Nach dem UNO-Teilungsplan (November 1947) und der Aufgabe des britischen Mandats für Palästina (Mai 1948) sollte Israel 56,5%, und zwar die fruchtbarsten Teile des palästinensischen Landes, jedoch mit etwa gleich grossen Anteilen jüdischer und palästinensischer Bevölkerung (jeweils eine halbe Million) erhalten. Aber die zionistischen Pläne eines Staates mit möglichst 100 Prozent jüdischer Bevölkerung in ganz Palästina waren damit nicht realisiert: Zur Ausdehnung des Staatsgebietes und zur "Säuberung" (Ben Gurion in seinem Buch "Rebirth and destiny of Israel" von seinen arabischen Einwohnern wurden von der irregulären jüdischen Armee, der Haganah, bis Mai 1948 zahlreiche "Operationen" durchgeführt. Diese und die danach im Krieg mit den arabischen Nachbarn von der israelischen Armee gemachten Geländegewinne hatten beim Waffenstillstand 1949 zum Ergebnis, dass Israel 77,4% des Landes mit nur noch 156.700 Palästinenser okkupierte, während 750.000 Palästinenser vertrieben wurden. (1957 waren bereits über eine Million palästinensische Flüchtlinge registriert.) Allein im Frühjahr 1948 flüchteten innerhalb von drei Wochen 300.000 Palästinenser, ausgelöst vor allem durch das Massaker von Deir Jassin durch "lrgun" (der spätere Ministerpräsident Begin war Chef dieser Untergrundorganisation) sowie durch die Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus Haifa und Jaffa. Viele von ihnen flohen in den von Ägypten besetzten Gazastreifen und die von jordanischen Truppen gehaltene Westbank.
Die Westbank ist etwa doppelt so gross wie das Saarland; sie umfasst das Westjordanufer und das zentrale palästinensische Bergland (bis auf den 1948 von Israel besetzten Korridor westlich von Jerusalem) und damit das grösste zusammenhängende palästinensische Siedlungsgebiet mit ca. einer halben Million Menschen vor dem Krieg 1947/49. Bereits 1948 kamen 200.000 Flüchtlinge, besonders aus dem "Jerusalem-Korridor", später verdoppelte sich die ursprüngliche Einwohnerzahl durch den Zustrom weiterer Flüchtlinge.
Die Westbank wurde von Jordanien am 24.4.1950 annektiert; die palästinensische Bevölkerung bekam die jordanische Staatsbürgerschah und wurde fortan als "Jordanier" geführt. Jordanien, das ursprünglich nur 300.000 Einwohner besass, hatte grosses wirtschaftliches Interesse an der vorwiegend agrarischen Westbank, in der im Regenfeldbau 90% des Obstes und 65% des Gemüses Jordaniens produziert wurden. Etwa die Hälfte aller jordanischen Betriebe lag in der Westbank, und die Ausbildung der Palästinenser war besser als die der Jordanier. Andererseits verloren durch die israelische Grenzziehung rund ein Viertel der Arbeiter aus der Westbank ihren Arbeitsplatz (besonders im Ölhafen von Haifa), die Landwirtschaft war wenig produktiv (1967 nur 1.000 Traktoren in der Westbank) und die Industrie- und Handwerksbetriebe klein und nicht kapitalintensiv (1967 nur zwei Betriebe mit über 100 Arbeitern). Im Vergleich zu Israel hatte das Westjordanland eine schwache und durch die Flüchtlinge weiter deformierte Wirtschaftsstruktur, war jedoch immer noch produktiver als der Rest Jordaniens. Die Westbank wurde gegenüber der "Eastbank" ausgebeutet und benachteiligt, indem die jordanische Zentralregierung Gelder für Industrieansiedlung und Bewässerungsprojekte fast nur östlich des Jordan investierte.
Auch politisch wurden die Westbank- Palästinenser vom jordanischen Regime unterdrückt, wobei die palästinensische Opposition gegen König Hussein in den 50erJahren eher panarabische als nationale Ziele verfolgte. Die von Hussein betriebene Erhaltung des Status quo mit Israel wurde von den Palästinensern abgelehnt.
