GRENZCAMP 2001   FRANKFURT/M AIRPORT

 
4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Bislang kein Platz für das Grenzcamp

von Claudia Kahlmeier - - 22.07.2001 12:37

Frankfurter Neue Presse, Groß-Gerau 20.07.2001

Kreis Groß-Gerau. Um auf Diskriminierungen und Abschiebungen von Ausländern und Flüchtlingen aufmerksam zu machen, will das bundesweite Netzwerk "Kein Mensch ist illegal" in der kommenden Woche ein "Grenzcamp" im Kreis Groß-Gerau aufschlagen und damit Druck auf die Fraport AG ausüben. Scharf kritisiert wird etwa die Abschiebepraxis am Frankfurter Flughafen und das "Internierungslager" im Flughafen-Transitbereich. Unter anderem soll am Flughafen demonstriert werden, notfalls auch gegen den Willen der Fraport. Die Teilnehmer seien bei ihren Aktionen aber nicht auf gewaltsame Auseinandersetzungen aus, möchten jedoch, wie es Carl Kemper, einer der Organisatoren des Grenzcamps, ausdrückt "auffallen" und "den Alltag stören". Als legitime Mittel werden da auch mal der Wurf von Farbeiern oder die Errichtung von Straßenblockaden angesehen.

Rund 1000 Teilnehmer werden in der Zeit zwischen dem 27. Juli und dem 5. August erwartet, doch noch immer weiß keiner, wo die vielen Menschen untergebracht werden sollen. Der Wunsch, sich auf kreiseigenem Gelände neben der Bertha-von-Suttner-Schule niederlassen zu können, wurde von Mörfelden-Walldorf zwar gebilligt, vom Kreis jedoch abgelehnt. "Wir wollen keinen Präzendenzfall schaffen", lautet die Begründung. Außerdem wird die Nähe zur Schule, die Anfang August wieder beginnt, für problematisch gehalten. Statt dessen schlug man den linkspolitischen Aktivisten den Jugendzeltplatz Wildpark zwischen Mörfelden und Groß-Gerau vor. Doch der Platz ist schon belegt und liegt nicht zentral genug. Heute will der Kreis Groß-Gerau nun eine Entscheidung treffen und eine "gütliche Einigung" herbei führen, erklärt Pressesprecher Jochem Kahl.

Notfalls sind die Teilnehmer aber auch entschlossen, einen Platz zu besetzen. "Das haben wir während der drei vorangegangenen Camps an der polnischen Grenze auch immer getan und dann wurde uns offiziell ein Platz zugewiesen", erklärt Kemper.

Als Alternative zu Mörfelden ist bei den Grenzcampern nun das alte Hofgut Klaraberg zwischen Kelsterbach und Raunheim, ehemaliges Versuchsgut der Farbwerke Hoechst AG, in der Diskussion.

Die starke Zurückhaltung der Behörden in Sachen Zuständigkeit und Zuweisung eines Platzes für die Grenzcamper liege wahrscheinlich daran, dass sich niemand die "Finger verbrennen will, falls doch irgendwas passiert", mutmaßt Bodo Kolbe, der Sprecher der Mörfelden-Walldorfer "Aktion Toleranz". Die unterstützt das Grenzcamp und plant, sich mit einer Diskussion "Migration zwischen politischem Grundrecht und Utilitarismus" zu beteiligen.