GRENZCAMP 2001   FRANKFURT/M AIRPORT

 
4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Flughafen warnt vor Randalierern

von Georg Haupt - - 26.07.2001 20:32

Frankfurter Neue Presse 23. Juli 2001

Frankfurt. Ein Dutzend den Fluglärm weiter steigernder Galaxys auf dem Rollfeld, eine Dauerdemonstration möglicherweise militanter Menschenrechtler direkt vor den Toren des Flughafens vor Augen - Fraport steht eine ganz heiße Woche bevor.

Noch ist nicht einmal klar, wo sich die rund 600 Aktivisten niederlassen werden, die von Freitag an in Frankfurt zum "4. antirassistischen Grenzcamp" erwartet werden. Das Angebot des Kreises Groß-Gerau, die Gesamtschule in Mörfelden-Walldorf dafür zur Verfügung zu stellen, wurde noch am Freitag zurückgenommen, nachdem die Veranstalter der bis Sonntag, 5. August angesetzten Demonstrationen gegen Abschiebungen im Internet zur Besetzung eines zum Zelten geeigneten Geländes an der B43 aufgerufen hatten.

Auch am Flughafen wird nicht mit einem ruhigen Verlauf des "Camps" gerechnet. In einem Rundschreiben warnen die Sicherheits-Chefs alle Fraport-Abteilungsleiter vor ähnlichen Verältnissen wie bei den vergangenen drei Grenzcamps an der Grenze zu Polen. Dort habe es Blockaden an den Zufahrten und Sachbeschädigungen durch die aus ganz Europa zusammenströmenden Menschenrechtler gegeben. Auf folgende Aktionen ist man eingerichtet: Sonntag, 29. Juli: Theater, Plakate und Transparente gegen die "Deportation Class" vor dem Check in der Lufthansa im Terminal 1. Freitag, 3. August: Internationales Hearing gegen Internierung und Abschiebung im FAC. Samstag, 4. August: Großdemonstration gegen Internierungslager und Abschiebung im Terminal 1 und am Tor 3. Beteiligung am Sonntagsspaziergang der Bürgerinitiativen gegen den Flughafenausbau neben der Startbahn West.

Für möglich halten die Sicherheitsexperten auch gezielte Aktionen gegen einzelne Fluggesellschaften, insbesondere die Lufthansa, Air Algérie, KLM, Iberia, Tarom, Sabena und British Airways. Das Konzept des Flughafens und der Polizei sieht das Verhindern "unverhältnismäßig großer Demonstrationen" vor, wozu ein "erheblicher Personalaufwand" angekündigt wird.

Das Aktionsbündnis, dem nach eigenen Angaben rund 200 Gruppen und zahlreiche Einzelpersonen angehören, hat die Kampagne "Kein Mensch ist illegal" im Juni 1997 auf der Documenta X in Kassel aus der Taufe gehoben. Sie wendet sich gegen die angeblich inhumane deutsche Einwanderungspolitik. Nun ist also Frankfurt das Ziel der Gruppen, unter denen sich auch einige so genannte Autonome befinden sollen.

Von Rhein-Main werden jährlich rund 10000 Menschen nach einer Schnellprüfung ihrer Asylfähigkeit gleich wieder in ihre Heimatländer zurückgebracht. Im Internet bezeichnet das Bündnis das für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzte Transitgebäude C182 als "Grenzgefängnis". Gefordert wird eine uneingeschränkte Einwanderung in die EU.

So ungewiss der Ausgang der Demonstrationen ist, insbesondere was deren Auswirkungen auf den laufenden Betrieb bedeutet, so sicher ist, dass in dieser Woche die Fluglärm-Beschwerdetelefone umso häufiger klingeln werden. Mitten in eine aufgeheizte Debatte um den Anstieg von Fluglärm durch die seit dem 19. April geltenden neuen Flugrouten kehren nämlich die Amerikaner vorübergehend auf ihre Air-Base zurück. Mit ihnen kam auch das schwere Fluggerät, darunter die wegen ihres donnernden Turbinenlärms besonders gefürchtetet Galaxy. Rund ein Dutzend von ihnen stehen seit dem Wochenende auf den Wartepositionen und werden von heute an ihren lärmenden Betrieb aufnehmen. Die Einschätzung der zusätzlichen Belastungen für den Airport sind unterschiedlich.
Während die Barig, die Organsisation der in Deutschland tätigen Airlines, nun endgültig chaotische Zustände am Himmel voraussagt, meinten Vertreter des Flughafens, die zusätzlich rund 30 täglichen Starts und Landungen durch die Galaxy verkraften zu können.

In jedem Fall ist die Störung nur vorübergehend. Nach zwei Wochen sollen die Reparaturarbeiten in Ramstein beendet und die Amerikaner wieder abgezogen sein.