Ministerium für Informationen

der freien Republik Wendland

Informationswiederbeschaffung

Abteilung 27b-6

Wir dokumentieren ...
die Meinung des unappetitlichen Packs



Offener Brief der Atomwirtschaft in der Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 1.3.97 an
"alle, die über die Entsorgung radioaktiver Abfälle in Deutschland nach-
denken":

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der anstehende Castor-Transport nach Gorleben erhitzt die Gemüter. Viele fra- gen sich: Ist der Transport wirklich sicher?

Wir möchten Sie darüber gerne informieren. Beim Castor handelt es sich um einen widerstandsfähigen Behälter aus Spezialstahl. Seine Auslegung ent- spricht extremen Sicherheitsanforderungen; seine Sicherheit wurde durch Tests unter schärfsten Sicherheitsbedingungen belegt. Deshalb sind Mensch und Um- welt auch bei Bahnunfällen, wie jüngst in Frankreich, nicht durch radioak- tive Strahlung gefährdet. Weltweit transportieren die großen Industriena- tionen seit über 40 Jahren radioaktive Abfälle, ohne daß es zu einem Unfall durch Austritt von Strahlung gekommen ist.

Viele Mitbürger fragen sich auch, ob solche Transporte und - mehr noch - die Nutzung der Kernenergie überhaupt notwendig sind. Richtig ist: Die Kernkraft- werke decken über ein Drittel des Strombedarfs in Deutschland. Mit ihrer kos- tengünstigen Stromerzeugung leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Angesichts der augenblicklichen Probleme unseres Landes darf dieser Beitrag nicht unterschätzt werden. Wir müßen uns alle fragen, ob Irrationalität im Denken und Handeln - insbesondere in der Energiefrage - weiterhin einen so breiten Raum haben darf, wenn soziale Sicherheit, sozialer Konsens und der Standort Deutschland insgesamt gefährdet sind.

Wir erinnern auch daran, daß die Kernkraftwerke in Deutschland maßgeblich zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Allein 150 Millionen Tonnen CO-2-Emis- sionen werden jährlich durch ihren Betrieb vermieden.

Unser Grundgesetz garantiert freie Meinungsäußerung und das Recht auf fried- liche Demonstrationen. Es rechtfertigt nicht die Zerstörung lebenswichtiger Einrichtungen. Und schon gar nicht die Gewalt gegen Personen - auch eine ver- meintlich höhere ethische Verantwortung kann nicht als Entschuldigung gelten.

Es stellt sich die Frage, ob wir nicht eher unsere wichtigen Probleme lösen sollten, als wertvolle Kräfte unnötig zu verschleißen. Wir wollen zur Pro- blemlösung beitragen. Wir wollen den Dialog über eine umwelt- und ressourcen- schonende Energieversorgung führen. Wir wollen, daß Befürworter und Gegner der Kernenergie konstruktiv an Lösungen für unsere Zukunft arbeiten. Schrei- ben Sie uns, wenn Sie mehr wissen wollen.

Unterzeichner: Isar-Amperwerke (München), RWE (Essen), PreussenElektra (Hannover), Bayernwerk (München), Techn. Werke d. Stadt Stuttgart, HEW (Hamburg), Siemens Ber. Energieerz. (Erlangen), Badenwerk (Karlsruhe), VEW (Dortmund), ABB Reaktor GmbH (Mannheim), Energieversorgung Schwaben AG (Stuttgart), Neckarwerke E-Versorgung (Esslingen).


Wir sind auch im Wendland per Mail erreichbar und für jede Art von Feedback offen. Verwendung nur mit Quellenangabe (http://www.nadir.org). Letzte Änderung am 26.02.97