Grenzcamp: Kreis sieht sich nach Internetaufruf außen vor
von wig -
- 26.07.2001 20:49
Darmstädter Echo 25.7.2001
MÖRFELDEN-WALLDORF/KELSTERBACH. Die Jungsozialisten im Kreis Groß-Gerau haben Landrat Enno Siehr (SPD) und den Ersten Kreisbeigeordneten Baldur Schmitt (SPD) aufgefordert, das "antirassistische Grenzcamp" (wir berichteten) mit bis zu 1000 Teilnehmern vom Freitag (27.) bis zum 4. August auf dem Gelände der Bertha-von-Suttner-Schule in Mörfelden-Walldorf stattfinden zu lassen.
Freilich sieht sich der Kreis nach den Worten von Kreispressesprecher Jochem Kahl längst außen vor, weil die Initiative über das Internet dazu aufgefordert habe, ein Gelände am Klaraberg bei Kelsterbach zu besetzen. Dabei - so Kahl - seien bis zum Bekanntwerden der Internetaufforderung im Kreishaus alle Hebel in Bewegung gesetzt worden, um das Camp auf einem Kreisgrundstück zu ermöglichen.
Juso-Kreisvorsitzender Stefan Spengler hatte in einer Pressemitteilung erklärt: "Das Anliegen des Camps und der Teilnehmer(innen), auf die menschenunwürdigen Verhältnisse bei der Abschiebung am Rhein-Main-Airport hinzuweisen, ist zu wichtig, um durch verwaltungstechnisches Klein-Klein kaputtgemacht zu werden." Es komme - so Stefan Spengler weiter - darauf an, dass die Kreisspitze sich jetzt dafür einsetzt, dass das Camp wie geplant stattfinden könne.
Die Teilnehmer des Grenzcamps wollen sich am kommenden Freitag (27.) um 17 Uhr auf einem Parkplatz nahe dem Kelsterbacher Schloss treffen.