Festnahmen und
Hausdurchsuchungen |
(Stand: 14.04.2005)
Nachlese: CASTOR-Transport 2004 |
AugenzeugInnen-Bericht zu den Festnahmen von fünf Menschen während des Gorleben-Transportes 2004. - Bei drei von ihnen erfolgten in ihrer Abwesenheit aufgrund der Festnahmen Hausdurchsuchungen.
Festnahme
Wir (eine Frau, vier Männer) starteten mit einem Auto am Montag, den 08.11., gegen 14.15 Uhr vom Infopunkt Dahlenburg. Der CASTOR-Transport war gerade in Lüneburg losgefahren. Gegen 14.30 Uhr gerieten wir bei Eichdorf (in der Nähe von Dahlenburg) in eine Polizeikontrolle. PolizistInnen in schwarzem Kampfanzug (wahrscheinlich USK) hielten uns an und durchsuchten uns und das Auto. Wir vermuten, daß sie es speziell auf uns abgesehen hatten. Dafür sprechen:
Sie sagten, sie hätten Metallteile in unserem Auto/ bei den Festgesetzen gefunden, mit denen sie nichts anfangen könnten. Nach einigem Hin und Her brachten sie uns ohne Begründung in einem Gefangenentransporter eine kurze Strecke zu einer provisorischen BGS -Station, die uns übernahm. Der BGS fotografierte uns, füllte eine Menge Papiere aus und brachte uns dann zur GeSa-Lüneburg.
GeSa-Lüneburg Wir konnten dann mit einem Rechtanwalt sprechen. Wir besprachen die rechtliche Situation. Er rügte dem leitenden Beamten gegenüber das Vorgehen der Polizei bei den Leibesvisitationen, außerdem mahnte er an, daß eine ED-Behandlung nicht nötig sei und begutachtete die beschlagnahmten Gegenstände. Wir wurden einzeln einem Richter vorgeführt. Die Richter bestätigten den Langzeitgewahrsam, es wurde aber auf Antrag eine Person (nach ED-Behandlung) frei gelassen, damit diese ihren Vater, der schwer krank ist, beistehen konnte. Die Anordnung der Ingewahrsamnahme wurde vom Richter folgendermaßen begründet:
Mehrmals wurde auf verschiedene Art und Weise versucht, an Aussagen zu kommen. Niemand von uns hat aber irgendwelche Aussagen gemacht (außer Name, Geburtsdatum, Adresse). Im Zuge dessen wurden zwei Personen erneut dem Richter vorgeführt und es wurde ihnen der Strafvorwurf "gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr" oder ?gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr? eröffnet.
nach
der Freilassung Bei drei Personen (bei einer in Bremen, bei zweien in Hamburg) hatten inzwischen Hausdurchsuchungen stattgefunden. Haustüren und/oder Wohnungstüren wurden aufgebrochen und die Schlösser ausgewechselt. Die Tür des Büros der Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz (MAUS e.V.) in Bremen wurde aufgebrochen und das Büro in Augenschein genommen. Einen
Tag danach, am Mittwoch, den 10.11., um 13.30 Uhr wurde eine Person in
Hamburg von zwei zivilen Polizisten aus Lüneburg besucht. Sie wollten mit
ihr über die Durchsuchung ihrer Wohnung und über die beschlagnahmten
Gegenstände reden. Sie lehnte jedes Gespräch ab. Die Beamten haben sie
daraufhin wieder verlassen.
Einen Bericht zu diesen Festnahmen und Hausdurchsuchungen befindet sich auch auf Indymedia unter http://germany.indymedia.org/2004/11/99947.shtml .
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