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Strassenmedizin
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Gefährliche Erkrankungen

Themen: [ -> Atemnot und Asthma | -> Kreislaufzusammenbruch und Ohnmacht | -> Blutzuckerstörungen | -> Herzinfarkt | Schlaganfall | -> Krampfanfälle ]

In den folgenden Absätzen findest Du kurze Hinweise zu anderen möglicherweise gefährlichen Notfallsituationen. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, sprich mit Deiner Sanigruppe oder fachkundigen Freundinnen.

Atemnot und Asthma

Asthma ist eine Erkrankung der Atemwege, die anfallsartig auftritt. Dabei schwellen die Atemwege an und die Bronchien produzieren ungewöhnlich viel Schleim. Betroffene geraten in eine Atemnot, da ihre Ausatmung behindert wird. Auslöser von Asthmaanfällen können Stress und Panik, Allergien oder auch Kampfstoffe ("Tränengas") sein.

Bringe von Atemnot betroffene sofort in eine ruhige Umgebung mit frischer Luft und lagere sie mit erhöhtem Oberkörper. Falls der Asthmaanfall nicht in einigen Minuten vorbei ist, hole Hilfe.

Kreislaufzusammenbruch und Ohnmacht

Besonders Leute mit niedrigem Blutdruck können in Stresssituationen oder nach grösseren Anstrengungen (lange Fussmärsche usw.) einen Kreislaufzusammenbruch erleiden. Neben einem allgemeinen Schwächegefühl kannst Du einen flachen und schnellen Puls, meistens blasse und manchmal kaltschweissige Haut beobachten.

Bringe die Betroffenen am besten in die Schocklage (Beine hoch). Wenn sie bei klarem Kopf ist, darf sie alkoholfreie Getränke trinken. Beobachte ihre Atmung und fühle regelmässig den Puls. In den meisten Fällen bessert sich ihr Zustand schnell, wenn nicht, rufe Hilfe.

Falls die Erkrankte nicht auf Dich reagiert, hast Du es wahrscheinlich mit einer sogenannten Ohnmacht zu tun. Auch in diesem Fall hilft die Schocklage schnell. Wenn nicht hast Du es mit einer schwerwiegenden Notfallsituation zu tun.

Vorsicht! Hier brauchst Du Hilfe.Hole Hilfe!

Blutzuckerstörungen

Viele Menschen leiden unter einer Störung ihres Zuckerhaushaltes. Bekannt ist diese Krankheit als "Diabetes".

Wenn Betroffene beispielsweise auf einer Demo lange Zeit nichts essen, sinkt ihr Blutzuckerspiegel zu stark und es kann zu Schwächegefühlen oder Zusammenbrüchen (Zuckerschock) bis zur Bewusstlosigkeit kommen. Die Betroffene kennt ihre Krankheit meistens sehr genau und weiss selber am besten, was ihr gut tut. Bei klarem Bewusstsein helfen Traubenzucker, Schokolade oder stark gezuckerte Getränke über die Akutphase hinweg. Dieser Zucker wird im Körper aber rasend schnell abgebaut, so dass auf längere Sicht Grau- oder Schwarzbrot besser sind.

Wenn Du ernste Bewusstseinsstörungen beobachtest, bringe die Betroffene in die stabile Seitenlage und rufe Hilfe. Manchmal löst eine Unterzuckerung bei der Betroffenen auch einen Krampfanfall aus.

Herzinfarkt und Angina pectoris

Herzinfarkte entstehen durch das Verstopfen von Blutgefässen am Herz. Die Folge ist eine Fehlfunktion des Herzmuskels, die bis zum völligen Kreislaufstillstand führen kann.

Hauptanzeichen eines Herzinfarktes ist ein heftiger Brustschmerz, der von betroffenen häufig als einschnürend und pressend beschrieben wird. Manchmal strahlt der Schmerz in den Arm, den Unterkiefer oder den Bauch aus. Hinzu kommen Anzeichen von Atemnot und manchmal Schockzeichen. Ein Herzinfarkt ist immer sehr gefährlich und gehört in die Hände von "Profis" (112).

Vorsicht! Hier brauchst Du Hilfe.Hole Hilfe!

Ähnlich verhält es sich mit einer anderen Herzerkrankung, die als "Angina pectoris" bezeichnet wird. Dies ist eine Verengung der Blutgefässe des Herz, die anfallsartig auftritt und dieselben Anzeichen, wie ein Herzinfarkt hat. Befrage die Erkrankte, ob sie solch einen Anfall schon einmal gehabt hat. In diesem Fall unterstütze sie bei der Einnahme ihrer Medikamente. Hast Du entschieden, die Erkrankte aus dem Getümmel einer Demo bringen zu wollen, musst Du sie tragen. Dazu brauchst Du Hilfe, am besten von Leuten, die sowas schon mal gemacht haben.

Lagere die Erkrankte in jedem Fall mit aufrechtem Oberkörper. Auf diese Weise entlastest Du das überforderte Herz. Sorge für Ruhe und ausreichend frische Luft. Vermeide jede Anstrengung und alles, was die Atmung erschweren könnte.

Schlaganfall

Auch Schlaganfälle beruhen in den meisten Fällen auf einer Erkrankung der Blutgefässe, nur dass in diesem Fall das Gehirn geschädigt wird. Besonders gefährdet sind aber auch Menschen mit stark erhöhtem Blutdruck. Anzeichen sind plötzliche Bewusstseinsstörungen, Ausfall oder Einschränkung der Sprache und halbseitige Lähmungen.

Bei Bewusstseinsstörungen bringe die Erkrankte in die stabile Seitenlage, ansonsten ist eine Lagerung mit erhöhtem Oberkörper am vorteilhaftesten. Rufe Hilfe!

Krampfanfälle

Krampfanfälle beruhen auf einer Fehlfunktion von Nervenzellen im Gehirn. Die Betroffene reagiert mit völlig unkontrollierten Zuckungen der Muskulatur, die so heftig sein können, das dabei Verletzungsgefahr besteht. Die Ursachen reichen von einer Erkrankung namens Epilepsie über Unterzuckerung, Drogenüberdosierung bis hin zu Schädelverletzungen.

Versuche, die Krampfende vor Verletzungen zu schützen, indem Du gefährliche Gegenstände aus ihrer Nähe entfernst und Jacken, weiche Taschen oder Decken neben sie legst. Probiere nicht, die Betroffene festzuhalten, da dies Muskelverletzungen hervorrufen kann.

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