Informationseite zum
Gorleben-CASTOR 2008

(Stand: 09.11.2010)

Am 07.11.08 um 17:45 Uhr verließ der Castor-Transport mit elf Atommüll-Behältern Valognes in Frankreich. Auf der Fahrt in das Zwischenlager Gorleben (Ankunft: 11.11.08 um 00:25 Uhr) wurde er durch verschiedene Aktionen von AtomkraftgegnerInnen über 20 Stunden aufgehalten.

CASTOR-Aktuell

 CASTOR im 'Zwischenlager' Gorleben eingetroffen! 

Der Castor-Zug ist am 10.11.08 um 01:15 Uhr in Dannenberg am Verladebahnhof eingetroffen. Alle 11 Atommüll-Behälter waren um 12:30 Uhr (10.11.) auf die entsprechenden Straßentransporter verladen worden. Der Straßentransport startete erst gegen 23:15 Uhr (10.11.) über die Südstrecke in Richtung Gorleben. Auf dem Gelände des 'Zwischenlagers' Gorleben ist der CASTOR gegen 00:25 Uhr (11.11.) eingetroffen. (Alle Daten: X-Ticker auf http://www.castor.de/ )

 

Aktuelle Kurz-Infos  

11.11.08, 00:25 Uhr: Der erste der elf Castoren ist um 00:25 Uhr am Zwischenlager angekommen
11.11.08, 00:20 Uhr: Der Castor-Transport steht vor dem Ort Gorleben - 00:23 Uhr: Der Castor-Transport fährt wieder
11.11.08, 00:03 Uhr: Der Castor-Transport fährt an Laase vorbei
10.11.08, 23:47 Uhr: Der Castor-Transport ist durch Klein Gusborn durchgefahren
10.11.08, 23:18 Uhr: Der Castor-Transport auf der Straße ins Zwischenlagen Gorleben hat die Südstrecke über Splietau genommen
10.11.08, 23:15 Uhr: Der Castor-Straßentransport hat sich in Bewegung besetzt
10.11.08, 22:13 Uhr: In Grippel wurde der letzte Aktivist von der Pyramide entfernt
10.11.08, 17:28 Uhr: Die Loslösung der Protestierer aus den Betonpyramiden in Grippel gestaltet sich für die Polizei sehr schwierig und langwierig. Schätzungen nach kann die Prozedur noch etliche Stunden dauern.
10.11.08, 12:30 Uhr: Der 11. Castor-Behälter ist jetzt auf das Straßenfahrzeug verladen
10.11.08, 11:51 Uhr: Der 10. Castor-Behälter ist verladen
10.11.08, 11:46 Uhr: Der 9. Castor-Behälter ist verladen. Das Verladen des 10. Behälters (vorletzter) hat begonnen
10.11.08, 11:17 Uhr: Im Ort Grippel, also dort, wo die beiden möglichen Straßen-Transportrouten wieder zu einer einzigen werden, haben sich acht Mitglieder der Bäuerlichen Notgemeinschaft an zwei großen Betonpyramiden (von jeweils ca. 1 Tonne Gewicht) gekettet
10.11.08, 10:05 Uhr: Der 8. Atommüll-Behälter wurde um 10:05 Uhr verladen
10.11.08, 09:23 Uhr: Um 09:23 Uhr wurde der 7. Castor auf den Straßentransporter verladen.
10.11.08, 07:55 Uhr: Der 6. Behälter ist um 07:55 Uhr verladen
10.11.08, 07:40 Uhr: Der 5. Castorbehälter ist verladen, der 6. Behälter hängt jetzt um 7:40 Uhr am Kran
10.11.08, 04:47 Uhr: Um 04:47 Uhr der 3. Behälter ist umgeladen worden
10.11.08, 03:54 Uhr: Der 2. Behälter ist im Verladebahnhof in Dannenberg auf den Tieflader umgesetzt worden
10.11.08, 02:53 Uhr: Der erste Behälter ist auf den Tieflader gehoben worden
10.11.08, 02:14 Uhr: Die Verladung auf Tieflader der Transportbehälter hat begonnen. Die ersten 3 Behälter sind in die Verladekran-Halle gefahren worden
10.11.08, 01:15 Uhr: Der Castor-Zug hat um 01:15 Uhr den Verladekran in Dannenberg erreicht
10.11.08, 01:05 Uhr: Der Castor-Zug ist um 01:05 Uhr am Ortseingang Dannenberg
10.11.08, 00:53 Uhr: Castor-Zug ist bei Seerauer Brücke gesichtet worden
10.11.08, 00:23 Uhr: Der Castor-Zug hat gerade Harlingen pasiert
09.11.08, 23:35 Uhr: Der Castor-Zug ist um 23:35 Uhr über die Brücke bei Tangsehl gefahren
09.11.08, 23:22 Uhr: Um 23:22 Uhr ist der CASTOR durch den Bahnhof Göhrde gefahren
09.11.08, 22:47 Uhr: Der Castor-Zug fährt um 22:47 Uhr in den Bahnhof Dahlenburg
09.11.08, 21:06 Uhr: Um 21:06 Uhr fährt der Castor-Zug aus Lüneburg raus, in Richtung Dannenberg
09.11.08, 20:20 Uhr: Der CASTOR ist um 20:20 Uhr in Lüneburg eingefahren
09.11.08, 19:41 Uhr: Der Castor-Zug fährt um um 19:41 Uhr durch Uelzen
09.11.08, 18:28 Uhr: Der Castor-Zug ist um 18:28 Uhr durch Celle gefahren
09.11.08, 18:10 Uhr: Der CASTOR hat Lehrte um 18:10 Uhr verlassen und fährt Richtung Celle
09.11.08, 17:51 Uhr: Der CASTOR steht aktuell im Westteil des Lehrter Güterbahnhof. Die Dieselloks werden grade aufgetankt. Die Weiterfahrt soll Gerüchten zufolge gegen 18 Uhr via Burgdorf - Celle - Lüneburg erfolgen
09.11.08, 16:34 Uhr: Um 16:34 Uhr wurde der Castor-Transport gesichtet. Er steht immer noch in Lehrte im Güterbahnhof
09.11.08, 14:45 Uhr: Der Castor-Zug ist um 14:45 Uhr durch Alfeld gefahren
09.11.08, 14:00 Uhr: Der Castor hat um 14:00 Uhr den Göttinger Hauptbahnhof erreicht. Der Zug steht auf Gleis 4.
09.11.08, 13:37 Uhr: Der CASTOR passiert um 13:37 Uhr Witzenhausen
09.11.08, 13:22 Uhr: Der Castor-Zug ist um 13:22 Uhr durch Hannoversch Münden gerollt
09.11.08, 13:10 Uhr: Der CASTOR ist um 13:10 Uhr von Kassel (Ihringshausen) in Richtung Göttingen gefahren
09.11.08, 12:17 Uhr: Der CASTOR fuhr um 12:17 Uhr durch Bebra in Richtung Kassel
09.11.08, ca. 11:30 Uhr: Der CASTOR hat auf dem Bahnhof in Hünfeld angehalten und ist um 11:54 Uhr wieder losgefahren. Der Grund dafür war vermutlich ein Lokwechsel
09.11.08, 11:13 Uhr: Der CASTOR ist um 11:13 Uhr in Fulda Richtung Bebra gefahren
09.11.08, 09:11 Uhr: Der Castor-Zug passierte um 09:11 Uhr Würzburg-Süd
09.11.08, 07:38 Uhr: CASTOR durch Heilbronn. Zugbeschreibung: 2 x Lok, 6 x Personenwagen, 11 x Castor, 6 x Personenwagen, 2 x Lok. Kein Vorzug. Hubschrauber fliegt dem CASTOR direkt voraus
09.11.08, 04:05 Uhr: Der CASTOR ist nach dem Lokwechsel um 04:05 Uhr aus Wörth am Rhein abgefahren. Hinter dem CASTOR fährt ein Lokzug, bestehend aus einer E-Lok und vier angehängten Diesel-Loks. - Die voraussichtliche(!) Ankunft in Lüneburg wird um 16:05 Uhr erwartet
09.11.08, 02:05 Uhr: Der Castorzug ist um 02:05 Uhr in Wörth am Rhein (Deutschland) eingetroffen. - 'Fahrplanmäßig' sollte der CASTOR in Wörth bereits am 08.11.08 um 13:58 Uhr eingetroffen sein. Der CASTOR hat bislang rund zwölf Stunden Verspätung!
09.11.08, ca. 01:00 Uhr: Der Castorzug hat sich wieder in Bewegung gesetzt. Er fährt mit Schrittgeschwindigkeit über die Blockadestelle, an der sich die Aktivisten einbetoniert hatten
08.11.08, ca. 13:00 Uhr: +++ CASTOR steht! +++ Der CASTOR befindet sich vor einer Gleisblockade zwischen Lauterbourg (Frankreich) und Wörth am Rhein. +++ Dort haben sich eine Frau und zwei Männer an einem Betonklotz in den Gleisen angekettet. 
07.11.08, 17:45 Uhr: Der Gorleben-CASTOR rollt! - Abfahrt aus Valognes in Frankreich um 17:45 Uhr ( 45 Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrt)
03.11.08: Tieflader in Dannenberg eingetroffen
01.11.08: Personenzugverkehr nach Dannenberg zwischen dem 07.11. und 12.11.08 eingestellt  
30.10.08: Die Abfahrt des Gorleben-CASTOR wird am Freitag, dem 07.11.08, aus Valognes in Frankreich erwartet
25.10.08: Die Polizei hat für den bevorstehenden Atommülltransport nach Gorleben ein weiträumiges Versammlungsverbot zwischen dem 08.11. und 18.11. 08 ausgesprochen

 

 X 

Auch dieses Jahr will die Atomwirtschaft mit Hilfe von Polizei wieder einen CASTOR-Transport aus 
La Hague nach Gorleben durchführen. Es gilt diesem entschlossen entgegenzutreten. Im Folgenden haben wir alle uns bekannten Termine zusammengetragen. 
Informiert euch! Werdet aktiv! SAND

 X 

  => Zur SAND-Startseite ( http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/ ), falls ihr nicht von
      dort gekommen seit.
 
 

Plakatwand an der Roten Flora, Hamburg, Oktober 2008

 

 Termine (im Norden) zum Gorleben-CASTOR  (nicht wirklich vollständig)

 

Wann: Was: Wo:
Oktober/
November
Diverse Aktionen gegen weitere Atommüll-Einlagerung in Gorleben. - Infos unter http://www.bi-luechow-dannenberg.de/  X
     
21.10.2008 Info-Veranstaltung zum Gorleben-CASTOR in Hamburg
Das AAB (Anti-Atom-Büro Hamburg) wird in den kommenden Wochen zwei Veranstaltungen zum anstehenden Castor Transport machen.
Zum einen am 21.10. um 20:00 Uhr in der Hafen-Vokü, und am 02.11. um 14:00 Uhr in der Flora.
Der Castor bleibt auf der Strecke!
Hamburg
23.10.2008

Filmabend "Castor-Widerstand"
19:00 Uhr, Bremen, Uni Treffpunkt AStA-Etage, Glashalle, 2. Ebene  
Veranstalter: Maus e.V.
Infos unter http://www.mausev.privat.t-online.de/ 

Bremen
24.10.2008

Vortrag und Infoveranstaltung: Atomenergie und Castortransporte
19:00 Uhr, Bremen, Im Infoladen, St.Pauli Str. 14 (Ostertor)

Bremen
25.10.2008 Kommunikationsguerilla gegen Castor
25. Oktober  (Samstag) Kommunikationsguerilla gegen Castor: Überall auf dem kommenden Transport hinweisen (Kriedemalerei, Fluggis, X oder A(sse) in den Bäumen, etc...) - Aufruf kommt noch
Infos unter http://www.castor.de/nix12/index.html  
Lüneburg
Demo "Renaissance der Atomkraft? Weiterbau in Gorleben? NO WAY"
11:00 Uhr, Uelzen, Hammerstein-Parkplatz
RednerInnen: Kerstin Rudek, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg,
ASSE, Kinderkrebsregister, "Hamburg steigt um", Robin Wood usw.  
Uelzen
Schnupperklettern - Xe in den Bäumen aufhängen, etc...
Anmeldung bei LIgA: liga-tom@gmx.de    
15:00 Uhr, Lüneburg, (genauen Ort geben wird per eMail an die Teilnehmer bekannt)
Lüneburg
26.10.2008 Stuhlprobe
Um 11:00 Uhr in Dannenberg am Verladekran
Infos unter http://www.castor.de/diskus/gruppen/zellen.html
Dannenberg
widers-Tanz - fröhliches Beinschwingen am Castor-Gleis  
14:00 Uhr Posade Richtung Leitstade   
Infos unter http://www.castor.de/nix12/plakate.html#WidersTanz
Posade (Göhrde)
28.10.2008 Veranstaltung zum Gorleben-CASTOR in Hamburg-Mitte
28.10.08, Hamburg, Polittbüro (Steindamm 45), Einlass: 19:30 Uhr, Showtime 20:00 Uhr
"Gegen Castor und Atomenergie" mit Wolfgang Ehmke (BI), Robin Wood, u.a., Musik: Sven Panne u.a.
Auf der Veranstaltung können Busfahrkarten zur Demo in Gorleben (8.11.) erworben werden.
Hamburg
29.10.2008 35 Jahre Anti-AKW-Widerstand - Hoffnung auf ein anderes Leben
Zurückblicken um die Zukunft neu zu gestalten

19:00 Uhr, Bremen, Uni Bremen, GW II, B 2880  
Veranstalter: Maus e.V. 
Infos unter http://www.mausev.privat.t-online.de/ 
Bremen
Stop Castor-Gorleben vermasseln
19:30 Uhr, Hamburg, Kulturhaus Denhaide Vogelweide 20b  
Mit: Dirk Seifert (Robin Wood), Kurt Herzog (Fraktion DIE LINKE Niederachsen WK Lüchow - Dannenberg - Lüneburg), Dora Heyenn (DIE LINKE)
Norbert Hackbusch (Moderation, DIE LINKE)
Veranstalter: LINKSFRAKTION Hamburg  
Infos unter http://www.linksfraktion-hamburg.de/nc/politik/pressemitteilungen/
detail/zurueck/aktuelles/artikel/stop-castor-gorleben-vermasseln/
  
Hamburg
Veranstaltung zum Gorleben-CASTOR in Hamburg-Bergedorf
BI-Bergedorf - Greves Garten - DIE LINKE - Bergedorf
laden ein zur Informationsveranstaltung: "Der Castor kommt - wir stellen uns quer"
29.10.08, Beginn 20:00 Uhr
u.a. mit Jochen Stay (X-tausendmal quer, Wendland)
in Greves Garten (ehemals Mohnhof 20), HH-Bergedorf
Auf der Veranstaltung können Busfahrkarten zur
Demo in Gorleben (8.11.) erworben werden.

Alle Infos zu den Bussen aus Hamburg zur Demo in Gorleben http://x1000hamburg.de/Bus2008. Im Dorf Gorleben beginnt am 8. November um 13 Uhr die Auftaktkundgebung der BI zum Castortransport.

Busse aus Hamburg zur Auftaktdemo am 8.11.08 in Gorleben
BUS: 10:00 Uhr ab Frascatiplatz (HH-Bergedorf)
Karten 10,- /5,- Euro bei DIE LINKE, Bergedorfer Straße 131, Tel. 040 - 25491224
BUS: 10.00 Uhr ab U/S-Bahnhof Sternschanze
Karten 10 Euro u.a. bei ROBIN WOOD, Nernstweg 32 , HH-Altona. 
Die Busse fahren nach der Demo zurück nach Hamburg. Ihr könnt aber natürlich gleich da bleiben und Euch an den Aktionen am Sonntag und Montag beteiligen. Weitere Busse aus Hamburg
sind in Planung.
Infos unter
http://www.castor.de/nix12/  

Hamburg
31.10.2008

Laternenumzug in Langendorf
19:00 Uhr, Langendorf, ab der Kirche  

Langendorf (Wendland)
SchülerInnendemo-Soliparty
21:00 Uhr, Neu Tramm, im Raum2 e.V.
Infos unter http://raum2.landbit.de/ 
Neu Tramm (Wendland)
01.11.2008 Veranstaltung zum Gorleben-CASTOR in Hamburg-Eimsbüttel
01.11.08, Hamburg, Libertäres Zentrum "Scharze Katze", Fettstr. 23
"Der Castor kommt - wir stellen uns quer!" - 19:00 Uhr Volxküche,
20:00 Uhr Infoveranstaltung mit Jürgen Fahrenkrug, X-tausendmal quer
Busfahrkarten (8.11. Sternschanze - Gorleben) können auf der Veranstaltung gekauft werden!
Hamburg
02.11.2008 Eröffnung des Widerstandcamps Hitzacker  
Hitzacker, Camp auf der Seewiese neben dem Archeologischen Zentrum
Infos unter http://www.castorgruppehitzacker.tk  
Hitzacker
Stuhlprobe
Um 11:00 Uhr in Dannenberg am Verladekran
Infos unter http://www.castor.de/diskus/gruppen/zellen.html
Dannenberg
AKTIONSTRAINING in Hamburg-Eimsbüttel
Libertäres Zentrum "Scharze Katze", Fettstr. 23
"Aktionstraining für den Castorwiderstand" - 11:00 bis 15:00 Uhr
Veranstalter: X-tausendmal quer - Regionalgruppe Hamburg
Busfahrkarten (8.11. Sternschanze - Gorleben) können auf der Veranstaltung gekauft werden!
Hamburg
Herbsterwachen der Tüschauer KLP-Puppen
12:00 Uhr, Langendorf, Treffpunkt an der Kirche
Langendorf
(Wendland)
Info-Veranstaltung zum Gorleben-CASTOR in Hamburg
Das AAB (Anti-Atom-Büro Hamburg) wird in den kommenden Wochen zwei Veranstaltungen zum anstehenden Castor Transport machen.
Zum einen am 21.10. um 20:00 Uhr in der Hafen-Vokü, und am 02.11. um 14:00 Uhr in der Flora.
Der Castor bleibt auf der Strecke!
Hamburg
widers-Tanz - fröhliches Beinschwingen am Castor-Gleis
14:00 Uhr Leitstade Richtung Tangsehl/Göhrde  
Infos unter http://www.castor.de/nix12/plakate.html#WidersTanz  
Leitstade (Göhrde)
Fahrradrundfahrt zu ausgewählten historischen Aktionspunkten des Göttinger Castor-Widerstands
14:00 Uhr, Göttingen, Bahnhofsvorplatz  
Bitte Fahrräder und die in der Stadt ausliegenden Stadtpläne mitbringen  
Göttingen
03.11.2008 Aufbau des Hauptdorf der "Republik freies Wendland"
Gedelitz, Ortsausgang Richtung Gorleben  
Gedelitz
(Wendland)
Was tun wenns brennt?
16:00 Uhr, Lüchow, Rosenstr. 20 (BI-Büro)
Infoveranstaltung für SchülerInnen vom EA Wendland und von Out of Action  
Lüchow
Nachtspaziergang in Leitstade
19:00 Uhr, Leitstade
Leitstade (Göhrde)
EA-Informationsveranstaltung
20:00 Uhr, Dannenberg, "Schützenhaus"
"Der Castor kommt! Die Polizei ist schon da!" mit RA Martin Lemke und RA Karen Ullmann
Dannenberg
04.11.2008 Trettreckerdemo  
14:30 Uhr, Metzingen, Hof Timme  
Metzingen
(Göhrde)
05.11.2008 Nachtspaziergang in Harlingen
19:00 Uhr, ab Harlingen Förstercamp  
Harlingen (Göhrde)
Vorbereitungstreffen für die Mahnwache am Tag X
20:30 Uhr, Lüneburg, Lüneburg, LIgA-Büro  
Infos unter http://www.contranetz.de/atom/atom/transporte/
gorleben/einlagerung/2008/Mahnwache.pdf
 
Lüneburg
06.11.2008 Eröffnung des Camps Metzingen
Metzingen, im Rundling  
Infos unter http://goehrde.plentyfact.net 
Metzingen (Göhrde)
"HitzackerCamp Aktionstag"
mit Tripodbau (Besetzerturm), Schnupperklettern, kreative Aktionen und Konzert am Abend mit u.a. Total Konfus (Punk) und Pagdalan
Veranstalter: Camp-Hitzacker
hitzackercamp@gmx.de  
 
Hitzacker, Camp auf der Seewiese neben dem Archeologischen Zentrum  
Hitzacker
SchülerInnen-Demo
13:30 Uhr, Dannenberg, ZOB  
Veranstalter: SchülerInnen aus Dannenberg
Dannenberg
Konzert in Hitzacker
06.11.08, 18:00 Uhr, Hitzacker, Camp auf der Seewiese neben dem Archeologischen Zentrum
Mit: One Soul (Cross Over/Hamburg), Total Konfus (Punk/Dresden), Zibabu (Punk/Amsterdam), Braszta (Ska/Hamburg),
E-Egal (Randgruppenrock/Braunschweig)
Hitzacker
Landmaschinenausstellung in Metzingen
19:00 Uhr, Metzingen
Metzingen (Göhrde)
Infoveranstaltung von X-1000malquer
20:00 Uhr, Gedelitz, Gasthaus Wiese  
Infos unter http://www.castor.de/diskus/gruppen/x1000mal/x1000mal.html
Gedelitz
(Wendland)
07.11.2008
Todestag von Sébastien Briat
Vor vier Jahren wurde der Aktivist Sébastien  Briat durch den Castor-Zug getötet. 
 
