattelzügen der Bremer Spedition Kieserling aus dem dortigen Hafengelände in Richtung der Autobahn A7 beobachtet werden. Dieser Atomtransport erfolgte bereits am 21.01.12 wahrscheinlich mit dem Containerschiff 'Toronto Express' der Reederei Hapag Lloyd aus Montreal/Kanada kommend in den Hafen von Hamburg (HHLA Container Terminal Burchardkai), wo die radioaktive Fracht erst am 23.01.12 mittels Sattelzügen weiter befördert wurde.  - Eine Ankunft an den Atomfabriken Gronau und Lingen konnte nicht beobachtet werden, so daß ein Transport zur Urananreicherungs-Anlage (UAA) Almelo in den Niederlanden oder nach Frankreich vermutet wird

Aus den Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in der Liste der Transportgenehmigungen für 'Kernbrennstoffe' mit Stand vom 27.01.12 geht hervor: Im Zeitraum vom 21.01. bis zum 26.01.12 erfolgte kein 'Kernbrennstoff-Transport' aus Russland oder Kanada. - Damit wird lediglich ausgesagt, daß bei den Atomtransporten am 21.01.12 mit dem Containerschiff 'Toronto Express' aus Montreal/Kanada und am 23.01.12 mit der 'Kapitan Yakovlev' aus St. Petersburg/Russland keine 'Kernbrennstoffe' in den Hamburger Hafen befördert wurden. -  Uranhexafluorid aus Natururan sowie Uranerzkonzentrat sind nach dem Atomgesetz keine 'Kernbrennstoffe', deren Beförderung ist daher vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nicht genehmigungspflichtig und wird deshalb in der Liste der Transportgenehmigungen für 'Kernbrennstoffe' des BfS auch nicht aufgeführt.

 

Uranhexafluorid-Transport aus Montreal/Kanada über den Hamburger Hafen am 21.01.12

Nach Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 20/3680 vom 05.04.12 auf eine Kleine Anfrage "Wie viele Atomtransporte gehen tatsächlich durch Hamburg?" von der Fraktion 'DIE LINKE' in der Hamburger Bürgerschaft erfolgte am 21.01.12 ein Transport von 361.800,00 kg nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) "RADIOACTIVE MATERIAL, URANIUM HEXAFLUORIDE" (Gefahren-Nummer: 78, UN-Nummer: 2978) aus Montreal/Kanada in den Hamburger Hafen. - Das Uranhexafluorid (UF6) wurde am Sa., dem 21.01.12, wahrscheinlich mit dem Containerschiff 'Toronto Express' der Reederei Hapag Lloyd aus Montreal/Kanada kommend in den Hafen von Hamburg (Athabaskakai, HHLA Container Terminal Burchardkai) befördert, wo die radioaktive Fracht erst am Mo, dem 23.01.12, im Zeitraum von 08:56 Uhr bis 09:09 Uhr mittels acht Sattelzügen der Bremer Spedition Kieserling in Richtung der Autobahn A7 weiter transportiert wurde.

Die mit dem Uranhexafluorid (UF6) beladenen acht Sattelzüge der Bremer Spedition Kieserling verließen nach Berichten von AugenzeugInnen der Mahnwache am 23.01.12 in folgenden Zeitabständen das Hafengelände des HHLA Container Terminal Burchardkai (in Hamburg-Waltershof) in Richtung der Autobahn A7: 08:56 Uhr (2 Lkw), 08:59 Uhr (2 Lkw), 09:02 Uhr (1 Lkw), 09:06 Uhr (2 Lkw) und 09:09 Uhr (1 Lkw). Eine Ankunft an den Atomfabriken Gronau und Lingen konnte nicht beobachtet werden, so daß ein Transport zur Urananreicherungs-Anlage (UAA) Almelo in den Niederlanden oder nach Frankreich vermutet wird.

Nach Aussage des Hamburger Senats in der Drucksache 20/3680 vom 05.04.12 auf eine Kleine Anfrage "Wie viele Atomtransporte gehen tatsächlich durch Hamburg?" von der Fraktion 'DIE LINKE' in der Hamburger Bürgerschaft erfolgte am Mo., dem 23.01.12, ein Transport von 299.569,90 kg Uranerzkonzentrat (U3O8) "RADIOACTIVE MATERIAL, LOW SPECIFIC ACTIVITY (LSA-I)" (Gefahren-Nummer: 70, UN-Nummer: 2912) aus St. Petersburg/Russland in den Hamburger Hafen. - Dieser Atomtransport erfolgte mit dem russischen Frachter 'Kapitan Yakovlev' in den Hamburger Hafen (Athabaskakai, HHLA Container Terminal Burchardkai).

