Wir dokumentieren...
Sa. 1 März, 12 Uhr: ??? in Lüneburg
(Der Anfangsort Am Sande wurde verboten, neuer noch unklar - der Setzer)
Den CASTOR verhindern bevor er losfährt!
Für Frühjahr 1997 ist einmal mehr ein Atommüll-Transport nach Gorleben geplant. Die Drei Behälter aus den AKW Neckarwestheim und Gundremmingen stehen beladen und abfahrbereit an den Standorten. Das Motto "nix_hoch_3" ist gewagt und drückt gleichzeitig die Entschlossenheit aus, daß wir weitere Transporte von heißem Atommüll und dessen unendliche Lagerung in Transportbehältern verhindern werden. Die ersten beiden Transporte haben deutlich gezeigt, daß immer mehr Menschen sowohl die politische, als auch die energiewirtschaftliche Schieflage erkennen. Ihr Einsatz richtet sich gegen die CASTOR-Transporte, geht aber auch einher mit der Ablehnung der hinter diesen Transporten stehenden Politik. Denn im Landkreis Lüchow-Dannenberg wird überdeutlich, welche Methoden sich der Atomstaat bedient, wenn ihm mit guten Argumenten und tatkräftiger Entschlossenheit begegnet wird. Beeispiele dieser für alle spürbaren Methoden der Einschüchterung sind: - weiträumige Demonstrationsverbote mit der Androhung von Bußgeldern - der Einsatz von bundesweit 19.000 hochgerüsteten "Sicherheits"kräften (nach neustem Stand wohl um die 30.000! der Setzer) - die Diffamierung und Verleumdung von über 10.000 DemonstrantInnen durch die Massenmedien und PolitikerInnen Trotz der Absicht,durch die Überwiegend verheerende Berichterstattung und die Diffamierungs- und Kriminaliesierungsversuche, vor allem aus den Reihen der Bundesregierung, einzuschüchtern und den Widerstand zu spalten, zeigt sich heute: Diese Rechnung ist nicht aufgegangen. Immer mehr Menschen haben verstanden, daß das außerparlamentarische Engagement das wichtigste Instrument gegen falsche Politik und einen schleichenden Demokratieverlust ist. Der Widerstand gegen das Atomprogramm der Bundesregierung und der Profiteure der Energiekonzerne regt sich durch alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. Für die einen ist es ein Engagement zur Erhaltung der Schöpfung, für andere gegen Technokratie oder das AKW vor der Haustür, wieder andere richten ihren Blick auf die Verstrickungen von Wirtschaft und Politik und für Unzählige ist nicht der CASTOR ein Fehler im System sondern das System der Fehler. Allein diese Vielfalt an Beweggründen mit seinen verschiedenen Widerstandsformen drückt eine ungeheure Kraft aus - darüberhinaus ist allen gemeinsam, daß sie miteinander auf den verschiedenen Ebenen mit den unterschiedlichen Mitteln kämpfen, für eine lebenswerte Zukunft und gegen Einzelinteressen und Unrecht. Wir haben eine realistische Chance die CASTOR-Transporte zu verhindern: und zwar bevor sie losfahren! Hierzu dient eine Großdemonstration,aller Menschen, die dem Atomprogramm die rote Karte zeigen und sich dadurch öffentlich dazu bekennen, daß sie sich dem CASTOR entgegenstellen werden. Schon die Demonstration vor dem Transport im Mai in Dannenberg zeigte, daß über 10.000 Menschen bereit waren, dem CASTOR und den BetreiberInnen die Tour zu vermasseln. Diese große Auftaktkundgebung wird diesmal in Lüneburg stattfinden, weil hier ein für Gorleben zentraler Verwaltungsstandort ist. In Lüneburg sind hohe Gerichte (OVG, Landgericht) und Behörden (Bezirksregierung, Gewerbeaufsichtsamt) ansässig, die den radioaktiven Zerfall von Grundrechten forcieren. Hier befindet sich auch ein Verkehrsknotenpunkt für Atomtransporte. Außerdem ist der Schritt über die Grenzen des Wendlandes hunaus ein Zeichen, daß sich der Widerstand nicht nur auf diesen Landkreis beschränken läßt. Schon im August haben mehrere hundert LüneburgerInnen in einer Anzeigenkampangne öffentlich bekundet, sich dem CASTOR in den Weg zu stellen. Wir werden zig-Tausende sein, die dem CASTOR und dem Atomstaat die rote Karte zeigen ! Im Bündnis gegen die schleichende Unterhöhlung von Grundrechten und atomaren Waaaaaahnsinn können alle aktiv werden und auf ihre spezifische Weise mithelfen!
------------------------------------------------- Flugblatt der Initiative gegen Atomanlagen ( LIgA) Katzenstr.2, 21335 Lüneburg
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