07.11.2008 Eröffnung der Essowiese Dannenberg   Dannenberg
07.11.2008
bis
10.11.2008
Hauptdorf "Republik freies Wendland"
Gedelitz, Ortsausgang Richtung Gorleben  
-Ausstellung "Gorleben-Archiv"
-Präsentation zur Aktion "publi-X-viewing"
-Ausgabe des "Wendenpasses"
-Ausgabe des Presseausweis "WendenPresse"
-Treffpunkt für Medienvertreter
-Essen und Getränke der "VolxKantine"
Gedelitz
(Wendland)
07.11.2008 SchülerInnendemo "Augen auf, auch wenn es blendet"
09:30 Uhr, Lüchow, ab Bücherei
Infos unter
http://www.castor.de/nix12/
Lüchow

Ralley Monte Göhrde  
14:30 Uhr, ab Metzingen
 

Metzingen (Göhrde)
Info-Workshop mit Out of action
von AktivistInnen für AktivistInnen über emotionale erste Hilfe und Traumpasupport
15:00 Uhr, Hitzacker, Camp auf der Seewiese neben dem Archeologischen Zentrum  
Infos unter http://www.castor.de/diskus/gruppen/outofaction.html  
Hitzacker
Laternen basteln - Für Kinder und alle anderen Menschen
15:00 Uhr, Hitzacker, Camp auf der Seewiese neben dem Archeologischen Zentrum  
Hitzacker
Laternenumzugs-Demo "Stoppt Castortransporte! (AKW)-Laufzeitverlängerung? Fahrt zur Hölle !!!"
17:00 Uhr, Hannover, Lindener Marktplatz  
Infos unter www.atomplenum.de
Hannover
07.11.2008 Kundgebung gegen den Castortransport
18:00 Uhr, Lüneburg, Bahnhofsvorplatz  
Infos unter: www.antifa-lg.de, www.ligatomanlagen.de, http://antifacafe.blogsport.de, http://projektgegendruck.twoday.net/
Lüneburg
Kundgebung gegen Castor und in Gedanken an Sébastien Briat  
(Anschließend Info-Café bei Anna und Arthur)
18:00 Uhr, Lüneburg, Bahnhof 
Infos unter  http://www.ligatomanlagen.de/flugi/castor08.pdf
Lüneburg
Laternenumzug  in Hitzacker
18:00 Uhr, Hitzacker, ab Camp Hitzacker  
Veranstalter: Camp Hitzacker  
Hitzacker
Große Mahnwache der Lüchower bunten Stadtratsfraktionen  
18:00 Uhr, Lüchow, Marktplatz
 
Lüchow
Laternenumzug in Metzingen
19:00 Uhr, Metzingen
Metzingen (Göhrde)
Laternenumzug in Gorleben
19:00 Uhr, Gorleben
Gorleben
07.11.2008 Protest-Laternenumzug
Motto: "Wir sind am Zug, ob er hier kommt oder dort, wir sind an jedem Ort - Stopp Castor"
Wir erwarten Groß und Klein mit (themenbezogenen) Laternen BBAFZ (Bruhrainer Bürger für eine atomfreie Zukunft)  
19:00 Uhr, Maximiliansau, Parkplatz am S-Bahnhof Maximiliansau-West  
Maximiliansau
(Süddeutschland)
Infoveranstaltung X-1000malquer  
20:00 Uhr, Gedelitz, Gasthaus Wiese  
nfos unter http://www.castor.de/diskus/gruppen/x1000mal/x1000mal.html
Gedelitz
(Wendland)
"Atomkonzerne handeln Weltweit - unser Widerstand ist international vernetzt und kennt keine Grenzen!"
mit AktivistInnen aus Estland, Frankreich, Russland, den Niederlanden und  anderen Ländern.
Todestag von Sébastien Briat, der bei Protesten gegen den Castortransport 2004 ums Leben kam. Diese Veranstaltung ist Sébastien gewidmet.  
20:00 Uhr, Dannenberg, Schützenhaus
Infos unter http://www.castor.de/nix12/ 
Dannenberg
     
     
08.11.2008 
bis 
 10.11.2008 

CASTOR nach Gorleben
[EA-Telefon: 05841 - 979430]

 La Hague - Gorleben 
  Hinweis: Aktuelle Infos (u.a. Termine) zum Gorleben-CASTOR 2008 gibt es z.B. auf ContrAtom unter  http://www.contratom.de/ und auf castor.de unter http://www.castor.de/8termine.html   
08.11.2008 Aufbau des Hauptdorf der Freien Republik Wendland in Gedelitz
Veranstalter: Bäuerliche Notgemeinschaft 
Gedelitz
(Wendland)
08.11.2008 bis 
10.11.2008
Musenpalast in Laase
Kulturprogramm an der Castorstrecke
"Eintrittskarten berechtigen zur Einreise nach Laase"  
Laase (Wendland)
08.11.2008 Lecker Frühstück gegen Castor
Möglichkeit Mitfahrgelegenheiten zur Demo nach Gorleben zu bilden
09:00 Uhr bis 10:30 Uhr, Lüneburg, Infokneipe Anna und Arthur  
Lüneburg
08.11.2008 bis 
10.11.2008

Mahnwache in Sichtweite der Schiene mit Infos zum Castor, Ruheecke und Versorgung
(bis zum Einfahrt des Castors ins Zwischenlager Gorleben)
10:00 Uhr, Lüneburg, auf der Wiese an der Kreuzung Altenbrückertorstr. / Willy-Br  
Kontakt:
Infotel.: Lüneburg: 0162 - 66 23 923
Infotel.: Nord-Deutschland: 0160 - 95 489 610

liga-tom(ät)gmx.de
www.ligatomanlagen.de  

Infos unter http://www.contranetz.de/atom/atom/transporte/
gorleben/einlagerung/2008/Mahnwache.pdf
 

Lüneburg
08.11.2008 Busfahrt "Rollender Widerstand" der LINKEN
10:00 Uhr, Dannenberg, ab Esso-Wiese  
Dannenberg
08.11.2008 Aufbau Aufwärm- und Infozelt in Oldendorf
10:00 Uhr, Oldendorf, Kreuzung B216/Castor-Bahnstrecke  
CastorGruppe Dahlenburg
Tel.: 0160 - 92 666 747  
Oldendorf
(Göhrde)
08.11.2008 "Jubelbegrüßungsparty 2008" für den Castor
11:00 Uhr, Wörth (Grenzübergang)
Veranstalter: Stop Bure Gruppe Trier  
Infotelefon: 0151 - 10 22 35 43
Infos unter http://www.castor-stoppen.de/
Wörth (Rhein)
08.11.2008

 Bundesweite Demonstration 
 "
Atomkraft? Nein Danke! Castor stopp - 
 Gorleben vermASSEln!" 
 
13:00 Uhr, Gorleben, An den Atomanlagen
Special Guests:
- Madsen „Unsere Jungs“ heizen uns für die nächsten Tage ein,
- Das MARKANT-AKTIONSTHEATER ist dabei mit einer neuen Performance: „Das Geisterschiff rollt nach Gorleben“,
- Schröder Roadshow,
- Kurt und Franzerl
Infos unter http://www.castor.de/nix12/demo.html  

Gorleben
08.11.2008 Mahnwache bis der Zug kommt
16:00 Uhr, Witzenhausen, vor dem Bahnhof  
MitstreiterInnen, interessierte und neugierige Menschen Herzlich willkommen  
Witzenhausen
(bei Kassel)
08.11.2008 Infoveranstaltung X1000malquer  
20:00 Uhr, Gedelitz, Gasthaus Wiese  
Infos unter http://www.x-tausendmalquer.de  
Gedelitz
(Wendland)
08.11.2008
bis
09.11.2008
Mahnwache am Bahnhof Göttingen
20:00 Uhr (08.11.) bis 05:00 Uhr (09.11.) vor dem Bahnhof mit Infos, heißen Getränken und vielleicht Überraschungen  
Infotelefon über den aktuellen Stand des Transports unter: 0551 - 48 71 03  
Göttingen
08.11.2008 Benefizkonzert mit der Rockband Meiselgeier
21:00 Uhr, Breese/M., Haus Nr. 12  
Breese
(Wendland)
08.11.2008 CASTORKONZERT
Shokey + Magic of the Rainbow
21:00 Uhr, Neu Tramm, im Raum2 e.V.  
Infos unter http://raum2.landbit.de/
Neu Tramm
(Wendland)
     
X 09.11.2008 X Der Gorleben-CASTOR wird voraussichtlich in Lüneburg erwartet, Weiterfahrt nach Dannenberg/Wendland Lüneburg -
Dannenberg
     
09.11.2008 Große Gleisblockade - Abschlussball des WidersTanz
Bündnis "Gemeinsam zum Zug kommen"

05:00 Uhr,  in der Göhrde  
Aufruf unter http://castor08.nadir.org/aufruf.pdf 
Infos unter http://www.castor08.nadir.org    
in der Göhrde
09.11. 2008
bis 
10.11.2008
Kundgebung und Mahnwache gegen Castortransport
Vom 09.11.08, 05:00 Uhr bis 10.11.08, 22:00 Uhr in Bahrendorf
Bahrendorf
(bei Lüneburg)
09.11.2008 Widerstandsfrühstück mit Morgengymnastik
07:00 Uhr, Oldendorf, Kreuzung B216/Castor-Bahnstrecke  
CastorGruppe Dahlenburg
Tel.: 0160 -92 66 67 47  
Oldendorf
(Göhrde)
09.11.2008 "Spazierender Sicherheitscheck"
Frühstückstreff ist in der Nähe zur Transportstrecke  
08:00 Uhr, Klein Bünstorf, (2 km südlich Bad Bevensen) 
Klein Bünstorf
(bei Bad Bevensen)
09.11. 2008
bis 
10.11.2008
Kundgebung und Mahnwache gegen Castortransport
Vom 09.11.08, 10:00 Uhr bis 10.11.08, 22:00 Uhr in Govelin, bunte Wanderhütte  
Govelin
(Göhrde)
09.11.2008

VERSCHWÖRUNG DER ZWERGE!
Blockadeaktion auf der Schienenstrecke bei Hitzacker
Hitzacker, Treffpunkt Camp
Infos unter http://www.widersetzen.de  

bei Hitzacker
09.11.2008 Kundgebung nach Eintreffen des Castors am Verladekran
Dannenberg, Am Verladekran  
Dannenberg
09.11.2008
bis
10.11.2008
Blockadeaktion auf der Straßenstrecke zwischen Dannenberg und Gorleben
Veranstalter: X-tausendmal quer  
Infos unter http://www.X-tausendmalquer.de  
zwischen 
Dannenberg und Gorleben
09.11.2008 Kulturprogramm an der Castorstrecke
Laase, Musenpalast
Eintrittskarten Berechtigen zur Einreise nach Laase  
Laase
(Wendland)
09.11.2008 Andacht vor der Langendorfer Kirche
10:30 Uhr, Langendorf, vor der Kirche
Langendorf (Wendland)
09.11.2008 Pferdeprozession zu Ehren des Heiligen Leonhard
zu Pferd und auf dem Kutschbock

11:00 - 14:00 Uhr Ab Kirche Langendorf nach Quickborn und zurück  
Anschließend gemütliches Zusammensein mit Kartoffelsalat und Würstchen
Infos: 05865-1238 oder 05865-1488 
Infos unter http://www.castor.de/temporaer/langendorf09nov.pdf 
Langendorf (Wendland)
09.11.2008 Stuhlprobe
Um 11:00 Uhr in Dannenberg am Verladekran
Infos unter http://www.castor.de/diskus/gruppen/zellen.html
Dannenberg
09.11.2008 Fahrradtour Dannenberg - Gorleben
13:30 Uhr ab Verladekran Dannenberg zum Erkundungsbergwerk Gorleben 
Dannenberg
09.11.2008 Cultur contra Castor
Chöre, Kammermusik, Bands und Literarisches
16:00 - 22:00 Uhr, Langendorf Kirche
Es wird auch Kaffee und Kuchen angeboten
Infos: 05865-1238 oder 05865-1488
 
Infos unter http://www.castor.de/temporaer/langendorf09nov.pdf 
Langendorf (Wendland)
09.11.2008
bis
10.11.2008

Mahnwache in Laase
Vom 09.11.08, 22:00 Uhr bis 10.11.08, 22:00 Uhr Mahnwache in Laase

Laase
(Wendland)
     
X 09.11.2008/
10.11.2008
X
Gorleben-CASTOR: möglicherweise Straßentransport von Dannenberg nach Gorleben Dannenberg -
Gorleben
09.11.2008
bis
10.11.2008
Blockadeaktion auf der Straßenstrecke zwischen Dannenberg und Gorleben
Veranstalter: X-tausendmal quer  
Infos unter http://www.X-tausendmalquer.de  
zwischen 
Dannenberg und Gorleben
09.11.2008
bis
10.11.2008

Mahnwache in Laase
Vom 09.11.08, 22:00 Uhr bis 10.11.08, 22:00 Uhr Mahnwache in Laase

Laase
(Wendland)
     
     

 

 

  • Inhaltsübersicht:   
            - Transporttermin und voraussichtlicher Zeitplan
            - Terminankündigungen für Norddeutschland
    (steht oben)
            - Radiosender radiofreieswendland
            - ESSO-Wiese und Infopunkte
            - Camps & Bettenbörsen
            - Landkarten
            - wichtige Telefon-Nummern
            - Internet-Infos
            - aktuelle Infos zum Stand der Dinge
  • Ermittlungs-Ausschuß (EA) Gorleben
                                                  Telefon-Nr.:  0 58 41 - 97 94 30
                                                   FAX:            0 58 41 - 97 94 40
                                                   e-Mail: ea-gorleben(at)nadir.org 

 

Wir erinnern uns:
Die Atomkraft hat auf den Schienen getötet. Denn am Sonntag Nachmittag, 7.11.04, wurde der 21-Jährige Sébastien Briat  beim lothringischen Avricourt vom Castorzug überrollt, der mit 2.000 Tonnen hochradioaktiven Atommüll beladen war. Die 12 Behälter (Castoren) hatten am Samstag die französische Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague verlassen. Der Zug befand sich auf dem Weg ins deutsche Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben.

Sébastien Briat stammte aus dem Departement La Meuse, wo in Lothringen auch Frankreichs Endlager für hochradioaktiven Müll gebaut wird. Klar ist, daß der Zug dem 21-Jährigen ein Bein abgetrennt hatte. Auch wenn die genauen Umstände dieses Dramas immer noch nicht zufriedenstellend aufgeklärt wurden, sind wir der Ansicht, daß

- elementare Sicherheitsvorkehrungen nicht getroffen wurden: Ein solcher Transport darf nicht mit der üblichen Geschwindigkeit fahren, sondern nur mit reduzierter, so daß er jeden Moment anhalten kann;
- die beträchtliche Anzahl atomarer Transporte durch Frankreich und Deutschland Behörden und die Firmen der Atomindustrie dazu verleitet, bei den elementaren Sicherheitsvorkehrungen, die man bei einem solchen Transport erwarten muß, zu sparen bzw. Gefahren zu ignorieren.
-dieses Drama auch zeigt, daß Personen, die im Gegensatz zu den Antiatomkraft-Aktivisten üble Absichten hegen, den Zug mit atomarem Müll sehr leicht hätten abfangen können.

Wir rufen unsere Mitmenschen dazu auf, den Mut und das Engagement des jungen Sébastien zu bedenken, dessen Ziel es war, die Umwelt und die Zukunft unseres Planeten zu retten.

Sébastien Briat ist bei einer gewaltfreien Aktion ums Leben gekommen, indem er die Öffentlichkeit auf den inakzeptablen Charakter der Atomindustrie und ihres radioaktiven Mülls aufmerksam machte. Der Appell Sébastiens, sich entschieden gegen die Atomindustrie und ihrem Müll zu wehren, darf nicht ungehört verhallen.

Hintergrundberichte unter http://www.castor.de/material/gorlebenrundschau/2004/quartal4/ausg10_11.html   

 

 voraussichtlicher Transporttermin &  Zeitplan 
(Stand: 07.11.08) 
Abfahrt aus Valognes in Frankreich:  Fr., 07.11., um 18:29 Uhr
Abfahrt aus Valognes in Frankreich am 07.11.08 um 17:45 Uhr bestätigt!
Vermutete Durchfahrt Lüneburg: So., 09.11., früh morgens, eher: früher Vormittag
Vermutete Eintreffen des  Zuges in Dannenberg:  So., 09.11., später Nachmittag
Vermuteter Straßentransport Dannenberg - Gorleben wahrscheinlich erst in der Nacht von Sonntag, 09.11. auf Montag, 10.11.
Gültig nur, wenn es nicht zu Verspätungen kommt...!

 Radiosender 

 radiofreieswendland  (Radio ZuSa)
... info-Radio zum Castortransport 2008 - bei uns sitzen Sie in der ersten Reihe !!!

"Auch zum Castor 2008 geht radiofreieswendland auf Sendung. Mit spannenden Informationen zum Transportgeschehen, aktuellen live-Berichten über den Widerstand und vielem mehr sind wir wieder im Äther. Direkt von der Essowiese in Dannenberg übertragen wir nicht nur auf die UKW-Frequenzen von Radio Zusa, sondern auch zum freien Radio in Ihrer Nähe und als live-stream ins Internet."

Raum Lüneburg: 95,5 MHz 
Uelzen: 88,0 MHz  
Wendland: 89,7 MHz 

Sendezeiten
Samstag, 08.11.08: 16 Uhr bis 24 Uhr
Sonntag, 09.11.08:  00 Uhr bis 13 Uhr
                                    19 Uhr bis 20 Uhr
                                    22 Uhr bis 24 Uhr
Montag, 10.11.08:   00 Uhr bis 06 Uhr

Die Sendungen sind live im Internet unter www.zusa.de mitzuverfolgen!
Per E-mail erreicht ihr uns unter: radiofreieswendland@meuchefitz.de ... und in Farbe direkt auf der Essowiese in Dannenberg
HörerInnen-Telefonnummer für den direkten Draht ins Radio: 0 58 61 - 97 96 05

 

 ESSO-Wiese und Infopunkte 

 Infopunkt ESSO-Wiese  in Dannenberg
an der Esso-Tanke in Dannenberg - mit Infozelt, Volxküche, Wärmstube und Schlafplatzbörse
Infopunkt und Schlafplatzbörse, Tel.: 0 58 61 - 98 60 85
Bürgerinitiative (vor Ort), Tel.: 0 58 61 - 98 62 71
Bürgerinitiative (BI-Büro Lüchow), Tel.:
0 58 41 - 46 84

Out of Action (auf der Essowiese in Dannenberg)
Emotionale erste Hilfe, vom  8. - 12.11. von 16 - 20 Uhr besetzt

 Infopunkte/Mahnwachen zwischen Lüneburg und Gorleben 
  • Lüneburg Infotelefon   0160 - 95 48 96 10
    Ab dem 08.11. Infozelt und mehr
    Das Infocafè "Anna & Arthur" wird auch wieder während der Tage des Castortransportes geöffnet haben.
    Es wird dort die VolxKüche, warme Getränke und Infos anbieten.
    Katzenstr. 2, 21335 Lüneburg
    Tel: 04131 - 41 094
  • Lüneburg (Mahnwache) auf der Wiese an der Kreuzung Altenbrückertorstrasse/Willy-Brand-Strasse
    Mit Infos, Ruhe-Ecke und warme Versorgung
    Vom 8.11. 10 Uhr bis 10.11. (bis zum Einfahrt des Castors ins Zwischenlager Gorleben)
    Tel.: 0162 - 66 23 923 (Lüneburg)
    Tel.: 0160 - 95 48 96 10 (Nord-Deutschland)

    liga-tom(ät)gmx.de
  • Dahlenburg,  Infotelefon   0160- 92 66 67 47 
    Aufwärm- u. Infozelt an der Kreuzung B  216 - Castor-Bahnstrecke vor Oldendorf
    Am 9.11.08, gibt es ab 7 Uhr ein Widerstandsfrühstück mit Morgengymnastik
  • Metzingen Infotelefon   0162 - 886 35 94
  • Hitzacker Infotelefon   0163 - 9233618
  • Dannenberg (Esso-Wiese)
    Infopunkt und Schlafplatzbörse, Tel.: 0 58 61 - 98 60 85
    Bürgerinitiative (vor Ort), Tel.: 0 58 61 - 98 62 71
    Bürgerinitiative (BI-Büro Lüchow), Tel.: 0 58 41 - 46 84
    Greenpeace, Tel.:
    0 58 61 - 98 57 88
    Robin Wood, Tel.: 0 58 61 - 98 61 36
    X-Tausendmal quer, Tel.: 040 - 40 18 68 48 
    (wird ins Wendland umgeleitet)
  • Breese/Marsch (Nähe Verladekran), Haus Nr. 12
    Tel.: 0 58 61 - 49 67, Mobil: 0174 756 3652
  • Groß Gusborn, Info- und Versorgungspunkt (Essen/Trinken), Infotel.: (noch nicht bekannt)
  • Gorleben Infotelefon   0 58 82 - 98 73 68, Mobil: 0175 - 51 82 920
  • Gedelitz, beim Camp, Infotelefon: sobald das Camp eröffnet
    Gedelitz, Hauptdorf Republik Freies Wendland (Ortsausgang Richtung Gorleben) wird ab 03.11. aufgebaut, Tel.: 0 58 41-97 98 16
 => aktuelle Infos zu den Infopunkten (mit Übersichtskarte) unter http://www.castor.de/nix12/camps.html 

 

 Camps & Bettenbörsen 

 Metzingen  ( widerStands-Nest - ein ganzes Dorf als Camp)
Nicht ganz neu, aber ausbaufähig ist unsere Idee, den Ort, wo wir leben, zum widerStandsort zu machen: gemeinsam mit Menschen aus dem Wendland und darüber hinaus. Wie schon bei den letzten beiden Castortransporten machen wir das ganze Dorf zum Camp. Der Anlaufpunkt ist im Rundling.

widerStandsnest Metzingen / Tollendorf 9 / 29473 Göhrde
Tel. und Fax.: 0 58 62 -  98 59 91
/ E-mail: trotzalledem@gmx.net
 Infotelefon  :  0162 - 886 35 94

Infos zum Camp in Metzingen unter http://goehrde.plentyfact.net/metzingen-1.htm 
 Nahrendorf 
Widerstandscamp „Münsterland“ in Nahrendorf an der Göhrde
Für all diejenigen, die dem Castor-Zug kreativ etwas entgegensetzen wollen gibt es wieder ein offenes Widerstands-Camp in Nahrendorf. Hier kann man sich aufwärmen, verpflegen, schlafen und gemeinsame Aktionen planen. (Schlafsack etc. und Essgeschirr mitbringen. Demontage-Werkzeuge von der Spitzhacke bis zum Presslufthammer stören auch nicht! Fürs Gleisbett haben sich robuste Handschuhe bewährt)
Das Camp wird ab Freitag den 07.11. besetzt sein.
Infotelefon: 0172 - 20 66 019
E-mail: sofa-ms(at)web.de
Infos zu Nahrendorf unter http://www.sofa-ms.de/home.html und 
http://www.mega-waltrop.de/ 
 Hitzacker 
Camp Hitzacker (beim archäologischen Zentrum), Camp mit Zelten am See
Infos unter http://www.castorgruppehitzacker.tk/  