Seitens der Fraktion 'DIE LINKE' in der Hamburger Bürgerschaft wurde in einer Kleinen Anfrage "Wie viele Atomtransporte gehen tatsächlich durch Hamburg?" in der Drucksache 20/4783 vom 07.08.12 u.a. diesbezüglich nachgefragt: "Am 23.01.12 wurde von Anti-Atom-Aktivisten an der Ausfahrt des Burchardkai ein Transport von Uranhexafluorid (UF6) mit der Gefahrennummer 78 (7 = radioaktiv, 8 = ätzend) und der UN-Nummer 2978, dieses steht für 'Radioaktive Stoffe, Uranhexafluorid, nicht spaltbar', mit acht Sattelzügen der Spedition Kieserling gesichtet. Der Hamburger Senat berichtete in der Drs. 20/3680 in der Anlage 2 (GEGIS-Übersicht): '23.01.12, Ankunft eines Seetransportes von 299569,90 kg Uranerzkonzentrat (U3O8), UN-Nummer: 2912, aus St. Petersburg in Russland.' Uranhexafluorid (UF6) und Uranerzkonzentrat (U3O8) sind unterschiedliche radioaktive Stoffe für die Versorgung von Atomkraftwerken. Der Hamburger Senat berichtet weiterhin in der Drs. 20/3680 in der Anlage 2 (GEGIS-Übersicht): '21.01.12, Ankunft eines Seetransportes von 361.800,00 kg Uranhexafluorid (UF6), Gefahrennummer 78, UN-Nummer: 2978, aus Montreal in Kanada'. Der Umschlagort im Hamburger Hafen jedoch wurde nicht genannt. Ist der am 23.01.12 an der Ausfahrt des Burchardkai gesichtete Transport von Uranhexafluorid (UF6) tatsächlich ursprünglich aus Montreal/Kanada gekommen und wurde das Uranhexafluorid rund zwei Tage im Hafen bis zu dessen Abtransport 'zwischengelagert'? Wenn nein, warum ist in der Antwort des Hamburger Senats Drs. 20/3680 vom 05.04.12 der am 23.01.12 gesichtete Transport weder in der Anlage 1, noch in der Anlage 2 enthalten?"
Die Unkenntnis der zuständigen Hamburger Behörden über die Verläufe der Atomtransporte aus bzw. in den Hamburger Hafen auf dem Landweg wird aus der Antwort des Hamburger Senats auf diese Nachfrage deutlich: "Im Gefahrgut-Informationssystem GEGIS kann die Polizei nur den aktuellen Aufenthalt von gefährlichen Gütern im Hamburger Hafen auf den Terminals einsehen. Eine Aufzeichnung, wann gefährliche Güter den Hafen landseitig verlassen haben, erfolgt nicht. Die gestellten Fragen können daher nicht beantwortet werden."

 

Beschreibung der Sattelschlepper bei dem Uranhexafluorid-Transport
 
Die für den Transport des Uranhexafluorids aus dem Hamburger Hafen eingesetzten acht grünen, zweiachsigen Sattelschlepper, die zum Teil mit zwei gelben Warnleuchten auf dem Dach ausgerüstet waren, trugen das Firmenlogo der Kieserling Spedition & Logistik GmbH in 28197 Bremen, Franz-Stickan-Straße 4, an der Vorderseite. Die Sattelschlepper trugen jeweils vorne nur eine orangefarbige Gefahrentafel (Warntafel), ohne Gefahrenzahlen oder UN-Nummer. - Dabei wurden Sattelschlepper u.a. mit den Kennzeichen HB - GG 586, HB - KB 243, HB - OQ 763 und HB - UQ 975 eingesetzt. - Der Hamburger Senat teilte bereits am 02.06.09 in der Drucksache 19/3011 auf eine "Große Anfrage" der Fraktion 'DIE LINKE' in der Hamburger Bürgerschaft mit dem Titel "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" mit: "Als Beförderer" (von meldepflichtigen Kernbrennstofftransporten durch Hamburg) "waren unter anderem die Firmen Aspol Baltic Corporation, Atlantic Container Lines, Hanjin Shipping, Kieserling Spedition & Logistik GmbH, Northern Shipping Company, Nuclear Cargo + Service GmbH, S & G Schwertransporte und Gesamtkranlogistik GmbH und TRANSKEM SPEDITION GmbH tätig.

