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Immer häufiger werden in letzter Zeit von den Bullen Tonfas eingesetzt. Der Tonfa ist eine Nahkampfwaffe, mit der sowohl Stösse als auch Schläge durchgeführt werden. Diese zielen vor allem auf Bauch, Brust oder Rücken. Ähnlich wirken auch der Strahl eines Wasserwerfers, Gummigeschosse oder Stiefeltritte. Die so verursachten Verletzungen erscheinen oft harmlos und werden deshalb unterschätzt.
Im Bauchraum können innere Organe wie Leber (rechts unter den Rippen), Milz (links unter den Rippen) oder Nieren (Rücken) betroffen sein. Das kann zu lebensbedrohlichen Blutungen führen. Meist ist an der Haut nichts zu sehen, es können aber auch Blutergüsse auftreten. Bei diesen Verletzungen treten Beschwerden oft erst Stunden oder Tage später auf. Achte vor allem auf Zeichen wie Übelkeit, Erbrechen, eine hart gespannte Bauchdecke, blutigen Urin und zunehmende Schockzeichen. Hier gilt: nix essen, nix trinken, nix rauchen.
Wenn diese Beschwerden zunehmen oder länger anhalten, begib Dich in fachkundige Hände. Bis dahin sollte der Bauch möglichst entspannt gelagert werden. Du kannst zur Entlastung der Bauchdecke eine Kleiderrolle unter die Knie der Verletzten legen.
Aber auch Menschen, die keine Schmerzen verspüren, müssen nach solchen Verletzungen bzw. dem Zusammentreffen mit solchen Waffen noch längere Zeit beobachtet werden. Wichtig ist vor allem Ruhe. Das heisst: gehe nicht allein nach Hause, erzähle den anderen, was passiert ist, spiele nicht die Coole.
Stösse gegen den Brustkorb können zu Rippenprellungen oder Rippenbrüchen führen. Jeder Atemzug ist dann mit grossen Schmerzen verbunden. Lass Dich umgehend aus der Situation raus an einen ruhigen Ort bringen.
In den meisten Fällen ist Sitzen entspannender als Liegen, da die Atmung erleichtert wird. Husten, blutiger Auswurf und zunehmende Atemnot deuten auf eine Lungenverletzung hin.
Du solltest Dich dann so schnell wie möglich in ein Krankenhaus zum Röntgen bringen lassen.
Wasserwerfertreffer, Schläge und Tritte gegen die Wirbelsäule können schwerwiegende Folgen haben - im schlimmsten Fall Lähmungen. Auch Stürze, besonders aus grösserer Höhe können Wirbelverletzungen verursachen.
Falls die Verletzte über "Taubheitsgefühl", Kribbeln oder Ähnliches in den Gliedmassen klagt, oder Teile Ihres Körpers nicht bewegen kann, sei vorsichtig, denn hier kann überstürztes Handeln sehr schaden. Lass' die Verletzte so liegen, wie Du sie gefunden hast, decke sie zu, damit sie nicht auskühlt. Kontrolliere Atmung und Puls und lass' für den Transport und die Weiterbehandlung fachkundige Leute holen.
Ist die Verletzte bewusstlos, und Du hast den Verdacht einer Wirbelsäulenverletzung, musst Du sie mit sorgfältigen, gleichmässigen Bewegungen, am besten mit mehreren Leuten, sehr vorsichtig in die Stabile Seitenlage bringen.