Camp-Telefon: 0 58 62 - 98 55 24 (Ab 3. November)
Infotelefon:  0163 - 92 33 618
E-mail: hitzackercamp(at)gmx.de
Widersetzen Treffpunkt
Infotelefon: 0160 -  51 30 514
Infos unter
http://www.widersetzen.de/WiderSetzen_08_Castor_2008.htm 
 Gedelitz 
Camp Gedelitz beim Gasthof "Wiese" am Ortsende Richtung Gorleben
X-tausendmal quer gemeinsam mit attac
Infotelefon.:  040 -  40 18 68 48  (wird ins Wendland umgeleitet)
Infos unter www.X-tausendmalquer.de
 Dünsche 
Camp der GRÜNEN JUGEND in Dünsche, Haus Nr. 11 
Infotelefefon.: 0175 - 16 56 698
E-mail: MlammersGruene(at)aol.com
 Bettenbörsen 
Bettenbörsen gibt es bislang in Dannenberg (Esso-Wiese)

=> Dannenberg (Esso-Wiese), Infos unter 
http://www.castor.de/nix12/camps.html
 => aktuelle Infos zu den Camps (mit Übersichtskarte) und Bettenbörsen unter
      http://www.castor.de/nix12/camps.html

 

 Landkarten 

Übersichts- und Landkarten der CASTOR-Transportstrecke zwischen Lüneburg und Gorleben findet ihr z.B. unter http://www.castor.de/nix12/karten.html 

 

 wichtige Telefon-Nummern  (nicht unbedingt vollständig)

 
Ermittlungsausschuß Gorleben (EA) 0 58 41-97 94 30
Sanitätsdienst, WENDLAND SANIS 0 58 64 - 98 66 03 3
Sanitätsdienst, SEG Dannenberg e.V. 0160 - 420 56 34
Info-Hotline BI Lüchow-Dannenberg 0 18 05 - 25 27 69 
(12 Cent/Min!)
Norddeutsches Info-Telefon 0160 - 95 48 96 10
Info-Telefon Südwest 0151 - 10 22 35 43
ESSO-Wiese Dannenberg, BI-Telefon 0 58 61 - 98 62 71
ESSO-Wiese Dannenberg, Info-Punkt 0 58 61 - 98 60 85
ESSO-Wiese Dannenberg, Bettenbörse 0 58 61 - 98 60 85
Info-Telefon Metzingen 0162 - 886 35 94
Info-Telefon contrAtom Buchholz 0160 -  954 896 10
Info-Telefon Lüneburg 0160 - 95 48 96 10
Infotelefon x1000mal-quer 040 - 40 18 68 48  
(wird ins Wendland umgeleitet)
Info-Telefon Widersetzen 0160 -  513 0 514

 

 

 Internet-Infos  (nur 'ne Auswahl - bestimmt nicht vollständig)

 

Informationsangebot von ContrAtom in diesem Jahr
ContrAtom informiert unter http://www.contrAtom.de/castor 

- Wo ist der Castor? Open-Posting-Bereich zum mitmachen: Eingabe von Ort
   und Durchfahrtzeit des Castortransports.
-
X-POSTING - schon heute finden sich im X-Posting aktuelle Berichte und Ankündigung rund um 
   den Castortransport nach Gorleben. Open Posting, d.h. auch hier könnt ihr selbst Informationen
   reinschreiben.

Macht ihr Beobachtungen, die mit dem Castortransport in Verbindung stehen könnten, meldet diese bitte im X-Posting auf www.contrAtom.de (z.B. vermehrt Polizei oder BGS an einem Bahnhof oder an der Transportstrecke).

-
Termine: Ebenfalls Open-Posting, eine Terminübersicht zu den Veranstaltungen und Terminen.
    TRAGT AUCH HIER EURE DATEN EIN!
-
SMS-Service: Um zeitnah über den Transportverlauf informiert zu werden, könnt ihr euch in den
   SMS-Service eintragen.
-
Newsletter: Aktuelle Informationen zu Gorleben und drumherum bekommt ihr wie gewohnt in 
   euer Postfach.
- und natürlich wieder diverse Analysen der vergangenen Transportabläufe, Bilder zu Aktionen,
   Landkarten usw. sowie eine detaillierte Beschreibung des Castorzuges.

Infotelefon - Die Nummer des Infotelefons bleibt identisch: 0160 / 954 896 10

Für alle Fragen, Informationen, Beobachtungen ... rund um den Castortransport stehen wir euch hier ab sofort zur Verfügung.

 

 
 
Gorleben-CASTOR Tag-X-Ticker (live): http://www.castor.de/ticker/index.html 

 'Wo ist der Castor?' auf castor.de (aktueller Fahrplan): http://www.castor.de/nix12/wocastor.html

 Größte aktuelle Sammlung von Infos zum Castor 2006: http://www.castor.de

 Aktuelle Berichte: http://www.castor.de/3aktuelles.html

 X-Posting bei ContrAtom: http://www.contranetz.de/atom/xposting/xposting.php

 'Wo ist der CASTOR?' bei ContrAtom:
     
http://www.contranetz.de/atom/atomstrom/atomtransporte/gorleben/woistcastor/castor06.php 

 Infos für den Bereich Norddeutschland bei ContrAtom: http://www.contranetz.de/atom/index.htm 

 Infos für den Bereich Norddeutschland bei der BI Uelzen: http://www.bi-uelzen.de/ 

 Infos & Termine Süddeutschland: http://neckarwestheim.antiatom.de/  

 Infos für den Bereich Südwestdeutschland: http://www.castor-stoppen.de/

 Aktuelle Berichte auf Indymedia: http://de.indymedia.org/

 Nachrichten und Berichte bundesweit: http://anti-atom.kommunikationssystem.de/ 

 Mitfahrzentrale: http://www.x1000malquer.de/mfg.html

 Gewaltfreie Sitzblockaden-Aktion: http://www.x1000malquer.de

 X-tausendmal quer Regionalgruppe Hamburg: http://x1000hamburg.de/ 

 Aktuelle Fotos vom Castortransport: www.castornix.de

 SMS-Verteiler: http://www.oneworldweb.de/castor/aktionen/internet/sms_liste.html

 Landkarten vom Wendland: 
           http://www.castor.de/nix12/karten.html ,
           http://www.castor.de/nix5/2001/anfahrt.html

 Veranstaltungen & Termine:
           http://www.oneworldweb.de/castor/php/termine/bi_ticker.php
           http://www.oneworldweb.de/castor/php/termine/termine.php
           http://www.x1000malquer.de/termine.html

 Informationen aus Frankreich bei Réseau Sortir du Nucléaire: http://www.sortirdunucleaire.org/ 

 

 

Acht Dieselloks der Baureihe 232 ("Ludmilla") für Castor-Transporte im Einsatz

Über die für den Gorleben-Castor verwendeten Dieselloks der Baureihe 232 ("Ludmilla") gibt es im Web interessante Infos:
Demnach gibt es acht Dieselloks der Baureihe 232, die speziell für die Castor-Transporte umgerüstet wurden. Sie verfügen über Vorrichtungen zur Vergitterung der Fenster, verstärkte Frontscheiben, Anschlüsse für Videokameras, haben ein verstärktes unteres Spitzenlicht und sind doppeltraktionsfähig.
Die Lok-Nummern der acht Castor-Lokomotiven sind: 232 209-7, 232 254-3, 232 255-0, 232 259-2, 232 347-5, 232 349-1, 232 413-5 und 232 569-4.
Bei dem Gorleben-Transport 2008 wurden die vier Dieselloks mit den Lok-Nummern 232 254-3, 232 255-0, 232 259-2 und 232 569-4 auf der Strecke Lüneburg - Dannenberg eingesetzt, bei den Gorleben-Transporten 2005 und 2006 die vier Dieselloks mit den Lok-Nummern 232 209-7, 232 347-5, 232 349-1 und 232 413-5. Die jeweils vier anderen fuhren, von einer E-Lok gezogen, als Reserve in einem Lokzug hinter dem eigentlichen Castor-Zug. Die acht Diesellokomotiven sind offensichtlich im Betriebswerk Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt stationiert.

Der Castor-Zug rollt am 09.11.2008 durch Kreiensen Der Castor-Zug rollt am 09.11.2008 durch Kreiensen

Der Castor-Zug am 09.11.2008 auf dem Weg nach Lüneburg

Zwei Castor-Loks beim Auftanken in Lehrte bei Hannover am 09.11.2008

 

 

 aktuelle Infos zum Stand der Dinge 
 (chronologische Auflistung) 

27.11.2008: Greenpeace legt kompletten Neutronenmessbericht vor

Strahlenrisiko beim Atommülltransport fahrlässig erhöht

Greenpeace hat am Donnerstag den vollständigen Messbericht über die Neutronenstrahlung beim diesjährigen Atommülltransport vorgelegt. Anlass ist eine Fragestunde des Ausschusses Atomanlagen und öffentliche Sicherheit im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Den Einsatzleiter der Polizei forderte Greenpeace in einem offenen Brief auf, seiner Fürsorgepflicht für die eingesetzten Beamten und die Bevölkerung nachzukommen.
"Die geltende eine größtmögliche Vermeidung gesundheitsgefährdender Strahlung vor. Wenn gegenwärtige Atommülltransporte noch mehr Strahlung abgeben als diejenigen der Vergangenheit, ist das eine grobe Missachtung der gesetzlichen Bestimmungen", sagt Atomexperte Thomas Breuer von Greenpeace.
In §6 der Strahlenschutzverordnung heißt es:
(1) Wer eine Tätigkeit nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 plant oder ausübt, ist verpflichtet, jede unnötige Strahlenexposition oder Kontamination von Mensch und Umwelt zu vermeiden.
(2) Wer eine Tätigkeit nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 plant oder ausübt, ist verpflichtet, jede Strahlenexposition oder Kontamination von Mensch und Umwelt unter Beachtung des Standes von Wissenschaft und Technik und unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls auch unterhalb der Grenzwerte so gering wie möglich zu halten.
Greenpeace hatte am 10. November 14 Meter von den Atommüllbehältern entfernt die Neutronenstrahlung gemessen. Verglichen mit der zuvor gemessenen natürlichen Hintergrundstrahlung war sie 500-fach erhöht. Dieses Ergebnis wird im heute vorgelegten Bericht detailliert belegt.
Besonders alarmierend ist, dass die diesjährigen Messwerte die des Castortransportes 2005 um 40 Prozent übersteigen. Dies trotz voranschreitender technischer Entwicklung, trotz immer neuer Erkenntnisse über die Wirkung radioaktiver Strahlung auf den menschlichen Körper. "Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung darf man eine Abnahme der Strahlenbelastung erwarten, aber keine Zunahme", so Breuer.
Im offenen Brief an den verantwortlichen Polizeieinsatzleiter Friedrich Niehörster schreibt Greenpeace: "Als obersten Einsatzleiter der Polizei fordern wir Sie auf, der Fürsorgepflicht gegenüber den Ihnen unterstellten Beamten nachzukommen und bei den politischen Entscheidungsträgern darauf zu drängen, dass es zu keinen Verschlechterungen beim Strahlenschutz sowohl für die Polizei als auch für die betroffene Bevölkerung kommt."
In dem Brief heißt es weiter, wenn die Betreiber von Atomkraftwerken nicht in der Lage seien, Transportbehälter zur Verfügung zu stellen, die den Strahlenschutz kontinuierlich verbesserten und gleichzeitig höhere mechanische Anforderungen erfüllen, dürften zukünftig keine weiteren Transporte stattfinden.
Die deutsche Transportfirma Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) konnte die zur Genehmigung ihrer neu entwickelten CASTOR-HAW-28M-Behälter erforderlichen Sicherheitsnachweise bisher nicht erbringen. Der Transport 2008 musste daher im französischen Behältertyp TN 85 erfolgen.
Greenpeace fordert die Sicherheitsbehörden auf, das Gebot der Strahlenminimierung zu befolgen. Das bedeutet konkret, dass keine Atomtransporte rollen dürfen, so lange nicht sichergestellt ist, dass die Strahlung so weit wie technisch möglich reduziert wurde.
Trotz der ungelösten Endlagerfrage wird weiter Atommüll produziert. Allein in Deutschland wächst der Atommüllberg jährlich um etwa 400 Tonnen. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, die Atommüllmenge durch einen schnelleren Atomausstieg zu begrenzen und den unsicheren Standort Gorleben als Atommülllager aufzugeben.
( http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/greenpeace_legt_
kompletten_neutronenmessbericht_vor/
)

 

24.11.2008: Greenpeace-Messungen von Neutronenstrahlung an Behältern vom Typ TN 85

Dannenberg, November 2008
Hannover, 24. November 2008

Zusammenfassung
Am 10. November 2008 wurde in der Nähe des Verladebahnhofs in Dannenberg die
Neutronenstrahlung der elf französischen Behälter vom Typ TN 85 gemessen, die von La Hague
nach Gorleben transportiert wurden. Die Messung erfolgte in einer Entfernung von 14 m.
Die Konzentration auf Neutronenstrahlung erfolgte, weil diese im Strahlungsfeld von Behältern mit
HAW-Kokillen gegenüber der Gamma-Strahlung dominiert.

Die Messungen erfolgten mit einer Neutronensonde vom Typ LB 6411 und dem dazugehörigen
Monitor Umo LB 123 der Firma EG&G Berthold. Dieses Gerät ist für die Erfassung des für diese
Behälter typischen Neutronenspektrums gut geeignet.

Die wichtigsten Messergebnisse sind:
· Die Neutronen-Dosisleistung liegt in einer Entfernung von 14 m seitlich vom Zug bei dem
500fachen der unmittelbar vorher dort gemessenen natürlichen Neutronenstrahlung.
· Die gemessene Neutronenstrahlung lag im Mittel um ca. 45% höher als während des
Transports im Jahr 2005.

· Der verkehrsrechtliche Grenzwert in einem Abstand von zwei Metern vom
Transportfahrzeug ist laut offiziellen Messungen eingehalten. Eine eigene Messung in
diesem Abstand war nicht möglich. Anhand der Messwerte in einem Abstand von 14 m ist
jedoch von einer Unterschreitung der Grenzwerte auszugehen.

Bei Bewertung der Gefährlichkeit von Neutronenstrahlung nach der derzeit gültigen
Strahlenschutzverordnung wird der verkehrsrechtliche Grenzwert maximal zu ca. 80 % erreicht.
Die Gefährdung durch Neutronenstrahlung wurde erst vor einigen Jahren nach oben revidiert.
Weitere Revisionen aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sind für die Zukunft nicht
auszuschließen.

1. Einleitung
In der Zeit vom 7. bis 11. November 2008 fand ein Transport von verglasten hochradioaktiven
Abfällen aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague (Frankreich) ins Zwischenlager Gorleben
statt.

Es wurden insgesamt elf Behälter vom Typ TN 85 transportiert. Ein solcher Behälter kann –
ebenso wie der in den Jahren zuvor verwendete CASTOR HAW-20/28 CG – insgesamt 28 HAW
(high active waste)-Glaskokillen aufnehmen. Der TN 85 hat beladen ein Gesamtgewicht von ca.
112 Tonnen.

Die von der französischen Firma TN entwickelten Behälter der Baureihe TNTM85 wurden im Jahr
2008 erstmals eingesetzt. Die Entwicklung neuer Behälter war erforderlich geworden, da das
höhere radioaktive Inventar der abgebrannten Brennelemente aufgrund der Steigerung der
Endladeabbrände auch zu einem höheren radioaktiven Inventar der Glaskokillen führt. Die HAWKokillen
senden deshalb eine höhere Strahlung aus und entwickeln mehr Wärme.

Die Herstellerfirma GNS konnte die zur Genehmigung der neuen Behälter erforderlichen
Sicherheitsnachweise für den neu entwickelten CASTOR HAW 28 M bisher nicht erbringen, so
dass der Transport 2008 in dem französischen Behältertyp TN 85 erfolgen musste.
Die Behälter gelangten per Bahn auf ca. 20 m langen Spezialwaggons nach Deutschland.
Endpunkt der Bahnfahrt war Dannenberg, wo für die letzte Etappe des Transports zum
Zwischenlager eine Umladung auf Tieflader-LKW erfolgte.

Behälter, die mit abgebrannten Brennelementen aus Atomkraftwerken oder mit HAW-Kokillen aus
der Wiederaufarbeitung beladen sind, senden Neutronen- und Gamma-Strahlung aus. (Im Inneren des Behälters werden außerdem Alpha- und Beta-Strahlung frei, die aber durch die Behälterwände
vollständig abgeschirmt werden.)

Um Daten über die Intensität der Neutronen-Strahlung in der Umgebung der Behälter zu erhalten,
die den realen Bedingungen beim Transport entsprechen, wurden vom 8. bis 10. November 2008
mit einem Neutronenmessgerät von Greenpeace Messungen in Dannenberg durchgeführt.
Die (ausschließliche) Messung der Neutronen-Strahlung erfolgte aus zwei Gründen: Bei Ermittlung
der Neutronendosisleistung (Äquivalentdosisleistung) nach der zurzeit gültigen deutschen
Strahlenschutzverordnung dominiert die Neutronen-Strahlung gegenüber der Gamma-Strahlung in
der Umgebung eines mit HAW-Kokillen befüllten Behälters. (Beim CASTOR HAW-20/28 etwa im
Verhältnis 4 zu 1.) Beim Transport von abgebranntem Kernbrennstoff überwiegt in den meisten
Fällen die Gamma-Strahlung.

· Die biologische Wirksamkeit der Neutronen-Strahlung, ausgedrückt durch sogenannte
Wichtungsfaktoren, die von der Energie der Neutronen abhängen, war in der Vergangenheit
Gegenstand wissenschaftlicher Kontroversen. Im Jahre 2001 wurden diese Wichtungsfaktoren
in der neuen Fassung der deutschen Strahlenschutzverordnung bereits hinaufgesetzt. Dabei
verbleiben Unsicherheiten; es ist nicht auszuschließen, dass weitere Revisionen nach oben
nötig werden. Das würde bedeuten, dass Neutronenstrahlung eine stärker schädigende
Wirkung hat, als zurzeit angenommen wird.

Die Messungen fanden im Jahr 2008 ausschließlich bei der Einfahrt der beladenen Waggons auf
den Verladebahnhof in Dannenberg statt. Messungen während des Verladens auf die LKW waren
nicht möglich, da der Zugang zum Verladebahnhof durch Polizeikräfte abgesperrt war.

2. Eingesetzte Messtechnik
Die Messungen wurden mit einer Neutronensonde vom Typ LB 6411 sowie dem dazugehörigen
Universellen Monitor für den Strahlenschutz Typ Umo LB 123 der Firma EG&G Berthold
durchgeführt. Die Geräte waren voll funktionstüchtig (Überprüfung und Wartung durch den
Hersteller erfolgte im September 2008).

Die Neutronensonde LB 6411 besteht aus einem zylindrischen Proportionalzählrohr, das mit He-3
gefüllt und von einer Moderatorkugel aus Polyäthylen umgeben ist. Das Zählrohr ist hauptsächlich
für thermische (langsame) Neutronen empfindlich. Damit auch Neutronen höherer Energie
nachgewiesen werden können, müssen diese im Moderator abgebremst werden. Dies geschieht
durch Kollision schneller Neutronen mit Atomkernen im Moderatormaterial, wobei die Neutronen
Energie verlieren.

Das Ansprechvermögen auf Neutronen eines breiten Energie-Spektrums wurde so optimiert, dass
die Zählrate für jede Neutronenenergie möglichst gut der Äquivalentdosisleistung proportional ist.
Das Gerät ist für Messungen im Neutronenfeld von Behältern mit hoch radioaktivem Material
geeignet. Es unterschätzt allerdings die Dosisleistung bei der vorliegenden Energieverteilung
systematisch um 10 – 20 %,. Diese bekannte Abweichung kann bei der Auswertung der
Ergebnisse korrigiert werden, indem diese durch einen Wert von 0,85 geteilt werden.

Gemessen wurde Impulsen pro Sekunden (IPS). Zur Ermittlung der Neutronen-Äquivalentdosisleistung
gemäß der derzeit gültigen Fassung der deutschen Strahlenschutzverordnung in mSv/h (entsprechend einem Wichtungsfaktor für Neutronen von ca. 15 für das typische Neutronenfeld eines CASTOR HAW-20/28) sind die Ergebnisse in IPS mit dem Faktor 1,5 zu multiplizieren.

Es ist davon auszugehen, dass für den TN 85 ein vergleichbares Neutronenfeld zugrunde gelegt
werden kann. Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit weist hinsichtlich der Gorleben-
Transporte im November 2008 auf dieselben grundlegenden Sicherheitsanalysen hin, wie in den
Jahren zuvor.

Die GRS hatte bereits im Jahr 2000 eingehende Sicherheitsuntersuchungen über die mit den
Transporten nach Gorleben verbundenen Strahlenexpositionen der Bevölkerung sowie des Transport- und Begleitpersonals durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse sind in dem laut GRS
nach wie vor aktuellen Bericht „Sicherheitsanalyse zur bestimmungsgemäßen Beförderung von
radioaktiven Abfällen und bestrahlten Brennelementen in der Region Gorleben“, GRS-A-2814,
August 2000, dokumentiert.

3. Messungen
Die Intensität der natürlichen Neutronen-Hintergrundstrahlung auf dem Dannenberger Bahnhof
wurde durch Nullmessungen vom 8. bis 11. November 2008, vor dem Eintreffen des Zuges,
ermittelt. Sie lag, bei variierenden Witterungsbedingungen, im Bereich von 0,005 bis 0,009
Impulsen pro Sekunde (IPS).

Bei der Ermittlung der Neutronenstrahlung an den Behältern war eine freie Auswahl der
Messpunkte nach messtechnischen Gesichtspunkten nicht möglich.
Die Messungen wurden ausschließlich am Bahngleis rund 100 m westlich vom Verladebahnhof
durchgeführt. Die dortigen Messungen erfolgten im Freien – vor dem „Weißen Haus“ – in einem
Abstand von 14 m senkrecht zu den beladenen Waggons.

Die Waggons wurden in drei Dreiergruppen und einer Zweiergruppe in langsamer Fahrt auf den
Verladebahnhof gebracht.