Beschreibung der Trailer für den Uranhexafluorid-Transport

Auf den dunkelfarbenen, dreiachsigen Trailern (Trailer: Auflieger), die für einen Transport von 40'-Containern ausgelegt waren, befand sich je ein 20' langes Flatrack (Flatrack: ein Container mit zwei Stirnwänden, jedoch ohne Seitenwände und Dach) in dunkelblauer Farbe, mit vier in Längsrichtung angeordneten Transportbehältern für Uranhexafluorid (UF6). Am jeweils letzten auf dem Flatrack befindlichen Transportbehälter war die UN-Nummer 2978 zu erkennen.
Die Trailer hatten u.a. die Kennzeichen HB - KP 326, HB - TB 1??, HB - TB 141, HH - TB 189, HB - YT 843 sowie DH - CC 546, DH - CC 548 und DH - CC 559. Das Kfz-Kennzeichen DH steht für den Landkreis Diepholz, der südlich des Bundeslandes Bremen liegt.
An dem jeweiligen Flatrack, sowie am Trailer, befanden sich drei Gefahrgutsymbole: Eins für "Radioaktiv", ein zweites für "Ätzend" und ein drittes für "Umweltgefährdend". 
An den Trailern waren seitlich orangefarbene Gefahrentafeln (Warntafeln) mit der Gefahrennummer 78
(7 = radioaktiv, 8 = ätzend) und der UN-Nummer (auch Stoffnummer genannt) 2978 angebracht. - Die UN-Nummer 2978 steht für "Radioaktive Stoffe, Uranhexafluorid, nicht spaltbar (oder spaltbar, freigestellt)". - Für angereichertes Uranhexafluorid (UF6) wird hingegen die UN-Nummer 2977 "Radioaktive Stoffe, Uranhexafluorid, spaltbar" verwendet. - An den Trailern war hinten nur eine orangefarbige Gefahrentafel (Warntafel), ohne Gefahrenzahlen oder UN-Nummer, befestigt.
Nachweislich befanden sich weder an den Trailern, noch an den Flatracks, Gefahrgutsymbole für "Fissile" (Fissile: spaltbar). - Demzufolge wurde bei diesem Atomtransport aus Kanada kein 'spaltbares', also kein angereichertes, Uranhexafluorid (UF6) befördert. Uranhexafluorid aus Natururan ist nach dem Atomgesetz kein 'Kernbrennstoff', dessen Beförderung ist daher vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nicht genehmigungspflichtig. 

 

Mahnwache im Hamburger Hafen am 23.01.12 an der Ausfahrt des HHLA Container Terminal Burchardkai (Waltershofer Damm) im Hamburger Hafen
Mahnwache im Hamburger Hafen am 23.01.12 an der Ausfahrt des HHLA Container Terminal Burchardkai (Waltershofer Damm) im Hamburger Hafen
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Mit Uranhexafluorid (UF6) beladener Sattelzug der Bremer Spedition Kieserling am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen - Der Sattelschlepper hat das Kennzeichen HB - UQ 975
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Mit Uranhexafluorid beladener Sattelzug der Bremer Spedition Kieserling am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen - Der Sattelschlepper hat das Kennzeichen HB - GG 586 Mit Uranhexafluorid beladener Sattelzug der Bremer Spedition Kieserling am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen - Der Sattelschlepper hat das Kennzeichen HB - KB 243
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Transportbehälter für Uranhexafluorid auf den Trailern der Sattelzüge am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen - Die radioaktive Fracht trägt die Gefahrenzahl 78 und die UN-Nummer (Stoff-Nummer) 2978
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Transportbehälter für Uranhexafluorid auf den Aufliegern der Sattelzüge am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen - Die radioaktive Fracht trägt die Gefahrenzahl 78 und die UN-Nummer (Stoff-Nummer) 2978
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Mit Uranhexafluorid beladener Trailer am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen - Der Auflieger hat das Kennzeichen DH - CC 546 Mit Uranhexafluorid beladener Auflieger am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen - Der Trailer hat das Kennzeichen HB - TB 1??
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Uranhexafluorid-Transport mit Sattelzügen der Bremer Spedition Kieserling am 23.01.12 bei der Ausfahrt am HHLA Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen
Der russische Frachter 'Kapitan Yakovlev' verläßt am 23.01.12 den Hamburger Hafen in Fahrtrichtung St. Petersburg in Russland

