Dialogbereitschaft der Ordnungskräfte gelobt
Grenzcamp-Kundgebung am Bahnhofsplatz
von bri -
- 26.07.2001 20:48
Darmstädter Echo 25.7.2001
Sprecher des Rüsselsheimer Unterstützerkreises für das vierte antirassistische Grenzcamp haben gestern zu einer Pressekonferenz vor das Ordnungsamt der Stadt eingeladen, die auch die Funktion einer Demonstration hatte.
In einer Pressemitteilung heißt es, auch in Rüsselsheim seien zahlreiche Opfer der menschenrechtswidrigen Ausländer- und Asylgesetzgebung und der entsprechend restriktiven Praxis der Behörden zu beklagen. Derzeit seien zumindest eine kurdische Familie mit Kindern und zwei armenische Familien mit Kindern konkret von der Abschiebung bedroht. Am 17. Dezember 1998 sei eine kurdische Familie mit Kindern in Handschellen abgeschoben worden. Inzwischen sei der Familienvater in der Türkei nach einer vorübergehenden Inhaftierung offensichtlich von Paramilitärs durch Schüsse schwer verletzt worden.
Lobend äußerte sich Matthias Schäfer als Sprecher des Unterstützerkreises über die Dialogbereitschaft der Polizei und des Bundesgrenzschutzes bei einer Besprechung am Montag mit Blick auf die geplante Auftaktkundgebung zu dem Grenzcamp am kommenden Samstag um 11.30 Uhr am Bahnhofs vorplatz. Dies trage schon im Ansatz zur Deeskalation bei.
Für die Vereinigung Deutsch-Ausländische Solidarität appellierte José Ramirez-Voltaire an die Verantwortlichen im Rüsselsheimer Ausländeramt, die bestehenden Ausländergesetze nicht restriktiv auszulegen, wie dies in der Vergangenheit oft geschehen sei.