Für jede dieser Gruppen wurde die Strahlung während der Vorbeifahrt (von Vorderkante der ersten
Abdeckhaube bis Hinterkante der letzten Abdeckhaube des Behälters) gemessen. Bei den ersten
beiden Dreiergruppen gab es jeweils einen kurzen Stopp (für ca. 160 bzw. für ca. 120 Sekunden),
in denen der erste Waggon etwa in Höhe des Messgerätes stehen blieb.

Die Messergebnisse lagen für die Dreiergruppen im Bereich von 3,0 bis 3,2 IPS und für die
Zweiergruppe bei 2,1 IPS. Umgerechnet nach derzeit gültiger deutscher Strahlenschutzverordnung
entspricht das einer Neutronen-Dosisleistung von etwa 4,5 bis 4,8 mSv/h für die Dreiergruppen
und von etwa 3,15 mSv/h für die Zweiergruppe.

Die Messwerte sind im Anhang zusammengestellt.

4. Diskussion der Ergebnisse

4.1 Vergleich mit der Neutronen-Hintergrundstrahlung
Die gemessene Neutronen-Strahlung (in IPS=Impulse pro Sekunde) erhöhte sich während des
Vorbeifahrens einer Dreiergruppe von Behältern gegenüber der Neutronen-Hintergrundstrahlung
erheblich. Am gleichen Messort (14 m von den Behältern entfernt) wurden unmittelbar vor Ankunft
des Zugs 0,005 IPS und bei der Vorbeifahrt 3,2 IPS gemessen.

Die Hintergrundstrahlung lag an den Messtagen insgesamt zwischen 0,005 und 0,009 IPS, der
Mittelwert lag unter Berücksichtigung der vom Gerät angegebenen Fehlergrenzen bei 0,0062 -
0,002 IPS. Der entsprechende Mittelwert der vorbeifahrenden Behälter-Dreiergruppe betrug 3,13 -
0,18 IPS.

Im Mittel ist am Messort die Neutronstrahlung während des Vorbeifahrens einer Dreiergruppe
gegenüber der Neutronen-Hintergrundstrahlung um einen Faktor 500 erhöht.

Für diesen Vergleich wurden hier nur die Messungen der Dreiergruppen herangezogen, da diese
das Vorbeifahren des Gesamtzugs besser repräsentieren, als die folgende Zweiergruppe.
Eine Person, die sich in einer Entfernung von 14 m vom vorbeifahrenden Transport-Zug aufhält,
wird eine ähnliche bzw. eine etwas höhere Dosisleistung erhalten, da dann auch die jeweils weiter
entfernt fahrenden Behälter zur Strahlendosis beitragen.

4.2 Vergleich mit den Messungen der Neutronenstrahlung im Jahr 2005
Die während des Transports 2008 gemessene Neutronenstrahlung ist gegenüber der
Neutronenstrahlung während des Transports 2005 deutlich erhöht:

- Im Jahr 2005 lagen die Messwerte der damals vier gemessenen Dreiergruppen zwischen 2,0
und 2,3 IPS, im Mittel bei 2,15 IPS.

- Im Jahr 2008 ergaben sich für die drei Dreiergruppen Messwerte zwischen 3,0 und 3,2 IPS,
der Mittelwert lag bei 3,13 IPS.

- Im Mittel ist die im Jahr 2008 vom Behälter ausgehende Neutronen-Strahlung um 45% höher
als anlässlich während des Transports im November 2005.

Ein relativer Vergleich der Messergebnisse ist zulässig, da bei beiden Messungen eine
Überstimmung hinsichtlich aller wesentlichen Randbedingungen bestand. Die Messungen
erfolgten in beiden Jahren am selben Ort, in der gleichen Entfernung zu den Behältern und mit
demselben Messgerät. Die Messbedingungen waren auch bezüglich der Anordnung der
Behälter (langsame Vorbeifahrt in Dreiergruppen) identisch.

Hinsichtlich einer Abschätzung der Dosisleistung aus Neutronenstrahlung ergeben sich 2008
Werte zwischen 4,5 und 4,8 µSv/h (Mittelwert 4,7 µSv/h). Im Jahr 2005 lagen die Werte
zwischen 3,0 und 3,4 µSv/h (Mittelwert 3,2 µSv/h).

4.3 Einhaltung des verkehrsrechtlichen Grenzwertes in 2 m Abstand
Entsprechend den geltenden Transportvorschriften darf in 2 m Abstand von der Oberfläche des
Transportfahrzeuges eine Dosisleistung von 100 mSv/h nicht überschritten werden. Dieser
Grenzwert gilt für die Summe von Gamma- und Neutronen-Strahlung.

Nur in einer sehr groben Abschätzung könnte anhand der erfolgten Neutronen-Messungen die
Einhaltung dieses Grenzwerts bei den im November 2008 nach Gorleben transportierten Behältern
überprüft werden. Die Abschätzung soll an dieser Stelle nicht erfolgen, es soll lediglich ein grober
Vergleich mit den von offizieller Seite angegebenen Messwerten vorgenommen werden.

In diesem Jahr hat das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) während der Transporte die
Ergebnisse von Messungen, die in Valogne (Frankreich) erfolgten, hinsichtlich der Einhaltung des
Grenzwertes veröffentlicht. Laut dieser Meldung lagen die Gesamtdosisleistungen der Behälter
zwischen 60 und 80 µSv/h. Im Verladebahnhof in Dannenberg wurde die Einhaltung des
Grenzwertes erneut überprüft, allerdings nur stichprobenartig (drei von elf Behältern), die
Messwerte stimmen fast überein.

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) veröffentlichte zusätzlich bereits im
Vorfeld der Transporte die in Valogne gemessenen Werte für die elf Behälter in Abhängigkeit von
der Entfernung bis zu einem Abstand von 20 m in Form einer Grafik. Die in dieser Grafik
dargestellten Messwerte für einen Abstand von 2 m zu den Behältern entsprechen etwa den
Angaben des NMU.

Die von Greenpeace gemessene Neutronen-Dosisleistung einer Behälter-Dreiergruppe in einem
Abstand von 14 m betrug im Mittel etwa 4,7 mSv/h. Die Gesamtdosisleistung aus Gamma- und
Neutronenstrahlung kann daraus auf etwa 5,9 µSv/h abgeschätzt werden. Bei dieser Abschätzung
wurde ein Verhältnis der Neutronen- zur Gammastrahlung von 4 zu 1 angenommen. Es muss
zudem berücksichtigt werden, dass die gemessene Strahlung einer Dreiergruppe von Behältern zu
einer Überschätzung der Dosisleistung eines Behälters führt. Diese Überschätzung kann nicht
genau quantifiziert werden. Hier wird von einer Überschätzung von etwa 10 bis 20% ausgegangen.
Somit kann die Gesamtdosisleistung eines Behälters in 14 m Abstand auf ca. 5 µSv/h abgeschätzt
werden.

In der Grafik der GRS lassen sich in dieser Entfernung in etwa Dosisleistungen in Höhe von 6 bis 8
mSv/h ablesen. Damit ergibt sich eine verhältnismäßig gute Übereinstimmung der Werte. Daraus
ist zu folgern, dass es aufgrund der von Greenpeace durchgeführten Messungen keinen Anhaltspunkt für eine Überschreitung des Grenzwertes bei Berücksichtigung der gültigen
Strahlenschutzverordnung gibt.

Bei der Bewertung der Strahlenbelastung ist allerdings die kontroverse wissenschaftliche
Diskussion über die biologische Wirksamkeit von Neutronenstrahlung zu beachten. Der
Neutronenwichtungsfaktor wird von einigen Wissenschaftlern für zu gering gehalten.

Der Grenzwert würde erreicht bzw. überschritten, wenn für die vom Behälter ausgesandten
Neutronen ein nur geringfügig höherer Wichtungsfaktor anzusetzen wäre. Die deutsche
Strahlenschutzkommission (SSK) berichtet von wissenschaftlichen Ergebnissen, die in die
Richtung höherer Wichtungsfaktoren deuten. Sie kommt bei der Bewertung des Risikos durch
Neutronenstrahlung im Jahr 2000 jedoch insgesamt zu dem Schluss, dass bei Berücksichtigung
des derzeitigen Wissensstandes eine erneute Heraufsetzung der in der Strahlenschutzverordnung
angesetzten Faktoren nicht erforderlich sei. Sie stellt fest, dass sich Unsicherheiten bei diesem
Faktor allenfalls im Bereich von 30 Prozent bewegen.

Bei den im Jahr 2008 festgestellten, höheren Dosisleistungen der Behälter (bis zu 80 µSv/h) und
der damit deutlichen Annäherung an den Grenzwert von 100 µSv/h ist durch eine Korrektur des
Wichtungsfaktors eine – erst nachträglich erkannte – Überschreitung des Grenzwerts denkbar.
Denn falls aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse der Wichtungsfaktor um 30 % auf den
Faktor 20 angehoben werden müsste, was aufgrund der Ausführungen der SSK durchaus denkbar
ist, wäre der Grenzwert bei mindestens einem der transportierten Behälter erreicht bzw. knapp
überschritten.

Die SSK stellte im Jahr 2008 weiterhin fest, dass sie auch künftig prüfen werde, ob neue
Erkenntnisse zu einer Modifikation dieser Bewertung Anlass geben könnten. Ob seit der zitierten
Empfehlung der SSK eine Überprüfung erfolgte und wie gegebenenfalls das Ergebnis war, ist nicht
bekannt.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass ein Trend zu höheren Dosisleistungen aufgrund der
wissenschaftlichen Erkenntnisse zur biologischen Wirksamkeit von Strahlung nicht vertretbar ist.
Die tatsächliche Dosisleistung der Behälter sollte stattdessen deutlich verringert werden. Dies
verlangt auch der Gesetzgeber in Form des Strahlenminimierungsgebotes in der
Strahlenschutzverordnung (StrlSchV):

§6 Vermeidung unnötiger Strahlenexposition und Dosisreduzierung
(1) Wer eine Tätigkeit nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 plant oder ausübt, ist verpflichtet, jede unnötige
Strahlenexposition oder Kontamination von Mensch und Umwelt zu vermeiden.
(2) Wer eine Tätigkeit nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 plant oder ausübt, ist verpflichtet, jede
Strahlenexposition oder Kontamination von Mensch und Umwelt unter Beachtung des Standes
von Wissenschaft und Technik und unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls
auch unterhalb der Grenzwerte so gering wie möglich zu halten.

Anhang: Zusammenstellung der Messergebnisse

1. Nullmessungen (natürlicher Neutronen-Hintergrund)
Die Messungen wurden vom 8. bis 10. November 2008 (mit Ausnahme von Messung 4) beim
„Weißen Haus“ in Dannenberg durchgeführt. Das Gerät stand genau wie bei den Messungen der
Behälter auf 1 m Höhe. Messung 4 erfolgte auf der Wiese südlich des Verladekrans, das Gerät
stand dabei in etwa 30 cm Höhe.

Nr.

Datum

Uhrzeit

Messwert

[IPS]

Messdauer

[s]

Messfehler

[%]

Bemerkungen

1

08.11.08

22:41

0,006

1800

39,2

Abend, Nebel, Weißes Haus

2

09.11.08

11:56

0,005

1900

33,3

Tag, bedeckt, Weißes Haus

3

09.11.08

13:07

0,006

1883

28,9

Tag, bedeckt, Weißes Haus

4

09.11.08

14:00

0,007

1800

28,9

Tag, bedeckt, Wiese

5

09.11.08

22:16

0,009

1800

25

Nacht, fast sternklar, Weißes

Haus

6

10.11.08

01:30

0,005

1800

33,3

Nacht, bedeckt, unmittelbar vor Einfahrt der ersten Behälter

2. Messungen bei Vorbeifahrt der Behältergruppen:
Die Messungen erfolgten jeweils während der Vorbeifahrt ab Vorderkante der ersten Abdeckung
bis Hinterkante der dritten bzw. zweiten Abdeckung (letzte Gruppe). Bei den ersten beiden
Messungen kamen die Waggons für etwa zwei Minuten zum Stehen, nachdem der erste am
Messgerät vorbeigefahren war.

Der minimale Abstand der Behälter betrug während der Messungen 14 m.
Die Messungen wurden in 1 m Höhe durchgeführt, um den Einfluss kleiner Unebenheiten sowie
der Streuung im Boden zu reduzieren. Zudem sollten die Messungen in einer für die Menschen
relevanten Höhe durchgeführt werden.

Alle Messungen erfolgten am 10.11.2008.

Nr.

Uhrzeit

Behälter-nummer

Messwert

[IPS]

Messdauer

[s]

Messfehler

[%]

Bemerkungen

 

1

02:09

11/10/9

3,2

208

3,8

Stopp (160 s) des vorderen

Waggons

2

05:36

8/7/6

3,2

160

4,4

Stopp (120 s) des vorderen

Waggons

3

08:15

5/4/3

3,0

43

8,8

Ohne Stopp

4

11:24

2/1

2,1

34

12

Ohne Stopp, Zweiergruppe

( http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/Neutronenmessung2008.pdf )

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 25.11.2008

Verletztenzahlen beim Castortransport deutlich höher

Mit Verwunderung hat die "Sanizentrale" der Demonstranten auf die Verletztenzahlen reagiert, die im Zusammenhang mit der Demonstration und den Aktionen anlässlich des 11. Castortransports nach Gorleben kolportiert wurden. Die Demo-Sanitäterinnen und -sanitäter, 12 Ärzte, 16 Rettungssanitäter und eine Heilpraktikerin - konstatieren zwar auch, dass es im Vergleich zu den Vorjahren weniger Verletzte gab.
Sie ziehen jedoch eine kritischere Bilanz: Es habe 4 Schwerverletzte gegeben, die Diagnose lautete Unterarmfraktur, Kollaps durch Tritt in die Hoden, Schädelprellung und Bauchverletzung durch Pferdehufe und schwere Jochbeinprellung. Rippenprellungen, Platzwunden durch Schlagstockeinsätze, Sehstörungen durch Wasserwerfereinsatz "- rund 250 Demonstranten hätten die Folgen des Polizeieinsatzes in schmerzhafter Erinnerung. Vor allem kritisiert die "Sanizentrale" den Einsatz der Polizeipferde und den Einsatz von Pfefferspray, das sehr bedrohliche allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Bearbeitet am: 25.11.2008/ad
( 25.11.2008 Verletztenzahlen beim Castortransport deutlich höher )

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 10.11.2008

"Return to sender!"

Aus sicherer Quelle erfuhr die BI Umweltschutz,  dass die TN 85 Behälter, die in der Nacht in Dannenberg aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague angeliefert wurden stärker strahlen als zulässig. "Der Konvoi darf nicht auf die Straße," fordert ein BI- Sprecher. Es sei unverantwortlich, dass Polizistinnen und Polizisten wie auch Demonstranten einer solchen Gefahr ausgesetzt werden. "Gibt es überhaupt einen Plan B? Es gibt nur den Weg zurück, return to sender!"

Bearbeitet am: 10.11.2008/ad
( 10.11.2008 "Return to sender!" )

 

07.11.2008: Der Gorleben-CASTOR rollt! - Abfahrt aus Valognes in Frankreich am 07.11.08 um 17:45 Uhr
Der elfte Castor-Transport zum Zwischenlager in Gorleben ist am Freitag nahe der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague gestartet. Der Zug mit elf Atommüllbehältern habe sich um 17.45 Uhr am Bahnhof Valognes in Bewegung gesetzt, sagte Jean-Yvon Landrac von der französischen Anti-Atomkraft-Organisation Sortir du Nucléair. Über Nacht soll der Zug quer durch Nordost-Frankreich fahren, bis er am Samstagnachmittag bei Wörth am Rhein die Grenze zu Deutschland überquert. (Nachrichtenagentur AP)

 

03.11.2008: Tieflader in Dannenberg eingetroffen!

Der Transportzug mit den 11 Tiefladern für die LKWs, mit denen die Castor-Behälter als Straßentransport von Dannenberg nach Gorleben befördert werden sollen, ist heute, am 03.11.08 mit Verspätung in Dannenberg eingetroffen.

In einem Posting auf Indymedia vom 03.11.08 um 15:16 Uhr wird dazu unter dem Titel "Blockadeaktion in Hitzacker (Tieflader)" berichtet:
"Am heutigen Montag sollten die elf Tieflader für den Straßentransport über die Gleise nach Dannenberg gebracht werden.
Der Zug erreichte um 09:15 Uhr in Lüneburg. Und sollte um 10 Uhr den Verladekran in Dannenberg erreichen,da kam er aber mit einer Stunde verspätung an.
Grund dafür war eine Blockadeaktion von rund 100 Atomkraftgegnern am Bahngleis bei Hitzacker.Die rund 100 Castorgegner versammelt sich am Bahngleis (mit Transparent).
Die Polizei war sehr überfordert und musste erstmal verstärkung ran bekommen.Das dauert gut eine halbe Stunde bis sie genügend Polizeikräfte zusammen hatten.Es wurde drei mal aufgefordert das Gleisbett zu verlassen.
Drei Personen kamen dieser Auforderung nicht nach ,sie wurden vom Gleis abgeführt und sie wurden darauf hin an der Strasse von gut 7 Polizisten eingekesselt und nach Personalien abgefragt.
Der Zug musste deswegen langsamer fahren und musste soger kurz in Leitstade halten."

 

01.11.2008: Personenzugverkehr nach Dannenberg zwischen dem 07.11. und 12.11.08 eingestellt

"Wegen des bevorstehenden Atommüll-Transports nach Gorleben stellt die Bahn den Personenverkehr vom 7. November an auf der Strecke von Lüneburg nach Dannenberg ein", wird am 01.11.08 von der taz gemeldet. "Bis einschließlich 12. November werden auf der Route ersatzweise Busse eingesetzt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Atommüll-Transporte ins Wendland rollen von Lüneburg bis Dannenberg 50 Kilometer auf der Schiene. Dort werden die Behälter dann mit einem speziellen Verladekran auf Lastwagen umgesetzt und legen die letzten 20 Kilometer bis zum Zwischenlager Gorleben auf der Straße zurück. "  

 

30.10.2008: Abfahrt des Gorleben-CASTOR wird am Freitag, dem 07.11.08, aus Valognes in Frankreich erwartet!

Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise haben inzwischen den voraussichtlichen 'Fahrplan' für den Gorleben-Transport bekannt gegeben. - Gültig ist dieser natürlich nur, wenn der CASTOR auch planmäßig verläuft und nicht unterwegs aufgehalten wird...

=> Abfahrt aus Valognes  in Frankreich: Freitag, 07.11.08, um 18:29 Uhr
=> Ankunft in Lauterbourg  in Frankreich: Sonnabend, 08.11.08, um 14:32 Uhr
=
> Ankunft in Wörth am Rhein: Sonnabend, 08.11.08, um 15:00 Uhr

Daraus resultiert folgender näherungsweise Fahrplan im Bundesgebiet:

=> Ankunft in Hannover: Sonntag, 09.11.08, früher morgen
=> Ankunft Lüneburg: Sonntag, 09.11.08, morgens bis vormittags
=> Ankunft Dannenberg: Sonntag, 09.11.08, später Nachmittag
=> Straßentransport Dannenberg - Gorleben: evtl. bereits in der Nacht von Sonntag, 09.11. auf Montag, 10.11.08, oder erst am frühen Morgen am Montag, 10.11.08
 

 

25.10.2008: Allgemeinverfügung über eine räumliche und zeitliche Beschränkung des Versammlungsrechts innerhalb eines Korridors für den Castor-Transport

Die Polizeidirektion Lüneburg veröffentlichte am heutigen Tage die Allgemeinverfügung über eine räumliche und zeitliche Beschränkung des Versammlungsrechts innerhalb eines Korridors für den Castor-Transport. Demnach sind Versammlungen in einem bestimmten Korridor links und rechts der Transportstrecke zwischen dem 08.11. und 18.11. verboten:

Amtliche Bekanntmachung der Polizeidirektion Lüneburg

Allgemeinverfügung über eine räumliche und zeitliche Beschränkung des Versammlungsrechts innerhalb eines Korridors für den Castor-Transport

Innerhalb des nachfolgend dargestellten Transportkorridors wird das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit eingeschränkt:
I. Unangemeldete öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge (so genannte Spontanversammlungen) werden für den Zeitraum vom 08.11.2008, 00.00 Uhr, bis zum 18.11.2008, 24.00 Uhr, in dem unter IV dargestellten Korridor untersagt.
II. Alle öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge werden für den Zeitraum vom 09.11.2008, 00.00 Uhr, bis zum 18.11.2008, 24.00 Uhr, in dem unter IV dargestellten Korridor untersagt.
III. Die Verbote zu I und II treten spätestens außer Kraft, sobald der Castor-Transport vollständig in das umzäunte Gelände des Zwischenlagers eingefahren ist. Im Übrigen wird die Ordnungsbehörde unverzüglich räumlich bestimmte Streckenabschnitte freigeben, wenn diese nicht mehr für den Transport benötigt werden.
IV.  Die Untersagungen beschränken sich auf folgende räumliche Bereiche:

a)    Die Eisenbahnstrecke Lüneburg - Dannenberg einschließlich eines Bereiches von 50 m beiderseits aller Gleisanlagen im Stadtgebiet von Lüneburg, die drei von der Dahlenburger und Bleckeder Landstraße abzweigenden Zufahrten zum Bahnhof, einschließlich des Platzes zwischen Ost- und Westbahnhof (Bahnhofstraße), einschließlich des Bahnhofs-bereiches; 50 m beiderseits der Bahnstrecke von Lüneburg nach Dannenberg einschließlich aller höhengleichen Bahnübergänge und der gesamten Brückenbauwerke der Strecke sowie einer in den Anhängen 1 und 2 näher bezeichneten Fläche um den Zaun der Umladestation Dannenberg.
b)    Die Transportstrecke Dannenberg - Gusborn - Gorleben, einschließlich eines Bereiches 50 m beiderseits der Transportstrecke, einschließlich 500 m im Radius um den Eingang des Zwischenlagers.
c)      Die Transportstrecke Dannenberg - Quickborn - Langendorf - Gorleben, einschließlich der Verbindungsstraßen von Quickborn und Kacherien nach Gusborn und eines Bereiches von 50 m beiderseits der Transportstrecke, einschließlich 500 m im Radius um den Eingang des Zwischenlagers.
( www.polizei.niedersachsen.de/castor/ )

 

09.07.2008: Nächster Castor-Transport nach Gorleben in der zweiten Novemberwoche?