 

Mahnwache gegen Atomtransporte im Hamburger Hafen

Mit einer Mahnwache hatte eine Gruppe von Anti-Atom-AktivistInnen am 23.01.12 ab 06:15 Uhr (MEZ) an der Ausfahrt des HHLA Container Terminal Burchardkai (Waltershofer Damm) in Hamburg u.a. gegen den Atomtransport protestiert und die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte gefordert. - Mit einem Transparent wurde die Forderung deutlich gemacht: "Keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo".

Von den Anti-Atom-AktivistInnen der Mahnwache im Hamburger Hafen gegen die Atomtransporte wurde, nach dem seinerzeitigen Stand der Kenntnisse, folgende Presseerklärung abgegeben:

"Presseerklärung 23.01.2012

Keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo!

Wir haben mit einer Mahnwache am 23.1.12 seit 6:15 Uhr an der Ausfahrt  des Burchardkais beim HHLA Gelände gegen den stattgefunden Atomtransport protestiert (Waltershofer Damm).

Am Mo. 23.1.12 um ca. 6:30 Uhr hat das Schiff die 'Kapitan Yakovlev'  der russischen Reederei Northern Shipping Company (NSC) im Hamburger  Hafen am Athabaskakai angelegt.
Der Atomstoff wurde von dem Schiff auf LKWs verladen und es verließen  8 LKW Transporter mit Uranhexafluorid den Burchardkai von 8:56 bis  9:09 Uhr in Richtung Autobahn A7. Die UN Gefahrstoffkennzeichnung  lautete: 78 -2978. Der Transport wurde durch die Bremer Firma  Kieserling durchgeführt.

Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen geht eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung und zur Entsorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft.
Uranoxide, das extrem giftige Uranhexafluorid, unbestrahlte und bestrahlte Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert. Dieses im Schnitt alle 1,5 Tage. Ein großer Anteil der Atomtransporte geht in die Atomanlagen in Lingen und Gronau.

In der Vergangenheit wurde durch die NSC u.a. "unbestrahltes Uran in Form von UF6" (14.12.11), "unbestrahlte Brennelemente" (16.11.11) und "Urandioxid (UO2)" (19.7.11) aus Russland nach Hamburg befördert. Zuletzt ist das Schiff die 'Kapitan Kuroptev' aus Russland kommend am 18.01.12 im Hamburger Hafen eingetroffen und dort hatte, möglicherweise, ein weiterer Atomtransport stattgefunden. 

In Bremen wird die Bremer Bürgerschaft am Do. 26.1.12 in zweiter Lesung hoffentlich die Bremer Häfen für Kernbrennstoffe entwidmen*. Dieses wäre ein Erfolg auf dem richtigen Weg, der aber nicht weit genug geht. Wir schließen uns der Bremer Initiative gegen Atomtransporte an, Bremer Häfen für alle Atomtransporte zu entwidmen.

Atomtransporte sind von größter strategischer Bedeutung für das Funktionieren der Atomindustrie. Atomtransporte verhindern heißt die  Atomanlagen stilllegen und das ist genau unser Ziel.

Wir Fordern die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte!

Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!

Kontakt: xxxx - xx xxx xxx
Bilder stellen wir auf Anfrage gerne zur Verfügung

Weitere Informationen zu Atomtransporten durch:
Hamburg: www.nadir.org/sand
Bremen: www.maus-bremen.de
Rostock: http://lubmin-nixda.de
Gronau/Münster: www.urantransport.de


*Juristische Veränderung der Hafenordnung"

=> SAND-Hintergrundinformationen
- Die Presseerklärung der AktivistInnen bei der Mahnwache am 23.01.12 im Hamburger Hafen gibt es hier zum herunterladen als
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