Die sich im wesentlichen auf Stimmen aus der Westbank stützende fortschrittliche Regierung der Nationalen Front wurde 1957, ein halbes Jahr nach den einzigen freien Wahlen in Jordanien, von Hussein ebenso wie das Parlament aufgelöst; Tausende ihrer Anhänger verschwanden in jordanischen Gefängnissen. Bis 1967 blieb es politische Praxis des jordanischen Monarchen, Demonstrationen in der Westbank von seiner Armee zerschlagen zu lassen, die im Kern aus einer Hussein treu ergebenen Beduinen- Legion, aber auch zunehmend aus Palästinensern bestand. Durch Israelische Aktionen gegen palästinensische Freischärler und Dörfer in der Westbank sollte Jordanien zu einer noch schärferen Gangart gegen die Palästinenser gezwungen werden. Seine anfangs völlige Abhängigkeit von Grossbritannien ersetzte Hussein immer stärker durch Hilfsgelder aus den USA.
In den 60er Jahren nahmen die Palästinenser sich zunehmend den Befreiungskampf in Algerien zum Vorbild und kehrten ihren Leitsatz, dass Die arabische Einheit der Weg zur Befreiung Palästinas sei, um. Durch die sich häufenden bewaffneten Aktionen palästinensischer Gruppen von der Westbank aus trat eine weitere Verschlechterung des Verhältnisses zum Hussein- Regime ein, das zunächst noch Beziehungen zu der bei ihrer Gründung 1964 von reaktionären Nationalisten um Shukeiri beherrschten PLO unterhielt. Nachdem die PLO sich radikalisierte und zu Husseins Sturz aufrief, da er auf israelische Überfälle kaum reagierte, unterbrach der jordanische Herrscher Anfang 1967 auch diese letzte Verbindung zur palästinensischen Befreiungsbewegung und füllte seine Gefängnisse mit ihren Führern.
Der Gazastreifen, nicht einmal halb so gross wie Hamburg, ohne Industrie, jedoch zur Hälfte landwirtschaftlich nutzbar, vor dem Krieg 1947/49 von 70.000 Palästinensern bewohnt und von der UNO als Teil des kündigen palästinensischen Staates vorgesehen, wurde durch den Krieg und die weitere israelische Politik zum grössten Flüchtlingslager der Erde. Der Gazastreifen wurde 1948 von Ägypten besetzt, das zwar der palästinensischen Selbstverwaltung relativ freie Hand liess, jedoch bis 1967 eine nächtliche Ausgangssperre erliess und die Grenze nach Ägypten für die "staatenlosen" palästinensischen Bewohner weitgehend dichtmachte. Bereits 1948 schwoll die Bevölkerung auf 140.000 an, besonders durch Flüchtlinge aus Jaffa und Süd-Palästina. Bis 1956 hatte der Gazastreifen durch die fortgesetzte israelische Landnahme und Bedrohung der Palästinenser in Israel 400.000 Einwohner erreicht.
Die Flüchtlinge im Gazastreifen kamen hauptsächlich aus den palästinensischen Unterschichten und mussten zum grössten Teil in Lagern untergebracht werden. Die Arbeitslosenquote im Gazastreifen betrug ca. 50%; 70% der Bevölkerung lebten von Rationen der UNRWA (Hilfsorganisation der UNO für die palästinensischen Flüchtlinge). Im Rahmen des Suez-Krieges wurde Gaza bereits 1956 vorübergehend von Israel besetzt.
Offizielle politische Strukturen entwickelten sich kaum; jedoch gingen vom Gazastreifen Kommando- Aktionen von verschiedenen Guerilla- Gruppen gegen Israel aus.1956 wurde dort Al Fatah gegründet. Auch die im Rahmen der PLO-Gründung von den arabischen Regimes ins Leben gerufene PLA (Palästinensische Befreiungsarmee) war in Gaza stationiert. Im Gegensatz zur Westbank war die Besetzung des Gazastreifens 1967 durch Israelische Truppen mit harten Kämpfen verbunden.