"Der nächste Castor-Transport mit hoch radioaktivem Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague soll nach Angaben von Atomkraftgegnern in der zweiten Novemberwoche nach Gorleben rollen. Der Zug mit elf Castorbehältern werde am Abend des 8. November im französischen Verladebahnhof Valognes starten und solle voraussichtlich bereits einen Tag später in Dannenberg eintreffen, teilte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Mittwoch mit.
Der Straßentransport von Dannenberg ins Zwischenlager Gorleben soll am 10. November stattfinden. Die Initiative beruft sich auf Informationen aus Frankreich. In der Vergangenheit hatten die Atomkraftgegner die Transporttermine immer richtig vorhergesagt. Vom Innenministerium in Hannover und von der Polizei gibt es dafür grundsätzlich keine Bestätigung.
Gleichzeitig verlangte die Initiative die Absage des Transports. Die Castorbehälter französischer Bauart vom Typ TN 85 seien bislang lediglich in Modellversuchen Fall- und Feuertests unterzogen worden, sagte ein Sprecher. Im Jahr 2010 soll kein Castortransport stattfinden, da es Verzögerungen bei der Prüfung der deutschen Behälter vom Typ HAW 28 M gab.
Die Entwicklung neuer Container war nötig geworden, weil der noch zu transportierende Atommüll aus La Hague wegen des stärkeren Abbrands der Brennstäbe heißer ist und stärker strahlt als die bisher angelieferten Abfälle.
Insgesamt stehen aus La Hague noch drei Atommülltransporte nach Gorleben mit jeweils elf Castorbehältern an. Anschließend sollen noch 21 Behälter aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield in den Kreis Lüchow-Dannenberg gebracht werden. Bislang stehen im Gorlebener Zwischenlager 80 Castoren mit hoch radioaktivem Atommüll. Der Gorlebener Salzstock gilt als wahrscheinlicher Standort für ein Endlager für stark strahlende Abfälle." (Nachrichtenagentur ddp, 09.07.08)

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 01.05.2008

Castor: Sicherheitsgeheimhaltung beenden

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) verlangt zum heute vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigten Transport von 11 Castoren nach Gorleben die Offenlegung sämtlicher Genehmigungsgrundlagen. "Es darf nicht sein, dass die Bevölkerung hohen Gefahren ausgesetzt wird, Sicherheitsnachweise aber geheim gehalten werden", so ein BI-Sprecher.
Nach den bekannt gewordenen Schönrechnungen der Sicherheit des neu entwickelten deutschen Behälters Castor HAW 28 M, müssen nun öffentlich nachvollziehbar alle Fakten zum soeben genehmigten französischen Modell TN 85 auf den Tisch.
"Konkret wollen wir wissen, ob und welche Fall- und Brandtests gemacht wurden, oder ob wieder nur fragwürdige Rechenmodelle Genehmigungsgrundlage waren", fasst der BI-Sprecher zusammen. "Die Geheimhaltung behindert unsere Klagerechte, die Transporte gehören sofort eingestellt".

Bearbeitet am: 01.05.2008/ad

( 01.05.2008 Castor- Sicherheitsgeheimhaltung beenden )

 

30.04.08: taz - "Die Castor-Probleme zeigen, dass Atomkraft keine Zukunft mehr hat"

Die taz am 30.04.08 in einem Kommentar: "Auf die Unterstützung der Atomindustrie können sich die Atomkraftgegner weiterhin verlassen: Während auf politischer Ebene derzeit massiver Druck gemacht wird, die AKWs länger laufen zu lassen, beweisen die Konzerne ihre Unfähigkeit und Dreistigkeit in einem Ausmaß, das schwer zu glauben ist.
Weil der Atommüll stärker strahlt als früher, sind für Transport und Lagerung neue Castor-Behälter nötig. Doch die zuständige Gesellschaft für Nuklear-Service, ein Tochterunternehmen der vier deutschen Energieriesen, hat nicht nur auf Sicherheitstests mit den Originalbehältern verzichtet und setzt stattdessen auf verkleinerte Modelle. Sondern sie hat die Sicherheit ihrer Behälter auch mit willkürlich gewählten Parametern schöngerechnet. Dieser Versuch, die Behörden auszutricksen, bestärkt all jene, die vermuten, dass den Konzernen im Zweifelsfall die Rendite wichtiger ist als die Sicherheit.
Ob die Zwischenfälle in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel, die falschen Dübel in Biblis oder der Wassereinbruch im Endlager Asse: Alle diese Fälle demonstrieren - ebenso wie die nun bekannt gewordenen Castor-Probleme - nicht nur die mangelnde Beherrschbarkeit der Atomtechnik, sondern ebenso die mangelnde Zuverlässigkeit der Betreiber.
Kurzfristig hat die Politik darauf angemessen reagiert, indem sie den für 2009 geplanten Castor-Transport ausgesetzt hat. Doch reicht dieser Schritt nicht aus. Vielmehr stellt sich die Frage, ob ein Unternehmen, das Behörden falsche oder unvollständige Angaben über höchst sensible Sicherheitsfragen liefert, zuverlässig genug ist, um Atomtransporte durchzuführen.
Langfristig lässt sich das Atommüll-Problem aber auch mit scharfen Vorgaben und strenger Aufsicht nicht lösen. Bis heute gibt es kein Endlager für hochradioaktiven Müll. Die Konsequenz kann nur lauten, die Produktion dieses Gefahrguts so schnell wie möglich einzustellen, indem die Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Statt über längere Laufzeiten muss über kürzere diskutiert werden. Dafür hat die Atomwirtschaft gute Argumente geliefert." (Kommentar von Malte Kreutzfeld, taz, 30.04.08)

 

30.04.2008: BfS erteilt Transportgenehmigung für neuen Gorleben-CASTOR

Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt in der Pressemitteilung 006 unter dem Titel "Erstmals französischer Behältertyp im Einsatz - BfS genehmigt weiteren Rücktransport von radioaktiven Abfällen aus Frankreich" am 30.04.08 bekannt: "Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat heute [30.04.08] einen weiteren Rücktransport von hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich nach Deutschland genehmigt. Wie ein Sprecher der Behörde in Salzgitter mitteilte, hat die Nuclear Cargo + Service GmbH in Hanau die Erlaubnis bekommen, elf französische Transportbehälter des Typs TN85 von der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague zum Transportbehälterlager nach Gorleben in Niedersachsen zu transportieren."
"Das BfS hatte die Genehmigung erteilt, nachdem die Sicherheitsvoraussetzungen nach § 4 Atomgesetz (AtG) festgestellt worden waren. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hatte für die Zulassung des Behälters eine thermische und mechanische Prüfung der Transportbehälter vorgenommen. Durch Auflagen in der Transportgenehmigung wird sichergestellt, dass die international festgelegten Grenzwerte für radioaktive Kontaminationen an der Oberfläche der Transportbehälter eingehalten werden. Dazu wurden wie bislang Maßnahmen zur Kontaminationsvermeidung und -kontrolle festgelegt, sowie eine Transport-Dokumentation und exakte Meldepflichten." Das BfS teilt zu der Transportgenehmigung mit: "Die Genehmigung ist bis zum 31.12.2008 befristet. Wann das Transportunternehmen die elf Behälter nach Gorleben bringt, entscheidet die Firma selbst. Den konkreten Transporttermin muss die Nuclear Cargo + Service GmbH nach Auflagen des BfS mit den Innenministerien der Bundesländer abstimmen, die von dem Transport betroffen sind."
Das BfS räumt in der Pressemitteilung ein: "Die Glaskokillen, die in diesem Jahr transportiert werden, haben eine höhere Strahlung und entwickeln deshalb mehr Wärme. Deshalb war es notwendig, einen neuen Transportbehältertyp einzusetzen. Statt des bislang benutzten deutschen Castor-Behälters HAW 20/28 CG kommt jetzt der Behältertyp TN85 der französischen Firma TN International zum Einsatz. Er ist speziell für den Transport dieser Glaskokillen nach Deutschland konstruiert worden. Die Prüfungen des BfS haben ergeben, dass auch dieser Behälter in der Lage ist, die Grenzwerte des Gefahrgutrechts einzuhalten. Damit ist gewährleistet, dass die erhöhte Wärmeleistung sicher abgeführt werden kann. Trotz der höheren Strahlung der Glaskokillen wird dieselbe Dosisleistung an der Behälteroberfläche erreicht, wie bei den bisher eingesetzten deutschen Castorbehältern", wird vom BfS versichert. "Auch mit dem TN85 werden jeweils 28 Glaskokillen transportiert. Er entspricht denselben gesetzlichen Vorgaben wie die Castor-Behälter. Der TN85 ist für eine maximale Wärmeleistung von 56 Kilowatt genehmigt."
"Die deutsche kernkraftwerksbetreibende Industrie muss insgesamt 108 Behälter mit jeweils 28 hochaktiven Glaskokillen aus Frankreich zurücknehmen. Seit 1996 sind bislang 75 Behälter nach Gorleben transportiert worden. Weitere 33 werden folgen. Dieses Jahr ist der Transport von elf Behältern geplant." Vom BfS wird bestätigt: "Ein für 2009 geplanter Transport mit dem deutschen Behältertyp CASTOR HAW 28M ist abgesagt worden, nachdem die erforderlichen Sicherheitsnachweise von der Herstellerfirma nicht zeitgerecht erstellt werden können. Die Abfälle werden in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Glaskokillen gegossen. Seit 1. Juli 2005 dürfen keine abgebrannten Brennelemente mehr zur Wiederaufarbeitung ins Ausland transportiert werden."
 

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 29.04.2008

Castor - Sicherheitsprobleme offen legen

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) fordert, technische Probleme bei weiteren Castortransporten in die oberirdische Gorlebener Zwischenlagerhalle offen zu legen und realistische Testreihen durchzuführen. Wie die Süddeutsche Zeitung (29.04.05) berichtete, hat es im Zulassungsverfahren für einen neuen Castorbehälter Unstimmigkeiten gegeben. Demnach beklagt die Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) in einem Schreiben an die Castor- Hersteller bereits im Dezember letzten Jahres "Defizite des Antragstellers bei grundlegenden Fragestellungen".
Die BI weist seit Jahren darauf hin, dass die Sicherheit der Behälter mit hochgefährlichem Atommüll ohne realistische Testreihen lediglich mit Rechenmodellen behauptet wird. "Es ist nicht nachvollziehbar, wie Ämter, Genehmigungsbehörden und Politik ihre Schutzpflicht gegenüber der betroffenen Bevölkerung vernachlässigen", beklagt ein BI-Sprecher.
So erklärten im Februar 2005 zuständige Experten des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) vor dem Rat der Stadt Dannenberg, dass wirkliche Tests gemäß ihrer Interpretation der Vorschriften der Internationalen Atomenergiekommission (IAEA) nicht erforderlich seien. Für die Zulassung reichten auch Berechnungen aus, die sich auf Tests mit ähnlichen Behältern oder Modellen beziehen, die in den 70er und 80er Jahren vorgenommen wurden. Das Amt habe diese Berechnungen auch nicht selbst durchgeführt oder überprüft. Das sei Aufgabe der von den Strahlenschützern beauftragten BAM. Welche Berechnungen diese im Einzelnen vornahm, und wie weit diese sich auf Daten der Behälter-Hersteller berufen, könnten sie nicht beurteilen. Reale Tests wie beispielsweise Fall- und Brandversuche, lehnt das BfS aus Kostengründen ab.
"Angesichts der mehr als 30 Millionen Euro an Polizeikosten, die regelmäßig zur Durchsetzung der Transporte ausgegeben werden, ist dieses Kostenargument haarsträubend", kommentiert ein BI-Sprecher. "Die Sicherheit der Bevölkerung muss im Vordergrund stehen, nicht Finanzinteressen der Atomindustrie". Die BI kündigt Proteste gegen weitere Transporte an, die einen "unnötigen Sachzwang auf ein Endlager im untauglichen Gorlebener Salzstock" verursachen

Bearbeitet am: 29.04.2008/ad
( 29.04.2008 Castor - Sicherheitsprobleme offen legen )
 

 

29.04.2008: Gorleben-CASTOR 2008 wird demnächst vom BfS genehmigt!

Von der Nachrichtenagentur AP wurde am 29.04.08 um 15:10 Uhr gemeldet: "Aus Mangel an geeigneten deutschen Behältern wird ein 2009 geplanter Castor-Transport in das Zwischenlager Gorleben verschoben. Die Lieferung hochradioaktiver Abfälle aus Frankreich werde ein Jahr später stattfinden, erklärte das Bundesamt für Strahlenschutz am Dienstag in Salzgitter und bestätigte einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung». Im Herbst dieses Jahres werde zunächst in französischen Behältern Atommüll nach Gorleben gebracht."
"Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) sollten bei dem 2009 geplanten Transport neue deutsche Behältertypen zum Einsatz kommen. Dies sei notwendig, weil die zum Transport vorgesehenen Abfälle inzwischen heißer seien, sagte BfS-Sprecher Werner Nording. Die Gesellschaft für Nuklear-Service habe als Hersteller zwar die Zulassung der neuen Behälter beantragt. Die notwendigen Sicherheitsunterlagen habe sie aber nicht rechtzeitig beigebracht. Die Behälter könnten erst genehmigt werden, wenn ein Zeugnis der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) über thermische und mechanische Eigenschaften vorliege, betonte Nording. Der BAM fehlten aber die Herstellerunterunterlagen, um das Prüfzeugnis zu erteilen. Nach dem Zeitungsbericht hatte die BAM im Dezember in einem Schreiben 'Defizite des Antragstellers bei grundlegenden Fragestellungen' bemängelt."
"Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz sollen noch insgesamt 33 Behälter mit stark Wärme entwickelnden radioaktiven Abfällen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben gebracht werden. Der im Herbst [2008] geplante Transport von elf Atommüllbehältern des französischen Typs TN85 in das Zwischenlager werde demnächst zugelassen, kündigte BfS-Sprecher Nording an."
"Nach der Transportpause im kommenden Jahr [2009] sollten 2010 und 2011 noch jeweils elf Behälter aus deutscher Herstellung in das Zwischenlager [Gorleben] gebracht werden, sagte Nording. Überlegungen, auch den 2009 geplanten Transport mit französischen Behältern durchzuführen, habe man wieder fallen gelassen. Jeder Transport habe durch die Herstellung und das Beladen der Behälter einen langen zeitlichen Vorlauf."
"Atomkraftgegner aus der Region um Gorleben forderten unterdessen, die technischen Probleme mit den Behältern offen zu legen", wird von der Nachrichtenagentur AP weiter berichtet. "Die Sicherheit der Castor-Behälter werde seit Jahren nur auf Grundlage von Rechenmodellen behauptet und nicht mit tatsächlichen Tests überprüft, bemängelte die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. Auch das BFS habe reale Tests wie Brand- und Fallversuche aus Kostengründen abgelehnt." ... "Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßte die Absage des 2009 geplanten Transports. Bei den Atommülltransporten müsse sich endlich vernünftiges Denken durchsetzen, sagte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Da unklar sei, wo ein Endlager eingerichtet werde, dürfe man nicht weiter Atommüll quer durch Europa verschieben."

Von der Nachrichtenagentur ddp ist dazu am 29.04.08 um 16:11 Uhr ergänzend gemeldet worden: "Der Sprecher der Anti-Atomkraft-Initiative X-tausendmal, Jochen Stay, forderte, der Gesellschaft für Nuklearservice und ihrer Tochtergesellschaft Brennelementlagergesellschaft Gorleben die Genehmigung für Transporte und Lagerung zu entziehen. Die im Atomgesetz als Bedingung genannte Zuverlässigkeit liege nicht mehr vor, sagte Stay in Gorleben."

In der Kölnischen Rundschau wurde am 29.04.08 unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa bekannt gegeben: "... 2008 soll aber wie geplant Atommüll ins Zwischenlager Gorleben rollen. Die Genehmigung für die Fahrt der Behälter des französischen Typs wird nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz in den kommenden Tagen erwartet. Die Transporte des hoch radioaktiven Atommülls werden seit vielen Jahren von Protesten und einem hohem Polizeiaufgebot im Wendland begleitet. Die Transporte nach Gorleben werden nach 2008 erst 2010 wieder aufgenommen, weil es Verzögerungen sowohl wegen angeblicher verkehrsrechtlicher Mängel des neuen Castor-Behälters HAW 28 M als auch wegen Bauarbeiten in der Anlage in La Hague gibt, wie das Bundesumweltministerium erklärte. 2010 und 2011 sind dann mit jeweils 11 Behältern der neuen Bauart die letzten Transporte aus La Hague vorgesehen. ..."

 

28.04.2008: Keine Genehmigung für neuen Atommüll-Behältertyp CASTOR HAW28M - Bund stoppt Castor-Transport nach Gorleben für 2009

"Im kommenden Jahr [2009] wird der Castor-Transport aus dem französischen La Hague in das Zwischenlager Gorleben ausfallen. Eine deutsch-französische Regierungskommission habe empfohlen, den geplanten Atommüll-Transport auszusetzen, erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus Regierungskreisen." Dies ist von der Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de) am 28.04.08 in einem Artikel unter der Schlagzeile "Keine Genehmigung für Behälter - Bund stoppt Castor-Transporte" zusammenfassend einleitend berichtet worden.

"Ursprünglich", so die Süddeutsche Zeitung in dem Bericht, "sollte 2009 der vorletzte Transport hochradioaktiven Mülls aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague stattfinden. Dieser Zeitplan sei nun nicht mehr zu halten, hieß es in Berlin. Stattdessen soll nun auch 2011 ein Transport rollen."
Von der Süddeutschen Zeitung wird dazu näher ausgeführt: "Zuvor war bekannt geworden, dass sich die Genehmigung eines neuen Castor-Behälters stärker verschieben wird als bislang angenommen. Der Castor vom Typ HAW 28 M wird derzeit in der Bundesanstalt für Materialforschung auf seine Zuverlässigkeit hin überprüft. Diese Prüfung werde frühestens im September beendet sein."
"Offenbar hat es im Zulassungsverfahren für den deutschen Castor erhebliche Unstimmigkeiten gegeben. In einem Schreiben an die Castor-Hersteller, die Gesellschaft für Nuklear-Sicherheit (GNS), aus dem vergangenen Dezember beklagt die Bundesanstalt [Bundesanstalt für Materialforschung] 'Defizite des Antragstellers bei grundlegenden Fragestellungen'", so der Wortlaut der Süddeutschen Zeitung. "Diese Defizite seien 'eine der wesentlichen Ursachen für die zeitlichen Verzögerungen' gewesen, hieß es. Auch seien Modelle so verändert worden, dass sie bestimmte Ergebnisse brächten. Die Sicherheit des Castors wird unter anderem anhand komplizierter Berechnungen überprüft. Sie sollen das Verhalten des Materials bei Unfällen simulieren."
"In der Vergangenheit war die Prüfung der Castoren regelmäßig auf Kritik gestoßen. Die Vorgaben seien zu lasch, um ernsthafte Risiken bei einem Unfall auszuschließen, hieß es aus dem Lager der Kernkraftgegner. Die GNS betonte am Montag, dass sich allein die Berechnungen verzögerten. Es gebe aber keinerlei Hinweise, dass es grundsätzliche Bedenken an der Sicherheit des Behälters gebe, sagte ein Sprecher", gegenüber der Süddeutschen Zeitung beschwichtigend.
"Die Bundesanstalt [Bundesanstalt für Materialforschung] selbst wollte sich dazu nicht äußern", wird in dem Artikel der Süddeutschen Zeitung mitgeteilt. "Allerdings braucht der Castor noch eine weitere Genehmigung durch das Bundesamt für Strahlenschutz; erst mit deren Erlaubnis darf der neue Typ tatsächlich eingesetzt werden. Beim Strahlenschutzamt hieß es, ein entsprechender Antrag liege zwar vor, werde aber noch geprüft."
"Ursprünglich", so die Süddeutsche Zeitung in ihrem Bericht, "hätte der Castor weit früher genehmigt sein sollen. Zuletzt war die GNS von einer Zulassung noch im Sommer ausgegangen. Die GNS ist eine gemeinsame Tochter der deutschen Kernkraft-Betreiber Eon, RWE, Vattenfall und EnBW. Ein neuer Behälter-Typ war nötig geworden, weil die Temperaturen des Atommülls mittlerweile höher sind als noch vor Jahren. Der deutsche Castor war für den Transport 2009 fest bestellt und wird bereits angefertigt."
"Zu den Schwierigkeiten bei der Genehmigung des Castors gesellen sich Bauarbeiten in der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague. Dadurch kann zwischen November und April kein Atommüll verladen werden - was einen Aufschub bis ans Jahresende bedeutet. Denn allein die Befüllung der Behälter mit jeweils 28 hochradioaktiven Glasgefäßen nimmt mehr als ein halbes Jahr in Anspruch", wird in dem Bericht der Süddeutschen Zeitung ausgesagt.
"Daher habe eine Kommission deutscher und französischer Beamter vergangene Woche beschlossen, auf den für 2009 geplanten Transport zu verzichten, hieß es aus Regierungskreisen", laut des Artikels der Süddeutschen Zeitung. "Ob durch den Aufschub weitere Kosten für die deutschen Kernkraftbetreiber entstehen, blieb zunächst unklar."
In dem Artikel der Süddeutschen Zeitung wird weiter mitgeteilt: "Die Castor-Transporte umfassen meist ein Dutzend Transportbehälter. Nächstes Jahr hätten elf weitere von La Hague nach Gorleben transportiert werden sollen. In den vergangenen sieben Jahren sind 80 Behälter so in das niedersächsischen Zwischenlager gebracht worden, die Ladung für 33 weitere wartet noch in La Hague auf den Transport."
Von der Süddeutschen Zeitung wird bestätigt: "Zumindest in diesem Jahr [2008] soll es aber einen Transport [aus La Hague nach Gorleben] geben, allerdings nicht mit einem Castor-Behälter der deutschen GNS, sondern mit dem französischen Konkurrenzprodukt TN 85. Dieser Behälter ist bereits genehmigt und soll den Transport in diesem November übernehmen, den vorerst letzten Atommüll-Transport. Eine Genehmigung dafür werde demnächst ergehen, hieß es beim Bundesamt für Strahlenschutz".

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 31.03.2008

Atomreaktoren: Fünf Jahre Haft für Gutachten -  Veröffentlichung?

Bürgerinitiative solidarisch mit kriminalisiertem französischen Atomkraftgegner

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) ist empört über die Androhung von hohen Strafen gegen den französischen Atomkraftgegner Stephane Lhomme wegen Verbreitung eines kritischen Gutachtens zu Flugzeugabstürzen auf Atomkraftwerke.

Anmerkung der Castor-Nix-Da Redaktion:  
Hier der Link auf die französische Seite.    Télécharger le dossier "Confidentiel défense"

Hintergrund: Der Sprecher des französischen Antiatom-Netzwerks „Reseau Sortir du Nucleaire“ (Ausstieg aus der Atomenergie) hatte ein geheimes Gutachten veröffentlicht. Im Gegensatz zu Aussagen der französischen Behörden bestätigt dies, dass Atomreaktoren vom Typ EPR dem Absturz eines Linienflugzeugs nicht standhalten. Dieser von Siemens mitentwickelte neue Reaktortyp ist im finnischen Olkiluoto bereits im Bau und in Frankreich unweit der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague geplant. Nach zehn Stunden Ingewahrsamnahme und Verhör durch den Geheimdienst DST wurde Lhomme letzte Woche mit der Androhung von fünf Jahren Gefängnis und Zahlung von 75.000 Euro wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die BI ist seit Jahren Mitglied im französischen Netzwerk mit über 650 Umweltinitiativen und entsendet Delegierte zu den Jahreshauptversammlungen. Die Mitgliederversammlung der BI, die am 29. März im wendländischen Trebel tagte, erklärt sich solidarisch mit Stephane Lhomme und kündigt an, das Gutachten auch in Deutschland der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
„Die Affäre um die Geheimhaltung brisanter öffentlicher Sicherheitsbelange zeigt beschämend die Gradwanderung zwischen Atomkraftnutzung und demokratischer Rechte mündiger Bürger“, fasst der BI-Sprecher zusammen. „Statt unseren Freund und Mitstreiter Stephane Lhomme zu kriminalisieren, sollte die öffentlich nachvollziehbare kritische Auseinandersetzung mit den riskanten Fakten der Atomenergienutzung betrieben werden.“ Die BI-Mitgliederversammlung fordert die französische Regierung auf Sorge zu tragen, dass die Ermittlungen gegen Lhomme eingestellt werden.

Bearbeitet am: 01.04.2008/ad

( 31.03.2008 Atomreaktoren- Fünf Jahre Haft für Gutachten -  Veröffentlichung- )

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 05.09.2007

Castortransport mehrfach von Atomkraftgegnern gestoppt

BI fordert die sofortige Aufgabe des Standorts Gorleben

Der Test-Transport eines neuen Castor-Behältertyps nach Gorleben wurde am vormittags mehrfach von Atomkraftgegnern gestoppt und hat inzwischen über zwei Stunden Verspätung. Gegen 8 Uhr morgens musste der Zug in Lüneburg zwei Stunden stehen bleiben, weil sich eine Atomkraftgegnerin auf das Dach abgeseilt hatte. Unterstützt wurde sie dabei durch eine Sitzblockade auf dem Gleisbett von 15 weiteren Anti-Atom-Aktivisten. Auch auf dem Gleis vor dem Castor- Verladekran in Dannenberg, an dem sich trotz kurzem Informationsvorlauf 80 Menschen versammelt hatten, kam es zu einer Sitzblockade. An der Straßentransportstrecke ist aktuell eine Gruppe von Demonstranten von der Polizei eingekesselt worden.
Der von der Gesellschaft für Nuklearservice in Mülheim/Ruhr gefertigte 115 Tonnen schwere neue Behältertyp Castor HAW 28M soll dort zu Genehmigungszwecken getestet werden. Besonders brisant und gefährlich an dem neuen Behälter ist die Dimensionierung auf von bisher 45 KW auf nun 56 Kilowatt Wärmeleistung. Durch Abbranderhöhung der Brennelemente in den AKW werden zukünftige Transporte nach Gorleben entsprechend heißer. Dabei enthält ein Castor-Behälter das radioaktive Potential von 20 % des Tschernobyl-Fallouts.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg fordert den Standort Gorleben sofort zu schließen. „Jede Vorbereitung erneuter Transporte nach Gorleben übt einen überflüssigen Sachzwang auf den untauglichen Gorlebener Salzstock als Endlager aus“, erläutert der BI-Sprecher. „Es ist absurd und extrem gefährlich weitere Transporte nach Gorleben mit Polizeigewalt durchzusetzen, denn gleichzeitig ist über das Endlager ein Baustopp verhängt (Moratorium) und seitens der Politik immer wieder eine angebliche alternative Endlagersuche im Gespräch. Dieser verantwortungslose Irrsinn darf nicht weiter auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden.“

Bearbeitet am: 05.09.2007/ad

( 05.09.2007 Castortransport mehrfach von Atomkraftgegnern gestoppt )

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 05.09.2007

Probe-Castortransport nach Gorleben unterwegs

Bürgerinitiative kündigt Proteste an der Transportstrecke an

Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) ist gestern Nachmittag ein Probe-Castortransport aus dem französischen La Hague nach Gorleben gestartet, der vermutlich früh in Gorleben zu erwarten ist. Der neue unbeladene Atommüll- Behältertyp (CASTOR HAW 28 M) wurde wahrscheinlich in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage auf Belade- und Verladetauglichkeit getestet. Nun soll mit einer genehmigungstechnisch vorgeschriebenen sogenannten Kalthantierung in Gorleben ein Sicherheitsnachweis für Transport, Verladung und weiteren Umgang erbracht werden.
Die wendländische BI kündigt Proteste gegen den Transport an. „Diese Testfahrt bereitet die nächsten Transporte mit hochradioaktivem Atommüll vor“, begründet dies der BI-Sprecher. „Jeder Castortransport in die oberirdische Zwischenlagerhalle erzeugt einen überflüssigen Sachzwang auf den Gorlebener Salzstock als umstrittenen und angeblich noch gar nicht festgelegten Endlagerstandort. Seit den frühen 80er Jahren ist bekannt, dass über dem Salzstock auf über sechs Quadratkilometern ein abschließendes Deckgebirge fehlt und damit hochradioaktive Stoffe zwangsläufig über Wasserwege an die Oberfläche gelangen werden“. Seit inzwischen über 30 Jahren fordert die BI deshalb den Standort Gorleben aufzugeben und keinen weiteren Atommüll mehr zu produzieren.
Hintergrund: Der neue deutsch Behältertyp Castor HAW 28 M sollte ursprünglich bereits 2006 eine verkehrsrechtliche Zulassung bekommen und in diesem Jahr mit heißem Müll nach Gorleben rollen. Dieses Ziel konnte nicht eingehalten werden, Castortransporte in diesem Jahr wurden abgesagt. Die BI vermutet technische Probleme. Stattdessen sollen 2008 zwölf Behälter französischen Typs (TN 85) aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague nach Gorleben rollen. Dieser französische Behältertyp hat im Mai diesen Jahres unter Protesten eine Kalthantierung in Gorleben durchlaufen.
Wegen erhöhten Abbrands der zuletzt aus deutschen Atommeilern nach La Hague gelieferten Brennelemente und der daraus resultierenden höheren Wärmeleistung des Atommülls sollte ein Behälter entwickelt werden. Dieser muss die drastisch höhere Temperatur aushalten und die enorm erhöhte Gamma- und Neutronenstrahlung abschirmen. Die Wärmeleistung erhöht sich von 45 kW um über 20% auf 56 kW. Etwa eine Minute Aufenthalt in 1 m Entfernung eines unabgeschirmten Castorbehälters würde beim Menschen eine tödliche Dosis verursachen. Das Gesamtinventar eines Behälters entspricht etwa 20% der bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzten Strahlung. Die BI bemängelt, dass der exakte Stand der Dinge zum Behälter der Öffentlichkeit bislang trotz Anfragen bei Genehmigungsbehörden verschwiegen wird.

Bearbeitet am: 05.09.2007/ad

( 05.09.2007 Probe-Castortransport nach Gorleben unterwegs )

 

05.09.2007: Erneuter Probe-Castortransport nach Gorleben mehrfach von AtomkraftgegnerInnen gestoppt

"Behindert von Protestaktionen hat am Mittwoch [05.09.07] ein leerer Castorbehälter neuen Typs das Zwischenlager Gorleben erreicht", ist von der Nachrichtenagentur AP am 05.09.07 um 16:01 Uhr gemeldet worden. "Wie die Polizei mittelte, wurde der Zug mit dem Test-Behälter am frühen Morgen von einer Gruppe AKW-Gegner bei Lüneburg blockiert. Eine Aktivistin seilte sich auf den Transport ab. Zu weiteren Blockadeversuchen kam es bei Dannenberg und nahe Gorleben. An den Protesten beteiligten sich mehrere hundert AKW-Gegner."
"Im Zwischenlager Gorleben, das der Behälter am späten Vormittag erreichte, soll der neue Castor 28M für seine Zulassung getestet werden", so die AP-Meldung weiter. "Ein zweiter leerer Behälter französischer Bauart wurde am Mittwoch aus dem Zwischenlager abgeholt und trat die Bahnreise nach Frankreich an."
"Wie der Sprecher der Brennelementlager Gorleben (BLG), Jürgen Auer, sagte, wurde der neue Castor 28 M von der Gesellschaft für Nuklear-Service in Mülheim/Ruhr hergestellt und kann heißere radioaktive Abfälle aufnehmen, als die bislang im Zwischenlager verwendeten Castor-Typen. Vor der Zulassung des neuen Behälters müsse im Zwischenlager dessen Handhabung erprobt werden."
"Der Behälter sei wie die anderen Typen ebenfalls für 28 Glaskokillen mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vorgesehen, dürfe aber statt bislang 42 bis zu 56 Kilowatt Wärme abgeben, sagte Auer. Der neue Castor-Behälter wiege beladen rund 115 Tonnen und solle" laut der AP-Meldung "nach seiner Zulassung erstmals im Jahr 2009 in Gorleben zum Einsatz kommen. Insgesamt seien 2008, 2009 und 2010 noch jeweils drei Transporte aus Frankreich nach Gorleben geplant, bei denen je elf Behälter mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitung angeliefert würden. Bei dem Transport im Herbst 2008 würden französische Behälter des bereits in Gorleben getesteten Typs TN 85 verwendet."

Polizeiinspektion Lüneburg bestätigt Aktionen gegen den Leer-CASTOR

Auf presseportal.de ist am 05.09.07 eine Pressemitteilung der Polizeiinspektion Lüneburg mit dem Titel "POL-LG: Begleitung von zwei leeren Castor-Transportbehältern" ins Netz gestellt worden:
"Am 05.09.07 begleitete die niedersächsische Landespolizei zusammen mit der Bundespolizei den Straßen- und Schienentransport von zwei  leeren Castor-Behältern in die Umladestation nach Dannenberg bzw. in  das Zwischenlager nach Gorleben. Der leere Castor-Transportbehälter aus dem Zwischenlager wurde ab 08.40 Uhr in die Umladestation nach Dannenberg begleitet, wo er gegen 09.25 Uhr eintraf. Dort wurde er auf den Zug verladen und um 13.30 Uhr abtransportiert."
"Es kam während des Straßentransportes zu keinen Zwischenfällen."
"Der zweite Transport verlief auf der Schiene von Lüneburg bis zur Umladestation in Dannenberg und von dort über die Straße ins Zwischenlager nach Gorleben. Auf der Fahrt in die Umladestation kam es auf der Bahnstrecke im Bereich Lüneburg zu einer Protestaktion einer Atomkraftgegnerin, die sich über der Bahnstrecke abgeseilt hatte. Der Zug musste kurzfristig angehalten werden. Nachdem Spezialkräfte der Bundespolizei die Atomkraftgegnerin gesichert hatten, setzte der Zug seine Fahrt fort."
"Im weiteren Verlauf kam es auf der Bahnstrecke zu friedlichen Protestaktionen von Atomkraftgegnern, die aber zu keinen nennenswerten Störungen führten. Um 11.35 Uhr fuhr der Zug mit dem leeren Castor-Transportbehälter in die Umladestation ein."
"Der anschließende Transport des leeren Castor-Transportbehälters von der Umladestation in Dannenberg bis ins Zwischenlager in Gorleben verlief ohne Zwischenfälle."
"In der Nacht zuvor kam es an der Bahnlinie zwischen Lüneburg und Dannenberg zu zwei Zwischenfällen. In Höhe Rohstorf wurden mehrere Unbekannte von einem Zeugen dabei beobachtet, wie sie Gegenstände auf die Schienen legten. Durch Beamte der Bundespolizei wurden mehrere anticastortypische Holzkreuze im Gleisbett gefunden. Die Täter hatten sich bereits entfernt."
"In einem Waldgebiet bei Göhrde brachten mehrere Personen Trassierband quer über dem Gleisbett an. Einer der Täter konnte von Beamten der Bundespolizei festgestellt werden."
"Außerdem wurde von den Beamten der Bundespolizei in der Nacht eine Schrotsäge im Bereich der Schienen gefunden und sichergestellt."

BI Lüchow-Dannenberg: Castortransport mehrfach von Atomkraftgegnern gestoppt

"Der Test-Transport eines neuen Castor-Behältertyps nach Gorleben wurde am vormittags mehrfach von Atomkraftgegnern gestoppt und hat inzwischen über zwei Stunden Verspätung", gibt die BI Lüchow-Dannenberg in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Castortransport mehrfach von Atomkraftgegnern gestoppt - BI fordert die sofortige Aufgabe des Standorts Gorleben" am 05.09.07 bekannt. "Gegen 8 Uhr morgens musste der Zug in Lüneburg zwei Stunden stehen bleiben, weil sich eine Atomkraftgegnerin auf das Dach abgeseilt hatte. Unterstützt wurde sie dabei durch eine Sitzblockade auf dem Gleisbett von 15 weiteren Anti-Atom-Aktivisten. Auch auf dem Gleis vor dem Castor- Verladekran in Dannenberg, an dem sich trotz kurzem Informationsvorlauf 80 Menschen versammelt hatten, kam es zu einer Sitzblockade. An der Straßentransportstrecke ist aktuell eine Gruppe von Demonstranten von der Polizei eingekesselt worden.
Der von der Gesellschaft für Nuklearservice in Mülheim/Ruhr gefertigte 115 Tonnen schwere neue Behältertyp Castor HAW 28M soll dort zu Genehmigungszwecken getestet werden. Besonders brisant und gefährlich an dem neuen Behälter ist die Dimensionierung auf von bisher 45 KW auf nun 56 Kilowatt Wärmeleistung. Durch Abbranderhöhung der Brennelemente in den AKW werden zukünftige Transporte nach Gorleben entsprechend heißer. Dabei enthält ein Castor-Behälter das radioaktive Potential von 20 % des Tschernobyl-Fallouts.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg fordert den Standort Gorleben sofort zu schließen. „Jede Vorbereitung erneuter Transporte nach Gorleben übt einen überflüssigen Sachzwang auf den untauglichen Gorlebener Salzstock als Endlager aus“, erläutert der BI-Sprecher. „Es ist absurd und extrem gefährlich weitere Transporte nach Gorleben mit Polizeigewalt durchzusetzen, denn gleichzeitig ist über das Endlager ein Baustopp verhängt (Moratorium) und seitens der Politik immer wieder eine angebliche alternative Endlagersuche im Gespräch. Dieser verantwortungslose Irrsinn darf nicht weiter auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden.“"

BI Lüchow-Dannenberg: Probe-Castortransport nach Gorleben unterwegs

Die BI Lüchow-Dannenberg hat am 05.09.07 eine Pressemitteilung unter dem Titel "Probe-Castortransport nach Gorleben unterwegs - Bürgerinitiative kündigt Proteste an der Transportstrecke an" herausgegeben. 
"Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) ist gestern Nachmittag ein Probe-Castortransport aus dem französischen La Hague nach Gorleben gestartet, der vermutlich früh in Gorleben zu erwarten ist", teilt die BI Lüchow-Dannenberg mit. "Der neue unbeladene Atommüll- Behältertyp (CASTOR HAW 28 M) wurde wahrscheinlich in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage auf Belade- und Verladetauglichkeit getestet. Nun soll mit einer genehmigungstechnisch vorgeschriebenen sogenannten Kalthantierung in Gorleben ein Sicherheitsnachweis für Transport, Verladung und weiteren Umgang erbracht werden."
"Die wendländische BI kündigt Proteste gegen den Transport an. „Diese Testfahrt bereitet die nächsten Transporte mit hochradioaktivem Atommüll vor“, begründet dies der BI-Sprecher. „Jeder Castortransport in die oberirdische Zwischenlagerhalle erzeugt einen überflüssigen Sachzwang auf den Gorlebener Salzstock als umstrittenen und angeblich noch gar nicht festgelegten Endlagerstandort. Seit den frühen 80er Jahren ist bekannt, dass über dem Salzstock auf über sechs Quadratkilometern ein abschließendes Deckgebirge fehlt und damit hochradioaktive Stoffe zwangsläufig über Wasserwege an die Oberfläche gelangen werden“. Seit inzwischen über 30 Jahren fordert die BI deshalb den Standort Gorleben aufzugeben und keinen weiteren Atommüll mehr zu produzieren.
Hintergrund: Der neue deutsch Behältertyp Castor HAW 28 M sollte ursprünglich bereits 2006 eine verkehrsrechtliche Zulassung bekommen und in diesem Jahr mit heißem Müll nach Gorleben rollen. Dieses Ziel konnte nicht eingehalten werden, Castortransporte in diesem Jahr wurden abgesagt. Die BI vermutet technische Probleme. Stattdessen sollen 2008 zwölf Behälter französischen Typs (TN 85) aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague nach Gorleben rollen. Dieser französische Behältertyp hat im Mai diesen Jahres unter Protesten eine Kalthantierung in Gorleben durchlaufen.
Wegen erhöhten Abbrands der zuletzt aus deutschen Atommeilern nach La Hague gelieferten Brennelemente und der daraus resultierenden höheren Wärmeleistung des Atommülls sollte ein Behälter entwickelt werden. Dieser muss die drastisch höhere Temperatur aushalten und die enorm erhöhte Gamma- und Neutronenstrahlung abschirmen. Die Wärmeleistung erhöht sich von 45 kW um über 20% auf 56 kW. Etwa eine Minute Aufenthalt in 1 m Entfernung eines unabgeschirmten Castorbehälters würde beim Menschen eine tödliche Dosis verursachen. Das Gesamtinventar eines Behälters entspricht etwa 20% der bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzten Strahlung. Die BI bemängelt, dass der exakte Stand der Dinge zum Behälter der Öffentlichkeit bislang trotz Anfragen bei Genehmigungsbehörden verschwiegen wird."

Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) - 06.09.2007

Leerer Castor HAW 28M kam fast problemlos ins Zwischenlager

jg Breese/M. Problemlos nahm der Bahntransport mit dem leeren Castor-Behälter des Typs HAW 28M gestern die letzten Kilometer seines Weges nach Breese in der Marsch: Um 11.39 Uhr rollte der Waggon mit dem Behälter, dessen Handhabung im Zwischenlager in Gorleben erprobt werden soll, durch das Tor zum Verladekran.
Rasch wurde der Castor auf einen Lastwagen verfrachtet, der den Behälter um 13.15 Uhr im Zwischenlager ablieferte. Der Transport auf der Landesstraße zwischen Splietau und Gorleben verlief fast ungestört. Nur einmal trat die Polizei kurz in Aktion, um eine Gruppe von rund 20 Kernkraftgegnern abzudrängen.
Nicht ganz so glatt war der Transport des HAW 28M auf der Bahnstrecke verlaufen: Die Fahrt von seinem Produktionsort Mülheim/Ruhr blieb zwar bis gestern 8 Uhr unbehelligt, doch dann seilte sich bei Lüneburg eine Castor-Gegnerin auf den Zug ab, der daraufhin rund zwei Stunden stehen bleiben musste. Auch eine Sitzblockade durch etwa 15 Atomkraftgegner im Gleisbett gab es bei Lüneburg. Ganz kurz stoppen hieß es unweit Breese: Drei Demonstranten waren aufs Gleis gelaufen, wurden aber ruck, zuck von der Polizei entfernt. Die Zahl der Atomkraftgegner am Verladebahnhof beschränkte sich auf etwa 60 Menschen, darunter ein Grüppchen der Partei »Die Linke». Das Protestieren verlief völlig friedlich. Ein Spruchband wurde ausgerollt, ein paar Sangesfreudige stimmten das alte Lied an, das die Zuhörer auffordert, sich in die Arbeiter-Einheitsfront einzureihen, und ein putziges Hündchen, dem man ein Tuch mit Anti-Castor-Motiv um den Bauch gewickelt hatte, entlockte auch den Polizisten ein Schmunzeln. Fragende Gesichter gab es, als zwei Castor-Bahnwaggons eintrafen und auch zwei Castor-Lastwagen anrollten. Es war doch nur ein Leer-Castor angekündigt worden! Des Rätsels Lösung: Mit dem zweiten Lkw wurde der leere Atommüllbehälter vom Typ TN85, der im Mai nach Gorleben transportiert worden war, von dort zum Kran gebracht - zum Verladen auf den zweiten Bahnwaggon für den Rücktransport.
Der HAW 28M, der nun in Gorleben vor seiner Zulassung von Experten erprobt wird, ist von der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) für Transport und Zwischenlagerung von 28 hochradioaktiven Atommüll-Glaskokillen entwickelt worden. Die künftigen Kokillen wärmer als die bisherigen sein. Deshalb war erst geplant, die bekannten Behälter HAW 20/28 dann nur mit 20 Kokillen zu füllen. Aber der HAW 28M kann mit 28 wärmeren Kokillen bestückt werden, denn er ist, anders als seine Vorgänger, für eine Wärmebelastung bis 56 Kilowatt ausgelegt. »Damit sinkt die Zahl der Behälter und die der Transporte», erläuterte Jürgen Auer, Pressesprecher der Brenn- elementlager Gorleben GmbH. Kritisch blickt die Bürgerinitiative Umweltschutz auf den Behälter: Sie bezeichnet dessen Dimensionierung auf 56 Kilowatt Wärmeleistung als »besonders brisant und gefährlich». Durch Abbranderhöhung der Brennelemente in den Kernkraftwerken würden künftige Transporte entsprechend heißer.
Im Zusammenhang mit dem Transport des leeren Castors meldete die Polizei einige Vorfälle, die sich in der Nacht zu gestern ereignet hatten: An der Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Dannenberg wurde beobachtet, wie mehrere Personen Gegenstände auf die Schienen legten. Beamte der Bundespolizei gingen der Sache nach und fanden »mehrere anticastortypische Holzkreuze» im Gleisbett. In einem Waldgebiet bei Göhrde spannten mehrere Personen Trassenband über das Gleisbett; einer der Täter wurde von der Bundespolizei gestellt. Außerdem entdeckten Beamte der Bundespolizei im Bereich der Schienen eine Schrotsäge.

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 04.07.2007

Probe-Castortransport nach Gorleben

Heißer Atommüll bereits im Frühjahr 2008 nach Gorleben?

Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) soll Anfang nächster Woche ein erneuter Transport mit einem neuen leeren Castorbehältertyp in das oberirdische Zwischenlager in Gorleben stattfinden. Bereits im Mai hielten Atomkraftgegner im Wendland in einer Blitzaktion mehrfach einen Probe-Behälter einen halben Tag lang auf der Transportstrecke auf. Die BI kündigt zum geplanten neuen Transport Proteste an der gesamten Transportstrecke an. Die Proteste richten sich im Kern gegen die Pläne, den Gorlebener Salzstock trotz jahrzehntelanger wissenschaftlicher Warnungen durch die Vorbereitung weiterer Atommüllfuhren als Endlager zu zementieren.
„Castortransporte in die oberirdische Zwischenlagerhalle in Gorleben sind überflüssig und bedeuten eine Vorfestlegung auf den Standort“, fasst der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg zusammen. „Dabei ist seit Jahrzehnten bekannt, dass der Gorlebener Salzstock mit seinem Grundwasserkontakt ein Atommüllklo mit Spülung nach oben wäre. Wir stellen uns gegen diesen unverantwortlichen atomaren Irrsinn quer und verlangen Gorleben endlich stillzulegen und keinen weiteren Atommüll mehr zu produzieren“. Im Lüchower BI-Büro können sich Interessierte in eine Castor-Alarm SMS-Liste eintragen.
Hintergrund: Aufgrund erhöhten Abbrands der in ausländische Wiederaufarbeitungsanlagen transportierten Brennelemente und der daraus resultierenden höheren Wärme des Atommülls müssen Behälter entwickelt werden, die diese Temperaturen aushalten und die enorme Gamma- und Neutronenstrahlung abschirmen können. Die Wärmeleistung erhöht sich von 45 kW auf enorme 56 kW. Etwa eine Minute Aufenthalt in 1 m Entfernung von einem unabgeschirmten Castor würde beim Menschen eine tödliche Dosis verursachen. Das Gesamtinventar eines Behälters entspricht etwa 20% der bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzten Strahlung.
Das Bundesamt für Strahlenschutz erteilte am 23. Mai die 3. Änderungsgenehmigung für das Gorlebener Transportbehälterlager. Diese beinhaltet im Wesentlichen die Zwischenlagerung von hochradioaktiven Glaskokillen aus Wiederaufarbeitungsanlagen (WAA) im französischen Behältertyp „TNTM 85“. Die verkehrsrechtliche Zulassung ist Mitte 2007 zu erwarten. Die Zwischenlagergenehmigung soll im Spätherbst 2007 erfolgen. Von diesem Behältertyp wurden nach BI-Informationen bislang mindestens 3 gebaut, einer ist zur „Kalt-Handhabung“ in Gorleben abgestellt. Die „Kalt-Handhabung“ in der französischen WAA La Hague ist bereits abgeschlossen. 12 der neuen Behälter sind in Frankreich bestellt. Die Beladung in La Hague soll im Sommer 2007 beginnen. Dementsprechend könnte ein Transport mit hochradioaktivem Müll nach Gorleben bereits im Frühjahr 2008 erfolgen.
Die BI vermutet, dass es sich bei dem erneuten Probetransport um den deutschen Behälter Castor HAW 28M handelt. Von diesem Behältertyp sollen noch 21 aus La Hague nach Gorleben rollen. Für den 1. September mobilisiert die BI zu einer Endlager-Demonstration an den Gorlebener Atomanlagen.

Bearbeitet am: 05.07.2007/ad

( 04.07.2007 Probe-Castortransport nach Gorleben )

 

23.05.2007: Hochradioaktive Glaskokillen dürfen nun in dem französischen Castor-Behälter TN85 in Gorleben eingelagert werden!

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat in der Pressemitteilung 007 vom 23.05.07 bekannt gegeben, daß das BfS die sogenannte "3. Änderungsgenehmigung" für das "Transportbehälterlager in Gorleben" erteilt hat.
Diese neue atomrechtliche Genehmigung "erlaubt im Zwischenlager Gorleben zukünftig die Nutzung der neuen [französischen] Behälterbauart TN85 für die Aufbewahrung von hochaktiven Glaskokillen aus der Wiederaufarbeitung", so der Wortlaut des BfS in der Pressemitteilung.
Das BfS gibt darin weiter bekannt: "Der neue französische Transport- und Lagerbehälter TN85 ist für eine maximale Wärmeleistung von 56 kW bei Beladung mit 28 HAW-Glaskokillen genehmigt. Die Prüfungen des BfS haben ergeben, dass bei der jetzt genehmigten Behälterbauart durch ange­passte Abschirmung und verändertes Design auch bei höherem [radioaktiven] Inventar dieselben Werte für die mittlere Oberflächendosisleistung wie bei den bisher eingesetzten deutschen Castorbehältern eingehalten werden und die erhöhte Wärmeleistung sicher abgeführt werden kann." - Diese Aussagen werden in der Pressemitteilung des BfS auch nicht annähernd belegt.
"Die Genehmigung der neuen Behälterbauart TN85 führt überdies zu keiner Erhöhung des bereits genehmigten Gesamtinventars an Kernbrennstoffen sowie der Gesamtwär­meleistung des Transportbehälterlagers in Gorleben." - "Das BfS hat im Genehmigungsverfahren für den TN85 auch die Auswirkungen eines gezielt herbeigeführten Flugzeugangriffs mit einer großen Passagiermaschine auf das Transportbehälterlager Gorleben untersucht", wird vom BfS zu der erteilten neuen atomrechtlichen Genehmigung ohne weitere Beweisführung behauptet.
"Die in der 1. Änderungsgenehmigung vom 01. Dezember 2000 zur Vermeidung von Kontaminationen an den Behältern getroffenen Regelungen zur Beladung, für den Transport und die Abfertigung sowie die mit der 2. Änderungsgenehmigung vom 18.01.2002 getroffenen Regelungen zur Behälterbauart CASTOR HAW 20/28 CG SN16 gelten unverändert weiter", mit diesen Worten endet die Pressemitteilung des BfS vom 23.05.07 zu der neuen atomrechtlichen Genehmigung für das 'Zwischenlager' Gorleben.

EJZ: Der TN85 sei nach Aussage des BfS "ohne Fackelwirkung"

In einem Artikel in der Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) vom 14.05.07 war die jetzt erteilte neue Einlagerungsgenehmigung von hochradioaktivem Atommüll in Form von sogenannten Glaskokillen mittels TN85-Behältern aus der französischen Plutonium-Fabrik La Hague in das 'Zwischenlager' Gorleben bereits angedeutet worden:
"Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat Sicherheitsbedenken der hiesigen Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) [BI Lüchow-Dannenberg] zu dem neuen Gorleben-Behälter TN85 zurückgewiesen", berichtete die EJZ. "Unter anderem glaubt die BI, dass der neue Atommüll-Behälter im Katastrophenfall zu einer »Atommüll-Fackel» werden könnte."
Die EJZ in ihrem Artikel dazu weiter: "Das BfS kontert: »Im Rahmen des Zulassungsverfahrens werden selbstverständlich auch Brandversuche durchgeführt. Diese haben eindeutig belegt: Der Behälter entfaltet keine Fackelwirkung. Die von der BI in diesem Zusammenhang getroffene Aussage ist somit nicht haltbar.» Ein leerer TN85, ein castor-ähnlicher Atommüll-Behälter aus französischer Produktion, ist am Mittwoch [09.05.07] zur Probe ins atomare Zwischenlager Gorleben geliefert worden. Dort soll das Handling mit dem neuen Behälter geübt werden. Er soll nach den bisherigen Planungen beim nächsten Transport 2008 eingesetzt werden, um hochradioaktive Glaskokillen aus der französischen Wiederaufarbeitung nach Gorleben zu bringen. Für den Behälter gibt es zwar eine verkehrsrechtliche Zulassung; der TN85 ist aber noch nicht atomrechtlich genehmigt [diese atomrechtliche Genehmigung wurde jetzt am 23.05.07 vom BfS erteilt, s.o.]  - auch wenn dieses Verfahren »weit fortgeschritten» sei, so das BfS. Die BI verweist in ihren Befürchtungen auf die konstruktive Veränderung des neuen Behälters. Bei den bisher eingesetzten Castoren seien Kunststoffstäbe in die Behälterwand integriert gewesen, um Neutronenstrahlen abzuschirmen. Der TN85 dagegen weise nur eine äußere Abschirmung auf. Zudem sei das einst vorgelegte Gutachten der Reaktorsicherheitskommission (RSK) zum Kerosinbrand nach einem Flugzeugabsturz auf das Zwischenlager hinfällig. Denn bei der Berechnung des Brandverlaufs in der Halle habe man die Wärmekapazität des Metalls bei einem anderen Behältertypen zu Grunde gelegt: dem HAW 20/28. Beim TN85 würde jedoch der Abbrand des Kunststoffes außerhalb der Behälterwand die Temperaturentwicklung entscheidend beeinflussen, meint die BI. Der neue Behälter könnte mit dem äußeren Kunststoff als zusätzlichem Brandpotenzial im Katastrophenfall wohl eher als »Atommüll-Fackel» bezeichnet werden."
"Das BfS hält die Kernaussagen der BI für »nicht haltbar»", zitiert die EJZ das BfS mit den nachstehenden zwei Begründungen: "Erstens: Die Tatsache, dass sich die voraussichtliche Abschirmung beim TN85 an einer anderen Stelle befinde, sage erst einmal nichts über die Abschirmwirkung aus. Fakt sei, dass der Behälter nur zugelassen werde könne, wenn er die gesetzlichen Anforderungen auch hinsichtlich der Abschirmung erfülle. Zweitens: Für den TN 85 gebe es neue Betrachtungen für ein Flugzeugabsturz-Szenario, unter anderem vom TÜV-Nord, so das BfS. Selbstverständlich werde vor einer eventuellen Genehmigung auch der mögliche Brandverlauf unter Berücksichtigung der neuen Behälterbauart betrachtet. Brandversuche hätten eindeutig belegt: Der neue Behälter entfalte eben keine Fackelwirkung."
"Das BfS weist zudem die von der BI unterstellte Verantwortung für den Probetransport von sich: »Da der Behälter leer ist, kann das BfS keine Genehmigung erteilen oder verweigern. Für Schwerlasttransporte sind andere Stellen zuständig", so windet sich das BfS aus seiner Verantwortung für Transporte und Lagerung von radioaktivem Atommüll heraus. "Im Übrigen fordert das BfS aus Gründen der Sicherheit eine Kalthandhabung vor der ersten Inbetriebnahme einer neuen Behälterbauart.»"
Das BfS erlärt in dem Bericht der EJZ weiter: "Sicherheitsprobleme bei dem neuen Castor-Typus HAW28M, der alternativ zum TN85 zum Einsatz kommen könnte, hat die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) derweil nicht bestätigt. Die hiesige Bürgerinitiative Umweltschutz hatte über solche Probleme spekuliert. Es handele sich um ein normales Prüfverfahren, so die BAM."
Frage: Warum ist die 'Nutzung' des eigentlich vorgesehenen Transport- und Lager-Behälters des Typs CASTOR HAW 28M (für die stärker strahlenden hochradioaktive Atommüll-Glaskokillen) in dem 'Zwischenlager' Gorleben vom BfS bislang nicht zugelassen worden? - Dazu wird von Seiten des BfS in dem EJZ-Artikel  (natürlich) keine Antwort gegeben...

 

10.05.2007: 2008 ist ein 'Rücktransport' von elf Atommüll-Behältern des Typs TN85 aus La Hague nach Gorleben geplant (EJZ)

Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) - 10.05.2007

Ein neuer Typ auf alten Wegen - Leerer Atommüll-Behälter rollt nach Gorleben - Der neue TN85 soll im nächsten Jahr heiße Fracht liefern

gel Gorleben. Ein weiterer Kokillen-Behälter hat gestern vormittag das Zwischenlager Gorleben erreicht. Indes: Er war leer. Es handelt sich um den neuen Behältertypen TN85, mit dem 2008 der nächste hochradioaktive Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitung (WAA) nach Gorleben geliefert werden soll. Der Behälter sei bereits verkehrsrechtlich zugelassen, teilt die Brennelemente-Lagergesellschaft (BLG) in Gorleben mit. In den nächsten Wochen werde mit diesem neuen Behälter das Handling im Zwischenlager geprobt. Die Genehmigung für das Zwischenlager stehe aber noch aus.
Die neuen Behälter sind bekanntlich der Grund, warum die Atomindustrie in diesem Jahr auf einen Kokillen-Transport aus La Hague nach Gorleben verzichtet. Zwar soll es mit der Genehmigung des TN85 fürs Zwischenlager schon demnächst klappen; doch dann müssten die Behälter auch noch gefertigt werden - immerhin elf Stück allein für die nächste Gorleben-Fuhre. Der TN85 wird von der französischen COGEMA auf den Markt gebracht, eine direkte Konkurrenz zur BLG-Mutter GNS (Gesellschaft für Nuklearservice). Und die entwickelt gerade ihr eigenes neues Behälter-Modell als Castor-Nachfolger: den HAW28M. Ganz klar, dass man bei der BLG lieber diesen Behälter einsetzen würde. Doch das Genehmigungsverfahren dafür zieht sich hin. Ursprünglich sollte das Go für diesen Behälter schon 2006 gegeben werden.
Die hiesige Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) spekuliert daher über Sicherheitsprobleme beim Bau des neuen Castor-Typs HAW 28M. Was BLG-Sprecher Jürgen Auer zurück-weist: Auch für diesen Behälter erwarte man »in nächster Zeit» die verkehrsrechtliche Genehmigung. 
2008 soll aber auf alle Fälle der französische TN85 nach Gorleben geliefert werden: mit einem Elfer-Pack. In La Hague warten noch 33 Behälter zur Rücknahme; die sollen in drei Elfer-Paketen zwischen 2008 und 2010 geliefert werden.
Der leere TN85 wurde gestern morgen per Bahn in Breese/Marsch angeliefert, dort auf einen Lkw-Tieflader umgeladen und danach auf der Straße ins Zwischenlager gebracht. Grund für die neuen Behälter seien eine höhere Wärmeentwicklung der verglasten Stahlkokillen sowie eine höhere Gamma- und Neutronenstrahlung. Ursache dafür ist nach BLG-Angaben zum einen, dass die aufzuarbeitenden Brennelemente in den vorigen Jahren verstärkt mit Uran angereichert worden seien. Dadurch steige der Abbrand, dass Radionuklid-inventar der Kokillen erhöhe sich entsprechend. Zum anderen stünden demnächst Kokillen zum Abtransport, die erst frisch gefertigt worden seien und daher eine höhere Wärmeentwicklung aufwiesen als die bisherigen, schon länger in La Hague gelagerten Kokillen. Die wesentliche Änderung des TN85 ist, dass die abführbare Wärmeleistung auf 56 Kilowatt erhöht werde. Dafür seien die neuen Behälter konstruktiv verändert worden. Reale Falltests sollen mit einem 1:3-Behälter stattgefunden haben. Die bisher eingesetzten Behälter waren auf maximal 45 Kilowatt ausgelegt. An der summierten und genehmigten Wärmeentwicklung im Zwischenlager Gorleben ändert sich durch die neuen Behälter nichts, betont die BLG. Die Halle sei für 16 Megawatt genehmigt. Wenn jetzt die einzelnen Behälter eine höhere Wärmeleistung aufwiesen, dann müsse sich in der Summe die Höchstgrenze der einzulagernden Behälter verändern: von bisher 420 auf dann rund 386.

 

10.05.2007: »Egal ob voll oder leer» - Demonstranten stoppen Probe-Behälter

rg Splietau. Wann hat es das zuletzt gegeben: Gleich sechs Mal ist es gestern Vormittag Atomkraftgegnern gelungen, einen Castor-Transport nach Gorleben aufzuhalten. Zwar hatte es sich dabei nur um einen leeren Behälter gehandelt.
Doch der »spontane und erfreulich große Widerstand» habe deutlich gezeigt, dass man »in Lüchow-Dannenberg nicht mit der Atompolitik der Bundesregierung einverstanden ist», so die Vorsitzende der BI Umweltschutz, Kerstin Rudek. Daher sei es ganz egal, ob »die Behälter voll oder leer sind». Die Castor-Gegner hatten ein bisschen gebraucht, um auf den Transport zu reagieren. Als der Zug in Dannenberg ankam, erwarteten ihn lediglich drei Demonstranten. Doch schon wenig später war die erste Blockade organisiert, in der Nähe des Verladekrans. Als der Transport dann diese Blockade umfuhr, etablierte sich rasch eine weitere bei Splietau, die von der Polizei geräumt wurde, genau wie vier weitere Straßensperren in Splietau, Klein Gusborn und Laase. Verletzte gab es nicht, allerdings sprach die BI von einem »teilweise sehr rüden, unverhältnismäßigen Vorgehen der Polizei gegen Menschen, die friedlich demonstrieren». (Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) - 10.05.2007)

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 09.05.2007

Castorsicherheit in Frage gestellt

BI warnt: Gutachten zu Flugzeugabsturz hinfällig

Auf der wendländischen Castortransportstrecke zwischen dem Verladekran in Dannenberg und dem Zwischenlager in Gorleben kam es heute den ganzen Vormittag über zu Blockaden eines Probe - Castortransports. Der Transport wurde von über 100 Atomkraftgegnern an 8 verschiedenen Orten behindert. Durch Sitzblockaden, das Abstellen von Fahrzeugen und einem Trecker auf der Fahrbahn verlängerte sich die Fahrtzeit des Probe - Castors von einer halben Stunde auf einen halben Tag. Die Bürgerinitiative Umweltschutz ist erfreut über den spontan geäußerten Protest, der auch an einem Werktag und ohne Vorlaufzeit unüberhörbar stattfand.
Der angelieferte französische Behältertyp „TN 85“ unterscheidet sich erheblich von den bisherigen Castoren, bei denen Kunststoffstäbe als Abschirmung gegen Neutronenstrahlung in der Behälterwand integriert sind. Da dieser hingegen nur eine äußere Abschirmung vorweisen kann, ist für den Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) sowohl die lückenlose Abschirmung von Neutronen- als auch Gammastrahlung vor allem im Deckelbereich in Frage gestellt:
„Mit der Einlagerung dieses Behältertyps ist das Gutachten der Reaktorsicherheitskommission (RSK) zum Kerosinbrand bei einem Flugzeugabsturz auf die Zwischenlagerhalle aufgrund falscher Voraussetzungen hinfällig. Bei der Berechnung des Brandverlaufes in der Halle, hat man die Wärmekapazität des Metalls bei einem anderen Behältertyp, nämlich dem „HAW 20/28“ zu Grunde gelegt. Beim TN 85 wird jedoch der Abbrand des Kunststoffes außerhalb der Behälterwand die Temperaturentwicklung entscheidend beeinflussen. Ein Schwelbrand des inneren Kunststoffes, wie er in der RSK-Studie für die bisherigen HAW-Behälter unterstellt wird, ist damit logischerweise ausgeschlossen. Der TN 85 mit dem äußeren Kunststoff als zusätzliches Brandpotential kann im Katastrophenfall wohl eher als Atommüllfackel bezeichnet werden“, fasst der BI-Sprecher zusammen.
Die BI fragt nun in einem Schreiben an das Bundesamt für Strahlenschutz nach, warum unter diesen fragwürdigen Umständen überhaupt der heutige Probetransport genehmigt wurde. Schließlich ist die Grundlage einer Einlagerungsgenehmigung offensichtlich in Frage zu stellen.

Bearbeitet am: 09.05.2007/ad

( 09.05.2007 Castorsicherheit in Frage gestellt )

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 09.05.2007

Gorleben - Proteste gegen Castor-Probetransport

Am Castor-Verladekran im wendländischen Dannenberg stellen sich seit 9 Uhr morgens Atomkraftgegner gegen den Transport eines neuen Castor-Probebehälters nach Gorleben quer. Die Kreuzung am Verladekran ist zusätzlich durch das Abstellen von Fahrzeugen der Demonstranten unpassierbar. Sie fordern aus Sicherheitsgründen die sofortige Aufgabe der Gorlebener Atomanlagen.
Der Protest richtet sich im Kern gegen die Pläne, den Gorlebener Salzstock trotz jahrzehntelanger wissenschaftlicher Warnungen durch die Vorbereitung weiterer Atommüllfuhren als Endlager zu zementieren. „Castortransporte in die oberirdische Zwischenlagerhalle in Gorleben sind überflüssig und bedeuten eine Vorfestlegung auf den Standort“, fasst der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg zusammen. „Dabei ist seit Jahrzehnten bekannt, dass der Gorlebener Salzstock mit seinem Grundwasserkontakt ein Atommüllklo mit Spülung nach oben wäre. Viele Menschen im Wendland lassen sich diesen unverantwortlichen atomaren Irrsinn nicht bieten und verlangen Gorleben endlich stillzulegen und keinen weiteren Atommüll mehr zu produzieren“.
Hintergrund zum Probe-Castor ohne Atommüll: Es scheint Sicherheitsprobleme beim Bau des neuen Castortyps (HAW 28 M) zu geben. Dieser sollte ursprünglich 2006 eine verkehrsrechtliche Zulassung bekommen und in diesem Jahr mit heißem Müll nach Gorleben rollen. Der Transport mit heißem Müll ist abgesagt. Der exakte Stand der Dinge zum Behälter wird der Öffentlichkeit bislang trotz Anfragen bei Genehmigungsbehörden verschwiegen.
Seit Jahren ist den Betreibern der Atomkraftwerke bekannt, dass wegen erhöhten Abbrands der Brennelemente und der daraus resultieren höheren Wärme des Atommülls ein Behälter entwickelt werden muss, der diese Temperaturen aushält und die enorme Gamma- und Neutronenstrahlung abschirmt. Die Wärmeleistung erhöht sich von 45 kW auf enorme 56 kW. Etwa eine Minute Aufenthalt in 1 m Entfernung von einem unabgeschirmten Castor würde beim Menschen eine tödliche Dosis verursachen. Das Gesamtinventar eines Behälters entspricht etwa 20% der bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzten Strahlung.

Bearbeitet am: 09.05.2007/ad

( 09.05.2007 Gorleben - Proteste gegen Castor-Transport )

 

20.04.2007: Mehr hochradioaktiver Atommüll soll in Gorleben eingelagert werden

Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) - 20.04.2007

Mehr Hochradioaktives - Substitutionsverträge: Was sie für das Zwischenlager bedeuten

gel Gorleben. Im atomaren Zwischenlager Gorleben landet zukünftig mehr hochradioaktiver Atommüll aus der britischen Wiederaufarbeitung (WAA) als ursprünglich geplant. Grund dafür sind so genannte Substitutionsverträge.
Das hat Jürgen Auer, Pressesprecher der Brennelemente-Lagergesellschaft (BLG) Gorleben, bestätigt. Die Verträge seien zwischen den Atomindustrie-Vertretern in Großbritannien und Deutschland geschlossen worden; die Regierungen hätten dem zugestimmt. An der Gesamtmenge des radioaktiven Inventars für Gorleben werde sich dadurch nichts ändern, betont Jürgen Auer.
Bisher hieß es immer, dass in Gorleben nur derjenige Atommüll zurückgenommen werden müsse, der einst von deutschen Atomkraftwerken in die ausländische WAA geliefert wurde. Nach den Substitutionsverträgen kommt jetzt jedoch mehr hochradioaktiver Atommüll, dafür äquivalent weniger schwachradioaktiver Atommüll nach Gorleben zurück. So würden aus der WAA Sellafield in den nächsten Jahren 22 Castoren in Gorleben eingelagert, skizziert Auer. Ohne Substitution wären es wohl zwei Behälter weniger gewesen. Aber: Dafür erspare man es sich, »kolonnenweise» schwachradioaktiven Atommüll aus der WAA in Gorleben zurückzunehmen. Die Rede ist von 25 Großbehältern.
Die Substitution gelte nur für Sellafield, nicht aber für den WAA-Standort im französischen La Hague, betont Auer. Von dort werde der schwachradioaktive Atommüll aus der WAA ins Zwischenlager Ahaus verfrachtet.
Für das Zwischenlager in Gorleben wird noch mit der Lieferung von weiteren 58 Castor-Behältern gerechnet: 36 Castoren in drei Transporten à zwölf in den Jahren 2008 bis 2010 aus La Hague und eben 22 Castoren aus Sellafield. Dafür sind vier Transporte vorgesehen, womöglich erst ab 2012, so die Planungen der Atomwirtschaft.

 

11.11.2006: 2007 und 2011 wohl eine Castor-Pause - Voraussichtlich noch acht Transporte bis 2015 nach Gorleben

Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) - 11.11.2006

gel Gorleben. Die Atomindustrie rechnet insgesamt noch mit 72 Castor-Behältern, die aus der ausländischen Wiederaufarbeitung ins Zwischenlager Gorleben geliefert werden. Die ersten zwölf Behälter davon sollen in den nächsten Tagen das Zwischenlager erreichen.
Zudem wird es voraussichtlich weder 2007 noch 2011 einen Castor-Transport ins Wendland geben. Bei den jetzt erneut aus La Hague ins Zwischenlager Gorleben rollenden Castoren handelt es sich um deutschen Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitung. Bisher sind 63 dieser Behälter mit hochradioaktivem Atommüll aus La Hague nach Gorleben geliefert worden. Zudem stehen im Zwischenlager fünf weitere Behälter mit hochradioaktivem Atommüll, nämlich mit abgebrannten Brennelementen aus deutschen Atommeilern - also insgesamt derzeit 68 Behälter. In La Hague warten noch 48 weitere. Der erste Zwölfer-Pack davon wird nun dieser Tage geliefert; die restlichen 36 Castoren in drei Transporten à zwölf voraussichtlich in den Jahren 2008 bis 2010, skizziert Jürgen Auer von der Zwischenlager-Betreiberin BLG. Im nächsten Jahr sei kein Transport nach Gorleben geplant, weil neu einzusetzende Castor-Behälter noch nicht ausreichend zur Verfügung stehen (EJZ berichtete). Zudem werden weitere 24 Castor-Behälter aus der britischen Wiederaufarbeitung in Sellafield in Gorleben erwartet. Dafür sind vier Sechser-Transporte vorgesehen. Sie sollen frühestens ab 2012 geliefert werden, sodass es 2011 nach derzeitigen Überlegungen der Atomwirtschaft ebenfalls eine Castor-Transportpause geben wird.

ndr.de 11.07.2006
Castor rollt nun doch im Herbst nach Gorleben
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann ist offenbar mit dem Versuch gescheitert, den Castor-Transport in das Zwischenlager in Gorleben von diesem Herbst auf den kommenden Februar zu verschieben. Das berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) am Dienstag. "Die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls des Transportes ist im nächsten Jahr höher als in diesem Jahr", erklärte der CDU-Politiker. Nach Informationen der HAZ hatte die Koordinierungsgruppe der Polizei im Frühjahr nicht gegen einen Castor-Transport in diesem Jahr gestimmt.
Weiterer Großeinsatz im Frühjahr 2007 - Wegen der hohen Belastung der Beamten in diesem Jahr durch die Fußball-WM und geplanter NPD-Aufmärsche hatte sich Niedersachsen für eine Verlegung des Transports ausgesprochen. Im Frühjahr 2007 steht in Norddeutschland jedoch wieder ein Großeinsatz der Polizei bevor: Beim G-8-Gipfel im Seebad Heiligendamm an der Ostsee.

Nachrichtenagentur ddp - Mittwoch 31. Mai 2006, 17:13 Uhr
Hannover (ddp). Aus technischen Gründen wird es im nächsten Jahr keinen Atommüll-Transport in das niedersächsische Zwischenlager Gorleben geben. Hintergrund ist, dass die Nutzungsgenehmigung für die derzeit verwendete Generation der Castor-Behälter Ende 2006 ausläuft. Die Genehmigung für die neue Generation der Behälter stehe noch aus, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums am Mittwoch in Hannover auf ddp-Anfrage.
Die zuständige Gesellschaft für Nuklear Service könne den Auftrag für den Bau neuer Behälter erst dann erteilen, wenn das Bundesamt für Strahlenschutz die neue Generation genehmige, hieß es weiter. Eine Lieferung bis 2007 sei dann nicht mehr möglich. Für einen Castor-Transport in diesem Jahr werden derzeit im französischen La Hague zwölf Behälter der alten Generation beladen.

NDR.de - 31.05.2006 16:38 Uhr
Atommüll-Transport nach Gorleben fällt 2007 wahrscheinlich aus. - Im kommenden Jahr wird es voraussichtlich keinen Atommüll-Transport in das niedersächsische Zwischenlager Gorleben geben. Hintergrund sind Probleme mit einer neuen Generation von Transportbehältern. Nach Angaben der zuständigen Gesellschaft für Nuklear Service (GNS) sind sie von 2007 an notwendig. Allerdings könnten die Behälter bis dahin nicht fertig gestellt werden, teilte das Umweltministerium in Hannover am Mittwoch mit.
Höhere Radioaktivität - Ab 2007 sollen die Glaskokillen mehr radioaktives Material enthalten. Die neuen Container müssten daher eine "größere Abschirmung" haben, so das Niedersächsische Innenministerium. Voraussichtlich werde die neue Baureihe Ende 2006 genehmigt. Erst dann beginne die Produktion. 2007 wären die Behälter wahrscheinlich noch nicht einsatzbereit.
Diskussion über Transport 2006 - Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und die Gewerkschaft der Polizei fordern seit längerem, wegen der hohen Arbeitsbelastung der Polizei einen Transport ausfallen zu lassen. Die Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr und der Weltwirtschaftsgipfel 2007 in Mecklenburg-Vorpommern erfordern Großeinsätze der Beamten. Die GNS möchte 2006 noch zwölf Behälter des alten Typs nach Gorleben bringen.
Gespräche mit Frankreich - Laut Innenministerium verhandelt die Bundesregierung mit Frankreich darüber, einen der jährlichen Transporte auszusetzen. Aus Polizeikreisen hieß es dagegen, Mitte November 2006 werde es in jedem Fall eine Lieferung nach Gorleben geben. Bis 2010 sollen insgesamt 46 Behälter mit Atommüll aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague in das Zwischenlager im Wendland kommen.

Nachrichtenagentur dpa - 31.05.2006 14:19 Uhr
Hannover (dpa) Der jährliche Castor-Transport mit Atommüll ins Zwischenlager Gorleben wird 2007 aus technischen Gründen vermutlich ausgesetzt. Nach einem Bericht der zuständigen Gesellschaft für Nuklear Service (GNS) seien von 2007 an Behälter einer neueren Bauart für den Transport notwendig, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums am Mittwoch in Hannover. Diese Spezialcontainer für radioaktives Material könnten bis dahin aber nicht fertig gestellt sein.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und die Gewerkschaft der Polizei hatten seit längerem den Verzicht auf einen der jährlichen Transporte gefordert. Grund ist die Belastung der Polizei durch die Fußball-WM in diesem Sommer und den Weltwirtschaftsgipfel 2007. Nach Auskunft eines Sprechers des Innenministeriums sei jedoch noch nicht klar, ob 2006 oder 2007 ein Transport ausfalle.
Die Sprecherin des Umweltministeriums erklärte, nach dem GNS- Bericht sollten 2006 noch 12 Castor-Behälter alten Typs rollen. Danach seien aber andere Container notwendig, weil die Glaskokillen mit radioaktivem Material "mehr Inventar und damit eine höhere Strahlung" hätten. Die Behälter müssten deshalb eine "größere Abschirmung" haben als die bisher eingesetzten, würden aber voraussichtlich nicht vor Ende 2006 genehmigt. Da nach Angaben der GNS die Behälter dann noch gebaut werden müssen, wären sie 2007 voraussichtlich noch nicht einsatzbereit, sagte die Ministeriumssprecherin.
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, die Gespräche des Bundeskanzleramts mit Frankreich über die Aussetzung eines Castor-Transportes seien noch im Gange. Bis zum Jahr 2010 sollen insgesamt 46 Behälter aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins Zwischenlager Gorleben gebracht werden. Nach Darstellung des Innenministeriums in Hannover ist weiter unklar, ob im Herbst 2006 ein Transport rollen wird. Aus Polizeikreisen hieß es dagegen, der Transport werde Mitte November in jedem Fall stattfinden.
 

 

Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V. (Flugblatt)

Flugblatt der BI - 04.08.2006

G 8 Heiligendamm 2007 und Castor-Transporte ins Wendland

Bei G 8 „Gipfeltreffen" nehmen sich die „Mächtigeren" und „Stärkeren" das Recht, Beschlüsse zum eigenen Vorteil gegenüber der Mehrheit der Welt-Bevölkerung zu fassen. Vor allem Ereignisse um die G-8- und anderen „Gipfel-Treffen" der Staats- und Regierungschefs zeigen Polizeieinsätze weltweit das Ausmaß, wie vehement Finanz- und Machtinteressen gegen die Bevölkerung durchgesetzt werden. Betroffen davon ist auch die Anti-Atom-Bewegung. So stand beim diesjährigen G-8-Treffen in Russland auch die weltweite Forcierung des Baus von AKW's auf der Tagesordnung. Weiterhin bot Russland ein Endlager für Atommüll in Sibirien und einen Sonderposten billiger russischer Brennelemente an.

Im Frühsommer 2007 soll der G-8 Gipfel in Heiligendamm an der Ostsee bei Rostock stattfinden. Tagungsort wird das Nobelhotel Kempinski sein. Das Thema Atomkraft, egal ob im sogenannten „zivilen", oder militärischen Bereich steht regelmäßig auf den „Gipfel-Tagesordnungen". So wird die „Energiefrage" auch in Heiligendamm 2007 eins der wichtigsten Themen sein. Nicht nur deshalb ist der Widerstand gegen diese menschenverachtende Politik auch ein Anliegen der Anti-Atom-Bewegung.

In Zeiten internationaler Krisen und Klimakapriolen wird offensichtlich, dass Atomkraft und fossile Brennstoffe keine Versorgungssicherheit mehr bieten können.
Deshalb kritisieren wir, die „reaktionären Kräfte", die den „Atomausstieg" in Frage stellen, über Laufzeitverlängerungen nachdenken und den Bau neuer AKW´s fordern. Atomstrom ist weder sicher, noch unbegrenzt verfügbar, noch umweltschonend. Deshalb werden wir uns an den Protesten in Heiligendamm und auch am Vorbereitungscamp (www.camp06.org) beteiligen.

Der diesjährige Castor-Transport ins Wendland wird ein konkretes Übungsfeld für Widerstand auf dem „platten Land" sein! Nach bisherigen Informationen soll  der Transport mit 12 hochradioaktiven Glaskokillenbehältern am Wochenende 
11./12. November 2006 in La Hague (Frankreich) starten.

Beteiligt euch zum Tag X mit eurer Fantasie und kreativen Protesten an den
x-zessiven, X-kursionen gegen den Atomstaat !
Gegen die „Mächtigeren" und „Stärkeren", gegen G-8-Heiligendamm 2007
Für den sofortigen weltweiten Ausstieg aus der „zivilen und militärischen"
Atomenergienutzung.
Für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen weltweit!

Weitere Infos: www.bi-luechow-dannenberg.de www.castor.de
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg * Drawehner Str.3* 29439 Lüchow

Bearbeitet am: 04.08.2006/ad

( http://www.castor.de/diskus/flugbl/2006/bi06.html )

 

01.06.2006: Neuer Castor-Behälter für die hochradioaktiven Glaskokillen

taz Nord - 01.06.2006

Auch neuer Castor unsicher

Auch die nächste Generation von Castor-Behältern wird offenbar nicht ausreichenden Crash-Tests unterzogen. Transport ins Zwischenlager Gorleben fällt im Jahr 2007 voraussichtlich aus

von KAI SCHÖNEBERG
Atomexperten zweifeln die Sicherheit der neuen Generation von Castor-Behältern an, die ab dem Jahr 2008 hochradioaktiven Müll von der französischen Wiederaufbereitungsanlage in La Hague ins Zwischenlager Gorleben bringen sollen. "Der Sicherheitsnachweis hat sich bei der neuen Generation zwar verbessert", sagt der Physiker Wolfgang Neumann, der sich beim Umweltberatungsbüro "Gruppe Ökologie" in Hannover seit Jahren mit der Castor-Sicherheit beschäftigt. Allerdings sind Neumann zufolge auch bei den neuen Castoren "bei einem schweren Unfall Freisetzungen nicht ausgeschlossen".
Seit Jahren bezweifeln Atomkritiker, dass die bislang benutzten Castor-Behälter vom Typ HAW 20/28 CG einen Sturz aus großer Höhe oder einen Aufprall schadlos überstehen würden: Der Hersteller, die Gesellschaft für Nuklear Service (GNS), hat keine Falltests mit den Originalbehältern vorgenommen. Wegen Sicherheitsmängeln bei den Castoren waren die Transporte Ende der 90er Jahre sogar zeitweise ausgesetzt worden. "Jetzt gibt es Falltests", sagt Neumann, der die Planungsunterlagen der neuen Castoren kennt, "aber nur mit verkleinerten Modellen". Das reiche nicht. Nötig seien Tests mit Originalen.
Der Sicherheitsnachweis laufe weiterhin nur über Computersimulationen, kritisiert Neumann. Schwere Crashs oder Belastungen der hochradioaktiven Behälter durch Brände könnten durch das Raster der Tests fallen. "Wenn man sich bei den Berechnungen irrt", sagt Neumann, "kommt es bei erheblichen Belastungen zu einem schweren Unfall." Das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz kann die Befürchtungen nicht bestätigen. "Wir prüfen die Sicherheit der neuen Castortypen noch", sagt ein Sprecher. Das Ergebnis könne er nicht vorwegnehmen.
Die neuen Behälter werden notwendig, weil der Atommüll, der künftig Richtung Gorleben rollen soll, stärker strahlt. Die neuen Behälter vom Typ HAW 28/M der deutschen GNS und TN 85 von der französischen Firma Transnuclear International sind auf stärkere Wärmeentwicklung und höhere Neutronenstrahlung ausgelegt als die alten. Immerhin: Da diese Castoren erst gebaut und genehmigt werden müssen, fällt der Transport im Jahr 2007 wohl aus. "Im kommenden Jahr wird wahrscheinlich kein Transport ins Zwischenlager Gorleben stattfinden", sagt Jutta Kremer-Heye, Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums. Das besage ein GNS-Bericht.
Danach hat sich die Zahl der Castorbehälter, die noch bis 2010 nach Gorleben gebracht werden müssen, durch die neue Containergeneration von ursprünglich 56 auf 46 verringert. Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte seit Monaten versucht, den für Mitte November 2006 geplanten Transport ausfallen zu lassen, da die Polizei wegen der Fußball-WM und des G 8-Gipfels im Frühjahr 2007 im Ostseebad Heiligendamm überlastet sei. Er hatte vorgeschlagen, dafür anstatt wie gewöhnlich zwölf ab dem Jahr 2007 jeweils 18 Behälter nach Gorleben zu schicken.
Jedoch waren die Verhandlungen des Bundeskanzleramts mit der französischen Seite offenbar gescheitert. Der Bund sehe "keine Möglichkeit" zur Bündelung künftiger Castor-Transporte, hieß es dieser Tage in einer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Nun werden die Polizisten erst im Jahr 2007 "entlastet". Warum der derzeit offenbar vielbeschäftigte Innenminister Schünemann nicht mit den technischen Problemen der neuen Castor-Behälter argumentierte, bleibt sein Geheimnis.

taz Nord vom 1.6.2006, S. 22, 119 Z. (TAZ-Bericht), KAI SCHÖNEBERG

 

14.02.2006: Neuer Castor für strahlendere Kokillen
Atommüll soll ab 2007 mit einem neuen Behälter nach Gorleben kommen - Reale Falltests, aber nur mit 1:2-Behälter

Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) - 14.02.2006

gel Gorleben. Die Glaskokillen mit hochradioaktivem Atommüll aus der ausländischen Wiederaufarbeitung sollen ab 2007 mit einem neuen Behälter nach Gorleben kommen. Derzeit werden zwei neue Behältertypen im Verfahren zur verkehrsrechtlichen Zulassung gecheckt: der HAW 28M, entwickelt von der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), und der TNTM 85 der französischen Konkurrenz COGEMA.
Die neuen Behälter sollen in diesem Jahr verkehrsrechtlich zugelassen werden und könnten ab 2007 im Zwischenlager Gorleben eingelagert werden. Grund für die Neuerung sind eine zukünftig höhere Wärmeentwicklung der verglasten Stahlkokillen sowie eine höhere Gamma- und Neutronenstrahlung. Ursache dafür ist zum einen, dass die aufzuarbeitenden Brennelemente in den vorigen Jahren verstärkt mit Uran angereichert worden sind. Dadurch steigt der Abbrand; das Radionuklidinventar der Kokillen erhöht sich entsprechend. Zum anderen, so die Zwischenlager-Betreiberin BLG, stünden demnächst Kokillen zum Abtransport, die erst frisch gefertigt worden seien und daher eine höhere Wärmeentwicklung aufwiesen als die bisherigen, schon länger in La Hague gelagerten Kokillen. Konkret geht es bei den neuen Behältern darum, die abführbare Wärmeleistung auf 56 Kilowatt (kW) zu erhöhen. Die Behälter waren bisher bis maximal 45 kW ausgelegt. Der Castor HAW 28M soll sich nach EJZ-Informationen in der Konstruktion grundsätzlich an dem HAW 20/28 orientieren, der vorwiegend in Gorleben eingelagert wurde. Das Material wird Gusseisen und Kugelgraphit sein. Um die Wärme besser von den Kokillen in die Behälterwand abzuleiten, sollen die Konstrukteure einen Tragkorb aus Kupferblech konstruieren. Auch ist von einem neuen »Neutronenabsorbermaterial» die Rede. Das Gusseisen soll nach wie vor die Gammastrahlung ausreichend abschirmen. Und um die erhöhte Neutronenstrahlung abzuschirmen, hat man sich offenbar diese beiden konstruktiven Änderungen einfallen lassen: Zum einen soll die Zahl der Bohrungen für die Moderatorstäbe erhöht und verändert werden, zum anderen werden im Innenraum Graphitelemente eingebracht. Auch das Stoßdämpferkonzept soll offenbar geändert werden: So könnten die Kopf- und Bodenstoßdämpfer die Behälterwand nicht mehr wie bisher überlappen. Auch soll der neue Behälter im Kühlrippenbereich mit Mantelstoßdämpfern versehen werden. Mit dem neuen Behälter sollen bereits reale Falltests stattgefunden haben - und sie werden fortgesetzt. Die Rede ist von insgesamt 15 Versuchen - allerdings mit einem 1:2-Behälter, angeblich aus Kostengründen. Dabei ist auch der so genannte Kantenfall vorgesehen, bei dem der Behälter schräg aus mehreren Metern Höhe auf den Boden knallt. Die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) hält die Tests mit einem 1:2-Behälter offenbar für ausreichend und akzeptabel. Genehmigungsbehörde ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Der französische TNTM85 ähnelt dem Castor und ist in Frankreich bereits zugelassen. Reale Falltests sollen mit einem 1:3-Behälter stattgefunden haben.
An der summierten Wärmeentwicklung im Zwischenlager Gorleben werde sich nichts ändern, sagt BLG-Sprecher Jürgen Auer. Die Halle sei für 16 Megawatt genehmigt, und das bleibe auch so. Wenn jetzt die einzelnen Behälter eine höhere Wärmeleistung aufwiesen, dann müsse sich in der Summe die Höchstgrenze der einzulagernden Behälter verändern: von bisher 420 auf etwa 386, so Auer.